Aktuelles

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Hier finden Sie "Aktuelles" in Beitragsform von Dr. Bernd W. Dornach und Gastautoren.

  • Beitrag 399/1 - Die Pandemie, der Blog und unsere weitere Vorgehensweise - Special Services für die treuen Leser unseres Blogs

    Die Pandemie, der Blog und unsere weitere Vorgehensweise



    Special Services für die treuen Leser unseres Blogs





    Dr. Bernd W. Dornach



    Unsere Leser der ersten Stunde, konnten das Entstehen unserer Blog-Idee miterleben. Wir starteten mit der Beobachtung der Rahmenbedingungen und der Reaktionen als qualitatives Forschungsprojekt zu Beginn des ersten Lockdowns. 



    Dabei untersuchten wir, wie wir es von UNI MARKETING seit langem umsetzen, das Verhalten einzelner wirtschaftlicher Akteure aus allen gesellschaftlichen Schichten und Disziplinen mit weit über 1.000 Veröffentlichungen und der sekundärstatistischen Auswertung aller uns zugänglichen Studien. Auch der interdisziplinäre Ansatz, das Wissen aller verfügbaren Bereiche auch außerhalb unserer betriebswirtschaftlichen Herkunft unseres Marketing-Fachthemas im erweiterten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Themenspektrum mit einzubeziehen, ist uns wichtig.



    Dazu hier eine Verortung des Ist-Zustands der "Nach-Corona-Zeit" mit Hinweisen auf das was wir in Zukunft vorhaben.



    1. Eindeutig ist für uns der Sachverhalt, dass die Akteure, die vor der Pandemie schon stabiler (resilienter!) waren und sich bereits längerfristig auf die sich immer schneller verändernden Rahmenbedingungen eingestellt haben, auch besser durch die Pandemie kamen. Nehmen wir zum Beweis hier die Situation der Schüler: Speziell diejenigen, die zusätzlich ein gutes soziales Umfeld hatten und durch individuelle Maßnahmen den Leistungsanschluss im Unterricht nicht verloren haben, konnten sich besser an die Herausforderungen anpassen. Die Autoren der Pisa-Studie 2022 stellten jüngst die historisch schlechten Resultate deutscher Jugendlicher dar. In Mathe verfehlte fast jeder dritte die Mindestanforderungen, beim Lesen jeder vierte.*



    2. Vergleichbar könnte man nach unseren Studien die Situation bei den Betrieben darstellen. In den von uns besonders intensiv beobachteten Handwerksbetrieben, die für uns ja als signifikanter Maßstab für viele mittelständische Betriebe aller Branchen gelten ** kamen viele relativ gut durch die Krise. Die Betriebe, die sich bereits vor der Corona-Zeit den überfälligen Anforderungen an das neue Marketing gestellt haben, bewältigen jetzt auch die neuen Multi-Krisen wesentlich besser.



    3. Eine wichtige Aussage in unserem Blog zur Verwertung der Forschungsergebnisse ist die Tatsache, dass bereits die seit langen bekannten Anforderungen schlichtweg von einem Großteil der Betriebe in allen Branchen schlichtweg ignoriert wurden. Erlauben Sie mir hier als Beispiel die Situation in der Bauwirtshaft, wie in unserer Publikation von 2001 bereits beleuchtet. *** Ähnliches erleben wir aktuell beim Drama um die Ignoranz der veränderten Anforderungen bei der Mitarbeiterführung, dass sich schon länger abzeichnet.



    4. Stephanie Sartor schreibt in ihrem aktuellen Beitrag zur Verarbeitung der Corona-Jahre, der mich dankenswerterweise zu diesem Beitrag veranlasst hat: "Dinge zu verdrängen gehört zu den bemerkenswertesten Mechanismen unseres Gehirns. Traumatisches oder Belastendes wird ins Unterbewusste abgeschoben, als würde sich eine Art Vorhang senken. Vorstellung beendet."***



    5. Ich stimme Frau Sartor zu, dass viele Menschen keinen Gedanken mehr an Corona verschwenden. Während manche Psychologen von einem Kollektiv-Trauma sprechen und 180.000 deutsche Corona-Tote zu beklagen sind, scheint "ein Großteil der Bevölkerung und auch der Politik kein allzu ausgeprägtes Interesse daran zu haben, sich weiter mit dem Virus zu beschäftigen ... die Forderungen nach Aufarbeitung verhallen zunehmend im Sound neuer Sorgen .... Dabei ist die Gesellschaft längst nicht gesund. Wenn man so will, dann leidet sie an Long-Covid, an Spätfolgen der zermürbenden Corona-Jahre. Das Virus hat, das zeigen zahlreiche Studien, den sozialen Kitt schwer beschädigt." ****



    6. Nun zu den weiteren Aktivitäten von uns bei UNI MARKETING: Wir werden bei unserem nächsten Zukunftstag am 23.11.2024 mit ausgewählten Top-Referenten mehr die psychologischen und soziologischen Konsequenzen mit konkreten Empfehlungen zur individuellen Bewältigung der Multi-Krisen aufzeigen. Dazu werden konkrete Praxisbeispiele bereits am Freitag-Nachmittag, 22.11.2024 in mehreren Sessionen vertieft und am darauffolgenden Samstag beim Zukunftstag im Pecha-Kucha-Format kurz erörtert und in einer anschließenden Podiumsdiskussion am Samstag-Mittag zur Diskussion mit den Teilnehmern zusammengefasst.



    7. Alle Redner und Akteure beim Zukunftstag werden sukzessive zur Anmoderation in unserem Blog vorgestellt, damit Sie sich darauf einstellen können. Es lohnt sich also einmal mehr, uns im Blog zu begleiten. Eine derartige Vorbereitung ist lerntechnisch ja bekanntlich "die halbe Miete" um eine derartige Veranstaltung optimal für den eigenen Erfolg zu nutzen.



    8. Special Services für die treuen Leser unseres Blogs: Code 399/1 für kostenfreies Buch sowie Vorbuchungspreis mit 30 Prozent Nachlass



    Zur Aufarbeitung der Forschungsergebnisse und als Bedienungsanleitung für deren Umsetzung erscheint ein neues Buch von mir mit ausgewählten Fallstudien unserer Gastautoren, das pünktlich zum Zukunftstag seine Premiere feiert. Mit dem Code dieses Beitrags 399/1 reservieren wir Ihnen ein kostenfreies Exemplar dieses Buches bei Anmeldung zur Teilnahme am Zukunftstag, so lange Plätze verfügbar. Außerdem empfehlen wir den Vorbuchungspreis mit 30 Prozent Nachlass auf die Teilnahmegebühren bei Anmeldung bis 15. Mai 2024 zu beachten.



    Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme:



    https://www.unimarketinggroup.de/der-zukunftstag





    * Ritschel, Sarah: Nach der Pandemie: So haben deutsche Schulkinder Corona überstanden, in: Augsburger Allgemeine Online vom 23.03.2024



    ** Beitrag 035/1: Was andere Branchen vom Handwerk lernen können sowie in vielen weiteren Beiträgen was das Handwerk von anderen Branchen lernen kann.



    *** Dornach, Bernd W./Schneider, Bertram (Hrsg.) Marketing für Bauunternehmer, Wege aus der Preisfalle, Holzmann Verlag, ISBN: 3-7783-0514-X



    **** Sartor, Stephanie: Wir müssen die Corona-Jahre aufarbeiten, in: Augsburger Allgemeine Online vom 23.03.2024 



    ***** Ritschel, Sarah: ebendort wie oben zitiert

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  • Beitrag 398/1 - Neues Angebot Museums-Marketing in Kooperation mit Christian Schimanski und Sven Exenberger - Teil 1: Marketingdefizite bei Museumsprojekten

    Neues Angebot Museums-Marketing in Kooperation mit Christian Schimanski und Sven Exenberger



    Teil 1: Marketingdefizite bei Museumsprojekten





    Dr. Bernd W. Dornach



    Dieser Beitrag informiert mit unserem neuen Angebot der Unterstützung von Museumsprojekten durch unseren ganzheitlichen Ansatz. Er basiert auf langjährigen Erfahrungen und der Analyse diverser Projekte. Dazu laden wir Sie im Rahmen unserer nächsten Präsenzveranstaltung zu einem speziellen Workshop am Freitag-Nachmittag 22.11.2024 sowie der Teilnahme am Zukunftstag am Samstag-Vormittag, 23.11.2024 nach Augsburg ein. Im Rahmenprogramm * ist dazu am Samstag-Nachmittag eine exklusive Fachführung durch das interaktive Fugger- und Welser-Erlebnismuseum sowie eine Insiderführung durch die Fuggerei geplant, bei dem neue Ansätze beleuchtet werden können. **



    1. Zur Situationsanalyse empfiehlt sich ein Blick auf die Ausgangssituation derartiger Vorhaben. Meist bestehen von privater Seite einzelne Sammlungen im Verbund mit einem passionierten, langjährigen Engagement für ein bestimmtes Hobby, die dann irgendwie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.



    2. Das Interesse besteht anfänglich oft ohne große Erwartungen für finanzielle Gegenleistungen. Bei der ersten Analyse der Kostensituation eines derartigen Vorhabens werden dann allerdings meist recht schnell die Refinanzierungsaufwände zum Thema.



    3. Wenn die grundsätzliche Motivation für ein derartiges Vorhaben immer noch überwiegt, stellt sich die Frage nach geeigneten Räumlichkeiten. Aufgrund der Bonität und konzeptionellen Glaubwürdigkeit sind die Vermieter von Mietinteressenten aus dem Museumsbereich selten euphorisch begeistert. Ohne tragfähige Strategie sind auch die Banken heute kaum mehr bereit sich zu engagieren.



    4. Die grundsätzlichen Bestandteile einer Strategie sind gleichwohl hinreichend bekannt. Hier geht es in Kürze um die Positionierung des Vorhabens, der Grad der Alleinstellung im Wettbewerbsumfeld, die Attraktivität der Präsentation sowie die geplanten Zielgruppenpotentiale inklusive des angesprochenen Einzugsgebietes. Bei näherer Betrachtung schlichtweg eine Frage des Marketings unter den Vorzeichen grundsätzlich stagnierender Märkte.



    5. Die Umsetzung derartiger Strategien benötigt einschlägige Management-Potentiale, die neben der Führung der Teams auch den Aufbau einer ganzheitlichen Unternehmenskultur erfordert.



    6. Damit stellt die Suche von Mitarbeitern und deren Motivation bzw. Integration an derartigen Projekten auch im Museums-Marketing eines der größten Probleme dar. Ohne zuverlässige Lösung der oben angesprochenen Aufgaben schlichtweg ein hoffungsloses Unterfangen.



    7. Ebenso kompromisslos stellt sich die Frage nach Mitstreitern an derartigen Projekten im Bereich der Sponsoren. Auch dabei ist ohne Lösung der oben genannten Aufgaben in Zeiten knapper Kassen bei Marketingbudgets meist jedes Projekt zum Scheitern verurteilt. Dabei geht es nicht mehr, wie früher häufig üblich, um das Kriterium der Besucherzahlen sondern um den konkreten Beitrag der Besucher zu den Geschäftsinteressen der Sponsoren. Dabei sind Profis für entsprechende Ideen und Konzepte gefragt.



    8. Die grundsätzlichen Bereiche des Marketing wie Kommunikations-Konzepte, Erlebnis-Inhalte, Controlling-Aspekte, Dokumentation sowie Weiterempfehlungs- und Gäste-Zufriedenheits-Messung u.v.a. mehr sind dabei noch gar nicht angesprochen.



    Bekannt ist, dass viele Konzepte meistens an grundsätzlichen Themen (Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten, Catering, Preis-Leistungs-Relationen) sowie an Streitigkeiten der Partner und Mitarbeiter bei der Emotionalität derartiger Inszenierungen scheitern.



    Darüber tauschen wir uns gerne lösungsorientiert vor Ort am 22. und 23.11.2024 in Augsburg persönlich mit Ihnen aus. Herzlich Willkommen.



    Auf die nachfolgenden Beiträge von Christian Schimanski und Sven Exenberger wird verwiesen.



    * Programm des Zukunftstages 2024 im Netz unter

    https://www.unimarketinggroup.de/der-zukunftstag



    ** https://www.fugger-und-welser-museum.de/besuch/#/



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  • Beitrag 397/1 - Gesellschaftliche Auswirkungen des Klimawandels - Der soziologische Ansatz wachsender Befindlichkeitsstörungen

    Gesellschaftliche Auswirkungen des Klimawandels 



    Der soziologische Ansatz wachsender Befindlichkeitsstörungen





    Dr. Bernd W. Dornach



    Zur interdisziplinären Verortung unseres neuen Marketingverständnisses beobachten wir besonders auch die soziologischen Konsequenzen. Das in unserem Blog bereits mehrfach angesprochene Konzept der Anspruchsgruppen (statt Zielgruppen) in der gesamten Wertschöpfungskette sowie des Stakeholder Value (statt Shareholder Value) fordert den soziologischen Ansatz geradezu heraus.



    Gerald Wagner schreibt dazu unter der Rubrik "Soziale Systeme" in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 10.03.2024: "Soziologen bescheinigen ihrem Fach ein fatales Desinteresse". *



    1. Andreas Diekmann hat in dem dort zitierten Buch "Klimawandel - kein Thema für die Soziologie?" ** sich die Arbeit gemacht, sämtliche Beiträge der Zeitschrift für Soziologie seit deren Gründung im Jahre 1972 ausgewertet. Der erste Beitrag zum Thema Klimawandel ist demnach tatsächlich erst im letzten Jahr 2023 erschienen und wurde bis dato völlig ignoriert.



    2. Bisher beschäftigt sich die Soziologie nach seinen Forschungsaktivitäten und der Auswertung einer Fülle von Studien vorzugsweise mit dem eigentlich sehr hohen Umweltbewusstsein und der Kluft zum tatsächlichen Verhalten: 



    "Die erhofften Effekte des Bewusstseins auf das eigene Verhalten hätten sich aber -dafür sprächen Hunderte von Studien - kaum eingestellt."



    3. Sowohl die Gesellschaft als auch die Politik "wehren sich (noch) gegen die schmerzhafte Einsicht, dass der viel beschworene Kampf gegen diesen Wandel gescheitert ist. Jedenfalls in dem Sinne, dass man die Folgen des Wandels noch aufhalten oder gar verhindern könne."



    4. Jens Beckert hat in dem zweiten im Beitrag zitierten Buch "Verkaufte Zukunft" *** auf folgende Formel aufmerksam gemacht: 



    "Die kommende Gesellschaft mitten im Klimawandel werde weiterhin von Verteilungskonflikten geprägt sein. Nur nicht mehr von Konflikten um die Verteilung von Zugewinnen an Wohlstand, sondern von solchen um die Verteilung von Verlusten."



    5. Daraus leitet er die soziologisch orientierte Frage ab, welche Konsequenzen die Verteilung dieser Belastungen auf die verschiedenen sozialen Schichten hat und leitet für die Politik den Befund ab, die sozial als ungerecht empfundene Klimaschutzpolitik zu berücksichtigen.



    6. Eine Auswirkung ist bisher noch nicht eingeplant: 



    "Schon jetzt drohe vielen eine doppelte soziale Deklassierung durch den Klimawandel: zum einen durch die Kosten des Kampfes gegen diesen, zum anderen durch den Verlust an Lebensqualität durch seine bereits spürbaren Auswirkungen."



    7. Für die Anspruchsgruppen im Marketing gibt es zwei Parteien: Jene, die es sich finanziell leisten können, eigenständig über ihren Beitrag zum Klimawandel zu entscheiden und jene, die von dem angesagten "Minuswachstum" existentiell betroffen sind. Beide Zielgruppen sind mit grundlegend anderen Strategien zu überzeugen.



    8. Dabei unterscheiden sich die Personenkreise auf der "Verliererebene" grundlegend von den Forderungen und Anspracherichtungen der Besserverdiener. Fakt ist, das der Sachverhalt bereits jetzt die Stimmung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber in den Betrieben belastet. Unter diesem Blickwinkel sind auch die aktuell zunehmenden Streikbewegungen zu relativieren, die die "Zweiklassen-Gesellschaft" weiter vorantreiben. Dass dies im Hinblick auf den sozialen Frieden und die weitere Schnürung von Aggressionen nichts Gutes bedeutet, dürfte hinreichend bekannt sein. Eine kooperative Bewegung zur Zukunftsbewältigung wird dadurch nicht gerade erleichtert.



    Auch darauf werden wir bei unserem Zukunftstag am 23.11.2024 mit unserem Referenten-Team eingehen. Eine eigene Schwerpunkt-Session zum Thema Nachhaltigkeit sowie deren Relevanz für die Unternehmenskultur ist im Vorlauf am Freitag-Nachmittag geplant. Sie dürfen gespannt sein.





    * Wagner, Gerald: Gesellschaft im Klimawandel, Soziologen bescheinigen ihrem Fach ein fatales Desinteresse, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 10.03.2024



    Dort zitiert: ** Diekmann, Andreas: Klimawandel - Kein Thema für die Soziologie? ZfS 2024; 53(1), sowie *** Beckert, Jens: Verkaufte Zukunft, Berlin 2024



    Auszug korrespondierender Beiträge in unserem Blog: Anspruchsgruppen 360/1, 295/1, 291/1, 275/1; Arbeitszufriedenheit 324/1; Befindlichkeitsstörungen 299/1; Erneuerungsbegeisterung 342/1, 343/1,  234/1, 124/1; Marketing der Bauernproteste 386/2; Studien Rheingold Institut 299/1,390/1; Überlebensqualität 343/1, 342/1, 287/1, 286/1; Vorbildfunktion der Politiker 392/1 sowie diverse Beiträge zum Forschungsschwerpunkt Nachhaltigkeit und Unternehmenskultur.





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  • Gastbeitrag 396/1 - von Markus Baumanns, brandeins - Unsicherheit umarmen, Teil 2 - Geschäftsmodelle rund um KI

    Unsicherheit umarmen, Teil 2



    Geschäftsmodelle rund um KI



    Gastbeitrag von Markus Baumanns, brandeins







    Nachgang zu Beitrag 395/1 einer Veranstaltung der Harvard Business School (HBS)



    In diesem Jahr ging es schwerpunktmäßig um Geschäftsmodelle rund um generative künstliche Intelligenz (GKI). Einhundert Millionen Nutzer zwei Monate nach Einführung – das ist Rekord. Noch nie hat eine technologische Neuerung so schnell eine Marktdurchdringung erreicht wie ChatGPT nach der Öffnung durch OpenAI im November 2022. Für mich war aufschlussreich der Vergleich des aktuellen Hypes mit dem Goldrausch in Amerikas Westen Mitte des 19. Jahrhunderts, den ein Professor angestellt hat: Es waren die Hersteller von Schaufeln, die den Mythos vom Gold schufen, um ihre Gerätschaften zu verkaufen. Worin liegt die Analogie zum Geschäftsmodell von GKI?



    In beiden Fällen liegt die größte Wertschöpfung nicht im Produkt selbst, und das aus zwei Gründen: Allein die direkten operativen Kosten und die Energiekosten von GKI, die bei Chat GPT Schätzungen zufolge zwischen 150.000 und 700.000 US-Dollar pro Tag liegen, stehen neben den sonstigen Kosten des Unternehmens in keinem Verhältnis zu Einnahmen, die sich aus Zugangsgebühren erzielen lassen. Und: Der Wettbewerb der Large Language Models (LLM) ist längst unter den großen Technologieunternehmen in vollem Gange. Microsoft mit seinen derzeit 49 Prozent Anteilen an ChatGPT und Prometheus, Google mit Claude von Anthropic und Gemini oder Blenderbot von Meta – noch ist völlig offen, wer das Rennen macht. In der Verarbeitung von Gold respektive in der Kreation von Anwendungsmodellen (Application Programming Interfaces, APIs) zum Beispiel für Entwickler, die Chatbots für Endkunden bauen, sehen die Chancen schon besser aus. Die besten Karten bei der Ausbeutung des neuen Goldes haben Chiphersteller wie Nvidia. Oder AWS von Amazon, die die Cloud-Infrastruktur anbieten, auf die alle angewiesen sind. Oder diejenigen, die GKI in ihr Serviceangebot einbetten, wie Microsoft mit dem intelligenten Co-Piloten in seiner marktbeherrschenden Arbeitsumgebung MS 365.



    GKI ermöglicht zwei wesentliche Werttreiber für bestehende Unternehmen. Sie kann die Kosten operativer Prozesse drastisch reduzieren helfen und zusätzliche Wertschöpfung für unsere Kunden schaffen. Zum Beispiel durch Chatbots, die die Qualität vorausschauender Wartung steigern. Oder Marktanalysen durch direkt laufenden Kundendialog eine neue Aussagekraft geben. Sicher ist, dass GKI Markteintrittshürden für neue Wettbewerber senken wird, die in unser angestammtes Geschäftsmodell eindringen. Das zwingt vermehrt zu kontraintuitiven Entscheidungen, bei denen wir unser Geschäftsmodell selbst zerstören und Risiken eingehen, ohne diese existenziell werden zu lassen. Wir müssen jetzt die Zukunft unseres Geschäftsmodells neu denken und eine strategische Transformation einleiten. Um Profitabilität langfristig sicherzustellen, müssen wir mehr Wert aus GKI schaffen als unsere Wettbewerber – die wir gegebenenfalls noch gar nicht kennen.







    Hinweis auf korrespondierende Beiträge in unserem Blog zum Thema Künstliche Intelligenz: 371/1, 367/1,364/1, 252/1, 251/1, 250/1, 249/1, 248/1, 337/1, 278/1, 236/1, 228/1, 173/1, 169/1



    Erfahren Sie mehr bei unserem nächsten Zukunftstag am 23.11.2024 mit Vorlauf-Session zum Thema KI am 22.11.2024



    https://www.unimarketinggroup.de/der-zukunftstag



    Die Zuschaltung von Markus Baumanns von brandeins aus Hamburg ist angefragt.





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  • Gastbeitrag 395/1 - von Markus Baumanns, brandeins - Vieles unklar. Alles offen.

    Vieles unklar. Alles offen.



    Gastbeitrag von Markus Baumanns, brandeins





    Vorspann von Dr. Dornach zur weiteren Verortung. 



    Lieber Herr Markus Baumanns

    Haben Sie wiederum herzlichen Dank für die Abdruckgenehmigung Ihres aktuellen Newsletter in der treffsicheren Serie "Unsicherheit umarmen". Wir erlauben uns diesen Beitrag auch zur Anmoderation zu unserem nächsten Zukuftstag am 23.11.2024 in zwei Teilen zu verwenden. Ihre Zeilen entsprechen genau der Diktion unseres Blogs und bereichern diesen trefflich. Den Schwerpunkt zur Beurteilung der KI veröffentlichen wir im nachfolgenden Beitrag 396/1. Als Co-Beitrag planen wir dazu auch eine Veröffentlichung von Matthias Brack aus der Praxis-Perspektive eines Handwerksmeisters.



    In der Tat sind jetzt "Mut und Neugier gefragt". Danke für Ihre Unterstützung in der gemeinsamen Sache.





    Lieber Dr. Bernd W. Dornach,  



    Anfang Februar habe ich eine Woche lang die Schulbank an der Harvard Business School (HBS) gedrückt. 180 Unternehmer und Managerinnen aus aller Welt lassen sich dort nach intensiver Vorbereitung von ausgewählten Professoren der HBS in die Mangel nehmen. Unvergesslich der Spruch von Frances Frei, Professorin für Leadership, nachdem sie geduldig der langatmigen Antwort eines Alphatier-Teilnehmers zugehört hatte: „Das war eine brillante Antwort! Auf eine Frage, die ich gar nicht gestellt habe.



    (... siehe Beitrag 396/1)



    Vieles unklar, alles offen. Unternehmen fragen sich zurzeit: 



    • Welche Daten haben wir? 
    • Welche davon können wir wie nutzen? 
    • Wie stellen wir die Organisation so auf, dass sie mit Unsicherheiten umzugehen in der Lage ist, Chancen schnell ergreift, ausprobiert und validiert, vorangeht und wieder zurückrudert?


    In der Woche an der HBS drehte sich alles um den Umgang mit Unsicherheit. Wenn zum Beispiel alle Informationen zu einem bevorstehenden Unternehmenskauf vorliegen und sich im Aufsichtsrat zwei Lager bilden: für und gegen die Übernahme. Eine der Strategien gegen Unsicherheit und für besser durchdachte Entscheidungen sind neue Formen der Beteiligung von Mitarbeitern am Unternehmen, um die Transparenz zu erhöhen, deren Wissen einzubeziehen und Entscheidungen nachvollziehbar zu machen. Hilfreich kann es auch sein, sich nicht nur messbare, sondern ambitionierte Ziele zu setzen, die zwar unerreichbar sind, aber eine Richtung vorgeben, wobei der Weg immer wieder geändert werden kann. Führungskräfte werden mehr denn je gefordert sein, gegen den Strich zu denken, Bindungen zu Mitarbeitern mehr Bedeutung zu geben, gleichzeitig mit sich und den Mitarbeitern noch klarer und konsequenter zu sein und – um ein Bild zu zitieren – wie ein chinesischer Koch zu handeln, der süß und sauer kochen können muss. Mut und Neugier vorleben, statt auf Erfahrung zu setzen. Denn wie es eine Verhaltensforscherin im Kurs auf den Punkt brachte: Wir neigen dazu, Erfahrung als Evidenz für Aussagen zur Zukunft zu missbrauchen.



    Ich verließ die Schulbank in Boston mit der Zuversicht, dass unsere Zeit ein seltenes, ganz besonderes Momentum für die Gestaltung von Neuem mit sich bringt.





    Markus Baumanns



    Unternehmer und Historiker, Diplomat und Hochschulleiter, Philanthrop und Berater, Landwirt und Investor, Bestsellerautor und Gründer, zuhause in Europa und Südamerika: Schon weil er sich dreimal erfolgreich neu erfunden hat und wegen seines ungewöhnlichen Lebens- und Berufsweges ist Markus Baumanns prädestiniert, neue Perspektiven zu eröffnen und Neues aus Unsicherem schaffen zu helfen.



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  • Beitrag 394/1 - Podcast mit Bernd Kiesewetter am 14.03.2024 zu Verantwortung und Erfolg - Vorspann zum Zukunftstag: "Der Weg ist das Ziel" - Verantwortung und Erfolg

    Podcast mit Bernd Kiesewetter am 14.03.2024 zu Verantwortung und Erfolg



    Vorspann zum Zukunftstag: "Der Weg ist das Ziel" 



    Verantwortung und Erfolg







    Dr. Bernd W. Dornach



    Lieber Bernd aus Berlin,



    gerne lade ich Dich zu einem Gastbeitrag in unserem Blog anlässlich Deines neuen Buches ein und freue mich, wenn wir uns zum nächsten Zukunftstag in Augsburg weiter austauschen können. Du bist ja zum gleichen Zeitpunkt wie wir auch im Orhideal Magazin von Orhidea Briegel vertreten, dass zum Zukunftstag erscheint und uns von UNI MARKETING nicht zum ersten Mal wieder perfekt begleitet. *



    Nun hast Du mich bereits vorab zum Gespräch für Deinen Podcast am 14.03.2024 eingeladen. Deshalb gehe ich dazu gerne in Vorleistung. Dies passt auch in die Dramaturgie unserer Veröffentlichungen im Blog, bei denen wir nicht umhinkommen, die zunehmende Verantwortungslosigkeit der Politiker anzumerken, die der Wirtschaft und Gesellschaft keinen guten Dienst mehr erweisen und die Demokratie darunter leidet. Die emotionale öffentliche Stimmung liegt derart am Boden, wie ich dies in meiner beruflichen Tätigkeit noch nie erlebt habe. Die Zahlen vieler repräsentativer Erhebungen und der Tenor entsprechender Veröffentlichungen in den Medien bestätigen dies. Der Rückzug aus Investition oder Konsum, um die beiden Zielgruppen Unternehmer und Verbraucher anzusprechen, spricht Bände. Aber nun zu meiner Einordnung Deiner Mission "Verantwortung und Erfolg". Und danke gleich an dieser Stelle, dass wir uns darüber kollegial austauschen und gemeinsam einbringen.



    1. Werfen wir einen Blick auf die Unternehmer, deren grundsätzliche Aufgabe ja auch so definiert werden könnte, die Verantwortung für ihre Mitarbeiter zu übernehmen. Denken wir ganz einfach an die Situation eines Schafhirten mit Schäferhund für seine Herde. Ich selbst bin ja auch ein Freund der naturkonformen Strategien nach Gernot Nieter und versuche in diesen verrückten Zeiten gerne an die Basics zu erinnern, bevor wir alles der Künstlichen Intelligenz überlassen. Schön, dass wir auch Hans-Uwe L. Köhler gemeinsam zu schätzen gelernt haben, von dem der Ausspruch stammt: "Machen ist wie wollen, nur krasser."



    2. Transponieren wir den Sachverhalt im Marketing in zeitgemäßer Form, dann übernimmt der Unternehmer die Verantwortung für die gesamte Wertschöpfungskette und alle Anspruchsgruppen. In der Marketing-Sprache: vom Shareholder Value zum Stakeholder Value. Vereinfacht also für die Beschaffung in der Lieferkette bis hin zum letzten Verbraucher und sogar weiter bis zum Produktlebenszyklus-Ende. Im Klartext ist die Verantwortung von der Urproduktion (Rodung von Tropenwäldern mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen bis hin zur Zerstörung der Lebensgrundlagen) bis zur wirklich "letzten Verwendung" (Rücknahmegarantien, fachgerechte Entsorgung, Wiederaufbereitung etc.) betroffen.



    3. Bei diesem konsequenten Ansatz verstehe ich, dass mancher Unternehmer sagt "Jetzt spinnen die komplett". Wenn wir die Marketingstrategien der Champions beobachten, dann erleben wir gleichwohl, dass sich unter dem Diktat der Nachhaltigkeit viele Strategien bereits in der Umsetzungsphase befinden und zur "verantwortungsvollen Positionierung" (Begriff!) genutzt werden



    4.  Werfen wir einen Blick auf die Kreativwirtschaft, die originär derartige "Spinnereien" zu erfinden hat, die immer schneller vom Wettbewerb abgekupfert werden (Diffusion der Innovation) und dann immer schneller als Bench-Mark ganz normal sind. Und manchmal wundert man sich nur, welche eigentlichen Selbstverständlichkeiten in Zeiten der immerwährenden Konjunkturzuwächse einfach nicht kapiert werden wollten und welcher Nachholbedarf an überfälligen Reaktionen sich mittlerweile aufgestaut hat. Da fällt mir zur Motivation das Zitat von Victor Hugo ein: "Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist."



    5. Bleiben wir ausschnittsweise beim Engpassfaktor Mitarbeiter. Der unternehmerische Nachwuchs sitzt bei Pension Mamma zuhause, hängt auf den Universitäten rum, ohne den Nutzen der Vorlesungsinhalte zu verstehen, und konzentriert sich auf die "Work-Life-Balance" vor er überhaupt beginnt aktiv zu werden. Um mich nicht falsch zu verstehen, ticke ich wie bereits mehrfach veröffentlicht etwas anders:



    "Auch die Tatsache, dass die Generation Z aufgrund der Unsicherheiten der Rahmenbedingungen erst einmal zurückhaltend mit der Berufswahl umgeht, ist mehr als zu verstehen." (Zum Beispiel im Blog-Beitrag 392/1)



    Oder aus anderem Blickwinkel noch dramatischer: Wie heute gute Mitarbeiter manchmal verheizt werden, um den Karren für den Chef aus dem Dreck zu ziehen, weil der einfach bei seinen Hausaufgaben nicht in die Puschen kommt, spottet oft jeglicher Beschreibung.



    6. Zum Thema Verantwortung des Unternehmers für die Mitarbeiter, nenne ich in Deinem Podcast nur folgende Blitzlichter:



    - Schutz der Gesundheit, die unter anderem maßgeblich durch die Ernährung bestimmt wird. Von der Schulspeisung bis zur Unterstützung im beruflichen Alltag ein Armutszeugnis in unserem "Schlaraffenland". Dies rächt sich schon heute in immer früheren Altersgruppen zum Leid der Krankenkassen und Sozialversicherer und findet dann bei den Ärzten und in den Kliniken seine Fortsetzung.



    - Von den Burn-Outs bereits in frühen Jahren ganz zu schweigen, nicht selten wirklich ausgelöst durch jahrelange Überlastung im Berufsalltag und Dauerstress. Und ich erinnere an den Tenor vieler Beiträge in unserem Blog, wie unser Nachwuchs bereits in der Schule darunter in Mitleidenschaft gezogen wird (zum Beispiel im Beitrag 372/1 dargestellt: "Schule macht krank" von Jaqueline Richter).



    - Berücksichtigung des Wegs zur Arbeit bis hin zum Wohnen in der Nähe des Betriebsstandorts und der Organisation des Ausgleichs zur beruflichen Belastung (BGM = Betriebliches Gesundheits-Management).



    - Das ungelöste Problem des "verantwortungsvollen" Home-Office im Zwiespalt mit der Präsenz am Arbeitsplatz mit vielfachen Rückrufaktionen der Unternehmer, ohne dass die Chancenpotentiale aufgearbeitet werden.



    - Nur ganz aktuell die Gegenbewegung wie im aktuellen Focus mit dem Thema "Die Blaumacher-Republik?" bestens aufgearbeitet: "Selten haben sich die Deutschen so viele Tage krankgemeldet wie 2023" und der Erkenntnis "Gesundheit ist ein handfester Wirtschaftsfaktor. Investitionen in Präventionen und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz zahlen sich mittel- und langfristig aus." **



    - Und last but not least, wie gesagt nur beispielhaft, Übernahme der Verantwortung für die sachgerechte Weiterbildung (BWM = Betriebliches Weiterbildungs-Management). Als verlängerter Arm der Schulen, eben nicht nur fachgerecht, sondern auch emotional um sein Leben zu leben.



    7. Damit komme ich nun nicht nur auf selbstredende Aktivitätsbereiche, die sich aus obigen Ausführungen ergeben, sondern auf die echten aktuellen Marketingtools um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Als unabdingbar haben wir in unseren Forschungsprojekten dabei -wiederum ebenso beispielhaft, aber doch mit großem Vorrang als Klammer für viele andere Chancenpotentiale- die Unternehmenskultur herausfiltriert, die mit entsprechender Verantwortung gelebt, zur Lösung der wichtigsten Problemfelder der Neuzeit gehört und gezielt gesteuert werden kann.



    8. Und um noch ein Beispiel aus der Fülle der nunmehr anstehenden Denkweisen herauszugreifen, erwähne ich die Notwendigkeit vom Aufbau tragfähiger Kooperationen, um im Verbund mit den Besten, sich auf seine Stärken zu konzentrieren und das was Andere besser können, dort umsetzen zu lassen. Getreu der Devise nach Peter Drucker: "Do what you do best, and outsource the rest".



    Fehlt noch das Stichwort "Erfolg". Da holst Du, lieber Bernd, in Deinem neuen Buch sicher noch viel weiter aus. Für meine Person darf ich festhalten, dass das hier Beschriebene in die Rubrik fällt: "Conditione sine qua non". Alles andere würde bestenfalls "Aufhören auf Raten" bedeuten. Der Ausverkauf befindet sich bereits in vollem Gange. Wiederum kleiner Seitenblick auf Gabor Steingart im Pioneer vom 02.03.2024: "Die Marke „Made in Germany“ strahlt nicht mehr – so sehen es zumindest die Deutschen. Jeder hat seine eigene Liste an Schmerzpunkten, die einen zuweilen am eigenen Land verzweifeln lassen. Laut einer Allensbach-Umfrage vom September 2023 glaubt die Hälfte der Deutschen, dass Deutschland in 10 bis 15 Jahren nicht mehr zu den führenden Wirtschaftsnationen dieser Welt gehören wird".



    Über alle diese Themen sprechen wir beim Podcast und wieder beim Zukunftstag am 23.11.2024 in Augsburg. Fortsetzung folgt. 





    * Durch unverbindliche Registrierung alle Geschäftsführerausgaben kostenlos durchstöbern:

    https://www.orhideal-image.com/



    ** Tino Sorge, der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktionen im Bundestag, in: Koperek, Lukas; Schmidtutz, Thomas; Wolf, Janna: Die Blaumacher-Republik? Focus 10/2004





    Hinweis auf korrespondierende Beiträge in unserem Blog zum Thema Unternehmenskultur: 381/1, 335/1, 297/1, 295/1, 278/1, 274/1, 273/1, 258/1, 223/1, 220/1, 144/1, 008/1







  • Gastbeitrag 393/1 - von Gerrit Mathiesen, Chefredakteur sh:z - Neues aus der Chefredaktion

    von Gerrit Mathiesen, Chefredakteur sh:z





    Gastbeitrag 393 von Gerrit Mathiesen - sh:z als PDF-Download (230 KB, 3 Seiten)





    Hinweis aus unserer Region für unsere Leser: Vortrag "Europa - Weltmacht der Demokratie", Referent: Michael G. Möhnle, Journalist, Publizist, ehem. Pressesprecher im Europäischen Parlament. Termin: 11. März 2024 in Augsburg auf Einladung von Dr. Volker Ulrich, Bezirksvorsitzender CSU Augsburg. Ich werde weiter berichten. Falls Sie mich begleiten wollen, kläre ich die Möglichkeit der Teilnahme: 



    service@uni-marketing.de 





  • Beitrag 392/1 - Die Vorbildfunktion der Politiker: Verantwortung für Wirtschaft und Gesellschaft - Gedanken zu Marketing und Demokratie

    Die Vorbildfunktion der Politiker:



    Verantwortung für Wirtschaft und Gesellschaft



    Gedanken zu Marketing und Demokratie





    Dr. Bernd W. Dornach



    Für unser Forschungsprojekt werten wir bekanntlich sekundärstatistisch ausgewählte Quellen im Verbund mit unserem Netzwerk aus. Das Verfahren des Infopaketes wie in Beitrag 307/1 angesprochen, leistet uns dabei wertvolle Dienste. Im Prinzip ist dies methodisch ähnlich gelagert, wie die Auswertung der Meinungen auf Social Media laut Beitrag 351/1 (DEUTSCHLAND TEST von Focus Money), aber eben qualitativ.



    Dabei zeigt sich zunehmend, dass neben der hinreichend bekannten Verschlechterung der Rahmenbedingungen pandemischer und kriegerischer Belastungen auch die Stimmung im Lande einer Aufbruchstimmung massiv entgegenwirkt. Immer mehr Zeitgenossen ziehen sich zum Selbstschutz von der medialen Berichterstattung zurück, meiden persönliche Kontakte und planen nicht selten, soweit irgendwie möglich, sogar auch ihrer bundesdeutschen Heimat den Rücken zuzuwenden. 



    Dieser Beitrag soll ein Hinweis darauf sein, dass die Motivation der Unternehmer und deren Mitarbeiter von der Unfähigkeit des Großteils der politischen Akteure mit Füßen getreten wird. 



    1. Neuere Aufarbeitungen in den von uns bevorzugt beobachteten Wirtschaftsmedien zeigen vermehrt, dass die Wahrnehmung des politischen Umfelds zu massiv sich verschlechternden Stimmungen im Arbeitsleben führt. Der sich beschleunigende soziale Unfrieden, der sich auch in den Protestbewegungen und Streiks zeigt, geht einher mit einer zunehmenden Angstkultur. Dabei behindert dies die aktuell dringend erforderlichen Anpassungsstrategien an die neuen Umstände auf allen Ebenen, von denen wir in unserem Blog bereits mehrfach berichtet haben. 



    2. Auf die Erkenntnisse bei unserem Gen Z-Panel habe ich im Beitrag 356/1 mit großer Resonanz schon hingewiesen und wiederhole eine Aussage daraus hier noch einmal:



    "Auch die Tatsache, dass die Generation Z aufgrund der Unsicherheiten der Rahmenbedingungen erst einmal zurückhaltend mit der Berufswahl umgeht, ist mehr als zu verstehen."



    3. Der psychologisch erkennbare Hintergrund ist ebenso beim Gegenpol der Boomer-Generation auszumachen. Wohl dem, der es schafft, sich mit der Frühverrentung aus dem Berufsleben zu verabschieden. Die häufig diskutierte Reaktivierung dieser Generation, die wir auch aus Gründen der "Anschlussverwendung" als Problemlösung in unserem Augsburger Senioren Expertenrat in den Beiträgen 367/1 und 336/1 angesprochen haben, ist nur noch schwer zu vermitteln.



    4. Die kontraproduktiven negativen Einflüsse aus dem Versagen der Politiker belasten auch die Unternehmenskultur, die eine wesentliche Basis für eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern darstellt. Dies hat Auswirkungen auf alle Anspruchsgruppen und ist auch mitverantwortlich für das Konsumverhalten sowie die Kundenzufriedenheit als Basis für nachhaltiges Marketing.



    Das hohe Maß der Verantwortung der Unternehmer im mittelständischen Bereich für die Prosperität eines Landes wird durch die immer negativer zu attestierende fachliche Qualifikation der Politiker, den charakterlichen Stil des Auftretens in der Öffentlichkeit sowie die inhaltliche Art und Weise der Selbstdarstellung belastet.



    5. Damit wird ein weiter wichtiger Teil unserer Arbeit tangiert: Die Positionierung als zwingender Grundbestandteil für erfolgreiches Marketing. In politischen Kreisen, die ja auch mit Vorbildcharakter agieren sollten, ist dies offensichtlich ein Fremdwort. Der Auftritt der Politiker untergräbt zusätzlich den Wert unserer Nation auch im Außenimage und nicht mehr nur wie hier geschildert im Innen-Marketing. Für eine exportabhängige Nation wie Deutschland kein gutes Omen.



    6. Bedauerlich ist dies auch für die wenigen verbleibenden politischen Akteure, die sich ihrer Verantwortung noch bewusst sind. Der Imageverfall der politischen Instanzen wird die Bereitschaft an den anstehenden Aufgaben aktiv mitzuwirken drastisch reduzieren (siehe auch Beitrag 388/2 zu den Konsequenzen von Karl Theodor zu Guttenberg, siehe auch den Nachtrag dazu aus dem bemerkenswerten Interview unten anliegend) *.



    7. Ein zeitgleich zu meinem Beitrag erschienener Bericht von Stefan Stahl findet ebenso deutliche Worte, wobei er darauf hinweist:



    "Politische Lähmung ... Statt die Ärmel hochzukrempeln und aufzuzeigen, wie unser Land sich freistrampeln kann, betätigt sich der Grüne (Bundeswirtschaftsminister Habeck, Erg. d. Verf.) als sonderbares Pessimismus-Orakel, indem er die Lage >dramatisch schlecht< nennt und düster philosophiert, so könne es nicht weitergehen." Stefan Stahl weist dabei wieder einmal darauf hin, dass 



    "Ökonomie mindestens zu 50 Prozent Psychologie" ist.**



    8. Weitere zeitgleiche Beiträge in der aktuellen Ausgabe des manager magazins, hier beispielhaft von Klaus Schweinsberg in dem er auf die Mitverantwortung des Mittelstandes und der Mittelklasse hinweist, repräsentieren den Tenor:



    "Der Mittelstand ist verunsichert durch diverse Vorstöße der Koalition, die teils halb garen Gesetze und Initiativen haben die Unternehmer überrascht." ***



    Auch von Jan Fleischhauer, der im "schwarzen Kanal" des Focus den Bundeskanzler mit den Worten zitiert: "Jetzt befinden wir uns in einem Experiment mit offenem Ausgang," sowie den Befund von Blomberg, "German`s Days as an Industrial Superpower are coming to an End" oder noch deutlicher 



    "Wäre Deutschland eine Aktie, dann lautete die einhellige Empfehlung: verkaufen, und zwar sofort". ****



    Die mangelnde Vorbildfunktion der Politiker und deren Verantwortung für Wirtschaft und Gesellschaft macht uns allen im wahrsten Sinne des Wortes "schwer zu schaffen"! Gutes Marketing in diesen schwierigen Zeiten lebt auch von der Demokratie und deren Mitwirkung daran. Daraus, dass die besseren Leistungen und deren Weiterentwicklung der Lösungen mit der Stimme des Wählers wie von einem Kunden sanktioniert werden. Es bleibt die Aufgabe der Medien, zur Meinungsbildung anzuregen und dafür zu sorgen, dass die Betroffenen mit Haltung im Gespräch bleiben. Dazu gehört auch mehr denn je die Offenheit für die Fehlerkultur. Danke bei dieser Gelegenheit an Dr. Volker Ulrich (MdB) und seiner wegweisenden Veranstaltung vom 06.02.2024 zur Lesung und zum Gespräch mit Dr. Helene Bubrowski **** und den substantiellen Austausch mit den Teilnehmern. Weiter so!



    * Kümpfbeck, Andrea; Müller, Peter: Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg im Live Interview in Augsburg zur Frage einer aufgewühlten Gesellschaft in Deutschland, Augsburger Allgemeine vom 27.01.2024: 



    "Ich sehe jedenfalls eine bedrückende Veränderung der Tonalität, eine Unerbittlichkeit im Umgang miteinander, einen nicht mehr wirklich ausgeprägten Willen, andere Positionen zumindest einmal anzuhören, sich damit auseinanderzusetzen. Dabei ist es genau das, was eine Demokratie immer auszeichnen sollte: das Zuhören, die Suche nach einem Konsens."



    ** Stahl, Stefan: Deutschlands Wirtschaft braucht mal wieder einen Ruck, in: Augsburger Allgemeine Online vom 16.02.2021



    *** Schweinsberg, Klaus, Die Gefahren einer gespaltenen Mitte, in: manager magazin, Heft März 2024 



    **** Fleischhauer, Jan: Dann gute Nacht Marie, in: Focus 8/2024 oder bereits dort in Ausgabe 5/2024: Gott Schütze uns vor diesen Politikern



    **** Bubrowski, Helene: Die Fehlbaren. Politiker zwischen Hochmut, Lüge und Unerbittlichkeit. dtv-Verlag, ISBN: 978-3-423-28325-0



    Korrespondierender Beitrag in unserem Blog: 375/1: Marketing für Politiker (Auszüge von Vorträgen von mir) sowie Beiträge zur Fehlerkultur: 360/1, 283/1, 104/1



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Die Beiträge sind ab sofort im neuen Format

  • Beitrag 391/1 - Buchempfehlung: Shi Heng Yi, Shaolin Spirit Meistere Dein Leben - eine Zusammenfassung von Dr. Adriane Röbe

    Buchempfehlung: 


    Shi Heng Yi, Shaolin Spirit Meistere Dein Leben, 


    eine Zusammenfassung von Dr. Adriane Röbe 



    Die Techniken der Shaolin-Mönche, die ihren Ursprung in der chinesischen Kampfkunst des Kung Fu haben, können auch auf den Geschäftsbereich übertragen werden, um persönliche und wirtschaftliche Erfolge zu fördern. Hier sind acht Punkte, wie die Techniken der Shaolin zu wirtschaftlichem Erfolg führen können:


    1. Disziplin und Durchhaltevermögen: Die Shaolin-Praktiken betonen strenge Disziplin und ein starkes Durchhaltevermögen. Diese Qualitäten sind entscheidend für den beruflichen Erfolg, da sie die Fähigkeit fördern, langfristige Ziele zu setzen und konsequent darauf hinzuarbeiten.


    2. Klarheit und Fokussierung: Shaolin-Techniken beinhalten oft Meditation und Achtsamkeitspraktiken, die helfen, den Geist zu klären und die Fokussierung zu verbessern. Ein klarer Geist unterstützt effektive Entscheidungsfindung und ermöglicht es, sich auf die Aufgaben im Geschäftsumfeld zu konzentrieren.


    3. Stressbewältigung und Resilienz: Die Shaolin-Mönche trainieren nicht nur den Körper, sondern auch den Geist, um Stresssituationen zu bewältigen. Dies fördert Resilienz, die in der Geschäftswelt entscheidend ist, um mit Druck und Herausforderungen umzugehen.


    4. Geschicklichkeit und Flexibilität: Die körperlichen Bewegungen des Kung Fu erfordern Geschicklichkeit und Flexibilität. Diese Fähigkeiten sind auch im Geschäftsleben wichtig, um sich an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen und geschäftliche Herausforderungen geschickt zu bewältigen.


    5. Teamarbeit und Gemeinschaftssinn: Shaolin-Praktiken werden oft in Gemeinschaften ausgeübt, was den Teamgeist stärkt. Im Geschäftsbereich fördert dies eine positive Unternehmenskultur und Teamarbeit, was zu verbesserten Arbeitsbeziehungen und effizienteren Projekten führen kann.


    6. Selbstkontrolle und Emotionsmanagement: Die Shaolin-Techniken betonen die Kontrolle über den eigenen Geist und die Emotionen. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um in Stresssituationen ruhig zu bleiben, kluge Entscheidungen zu treffen und effektiv mit anderen zu kommunizieren.


    7. Kreativität und Innovation: Die Bewegungen und Techniken des Kung Fu erfordern oft kreative Herangehensweisen. Diese Kreativität kann auf das Geschäftsfeld übertragen werden, um innovative Lösungen zu entwickeln und sich von Mitbewerbern abzuheben.


    8. Achtsamkeit für Kundenbedürfnisse: Shaolin-Praktiken betonen Achtsamkeit, nicht nur für den eigenen Körper und Geist, sondern auch für die Umgebung. Im Geschäftsleben bedeutet Achtsamkeit, die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und sich an Veränderungen in der Marktdynamik anzupassen.


    Die Integration von Shaolin-Techniken in die Geschäftswelt kann somit zu einer ganzheitlichen Entwicklung führen, die nicht nur den beruflichen Erfolg fördert, sondern auch das persönliche Wohlbefinden und die zwischenmenschlichen Beziehungen verbessert.



    Das Buch stellt die Prinzipien der Shaolin- Technik klar dar. Es zeigt auf, welche Bedeutungen diese Prinzipien für unseren Alltag haben. 


    Shi Heng Yi betont aber, dass diese Techniken fortwährend geübt und verbessert werden müssen. Mit vielen Beispielen und Metaphern regt er zum Nachdenken an. 


    Es werden viele Übungen vorgestellt, mit denen man auch als Ungeübter, sofern man kontinuierlich an sich arbeitet, Erfolge erzielen kann. 


    Die Persönliche Weiterentwicklung ist Schlüssel für eine erfolgreiche Weiterentwicklung sowohl im privaten als auch im beruflichen. Daher ist dieses Buch letztendlich in jeder Lebenslage zu empfehlen


    Gemäß dem Prinzip:


    »Es gibt zwei Fehler auf dem Weg zur Meisterschaft: Den Weg nicht anzutreten und ihn nicht zu Ende zu gehen.« Shi Heng Yi. Shi Heng Yi: Shaolin Spirit.


    Shi Heng Yi: SCHAOLIN SPIRIT, Meistere Dein Leben. O. W. Barth Verlag, ISBN 978-3-426-29340-9


  • Beitrag 390/1 - Von der "Wirklichkeitsverdrängung" zum neuen "Wir-Gefühl" bei den Demonstrationen - Aktuelle Forschungsergebnisse vom Rheingold-Institut "Wie wir wirklich leben.

    Von der "Wirklichkeitsverdrängung" zum neuen "Wir-Gefühl" bei den Demonstrationen


    Aktuelle Forschungsergebnisse vom Rheingold-Institut "Wie wir wirklich leben.*



    Dr. Bernd W. Dornach


    Wir schätzen das Marktforschungsinstitut Rheingold mit dem Gründer Stephan Grünewald, dessen Ergebnisse wir bereits mehrfach zitiert haben. Auf die Kombination qualitativer und quantitativer Methoden bauen auch wir seit geraumer Zeit bei unseren Forschungsprojekten. Soeben haben die Kollegen in Köln die Stimmung der Gesellschaft neu verortet. Das wichtigste Ergebnis: Die Deutschen werden immer ängstlicher und auch immer radikaler. 


    Eine Zäsur sind dabei die aktuellen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, die in der Interpretation des Rheingold-Instituts ein neues gesellschaftliches "Wir-Gefühl" befeuern.


    Hier die zentralen Ergebnisse der Studie, auch in Ergänzung unserer bisherigen Beiträge zu den Typologien und deren Umsetzung bei der Zielgruppenbearbeitung.**


    1. Das Vertrauen der Menschen in Deutschland in ihre gewählten politischen Vertreter schwindet kontinuierlich. Gleichzeitig wachsen die Ängste der Menschen und die Polarisierung innerhalb der Bevölkerung nimmt zu. In kürzlich erschienen Beiträgen auf unserem Blog haben wir diesen Sachverhalt sogar als unbedingte Notwendigkeit zur Erfolgsorientierung herausgestellt. 


    2. Stephan Grünewald diagnostiziert das Verschanzen in den eigenen Blasen als Gift für die Demokratie. "Die Solidarität existiert nur noch in den Silos. Sie ist zu einer S i l o d a r i t ä t geworden.


    3. Zur Differenzierung haben die Rheingold-Marktforscher fünf Gruppen gebildet und die Veränderungen im Zeitablauf ermittelt:


    3.1. Der Typus "Enttäuschte Radikale" ist innerhalb eines Jahres von 12 Prozent auf 20 Prozent gewachsen.


    3.2. Die "Überforderten Ängstlichen" sind von 16 Prozent auf ebenfalls 20 Prozent angestiegen.


    3.3. Die "Desinteressierten Zurückgezogenen" sinken auf 9 Prozent. Alle drei Gruppen misstrauen nach Ansicht der Marktforscher den klassischen Medien und informieren sich lieber in ihren Filterblasen. In der Sprache der Werbung könnte man wohlwollend von "Special Interest" sprechen.


    3.4. Die größte Gruppe bilden weiterhin mit 29 Prozent die "Zufriedenen Moderaten", deren Anteil aber Jahr für Jahr zurückgeht.


    3.5. Zuletzt werden die "Umweltbewussten, engagierten Optimisten" ausgemacht, deren Anteil von 29 auf 22 Prozent gesunken ist.


    4. In einer gesonderten Studie im Januar 2024 wurde die psychologische Wirkung der Demonstrationen auf den Rechtsextremismus untersucht. Nach Ansicht der Marktforscher von Rheingold sei damit "das befreiende Gefühl wiedererlangter Handlungsvollmacht und Zusammengehörigkeit verbunden ... Demonstrierende beschreiben, wie Sie dadurch aus ihrer Lethargie und passiv-resignativen Stimmung gerissen wurden, die sie angesichts der multiplen Krisen in den letzten Monaten verspürt haben." Nach Aussagen des Rheingold-Gründers Grünewald würden 61 der Befragten der Aussage zustimmen, dass die Kundgebungen ihnen das Gefühl geben, es bewege sich in Deutschland etwas.


    5. Das gemeinsame Aufstehen gegen den Rechtextremismus führt zu einer neuen Erstarkung des "Wir-Gefühls", insbesondere wenn Menschen während der Demonstrationen mit unbekannten Gleichgesinnten ins Gespräch kommen und damit aus ihrer selbst verordneten Filterblase wieder heraustreten.


    6. Die befragten Demonstrierenden gaben zu 67 Prozent an, dass die Demonstrationen ein "Weckruf für die Politik" sind. Und daran haben die in meinem Beitrag 386/1 verorteten Bauernproteste sicher einen zusätzlichen Schub erfahren.


    7. Nach der Rheingold-Untersuchung stimmen 70 Prozent der Befragten dem Statement zu: "Die Ampel stärkt durch ihre Uneinigkeit die AfD".


    8. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die "Wirklichkeitsverdrängung", also dass Nachrichten, die den eigenen Alltag belasten könnten, nicht mehr zur Kenntnis genommen werden, den Turn Around erreichen? 


    Marktforscher Stephan Grünewald appelliert in diesem Zusammenhang an einen "konstruktiven Journalismus" mit dem Medien berichten, 


    "wie einzelne Menschen oder eine Gemeinschaft etwas bewegen können, um die Probleme des Landes anzugehen"


    Dem können wir uns mit der Intention unseres Blogs nur in vollem Umfang anschließen und zum Mitmachen aufrufen. Herzlich Willkommen!


    * Bialek, Catrin: Das längst vermisste "Wir-Gefühl" ist zurück. Rheingold-Studie zu den Demonstrationen im Auftrag des Tabakkonzerns Philip Morris, in: Horizont+ Beitrag vom 02.02.2024


    ** Korrespondierende Beiträge in unserem Blog zu Typologien: 273/1, 138/1, 092/1, 088/1, 057/1, 056/1, 055/1, 054/1, 053/1, 052/1 


  • Beitrag 389/1 - Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv: KT zu Guttenberg: 3 Sekunden, Notizen aus der Gegenwart

    Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv:


    KT zu Guttenberg: 3 Sekunden, Notizen aus der Gegenwart*



    Dieses Buch ergänzt meine Bibliothek seit dem Besuch der Veranstaltung mit KT zu Guttenberg wie im Vorbericht 388/1 bearbeitet. Und ich empfehle es jedem, der bis dato geglaubt hat, das Buch habe als Medium ausgedient.


    1. Vorab eine Empfehlung zur Nutzung dieser Machart: Man sollte dieses Buch nicht in einem Rutsch durchlesen, wie es leicht geschrieben von Reiz wäre, sondern von Kapitel zu Kapitel auf sich wirken lassen und ein wenig darüber nachdenken. Es eignet sich als "Gute Nacht-Inspiration" genauso wie bei einer Wartezeit. Es passt in jede Tasche als Wegbegleiter.


    2. Jedes einzelne Kapitel erinnert mich an die Intention unseres Blogs: Schlaglichter auf das aktuelle Zeitgeschehen im Sinne kritischer Auseinandersetzung. Zum Nachdenken und zur Inspiration. Auch wer die Intention unseres Blogs besser verstehen möchte, der sollte dieses Buch zu Rate ziehen.


    3. Die einzelnen Themen könnten sich meist gerade eben zugetragen haben. Notizen aus der Gegenwart, wie es der Buchtitel verspricht. 3 Sekunden pro Beitrag werden allerdings nur für echte Turbo-Leser genügen. Lachpausen und Aha-Effekte nicht eingerechnet.


    4. Nach jedem Kapitel stellt sich mir die Frage, ob man den Zug der Zeit noch aufhalten kann, oder ob dieser längst abgefahren ist.


    5. Einige wenige, zufällig ausgewählte Beispiele, warum es sich lohnt, mit offenen Augen durch den Alltag zu gehen und sich dazu auch seine Gedanken zu machen:


    5.1. "Anmaßende Metaphern? Keineswegs, ich bin selbst einmal ein bunter Ballon gewesen, der gar nicht hübsch genug platzen konnte. Der Knall tat mit gut. Auch der schmerzhafte, aber heilsame Aufprall."


    5.2. "Wir haben bei allen Konflikten die Unvollkommenheit des Menschen aus dem Blick verloren. Die Lösungen liegen nicht in der Überwindung, sondern der Anerkennung derselben." (Zitat aus den letzten Worten eines sterbenden Freundes).


    5.3. "In Deutschland leiden knapp 28 Prozent der Bevölkerung an einer psychischen Erkrankung. Das sind etwa 17,8 Millionen Menschen. Auch mir sind Depressionen nicht fremd. Ihr Verdrängen hat mich wahrscheinlich noch untauglicher für die große Politik gemacht, als ich es ohnehin schon war."


    5.4. "Lieber erfreut man sich an der Not der anderen, als an der Überwindung der eigenen...Das Einräumen seelischer Verletzungen ist in den USA salonfähig."


    5.5. "Umgangsformen sind Formen, die zunehmend umgangen werden" (Jugendbuchautor Oliver Hassenkamp). "Und sich heute mit Vorliebe in >sozialen< Netzwerken verfangen."


    5.6. "Es ist bemerkenswert, wie die Kirchen sich im Bewusstsein vieler Menschen unseres Landes nur noch auf eine Chiffre reduzieren: Missbrauch ... Man blickt fast unterschiedslos auf beide großen Konfessionen. Sowie fassungslos auf das Verglühen der bedeutungsvollsten Marke der letzten beiden Jahrtausende."


    5.7. Zitat eines Botschafters in Berlin: "Immer, wenn ich mit Ihnen allein zusammensitze, lassen Sie kaum ein gutes Haar an Ihrem Land ... Schauerliche Regierung. Erbärmliche Opposition. Überbordende Bürokratie. Unprofessionelle Medien. Notorisch unzufriedene Unternehmer. Antiquiertes Schulsystem. Servicewüste. Marode Infrastruktur ... Ich wollte Sie nur daran erinnern, dass Sie in einem wunderbaren Land leben. Trotz allem. Und gerade auch wegen allem."


    5.8. Oder wie der unvergessene Loriot die Potenziale der künstlichen Intelligenz formuliert haben könnte: "Ich will dieser höchst komplexen Materie, die so viele Menschen im Tiefsten ihres Herzens bewegt, erst inhaltlich nähergekommen sein, bevor ich zu einer verantwortungsvollen Entscheidung gelangen dürfte."


    6. Die zentrale Botschaft könnte auch lauten, das Leben anzunehmen und daraus zu lernen, wie es bei KT zu Guttenberg eben überzeugend zur eigenen Positionierung genutzt wird. Sicher ein Grund für die Begeisterung der Zuhörer des Vortrags entsprechend dem Vorlaufbeitrag.


    7. Das Regelwerk ist offensichtlich relativ bekannt. Deswegen können wir daraus, wie bei unserem qualitativen Forschungsprojekt im Blog, ein System entwickeln, wie wir Veränderungen angehen können.


    8. In aller Kürze: Die Beobachtungen in diesem Buch bringen Bestätigungen genauso wie neue Erfahrungen und Anregungen zur Weiterentwicklung. Eine Offensive gegen die Oberflächlichkeit, wie wir sie heute in unserer schnellen und reizüberfluteten Zeit überall erleben. Und die Ignoranz dieser Sachverhalte ist für mich auch ein Grund für die Fehlentwicklungen.



    * Guttenberg KT: 3 Sekunden, Notizen aus der Gegenwart, Herder Verlag, Freiburg, Basel, Wien,

    ISBN (Print): 978-3-451-39659-5, (EPUB): 978-3-451-39659-9


    Empfehlenswerte Bezugsquelle für alle Augsburger: Kurt Idrizovic, der sich wie keiner in dieser Stadt um das Medium Buch mit begeisternden Inszenierungen drum herum (auch eine Empfehlung unseres Blogs) verdient macht. Danke auch dafür bei dieser Gelegenheit.


    https://www.buchhandlung-am-obstmarkt.de/



  • Beitrag 388/2 - Antworten von (lebenden) Legenden - Karl-Theodor zu Guttenberg

    Antworten von (lebenden) Legenden


    Karl-Theodor zu Guttenberg


    Veranstaltung Augsburger Allgemeine Live: Reden wir über ein Leben nach der Politik mit Karl-Theodor zu Guttenberg, Teehalle im Hotel Maxmilians vom 25.01.2024



    Dr. Bernd W. Dornach mit Christian Schimanski


    Die Ergänzung zum Vorlaufbeitrag 387/1 für unser Forschungsprojekt ist zufällig, aber passend, da es unsere Dramaturgie des Lernens und Weiterentwickelns im Blog mit konkreten persönlichen Beispielen unterstützt.


    Die Grundzüge zwischen Judith Rakers und KT Guttenberg weisen sogar ähnliche Strukturen auf und taugen als Spiegelbild der aktuellen, unaufhaltsamen Veränderungsprozesse unserer Gesellschaft.


    1. Die erste Ansage von KT zu Guttenberg in dieser Diskussionsrunde mit den Chefredakteuren Andrea Kümpfbeck und Dr. Peter Müller gilt der Bedeutung des Lebens in der Gegenwart und weniger in der Vergangenheit und der Zukunft. Ein gelungener Einstieg in die bewährte Philosophie: Gestern ist vorbei, morgen existiert noch nicht, auf heute kommt es an.


    2. Seinen "Absturz" in der Politik (2009 Bundeswirtschaftsminister, anschließend Bundesverteidigungsminister unter Kanzlerin Angela Merkel, oft als "Kanzler in spe" gehypt, 2011 durch Plagiatsaffäre abgestürzt) beurteilt er das Heilsamste was ihm passieren konnte. Als Konsequenz gelang es ihm den Weg zu sich selbst zurück zu finden.


    3. In beiden Ämtern hat er sich nach eigenen Worten im Hinblick auf die Eigendynamik dieser Funktionen selbst überschätzt. Das politische Umfeld bezeichnet er treffend als nicht gerade charakteraufbauend.


    4. Spitzenpolitik kommt ohne eigene Inszenierung nicht aus. Damit geht auch Einsamkeit einher. Das Umfeld ist kein Tummelbecken von Freunden. Zeit für eigene echte Freunde bleibt kaum mehr.


    5. Als beste Interview-Kandidaten wirken gleichwohl Politiker, die trotz ihres besonderen Amtes noch Mensch bleiben und ihre Authentizität einzubringen wissen.


    6. Umso mehr legt er heute Wert darauf, sich die richtigen Freunde selbst sehr bewusst auszusuchen und betont die entsprechende Eigenverantwortung jedes Menschen.


    7. Die echte Aufgaben besteht darin, Freunden und Mitarbeitern sich selbst richtig zu erklären und diese perspektivisch "mitzunehmen" (nicht "mitzuschleppen").


    8. Eine der entscheidenden Fragen, die KT zu Guttenberg für uns in seinem Auftritt mitschwingen ließ, war die Frage wie viel Veränderungsstress aktuell eine Gesellschaft verträgt. Nachvollziehbar ist, dass es nur punktuelle Lösungen geben kann, vor der nächste Schlag kommt. Die Aufgabe besteht darin, die Linien heute zu gestalten ("Connecting the dots") und sich so verantwortungs- und respektvoll im Umgang miteinander zu verhalten. "Ehrliche Kommunikation ist der Kit für unsere Gesellschaft". Wenn man, so wie KT zu Guttenberg seine Grenzen erst einmal erkannt hat, dann braucht man sie nicht noch mal auszutesten. Und politische Gegner muss man bestenfalls ertragen, aber nicht mögen.


    Das bei der Veranstaltung erworbene neue Buch von KT Guttenberg werden wir später, gerne mit Ihrer Meinung, getrennt besprechen. Es beweist, wie viel der Autor wirklich zur Verarbeitung der Affäre gelernt hat und als Unternehmer, Co-Produzent und Moderator von Dokumentationsfilmen und anderen publizistischen Formaten gleichzeitig neue Wege geht. Seit Juni 2023 ist er zusammen mit Gregor Gysi Host des Podcast "Gysi gegen Guttenberg".


    Guttenberg KT: 3 Sekunden, Notizen aus der Gegenwart, Herder Verlag, Freiburg, Basel, Wien, ISBN (Print): 978-3-451-39659-5, (EPUB): 978-3-451-39659-9


    Nachbericht bei Kerler, Michael: Guttenberg: "Es reicht, sich einmal mit fremden Federn zu schmücken", in: Augsburger Allgemeine vom 26.01.2024


    Korrespondierende Beiträge in unserem Blog: Einsamkeitsindustrie 301/1, 285/1, 248/1, 236/1, 010/, Authentizität 360/1, 326/1, 315/1, 302/1, 296/1, 293/1, 283/1, 043/1, PERSÖNLICHE POSITIVE PSYCHOLOGISCHE POSITIONIERUNG (PPPP) 296/1, 295/1, 273/1




    Genealogischer Nachtrag von Christian Schimanski

    (Bayerischer Landesverein für Familienkunde und Holzschuher History Archiv)


    Guttenberg (Freiherrn, Reichsritter) ist der Name eines fränkischen Adelsgeschlechts, das seit 1149 greifbar ist. Der Stammbaum und die Geschichte der Guttenberg zeigt, dass schon immer prominente Kontakte und Ehen bestanden. Auch die Politik, Kirche und Karrieren spielten von Beginn an eine große Rolle.


    Einen Geschichtliche Kurzfassung mit Stammbaum kann man sich auf folgenden Weblinks ansehen:

    https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Guttenberg,_Adelsfamilie

    https://de.wikipedia.org/wiki/Guttenberg_(Adelsgeschlecht)



  • Beitrag 387/1 - Antworten von (lebenden) Legenden: Judith Rakers - "Ich habe so viele Ideen, die wollen raus, sonst platze ich"

    Antworten von (lebenden) Legenden: Judith Rakers


    "Ich habe so viele Ideen, die wollen raus, sonst platze ich" *



    Dr. Bernd W. Dornach



    Am 31. Januar 2024 wird Judith Rakers zum letzten mal in der ARD-tagesschau um 20.00 Uhr zu sehen sein. Sie verlässt die tagesschau auf eigenen Wunsch, da sie sich künftig mehr auf ihre unternehmerische Tätigkeit konzentrieren möchte. Originalzitat zu ihrer Entscheidung: "Nach 19 erfolgreichen und spannenden Jahren bei der tagesschau habe ich mich schweren Herzens entschlossen, zu gehen. Es ist an der Zeit, den Fokus in meinem Leben auf andere Produkte zu lenken, meine unternehmerische Tätigkeit weiter auszubauen und Neues anzupacken, für den neben dem Nachrichten-Schichtdienst bisher zu wenig Zeit war." **


    1. Im Interview von Birgit Müller-Bardorff wurde Judith Rakres auch nach der Überwindung gefragt, für die Tagesschau immer sachlich und beherrscht wirken zu müssen. Die Antwort lässt auf die grundlegenden Unterschiede zu ihrem neuen Aufgabengebiet schließen: "Bei der Tagesschau ist die Nachricht der Star und die Sprecherinnen und Sprecher sollen in den Hintergrund treten. Keine Emotionen, keine Bewertung durch Mimik und Gestik." Das wird sich bei ihrem neuen Berufsweg als Unternehmerin verändern. Dort ist für die Karriere die individuelle Positionierung besonders gefragt, was vielen Berufsanfängern vielleicht ins Gebetbuch für eine derartige Entscheidung geschrieben werden könnte. Im Nachfolgebeitrag 388/1 über KT zu Guttenberg kommen wir darauf noch zurück.


    2. Position zu beziehen, sieht sie selbst ebenso wichtig. Gerade in einer Zeit, wo sich immer mehr Menschen die die Schreckensnachrichten nicht mehr anhören wollen. Gleichwohl betont sie im Interview, "sich nicht auf seine eigene kleine Scholle zurückziehen, auf der einem alles egal ist. Man kann dort zwischendurch Ruhe und Abstand gewinnen, aber man sollte so gut informiert bleiben, dass man die Demokratie mitgestalten kann."


    3. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sie dies in ihren Planungen berücksichtigt. Bald erscheint nach ihrem ersten Kinderbuch ein Experimentierkasten für Kinder zum Thema Gemüseanbau. Aktuell arbeitet sie an einem Brettspiel für die ganze Familie und schreibt danach das nächste Kinderbuch. Auch ein Buch zum Hochbeet-Gärtnern ist geplant. "Das ist eben das Schöne, wenn man mit Leidenschaft bei der Sache ist." Ohne diese Eigenschaft dürfte jedes Start-Up von Anfang an zum Scheitern verurteilt sein.


    4. Auch mit ihrem Umzug vor gut fünf Jahren hat Judith Rakers nicht nur auf eine neue Lebensform sondern ein ganz anderes Lebensgefühl gesetzt, was sie in ihrer jetzigen Lebensphase zufriedener macht. Sie hörte rechtzeitig auf ihre innere Stimme die sagte "du lebst ein Leben, das dich nicht mehr glücklich macht ... Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht, wie ich die äußeren Umstände an diese innere Veränderung anpasse." Mit der inneren Stimme, dürften sich mit Judith Rakers aktuell viele so ihre Gedanken machen, nur mit der Umsetzung wird aus welchen Gründen auch immer meist gehadert, bis es irgendwann dafür zu spät ist.


    5. Der Umzug bot Judith Rakers die Chance zur Selbstversorgerin zu werden. "Die Nachrichten und Diskussionen zum Klimawandel, zur Nachhaltigkeit, Massentierhaltung und zur gesunden Ernährung haben auch bei mir dazu geführt, dass ich mir Gedanken gemacht habe, was ich eigentlich ganz persönlich beitragen kann."


    6. Neben 50 Obst- und Gemüsesorten hält Sie in Ihrem Garten auch eine Schar von Hühnern, denen Ihre ganz besondere Zuneigung gilt. Sie gehören bei ihr zum "Inventar des Hauses". Gemeinsam mit weiteren Tieren spielen diese nun auch in ihrem ersten Kinderbuch eine Rolle. ***


    7. Die Selbstversorgung ist neben der Inspiration für Judith Rakers ein Ausgleichsprogramm zur digitalen Arbeitswelt: "Für jeden, der viel am Computer sitzt, ist es einfach ein schönes Erlebnis, wenn er in seiner Freizeit etwas mit den Händen machen kann und sieht, wie daraus etwas entsteht, das er nachher anfassen und sinnlich erleben kann.


    8. Neben den Kinderbüchern und weiteren Produkten in "Ihrem" Themenumfeld erschienen bereits 2021 und 2023 zwei Bücher zum Homefarming. Das darauf basierende Kochbuch ist nur ein konsequenter Schritt in dem Beweis, wie sehr eine gute Positionierung auch selbst zu viel Spaß, Glück und Zufriedenheit führen kann. Wir werden mit unserem Team von UNI MARKETING davon in Kürze auch von uns hören lassen und wünschen Rudith Rakers viel Erfolg. Seien Sie gespannt.


    P.S.: Aus dem Fernsehgeschäft wird Judith Rakers sich dennoch nicht ganz zurückziehen. Als Moderatorin der Talkshow 3nach9 (Radio Bremen/NDR) sowie des ARD-Reisemagazins "Wunderschön" bleibt sie dem Publikum weiter treu.


    * Müller-Bardorff, Birgit: Head und Beitrag, in: Augsburger Allgemeine-Online vom 22.01.24, zeitgleich auch als Originaltext bei turi2 abends am 22.01.24 mit Volltext-Link


    ** Pressportal NDR/Das Erste, übermittelt durch news aktuell vom 16.01.24


    *** Rakers, Judith: Judiths kleine Farm, Kater Jack sucht einen Freund, mit Illustrationen von Julia Weinmann, Franck-Kosmos Verlag, Stuttgart, ISBN: 978-3-440-17903-1


    Auf unseren korrespondierenden Vorlauf-Beitrag 386/1 in unserem Blog sei an dieser Stelle hingewiesen. Weitere Beiträge zur Selbstversorgung 286/1, 215/1, 175/1



  • Beitrag 386/2 - Zum Marketing der Bauernproteste - Die Urgewalt einer hoch systemrelevanten Branche - "Metaphern für viele ungelöste Probleme!

    Zum Marketing der Bauernproteste


    Die Urgewalt einer hoch systemrelevanten Branche


    "Metaphern für viele ungelöste Probleme!*



    Dr. Bernd W. Dornach



    In diesen Tagen erleben wir, wie sich jahrzehntelange Fehlentwicklungen mit dem Mittel der Proteste des Bauernstandes entladen. Die Aufmerksamkeit ist nicht nur durch die Bodenständigkeit der Massen an Traktoren gegeben, sondern auch durch die in unserem Land drastisch zunehmenden Protest-Veranstaltungen, die meist von rechter politischer Gesinnung geprägt sind. Trotz der späten Distanzierung der Bauern-Verbände davon, schwingt dieses gesellschaftliche Gedankengut unweigerlich mit und schwappt auf andere Branchen wie beispielsweise Handwerker bereits über, die es den Bauern gleichtun wollen. Die Fatalität könnte größer nicht sein, weil sich auch die Lokführer zeitgleich wieder mit Streiks in Szene setzten.


    Hier der Versuch einer Verortung der Entwicklungen unter Marketinggesichtspunkten für unser Forschungsprojekt:


    1. In wirtschaftswissenschaftlichen Kreisen sind die Negativausprägungen staatlicher Eingriffe mit Subventionen hinreichend bearbeitet. Die Landwirtschaft hat sich hier zu einem weitgehend noch unbekannten Prototyp mit Subventionsquoten bis 40 Prozent des Umsatzes sowie gleichzeitig dirigistischen (bürokratischen!) Eingriffsattacken der Politik hochentwickelt. Dass dies das marktwirtschaftliche System negativ beeinflusst sowie auch psychisch durch Veränderungsdruck bei den Betroffenen lähmt, ist hinreichend nachgewiesen. 


    2. Obwohl in der Landwirtschaft aktuell massive Gewinne (so genau schaut ja noch keiner außer dem Finanzamt in die Karten) nach Aussage in den Medien generiert werden, ist die Attraktivität für Unternehmer gebremst. Wie in allen Branchen fehlen Arbeitskräfte und Nachwuchs für Betriebsübernahmen, auch aus den eigenen familiären Reihen. Der Vergleich mit dem Image des Handwerks ist nicht ganz von der Hand zu weisen, da dort ja noch richtig hart (mit der Hand!) gearbeitet werden muss. Auch die 4- Tage-Woche und andere New-Work-Träume der Generation Z sind auf dem Bauernhof kaum umsetzbar.


    3. Marketingtechnisch scheint bei der unsensiblen Vorgehenseise der amtierenden Politiker vergessen worden zu sein, dass es sich nicht nur von der Systemrelevanz gesicherter nationaler Versorgung, sondern auch von der Sympathie breiter Bevölkerungsschichten für den Berufsstand des Bauern breite Bevölkerungsschichten tangiert werden und negativ auf das politisch oft vordergründige Argument der Wählerstimmen einzahlen dürfte.


    4. Zu bedenken wäre der klassische Lieblingsberuf in breiten Bevölkerungsschichten, ähnlich wie der Spielzeug-Traktor und das Wimmelbuch oder auch der Lokführer bei Kindern. Bekannt ist, dass dieser Vorbildcharakter gerade in heutigen weiter steigendenden Zahlen unorientierter Jugendlicher diese Facetten identifikationsrelevant und prägend für die spätere Lebensentscheidungen sind. Tausende von Urlauben auf dem Bauernhof sprechen hier Bände und ein intensiverer Einblick bei einem sozialen Jahr oder einer zeitweisen Auszeit wäre für die Fülle der späteren Nachhaltigkeits-Gurus ernsthaft zu empfehlen, um sich selbst einmal ein Bild zu machen, was auf einem Bauernhof wirklich hinter den Kulissen abläuft.


    5. Zu diesem Gedankengut des Vorbildcharakters passen auch die Promi-Stories wie das Beispiel der Nachrichtensprecherin Judith Rakers, die privat sich dem Ausgleich Hühnerhaltung etc. "verschrieben" hat und damit in den Bestsellerlisten für Bücher gelandet ist und sich gerade sogar von Ihre Funktion als bekannte Nachrichtensprecherin zum Monatsende verabschiedet, um sich ganz auf Ihr Hobby und die Rolle als ländliche Botschafterin zu konzentrieren und ganz ihre eigene Überzeugung zu leben (Beitrag folgt!). Das Promi-Alphabet lässt sich diesbezüglich in viel gelesenen Medienberichten durchdeklinieren. Zum Beispiel gerade die Woodstock Protestsong-Ikone Joan Baez, die naturverbunden in ihrem eigenen Garten zur Ruhe findet oder Fernsehkoch Johann Lafer: "Es war mein großes Glück auf einem Bauernhof aufgewachsen zu sein. Ich habe gelernt mit den Jahreszeiten zu leben. Das war Natur pur - die Basis des gesunden Kochens". (Beides nach Focus, Heft 2/24) 


    6. Ganz nebenbei beinhaltet die Landwirtschaft trotz aller Gängeleien der obersten Besserwisser von Haus aus die Kriterien drt vielgeforderten Nachhaltigkeit in besonders authentischer Form. Dazu hier nur einige Beispiele:


    6.1. Individualität und Identität: Heterogene Ausprägungen für naturkonforme Umsetzung der jeweiligen Voraussetzungen mit persönlicher Überzeugung als Hauptgrund für den Erfolg


    6.2. Langfristige Anpassungsstrategien bei der Vermarktung wie Direktvermarktung (Einkaufen auf dem Bauerhof) oder Kontingentvereinbarungen mit Abnehmern (Aldi als Musterbeispiel wie in den Beiträgen 178/1 und 058/1 bereits bearbeitet) 


    6.3. Diversikation der Landwirtschaft in systemnahe Leistungen wie Urlaub auf dem Bauernhof mit Ansprache individueller Gästeerwartungen


    6.4. Beteiligung an Ausbildungsoffensiven wie der Bildungsoffensive in Schleswig Holstein (vgl. Beitrag 370/1)


    6.5. Unterstützung der Transparenz gesunder Ernährung, was in unser Gesellschaft für uns alle von elementarer Bedeutung, aber gleichzeitig doch erstaunlich wenig bekannt ist


    6.6. Patenschaften für bestimmte Produktbereiche mit Bezugsrechten (Barter Clearing)


    6.7. Musterbeispiel für Kreislaufwirtschaft und Selbstversorgung, die beim mehrfach von uns erwähnten Boom in den Baumärkten ablesbar ist


    6.8. Ganz zu schweigen vom Erhalt unseres Landschaftsbildes und Grundlage vieler touristischer Argumente (wie in den Beispielen über das Allgäu 270/1, 257/1, 233/1, 122/2 bereits bearbeitet)


    7. Gesondert zu erwähnen wäre die Idee des eigenständigen Unternehmertums, wo Politiker gut beraten wären, eben nicht immer in Branchen und Betriebe hineinzuregieren, obwohl diese offensichtlich von der jeweiligen Materie wenig bis nichts verstehen, sondern mit Vertrauen auf gesunden Menchenverstand und funktonierender intrinsischer Motivation den nötigen Respekt dafür aufzubringen.


    8. Wenn sich der Staat so wie aktuell in höchst unsensibler Weise weiterhin mit seinen Aufgaben auseinandersetzt, werden die Kräfte des Marktes wie am authentischen Beispiel der Bauernproteste noch in ganz anderen Branchen zunehmen. Und dies wird dann nicht mehr so friedfertig, wie es in diesem Musterbeispiel gerade abgelaufen ist. Und wem dieser deutliche Hinweis "bis hierher und nicht weiter" nicht genügt, der werfe einen Blick in die Historie, wozu Bauernaufstände in der Vergangenheit schon geführt haben. Nicht nur in der Landwirtschaftspolitik warten Branchen und Betriebe schon seit Jahrzehnten auf schlüssige Gesamtstrategien! Oder wie es einer der Traktoren beim Protest auf dem Schilde führte: 


    "Deutschland hat einen Fachkräftemangel in der Politik".


    * Özdemir, Cem: Aussage des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland im Morgenmagazin von ARD/ZDF vom 18.01.24



    Tipp für weitere Informationen: Ideologie macht nicht satt! Wir brauchen eine verlässliche Politik!


    https://landwirtschaftverbindet.bayern/


  • Beitrag 385/1 - Antwort auf die Leseranfrage von Isabella Winkler - Wie kann man den Halt, den wir einmal hatten, in die Zukunft mitnehmen?

    Antwort auf die Leseranfrage von Isabella Winkler


    Wie kann man den Halt, den wir einmal hatten, in die Zukunft mitnehmen?


    Dr. Bernd W. Dornach



    Liebe Isa,


    Danke für Deine Anfrage, die vermutlich nicht nur viele Leser, sondern auch mich selbst beschäftigt. Aus diesem Grund finden sich dazu auf unserem Blog auch bereits diverse Antworten aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Weitere Beiträge dazu befinden sich bereits in Abstimmung mit unseren Lesern. Hier dazu kurz und bündig ein Überblick aus verschiedenen Beiträgen mit neuen Akzenten aus aktuellen Erfahrungen:


    1. Allein Dein von Dir gewählter Begriff "Halt" ist schon erfreulich mehrdeutig. Zum Beispiel je nach Bedarf "anhalten" im Sinne von "Innehalten" oder "Rück-Halt" durch die Erfahrungen der Vergangenheit oder auch -und das dürfte besonders spannend sein- durch das Umfeld, das man früher hatte und heute oft neu aufbauen muss.


    2. Fangen wir mit dem "Innehalten" an, dann wäre das ein Hinweis auf die Vorgabe, eben nicht mehr alles mitmachen zu müssen. Die Begrenzung auf wirklich wichtige Bestandteile des Lebens hat immense Vorteile bei der Konzentration der Kräfte. Dies gilt in jeder Lebensstufe und könnte auch mit gesundem Egoismus zu tun haben. 


    3. Wenn man sich natürlich über die individuell wirklich wichtigen Bestandteile des Lebens selbst nicht im klaren ist, ist eine entsprechende Selektion der Aktivitätsfelder gar nicht möglich. Empfehlenswert ist, dass eine entsprechende Beantwortung dieser Frage zuerst einmal entsprechende Nachdenkprozesse auslösen muss. Bei der Buchbesprechung von Michael Birkenbihl im Vorlauf-Beitrag 382/1 hat dieser ja sehr intensiv, wie übrigens auch seine Tochter Vera F. Birkenbihl daraus lernend, an die "Einschaltung des eigenen Verstandes" appelliert.


    4. In vielen Fällen bei unserem Forschungsprojekt fand in der Pandemie mehr als früher der Prozess statt, die Vergangenheit noch einmal geistig ablaufen zu lassen. Auch in den Vorschlägen der Verbesserung der Resilienz, die wir ebenso in unserem Blog bereits ab dem frühen Beitrag 009/1 immer wieder aufgegriffen haben, hilft entsprechende Meditation, wie es sich in "Wachträumen" bewährt. Die Psychologie und die Neurowissenschaft haben den Wert für die eigene Identitätsstiftung schon lange verifiziert. An einem neuen Beitrag über "Die Kraft der positiven Erwartung" schreibe ich gerade. Folgt in Kürze.


    5. In diesem Zustand geht es darum, die negativen Erfahrungen so gut wie möglich auszublenden, vielleicht auch einfach zu verzeihen, und dafür den positiven Erfahrungen mehr Platz einzuräumen und durch gute Gedanken daran positive Programmierungen zuzulassen.


    6. Im Optimalfall ergibt sich daraus ein "Struktogramm" wichtiger Menschen und Begebenheiten, mit denen man sein Mind-Set gezielt laden kann. Helmut Unger hat dazu in seinem jährlichen Weihnachtsbrief, den ich im Beitrag 383/1 abgedruckt habe, auf die Entscheidung für bedeutungsvolle Menschen contra Zeitdiebe hingewiesen.


    7. Der Prozess findet seine Vollendung, wenn man daraus aktiv eine Planungsphase ableitet: Wie und Wo finde ich in Situationen, Erlebnissen, Begegnungen diesen Zustand wieder? Dies war früher vor der Pandemie leichter, da man für aufgegebenes Terrain leichter wieder Ersatz fand und die Anforderungen, ausgelöst durch ein neues Bewusstsein, vielleicht auch nicht so hoch setzte.


    8. In Ausnahmefällen hilft es wieder einmal über seinen Schatten zu springen und frühere Weggenossen zu reaktivieren. In Ausnahmenfällen! Im schlimmsten Fall ist man dann wieder um eine Erfahrung reicher, auf dem Weg durch ein glückliches Leben nach der jeweiligen individuellen Bedeutungsrangfolge. Und dass man dem Glück auch ab und zu einen Schubs geben muss, ist in den Themen zur Glücksforschung in den Beiträgen 368/1, 324/1, 321/1, 291/1, 017/1 näher strukturiert.


    Viel Erfolg dabei!


    Ich freue mich auf´s Wiedersehen bei unseren künftigen Events.


    Dein Bernd


  • Beitrag 384/1 - Leseranfrage von Isabella Winkler - Wie kann man den Halt, den wir einmal hatten, in die Zukunft mitnehmen?

    Leseranfrage


    Wie kann man den Halt, den wir einmal hatten, in die Zukunft mitnehmen?


    Isabella Winkler



    Lieber Bernd


    Wir kennen uns nunmehr schon viele Jahre und konnten bei spannenden Projekten zusammenarbeiten, die immer in die Zukunft wiesen. Danke auch, dass ich bei der letzten Veranstaltung "Terrazzotage" mit dabei sein durfte und an zwei Tagen Aufbruchstimmung im Kreise vieler Gleichgesinnter erleben konnte.


    Da muss man richtig aufpassen, dass man "zurück zu Hause" sich nicht wieder von den ewig Vorgestrigen zurückholen lässt.


    Was momentan so alles von uns abverlangt wird, ist kein Pappenstiehl und da kommt man schon manchmal ins Grübeln. Verständlich auch, dass viele dann nur noch auf sich selbst schauen und die Wirklichkeit ausblenden.


    Ähnlich wie die Frage von Petra Seehütter im Beitrag 376/1, die ich auch bei den diesjährigen Terrazzotagen kennen lernen durfte, möchte ich folgende Frage einbringen:


    Wie kann man das Selbstvertrauen und den Halt, den wir früher wie selbstverständlich hatten und der uns immer wieder weitergetragen hat, auch in dieser wechselvollen Zeit, wo alles neu definiert wird, zurückgewinnen?


    Falls es passt, würde ich um eine Antwort in unserem Blog bitten, der vielleicht auch andere Leser interessiert.


    Danke dafür im voraus und viele Grüße


    Isa


    Isabella Winkler, Versicherungs- und Finanzanlagen-Fachfrau IHK, Augsburg


    P.S.: Bei Eurer Veranstaltung am 22./23.11.2024 bin ich wieder dabei!


  • Beitrag 383/1 - Adeln Sie Menschen, indem Sie Ihnen Ihr kostbarstes Gut "Zeit" schenken - Weihnachtsbrief von Grit und Helmut Unger

    Adeln Sie Menschen, indem Sie Ihnen Ihr kostbarstes Gut "Zeit" schenken.


    Weihnachtsbrief von Grit und Helmut Unger



    Sehr geehrter Herr Dr. Dornach,


    bis tief in mein Unterbewusstsein drang ein Erlebnis, das mir vor ca. 40 Jahren widerfahren ist. Eine Nachbarin meines Onkels hatte einen Schlaganfall zwar überlebt aber fortan begrenzte sich ihr Sprachumfang auf die Worte "keine Zeit - keine Zeit". Nur am Tonfall und an der Intensität der Worte konnte man erahnen, was sie ausdrücken wollte.


    Seitdem mit zunehmendem Alter immer mehr, versuche ich dem Mythos ,Zeit´ auf die Schliche zu kommen. Wenn Zeit Leben ist, dann ist es wert, darüber nachtzudenken.


    Die griechische Mythologie erzählt von einem Gott der Zeit, namens ,Chronos´. Er war der gewaltige und gewaltsame Herrscher über die Zeit. Noch heute sprechen wir von ,Chronologie´ oder ,Chronometer´ als Zeitmesser. Das ,Neue Testament´ spricht an mancher Stelle von ,Kairos´ und meint damit den günstigen Augenblick. Im Spannungsfeld zwischen Chronos und Kairos erleben wir die Zeit.


    In Management-Seminaren lernt man, die Zeit zu verplanen und oft in immer kleinere Abschnitte zu unterteilen und abzuarbeiten. Dies empfinden viele als starke Einengung, denn sie vermissen die geliebte Spontaneität. Selbstverständlich hat das Ziel, Zeit zu planen, eine besonders ökonomisch nützliche Seite und dennoch kann man mit keiner Methode der Welt Zeit produzieren, festhalten oder gar besitzen.


    Damit sind wir bei einer Schlüsselfrage: Wenn die Zeit begrenzt ist, warum entscheiden wir uns dann nicht dafür, ihre Qualität in den Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns zu stellen?


    Wenn Sie einen Beweis suchen: Liebende schauen nicht auf die Uhr, sie stehen über der Zeit. In den Stunden der Freude, der Versöhnung, bei gemeinsamer Geselligkeit verfliegt die Zeit im Nu. "Verweile doch, du Augenblick, du bist so schön.", sagt schon Goethes Faust. Die Qualität der Zeit hängt stark davon ab, mit welchen Zeitgenossen wir uns umgeben. Es gibt Menschen, die sich intensiv für uns interessieren, die hilfsbereit sind, auch zuhören können und da sind, wenn wir sie brauchen.


    Andererseits gibt es ,Zeitdiebe´, die uns mit der Floskel "nur 5 Minuten" in belanglose, sinnlose Gespräche verwickeln und Zeit rauben, die wir besser einsetzen könnten. Zeitdiebe sprechen am liebsten über sich selbst und vernachlässigen oft das Zuhören.


    Entscheiden Sie sich einfach für die bedeutungsvollen Menschen und gewinnen Sie Zeit für das für Sie Wichtige - die Qualität der Zeit.


    Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest im Kreise der für Sie wichtigen Menschen und verschenken Sie an Weihnachten und im ganzen Jahr 2024 das Wertvollste was Sie haben, Zeit, denn Zeit ist Leben.


    Mit zeitlos weihnachtlichen Grüßen


    Helmut Unger



    NB: Neben all den Gedanken zur Zeit mein persönlicher Wunsch: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und für Weihnachten, das gefühlvollste Fest des Jahres!


    Und in meiner Sicht der Dinge sind Sie ein besonderer Mensch und es ist schön, dass es Sie gibt.



  • Beitrag 382/1 - Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv: Michael Birkenbihl, Train the Trainer - Das Vermächtnis eines großen Meisters

    Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv: Michael Birkenbihl, Train the Trainer*


    Das Vermächtnis eines großen Meisters



    Wie topaktuell Klassiker gerade in instabilen Zeiten sein können, zeigt einen Blick in dieses Handbuch. Und ich bin dankbar, dass ich in meinem Berufsleben Michael Brirkenbihl bei einem von mir organisierten Symposium 1990 in Salzburg engagieren und persönlich kennen lernen durfte. Seine Arbeit hat meine eigenen Train the Trainer-Aktivitäten maßgeblich bereichert und ich möchte mit diesem Beitrag auch einen besonderen Gruß an die Inhaber der UNI MARKETING Trainer Lizenzen richten. Michael Birkenbihls Standards sind immer noch wegweisend und man könnte es gerade heute bei den immensen Defiziten in Bildung und Weiterbildung (Stichwort aktuelle Ergebnisse der Pisa-Studie) vielen Verantwortlichen in Wirtschaft und Gesellschaft dringend ans Herz legen. 


    Die große Leistung von Michael Birkenbihl bestand darin, dass dieses Grundlagenwerk weit über den Tag und die Zeit hinaus wirkt. Seine Visionen, auf die ich mich in diesem Beitrag konzentriere, waren seiner Zeit schon damals weit voraus. Zu Michael Birkenbihl wird Ihnen Wikipedia ausnahmsweise einmal nicht sehr viel weiterhelfen ("Sohn des Schriftstellers Michael Josef Birkenbihl. Geboren 1921, gestorben 1993. Nach seinem Studium widmete er sich der Marktforschung und der Werbung und war zehn Jahre im Außendienst tätig. Seine Tochter Vera Felicitas Birkenbihl aktualisierte seine bekannteste Veröffentlichung, Train the Trainer, bis zu Ihrem eigenen Tod im Jahr 2011"). Siehe auch mein Beitrag 364/1.


    1. Das Szenario-Denken: "Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Beinahe nichts ist mehr so, wie es einmal gewesen ist - und wird auch nie mehr so werden! Die >guten alten Zeiten< sind unwiederbringlich dahin! Das einzig Beständige ist der Wandel: Geschäftsleitungen erfolgreicher Unternehmer haben sich längst darauf eingestellt." 


    2. Der Übersprung auf Individuen: " ... auch clevere Einzelpersonen haben die Tendenz unserer Zeit, des beginnenden Wassermann-Zeitalters, erfasst - und sich darauf eingestellt! Sie haben sich zum Beispiel rechtzeitig ein >zweites Bein< geschaffen oder sich >nebenbei< in einer anderen Richtung fortgebildet". Und daraus formuliert Birkenbihl die Frage: "Wie bereitet sich eigentlich ein Trainer auf jenes jederzeit mögliche Ebbe-Szenarium vor?"


    3. Vorbildfaktor: "Ein guter Trainer kümmert sich ständig, d.h. lebenslänglich, um seine psychische Balance; weil die innere Harmonie die Voraussetzung für seine natürliche Autorität ist, die motivieren kann und mit der sich Seminarteilnehmer identifizieren."


    4. Blick nach vorne: "Nun werden an einen Trainer ... auch Fragen gestellt, die nichts mit fachlichem Bereich zu tun haben. Deren Beantwortung indessen für den einen oder anderen Seminarteilnehmer wichtig sein kann. Man hört da so allerhand von >Paradigmenwechsel<, von >New Age< ... Fragen die einen ethischen bzw. einen moralischen Hintergrund haben ... Im übrigen darf ich in diesem Zusammenhange an die alte ZEN-Losung erinnern >Der Weg ist das Ziel<. Indem Sie sich mit einer Thematik ... auseinandersetzen, verändert sich etwas in Ihnen. Diese Veränderung ist auf jeden Fall ein Gewinn für Sie, ganz gleich zu welchem Denkergebnis Sie gelangen!"


    5. Blick über den Tellerrand: "Wenn also derzeit so viel von Paradigmenwechsel die Rede ist, so bedeutet dies, dass in einer ganzen Reihe von Fakultäten oder Disziplinen neue Denkrahmen erforderlich sind, um die gewandelte Realität wenigstens denkerisch in den Griff zu bekommen."


    6. Das Wassermann-Zeitalter: "Zusammenfassend lässt sich prognostizieren:


    Die Welt wird im Wassermann-Zeitalter, also während der kommenden zweitausend Jahre, eine Explosion des menschlichen Geistes erleben. Der Mensch wird nach den Sternen greifen und in seiner durch kein verbindliches Wertsystem gebremsten Maßlosigkeit Katastrophen hervorrufen, wie sie bisher auf unserem Planeten unbekannt und unvorstellbar gewesen sind. Diese Maßlosigkeit im Physischen wird naturgemäß Auswirkungen im psychischen Bereich haben: >Spinnereien< aller Art , bis hin zur kollektiven Schizophrenie, werden unseren Alltag beherrschen. Und die jeweiligen Machthaber werden versuchen die >übergeschnappte< Menschheit mittels Ideologien unter Kontrolle zu halten."


    7. Die Selbsterneuerer: Damit verlangt Michael Birkenbihl speziell von einem Trainer die Eigenschaft "die Struktur seiner selbst aufzubrechen und sie auf eine höhere Ebene zu transformieren." Und dies ganz im Gegenteil der Masse: "Die meisten Menschen laufen wie Schlafwandler durch die Welt und machen von der ungeheuren Kapazität ihres wundervollen Gehirns kaum Gebrauch."


    8. Die Verantwortung der Trainer: "Wenn er durch sein persönliches Vorbild wirkt und eine positive menschliche Einstellung zu seinen Seminarteilnehmern hat." Und damit schließt sich der Kreis der Verantwortung eines Trainers "aufgrund seiner Multiplikator-Funktion für einen ganz wesentlichen Teil unserer postindustriellen Gesellschaft ... Da die Mitarbeiter der Unternehmen, speziell deren Führungskräfte, vor immer schwierigere Aufgaben gestellt werden, brauchen sie in erster Linie psychologische Unterstützung."


    Schlusssätze von Michael Birkenbihl und Credo für die Branche: "Erlauben Sie sich den Mist wahrzunehmen, der von unseren Politikern und Wirtschaftsbossen am laufenden Band gebaut wird! Und versuchen Sie, >auf Ihrem Platz<, zu retten, was zu retten ist" Vor allem um Ihren Seminarteilnehmern etwas Mut und Zuversicht einzuflößen. Und denken Sie jeden Morgen nach dem Aufstehen an Kants Forderung:


    Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen".


    * Birkenbihl, Michael: Train the Trainer, Arbeitshandbuch für Ausbilder und Dozenten mit 21 Rollenspielen und Fallstudien, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech, 8. Auflage 1990 


    Neuere Quelle, die Michael Birkenbihl in der Selbstvermarktung der Trainer inhaltlich gut ergänzt: Häuser, Jutta: Marketing für Trainer, Kein Profi(t) ohne Profil, managerSeminare Verlags GmbH, Bonn 2007: "Wir bewegen uns in einer Branche, die vom Auftritt lebt" und "Wir brauchen mehr Marken in unserem Markt - Qualitätsmarken."


  • Gastbeitrag 381/1 - Die Renaissance der Arbeitsethik: Ein Hoffnungsschimmer der Loyalität und des Engagements in Deutschlands Unternehmenskultur

    Die Renaissance der Arbeitsethik: Ein Hoffnungsschimmer der Loyalität und des Engagements in Deutschlands Unternehmenskultur.



    Gastbeitrag von Dr. Christian Leonhardt




    In Zeiten sich wandelnder Arbeitswelten, in denen das Bürgergeld und die Frage nach der Essenz des Arbeitens immer lauter werden, erleben wir eine Renaissance der Arbeitsmoral und -ethik in Deutschland. Dieses Panorama, farbenfroh und lebendig, entfaltet eine Geschichte der Loyalität, des Engagements und der gegenseitigen Unterstützung, die tief in den Wurzeln unserer Arbeitskultur verankert ist.


    Die deutsche Arbeitslandschaft zeichnet sich durch eine einzigartige Mischung aus Tradition und Innovation aus. In den Hallen unserer Unternehmen und Büros finden wir eine Hierarchie der Zusammenarbeit, in der Chefs und Mitarbeiter Seite an Seite an Projekten arbeiten, getrieben von gemeinsamen Zielen und gegenseitigem Respekt. Es ist eine Umgebung, in der die Worte Goethes widerhallen: "Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." Diese Philosophie spiegelt sich auch in unserer Arbeitswelt wider, in der Führungskräfte den Mitarbeitern sowohl ein festes Fundament als auch die Freiheit zur Entfaltung bieten.


    In dieser Landschaft des gegenseitigen Gebens und Nehmens zeigt sich die Loyalität der Mitarbeiter nicht nur in Zeiten des Wohlstands, sondern auch in Momenten, in denen das Team auf die Probe gestellt wird. Hier zeigt sich die wahre Stärke des kollektiven Geistes: Wenn ein Mitglied des Teams eine Auszeit benötigt, zeigt sich die Solidarität in Form von aufrichtiger Sorge und Unterstützung. Es ist ein eindrucksvolles Zeugnis des Zusammenhalts, das in Goethes Worten mitschwingt: "Behandle die Menschen, als ob sie das wären, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können."


    Die Frage nach dem Wert der Arbeit in einer Welt, in der das Bürgergeld eine Rolle spielt, lädt uns ein, über den materiellen Wert hinauszuschauen. Arbeit ist nicht nur ein Mittel zum Lebensunterhalt, sondern auch eine Quelle der Erfüllung und des Stolzes. In diesem Kontext bedeutet Arbeit nicht nur die Ausführung von Aufgaben, sondern auch die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.


    In unserer heutigen Arbeitswelt suchen wir nicht nur nach Work-Life-Balance, sondern streben nach einer Work-Life-Synergie, in der Beruf und Privatleben sich gegenseitig bereichern. Es ist ein Tanz zwischen Pflicht und Leidenschaft, zwischen Berufung und Entspannung. 


    Die deutsche Arbeitskultur feiert Tugenden wie Fleiß, Engagement und Einsatz. Diese Werte werden nicht nur anerkannt, sondern gefeiert – in einer Arbeitsumgebung, in der jeder Einzelne zählt und Unterstützung findet, sowohl beruflich als auch persönlich. Es ist ein System, das in turbulenten Zeiten Stabilität bietet und uns an das erinnert, was uns groß gemacht hat: Gemeinschaft, soziales Denken und die Fähigkeit, sich an verändernde Umstände anzupassen.


    In diesen stürmischen Zeiten ist es umso wichtiger, sich an die Tugenden zu erinnern, die uns stark gemacht haben. Frei nach Nietzsche "Was uns nicht umbringt, macht uns stärker." 


    Das erfordert Resilienz- ein Wort, das in der deutschen Arbeitskultur tief verwurzelt ist. Wir stehen vor der Herausforderung, in einer Welt voller Veränderungen und politischer Unsicherheiten unseren Kernkompetenzen treu zu bleiben.


    Die Geschichte hat uns gezeigt, dass gerade in schwierigen Zeiten menschliche Qualitäten wie Zusammenhalt, Fürsorge und Engagement umso wertvoller werden. Arbeit ist nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung – eine Quelle des persönlichen Wachstums und der Erfüllung. Eine Berufung bedeutet so oft über den materiellen Wert der Arbeit hinauszuschauen und die tieferen, menschlicheren Aspekte zu erkennen, die sie wahrhaft wertvoll machen. Es geht nicht nur darum, was wir tun, sondern wie wir es tun und mit wem wir es tun. In einer Welt, die sich ständig wandelt, ist es vielleicht an der Zeit, zu diesen alten, aber goldenen Tugenden zurückzukehren und sie als Leuchtturm für eine Zukunft zu nutzen, in der Arbeit nicht nur als Job, sondern als integraler und erfüllender Teil unseres Lebens gesehen wird.

    Wir sind aufgefordert, in diesen Zeiten der Veränderung und der Herausforderung zu unseren Kernkompetenzen zurückzufinden. Es erfordert Mut und Ausdauer, doch wie das Sprichwort sagt: "Steter Tropfen höhlt den Stein." Unsere Hingabe und unser Engagement in der Arbeit können langfristig große Veränderungen bewirken, sowohl in unseren eigenen Leben als auch in der Gesellschaft.


    Abschließend bleibt die Frage, wie viel Motivation ein Mensch braucht, um all diese Hürden zu meistern. Die Antwort findet sich vielleicht in der Einsicht, dass Arbeit mehr als eine Pflicht ist – sie ist eine Möglichkeit, zu wachsen, zu lernen und einen Beitrag zu leisten und in der Lage zu sein sich selbst und seine Umgebung zum Positiven zu verändern.


    Arbeit ist keine Last, sondern eine Gelegenheit, sich selbst zu verwirklichen und einen positiven Beitrag zu leisten. In einer Welt voller Herausforderungen und Möglichkeiten ist es an der Zeit, zu den Tugenden zurückzukehren, die uns groß gemacht haben. Denn letztendlich ist es die Arbeit, die uns als Menschen definiert, uns verbindet und uns die Möglichkeit gibt, etwas Größeres als uns selbst zu erreichen.



    Dr. Christian Leonhardt

    Praxisinhaber


    Zahnärzte am Perlach

    Dr. Leonhardt & Kollegen

    Karolinenstraße 2

    D-86150 Augsburg


    Mail: leonhardt@zahnaerzte-am-perlach.de

    Web: https://www.zahnaerzte-am-perlach.de/


  • Beitrag 380/1 - Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv: - Jörg Blech, Masterplan Gesundheit. Was Körper und Geist brauchen, um jung und fit zu bleiben - Teil 2

    Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv:


    Jörg Blech, Masterplan Gesundheit. Was Körper und Geist brauchen, um jung und fit zu bleiben *


    Teil 2:




    Wichtige Erkenntnisse für uns und unser Projekt.


    Starten wir mit einer Aussage einer über 90-jährigen im Buch von Jörg Blech, die noch in ihrer eigenen Wohnung lebt, einmal in der Woche Unterstützung im Haushalt erhält und jemand hat, der mit Ihr spazieren geht und sie auch schon mal in die Kneipe begleitet:


    "Manchmal ist es mir fast peinlich zu sagen, dass es mir in meinem Alter noch so gut geht."


    Derartige Beispiele aus sekundärstatistisch aufbereitenden Studien über Zielpersonen, die sich viel jünger fühlen, als ihr chronologisches Alter erwarten ließ, machen den Charme des Buches und der interdisziplinär ableitbaren Aha-Eindrücke aus und begründen seine Empfehlungen:


      "Es besteht kein Zweifel: Diese Frauen und Männer haben den Masterplan Gesundheit gefunden, um glücklich alt zu werden."


    Dazu hält Jörg Blech im Ergebnis acht einfache Regeln bereit:


    1. Eigenverantwortungsanteil 50 Prozent


    Viele Krankheiten entstehen nur deswegen, weil der Körper nicht mehr in Einklang mit seinen in der Evolution entstandenen Bedürfnissen steht. "Fehlanpassungen führen unvermeidlich zu medizinischen Problemen, die einem das Leben vermiesen oder verkürzen." Dafür ist jeder Mensch zum Großteil selbst verantwortlich: "Wie es einem Menschen im Laufe seines Lebens gesundheitlich ergeht, wird Studien zufolge zu 20 Prozent durch die Gene vorbestimmt und zu 30 Prozent durch die Umwelt in die man hineingeboren wird. Den Rest und damit den größten Anteil an seinem medizinischen Schicksal hat jede und jeder selbst in der Hand." Dies lässt sich auch auf unser Forschungsprojekt übertragen: Eigenverantwortung hat mit Abstand den größten Anteil am persönlichen und wirtschaftlichen Erfolg.


    2. Frühzeitiger Beginn aktiv zu werden


    "Der Körper verändert sich nicht chronologisch, sondern biologisch." Je früher man anfängt, selbst aktiv zu werden, erhöht die Wahrscheinlichkeit ein "Super-Ager" zu werden erheblich. "Indem man die Regeneration von Zellen weckt und den Stoffwechsel aktiviert, kann man Alterserscheinungen merklich bremsen und eine Zeit lang umkehren." Auch dies lässt sich für unser Forschungsprojekt generalisieren: Für den Beginn mit Aktivitäten ist es nie zu früh und selten zu spät.


    3. Delegation mit Bedacht


    "Übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Körper und Ihre Gesundheit. Delegieren Sie das nicht an Dritte ... Sie können mehr für Ihre Gesunderhaltung tun als der beste Doktor." Konsequenz für unser Forschungsprojekt: Gegen Stursinn und Ignoranz helfen auch die besten Wirtschaftsberater und Psychotherapeuten etc. nichts. Die Einsicht und Veränderungsbereitschaft liegt hauptverantwortlich in der Verantwortung des Einzelnen.


    4. Beachtung von Erfahrungen


    "Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind. Verzehren Sie jeden Tag 30 Gramm Ballaststoffe, Ihre Darmbakterien werden es Ihnen danken." Konsequenz für unser Forschungsprojekt: Nutzen Sie die wichtigsten Erfolgskriterien für den Erfolg, die tausendfach erprobt sind.


    5. Für Bewegung sorgen


    "Bewegen Sie sich an mindestens fünf Tagen in der Woche." Konsequenz für unser Forschungsprojekt: Verändern Sie so oft wie möglich Ihren Standort. Verlassen Sie den Arbeitsplatz immer wieder, um sich nicht nur körperlich zu verändern, sondern auch geistig fit zu halten.


    6. Falsche Ernährung vermeiden


    "Steigen Sie regelmäßig auf die Waage." Jörg Blech erinnert in diesem Zusammenhang an die häufige Notwendigkeit der Ernährungsumstellungen. Konsequenz für unser Forschungsprojekt: Auf die Fehlernährung, die bereits bei den Jugendlichen weiterhin in die falsche Richtung läuft, haben wir mehrfach hingewiesen.


    7. Rauchen absolutes No Go


    "Hören Sie mit dem Rauchen auf, oder fangen Sie erst gar nicht damit an." Als militanter Nichtraucher kann ich nur zustimmen.


    8. Die richtigen Partner


    "Seien Sie kein Einzelkämpfer, sondern werden Sie gemeinsam mit anderen aktiv, Training mit einem Partner oder in der Gruppe macht Spaß und führt zu neuen Freundschaften. Umgeben Sie sich mit lebensbejahenden Menschen, weil Optimismus ansteckend ist. Und seien Sie zuversichtlich." Konsequenz für unser Forschungsprojekt: Wählen Sie Ihr Umfeld mit Bedacht aus!


    Dazu ein Zweitzitat aus der Fülle der vielen ausgewerteten Erkenntnisse von Jörg Blech: "Wer sich mit lebensbejahenden Menschen umgibt, der hat eine viel höhere Wahrscheinlichkeit, selbst lebensbejahend zu werden." (Motivationsforscherin Brohm-Badry)



    * Blech, Jörg: Masterplan Gesundheit. Was Körper und Geist brauchen, um jung und fit zu bleiben, dva, ISBN 978-3-421-07011-1



  • Beitrag 379/1 - Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv: - Jörg Blech, Masterplan Gesundheit. Was Körper und Geist brauchen, um jung und fit zu bleiben - Teil 1

    Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv:


    Jörg Blech, Masterplan Gesundheit. Was Körper und Geist brauchen, um jung und fit zu bleiben *


    Teil 1:




    Die Features für unser Forschungsprojekt


    Dieser Beitrag in unserem Marketing-Blog dürfte manche Leser zuerst verwundern. Deshalb vor der Buchbesprechung im nächsten Kapitel einige grundsätzliche Anmerkungen.


    1. Jörg Blech hat von der Ausbildung her ursprünglich Biologie studiert und erst später an der Hamburger Journalistenschule seinen Traumberuf als Medizinjournalist und Autor gefunden. Mithin gute Voraussetzungen "über den Tellerrand hinauszuschauen" und seinen individuellen Überzeugungen zu folgen.


    2. Ähnlich wie wir in unserem Blog hat er sekundärstatistisch seine Erkenntnisse zusammengetragen. Seine aktuelle Bestsellerpublikation ist "das Resümee aus jahrelangen Recherchen, Interviews, Kongressbesuchen und wissenschaftlichen Studien zum Thema Gesundheitsprävention" (aus dem Klappentext). Auch dies passt bestens zur Vorgehensweise bei unserem Projekt.


    3. Die Tatsache, dass er gewohnte Annahmen über unseren Körper in Frage stellt, bringt für Ihn oft den entscheidenden neuen Erkenntnisgewinn.


    4. Eine typische Frage der am Thema Interessierten wird in seiner Publikation häufig beantwortet: Was können wir jetzt sofort in jeder Ausgangslage tun?


    5. In anderer Diktion: Hätte ich das früher gewusst! Und da ein gewisser Teil der Leser, ja die meiste Zeit seines Lebens in der Arbeit verbringt: Was können wir gerade unter diesem Blickwinkel berücksichtigen? Mithin eine riesige Marktlücke, die bis dato sträflich vernachlässigt wird. Von unzureichender Ernährung am Arbeitsplatz ganz zu schweigen.


    6. Hinzu kommen gewaltige Fehlentwicklungen im Marketing, wo einseitige Argumente Verwendung finden und die Angesprochenen schlichtweg belogen werden.


    7. Da wäre es empfehlenswert, sich seine eigene Meinung zu bilden bis hin zu der Extremsituation, das gerade nicht zu konsumieren, was in der Werbung empfohlen wird.


    8. Und letztlich mit klarem Kopf die maßgebliche Erfolgsformel der gesunden Ernährung nicht immer wieder mit 1.000 Ausreden zu umgehen.


    Vereinfacht: "Mens sana in corpore sano" (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) und ganz besonders auch: "Kleine Genüsse können manchmal auch unverzichtbar sein"


    Der Zusammenhang zu früheren Beiträgen auf unserem Blog könnte offensichtlicher kaum sein.


    * Blech, Jörg: Masterplan Gesundheit. Was Körper und Geist brauchen, um jung und fit zu bleiben, dva, ISBN 978-3-421-07011-1


  • Beitrag 378/1 - Mit Zimtschnecken auf Platz 1: Die Werkstatt für Genuss - Best Practise: Fast eine Weihnachtsgeschichte

    Mit Zimtschnecken auf Platz 1: Die Werkstatt für Genuss


    Best Practise: Fast eine Weihnachtsgeschichte



    Dr. Bernd W. Dornach



    Höchste Zeit, die negativen Zeiterscheinungen zu verlassen und die weihnachtliche Stimmung mit einem Fallbeispiel zur Inspiration einzuläuten. Erlebbar in der "Werkstatt für Genuss" vor unserer Haustüre mitten in Augsburg.


    Einen Black Friday oder ähnlichen "Marketing-Mumpitz" wird man dort vergebens suchen. Aber eine konsequente Strategie, die sich an einigen Grundpfeilern orientiert, die meiner Ansicht gerade in Zeiten der Verunsicherungen und zunehmenden Aversionen gegen "Miese-Marketing-Manieren" auf allen Kanälen (Multi-Chanel) mit KI-Euphorisierung. Und das nicht zur Weihnachtszeit, dem wichtigsten Verkaufsevent des Jahres für viele Branchen, sondern als nachvollziehbares Einkaufserlebnis das ganze Jahr über.


    Ein Grund mehr, auf ein Fallbeispiel zur Inspiration aufmerksam zu machen: "Die Werkstatt für Genuss". Hier eine kleine Aufbereitung nach bewährtem System.


    1. Trend-Appeal: Wer auf Gesundheit und persönliches Wohlbefinden achtet, und das sind in und nach der Pandemie deutlich mehr geworden, kommt man ein paar Ernährungsempfehlungen nicht vorbei: Neben Kurkuma und Ingwer nimmt dabei das Thema Zimt aktuell einen Spitzenplatz als Geheimtipp ein. Aber dazu später mehr.


    2. Wording: Der Begriff "Werkstatt für Genuss“ ist gut gewählt. Gerade in schlechten Zeiten erweisen sich beide Themen von hoher Aufmerksamkeitswirkung. Siehe auch unseren Beitrag 303/1 über das Champagner-Barometer.


    3. Storytelling: Zwei Voraussetzungen treffen bestens aufeinander. Eine Manufaktur in historischem Gewölbe im Herzen der Augsburger Innenstadt. Und etwas ausführlicher aus dem stilgerechten Internetauftritt: "Tradition neu entdecken ist unser Ziel – handwerklich hergestellte Bio-Backwaren aus Teigen nach hauseigenen Rezepturen mit extra langen Ruhezeiten für Frische und Aromatik. Wir verzichten aus Prinzip auf Backmittel, Zusatzstoffe sowie Mehlbehandlungsmittel".


    4. Qualitätsversprechen: Ohne Wenn und Aber: "Unser Konzept basiert auf den drei Grundpfeilern, Qualität, Nachhaltigkeit & Wertschätzung".


    5. Die Show/Das Erlebnis: "In unserer offen gestalteten Bio-Backstube sieht man, wie unsere Bäcker und Bäckerinnen ihr tägliches Werk mit viel Leidenschaft und Knowhow verrichten. So kann man täglich dabei zusehen, wie unsere Biorohstoffe zu Teigen abgewogen und verknetet, das Lieblingsbrot geformt, oder die Zimtschnecken täglich frisch gerollt und mehrmals täglich in den Ofen geschoben werden.


    6. Die eigene Erfahrung: "Inspiriert von einer Reise durch Nordeuropa, beschäftigt sich unser Bäckermeister schon seit über 12 Jahren mit der unwiderstehlichen Kombination aus fluffigem Hefeteig, Butter und Zimt, wodurch die Hefeschnecken auch ihren Weg in unsere Bio-Backstube gefunden haben. Über die Jahre wurde das Rezept des Teiges mehrfach angepasst und verbessert, so dass wir heute die perfekte Basis an Schneckenteig für eine große, saisonal wechselnde Auswahl an Hefeschnecken haben".


    7. Die Positionierung mit einer Superlative: "Die besten Zimtschnecken der Stadt – manche munkeln sogar Deutschlands – findet Ihr bei uns. Ihren historischen Ursprung hat die Zimtschnecke (schwedisch: Kannelbulle) wohl im Norden Europas. Dort werden die Kannelbullen zusätzlich noch mit Kardamom und groben Pfeffer verfeinert."


    8. Kooperationen auf Dauer: "Langfristige Partnerschaften mit Lieferanten, Kunden und Mitarbeitern sowie unserem Planeten sind uns eine Herzensangelegenheit. Unsere Schnecken kommen nicht nur bei unseren Kunden gut an, auch die lieben Kollegen sind inzwischen >Fans<, wie man in Augsburg beobachten kann. Renommierte Partner in Augsburg sind die besten Proklamateure" Hier ein kleiner Auszug der Partnerschaften: Hotel Maximilians, Feinkost Kahn, Die rollende Gemüsekiste, Höfle`s Hofladen, Via del Gusto, Cafe Ertl.


    Herzlich Willkommen: Freuen Sie sich auf einen Besuch bei unserem Rahmenprogramm zum Zukunftstag am 23.11.2024. Dabei können Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen und anschließend exklusiv die 24er Kollektion der neuen Zimtschnecken, frisch aus dem Ofen mit nach Hause nehmen oder anschließend beim Partner Feinkost Kahn, bei dem wir uns nach der Tagung wieder im Rahmenprogramm treffen, zum Nachtisch genießen. 


    Für alle, die schon vorher dort einmal spontan vorbeischauen wollen, unten anliegend die Koordinaten. Auch unser Leiter des Gen-Z-Panels, Pepe Bauer hat es bereits im Programm: "Das mit Abstand beste Frühstück der Stadt, das ich empfehlen kann".



    32° | Die Werkstatt für Genuss

    Maximilianstraße 37

    86150 Augsburg

    servus@32-grad.com

    0821-50874700


  • Beitrag 377/1 - Acht Antworten auf Deine Fragen - Erste Einstimmung zum Zukunftstag am 23.11.2024, Frühbucher können sofort profitieren

    Acht Antworten auf Deine Fragen


    Erste Einstimmung zum Zukunftstag am 23.11.2024, Frühbucher können sofort profitieren



    Dr. Bernd W. Dornach



    Liebe Petra,


    Herzlich Willkommen als treue Leserin und Danke für Deine positiven Rückmeldungen zu unserem Blog!


    Genauso klar wie Deine für unsere Arbeit sehr wichtige Bestandsanalyse möchte ich Dir eine Antwort auf Deine Frage geben.


    Was können wir jetzt miteinander tun, um die Fehlentwicklungen einzubremsen?


    1. Aufhören die Realitäten zu ignorieren.


    2. Anfangen die eigene Betroffenheit zuzugeben.


    3. Vermeidung von Ausreden wie "Bei mir ist es ganz anders".


    4. Die Fehler der Vergangenheit akzeptieren und für Lernprozesse nutzen.


    5. Mehr Bereitschaft anerkanntes Wissen anzunehmen.


    6. Selbst Verantwortung für Veränderungsprozesse übernehmen.


    7. Gemeinsam gegen die Weiterbildungslethargie angehen und Fans mitnehmen.


    8. Fremde Erfahrungen nutzen. Das Rad nicht unbedingt selber erfinden wollen. Bewährte Erfolgssysteme anwenden.


    In Kurzfassung: Jeden Tag mindestens einmal über seinen eigenen Schatten springen


    Ganz konkret: Am 23.11.2024 treffen wir uns gemeinsam zum nächsten Zukunftstag im historischen Augustana-Saal in Augsburg. Mithin ein Jahr Zeit sich darauf schon einmal vorzubereiten und mitzumachen. 


    "Der Weg ist das Ziel!" 


    Frühbucher können sofort profitieren. Wir sehen uns!

    Schön, dass Du wieder dabei bist!


    Viele Grüße


    Bernd


  • Gastbeitrag 376/1 - Danke für Euer Engagement - Wie kann man mehr Leute für die Umsetzung gewinnen?

    Danke für Euer Engagement


    Wie kann man mehr Leute für die Umsetzung gewinnen?




    Gastbeitrag von Petra Seehütter


    Lieber Bernd,


    durch einen Tipp von Christian bin ich auf Eure Blog-Beiträge aufmerksam geworden, die ich nun seit einigen Monaten verfolge. Ich kann die Botschaften, die dahinterstehen, gut nachvollziehen. Mittlerweile lese ich auch zurückliegende Beiträge und steige in die von Euch aufgearbeiteten Zusammenhänge ein. Gerade auch die Beiträge der Gastreferenten schätze ich sehr.


    Jetzt stellt sich für mich die Frage, warum diese doch recht klaren Erfolgsrezepte nach meinen Erfahrungen im Berufsleben so selten Berücksichtigung finden?


    Immer mehr Betriebsinhaber und deren Mitarbeiter und Angehörige in meinem Umfeld wundern sich zwar, was da eigentlich mittlerweile so abgeht. Kaum jemand sieht aber seine eigene Mitverantwortung, geschweige denn glaubt jemand an die Chancen der Veränderungen. Praktisch niemand berücksichtigt, so wie Du häufiger im Kontext Deiner Beiträge, die Zusammenhänge zwischen persönlichen und geschäftlichen Einstellungen als Basis für den Erfolg. Stattdessen das reinste Jammertal überall, so wie ich es in meiner langjährigen Beobachtung der Stimmung im Lande noch nie erlebt habe.


    Könntest Du mir und uns Lesern in Deinem Blog einmal zwischendurch eine Antwort geben: Was können wir miteinander tun, um das zu ändern und aus dieser Negativspirale heraus zu kommen?


    Ich wäre gerne dabei, an dieser überfälligen Trendwende mitzuarbeiten.


    Danke im Voraus für Deine Antwort und weiter so mit Euren Initiativen.


    Viele Grüße


    Petra


  • Beitrag: 375/1 - Rabattschlacht trifft auf Stimmungstief - "oblatendünnes Eis" zur Weihnachtszeit

    Rabattschlacht trifft auf Stimmungstief


    "oblatendünnes Eis" zur Weihnachtszeit




    Dr. Bernd W. Dornach


    Mit diesen Zeilen lässt sich der "Knowledge-Spot" im früheren Mail von Sarah Maria Nord ergänzen und mein Vortrag "Marketing für Politiker" beim Kollegen Gerhard Schmid fortführen. Passend zur Rabattschlacht des Black Friday, bei dem so manchem Mitbürger die Kauflust vergehen könnte.


    Dazu verweise ich nach dem Beitrag 373/1 von Sarah Maria Nordt zum Black Friday auszugswiese auf den praktisch zeitgleichen Beitrag von Michael Stifter in der Augsburger Allgemeinen. Passend auch zu einem weiteren historischen Grund für die Bezeichnung des Black Friday: Im Jahr 1869 war dies die Bezeichnung für einen Crash auf dem amerikanischen Aktienmarkt. Und da könnte man aktuell noch einige weitere Häufungen von Firmenpleiten aufzählen, wie die der Sigma-Group von Renè Benko, die seine wichtigsten Bestandsimmobilien der Warenhaus-Konsumtempel betrifft, in denen der weihnachtliche Kaufrausch jetzt stattfinden soll. Von der Stimmung bei den dortigen Mitarbeitern einmal ganz zu schweigen.


    Auszüge aus der Situationsbeurteilung von Michael Stifter:


    "Selten ist eine Bundesregierung derart ins Schwimmen geraten wie das Bündnis von SPD, Grünen und FDP in dieser Woche. Wir Journalisten mögen es mit der Zuspitzung bisweilen übertreiben, aber das Chaos um den Haushalt dürfte beispiellos sein in der Geschichte der Bundesrepublik. 


    Ausgerechnet die Deutschen, denen man gerne den Hang zu Akribie und erhobenem Zeigefinger nachsagt, stehen nun als ein Land der Trickser und Täuscher da.


    Die Union profitiert vom Haushaltsdebakel der Ampel. Der CDU-Chef bietet an, Verantwortung zu übernehmen. Doch das Eis, auf dem er sich bewegt, ist oblatendünn.


    Friedrich Merz war seinem Traum vom Kanzleramt nie näher als in diesen dramatischen Tagen. Die Bundesregierung steht vor den Trümmern ihrer unseriösen Haushaltsführung. Die Hälfte der Deutschen geht inzwischen davon aus, dass SPD, Grüne und FDP nicht mehr lange durchhalten. Der CDU-Chef treibt die ratlose und zerstrittene Koalition vor sich her – und bietet dem Kanzler zugleich an, mit ihm gemeinsam den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Eine Große Koalition als Juniorpartner von Olaf Scholz? Das klingt verantwortungsbewusst, ja beinahe selbstlos und bringt Merz durchaus Pluspunkte in der Bevölkerung ein. Wenn die Kameras und Scheinwerfer aus sind, dürfte die Union aber stündlich Stoßgebete in den Himmel schicken, dass der taumelnde Kanzler dieses Angebot bloß nicht annimmt". *


    Insofern auch eine Möglichkeit des Storytellings: Haltet Euer Geld zusammen! In der psychologisch begründeten Stimmungslage der bundesdeutschen Bevölkerung ist dies ohnehin schon seit geraumer Zeit angekommen. Während alle Branchen auf den Zug des Preisdumpings aufspringen, sitzt der Kunde am längeren Hebel: Er kann sich sein eigenes Urteil bilden und auf das Mitmachen am Ausverkauf verzichten oder bewusst profitieren. "Countervailing Power" nannte man das früher. Zu deutsch: Mit gleicher Kraft entgegenwirken. Dargestellt nebenbei in einer meiner ersten wissenschaftlichen Arbeiten zum "Konsumerismus als Ausgleich der Interessen von Anbietern und Nachfragern". Irgendwie hat sich das mit dem "mündigen Verbraucher" bis heute nicht so richtig durchgesetzt, geschweige denn ist es in den Lehrplänen der diversen Bildungs- und Weiterbildungsformate angekommen, wie auch viele andere Themen im Vorlaufbeitrag 372/1 von Jacqueline Richter. Mithin immer noch eine echte Marktlücke! Auch und gerade in der politischen Verantwortlichkeit im Sinne der Prosperität von Wirtschaft und Gesellschaft wäre Nachhilfe anzuraten. 


    * Stifter, Michael: Was macht Friedrich Merz, wenn der Kanzler Ja sagt? in: Augsburger Allgemeine, Stimme des Südens vom 25.11.2023


  • Gastbeitrag 374/1: - Best Friday statt Black Friday

    Best Friday statt Black Friday


    SANOGE Family News von Sarah Maria Nordt



    Lieber Bernd,


    inmitten des alljährlichen Rummels um den Black Friday möchten wir bei SANOGE ein deutliches Statement setzen: Best Friday statt Black Friday. Wir glauben daran, dass echte Qualität von Werten lebt. Werte, die nicht im Schlussverkauf zu finden sind. Anstelle von kurzlebigen Schnäppchen möchten wir den Fokus zurück auf das Wesentliche lenken: 


    Nachhaltigkeit. Zeitlosigkeit. Entschleunigung. Das ist echter Luxus.


    Daher am Black Friday statt einer umfassenden Rabattaktion - ein klares Versprechen: 


    Bei SANOGE gibt es keine Kompromisse, denn wahre Schönheit und Stil sind: priceless. 


    Jedes unserer Kleidungsstücke spiegelt unser Engagement für nachhaltige Produktion und erstklassige Handwerkskunst wider. 


    Mit Stolz und Sorgfalt entsteht jedes Deiner Lieblingsteile in unserer eigenen Manufaktur in Deutschland. Hier wird nicht nur Mode geschaffen, sondern Kunstwerke, die den Ansprüchen moderner, selbstbewusster Frauen gerecht wird. SANOGE ist mehr als ein Modelabel – es ist eine Verpflichtung zur Exzellenz, die über Trends und Schnäppchenangebote hinausgeht. Darauf sind wir stolz. 


    Willkommen beim Best Friday.


    Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen – für echte Werte, echte Qualität und den Best Friday, den wir bei SANOGE zelebrieren. Und das jeden Tag.


    Mit stilvollen Grüßen


    Dein Team von SANOGE



  • Beitrag 373/1 - Black Friday und Black Week - Storytelling mit "Knowlegde Spot"

    Black Friday und Black Week


    Storytelling mit "Knowlegde Spot"


    Anregung von Sarah Maria Nordt



    Die klassische Vorgehensweise des Marketings besteht in der kritischen Analyse der Rahmenbedingungen und der Ableitung individueller Maßnahmen. Das Instrument des Storytellings ist dazu ein bewährtes Mittel, um für Aufmerksamkeit zu sorgen, speziell wenn es kollektiv wie aktuell im größeren Rahmen stattfindet.


    Unsere Gastautorin Sarah Maria Nordt hat den aufmerksamkeitsstarken Anlass des Black Fridays bzw. der Verlängerung um die Black Week in ihrem aktuellen Mail aufgegriffen und kreativ interpretiert. 


    Hier der lesenswerte "Knowledge Shot" aus dem Mail von Sarah Maria Nord, um im nächsten Beitrag 374/1 die individuelle Argumentation für Ihre Positionierung kennen zu lernen:


    Der "Black Friday" ist in den Vereinigten Staaten traditionell der Tag nach Thanksgiving. Thanksgiving ist ein US-amerikanischer Feiertag, der auf historischen Ereignissen im 17. Jahrhundert basiert und als Tag des Dankes für die Ernte und die Segnungen des vergangenen Jahres betrachtet wird, vergleichbar mit dem europäischen "Ernte Dank Fest". 


    Thanksgiving wird oft im Kreise von Familie und Freunden gefeiert und viele Menschen haben am darauffolgenden Tag frei. Historisch gesehen markierte der Black Friday den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison. Einige Menschen nutzen den freien Tag, um mit ihren Lieben zusammen zu kommen und viele andere starten ihre Weihnachtseinkäufe.


    Der Begriff "Black Friday" hat mehrere mögliche Ursprünge. Einer davon bezieht sich auf die Buchführung von Einzelhändlern. In der Buchführung wurden früher oft mit roter Tinte Verluste und mit schwarzer Tinte Gewinne markiert. Der Black Friday soll den Übergang von roten Zahlen (Verlusten) zu schwarzen Zahlen (Gewinnen) für Einzelhändler symbolisieren, da sie während der Weihnachtseinkaufssaison eine verstärkte Nachfrage und höhere Umsätze verzeichnen.


    Black Friday ist bekannt für seine massiven Verkaufsangebote und Sonderaktionen in vielen Geschäften. In den letzten Jahren hat sich der Trend auch auf Online-Shopping ausgeweitet, wodurch der Begriff "Cyber Monday" entstand, der sich auf den darauffolgenden Montag bezieht.


    Was dabei oft verloren geht, ist er Bezug zum eigentlichen Ausgangsfest: Dem "Thanksgiving"- bzw. Erntedankfest, bei welchem Dankbarkeit und Wertschätzung im Zentrum stehen. Natürlich lieben wir die Vorweihnachtszeit mit ausgiebigen Shopping- Bummeln. Aber wir finden: Werte sollten auch hier im Vordergrund stehen. Daher unser Commitment zum "Best Friday". Und der kann jeden Tag stattfinden.


    Die Umsetzung in Sarahs Mail-Text bzw. die abgeleitete Positionierung finden Sie im nächsten Beitrag.



  • Gastbeitrag 372/1 - "Schule macht krank" - Gedanken zur überfälligen Umstellung auf ein gesundes, lebensbejahendes System

    "Schule macht krank"


    Gedanken zur überfälligen Umstellung auf ein gesundes, lebensbejahendes System



    Gastbeitrag von Jacqueline Richter



    Die Kinderärzte schlagen Alarm, weil mittlerweile jedes dritte Kind im derzeitigen Schulsystem mit den Anforderungen nicht mehr mithalten kann und deshalb körperlich bereits krank ist. Die SchülerInnen aller Altersstufen seien überfordert und litten deshalb unter psychosomatischen Störungen wie Bauchweh, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.


    Mein Vorschlag wäre: Lasst Kinder in der Schule auch noch Kinder sein. Deshalb gebt den Kindern eine Schutzzone. In der Schule braucht es keine Revolution, es braucht eine Evolution.


    Was man Kindern in der Schule als "Wissen" aufdrückt, verbaut ihnen oft den Zugang zu ihrer Intuition. Und durch den fehlenden Zugang zur Kreativität fällt ihnen auch das Aktivieren ihrer ursprünglichen geistigen Begabungen schwer. Kinder sollten über vielfältiges eigenes Erleben lernen. Insbesondere sollten sie die Gelegenheit haben, sich auf die Natur einzulassen. Sie können dann erkennen, wie sie mit der Natur und dem ganzen Universum verbunden sind. Solche Kinder, die über eine komplexe Wahrnehmung und Denkweise verfügen, werden später ganz selbstverständlich eher in eine konstruktive Richtung denken und arbeiten. Vor allem aber sind sie dabei in ihrem Inneren glücklich und zufrieden. Ohne künstlichen Lerndruck.


    Die alten Denkmuster und Lehrpläne haben in den vergangenen Jahrzehnten einen ganz bestimmten Typus Mensch hervorgebracht. Menschen, die Unmengen von ungeordneten Informationen abgespeichert haben. Mit dem aktuellen Denken können die globalen Probleme nicht gelöst werden. Es wird Zeit, dass Menschen ans Ruder kommen, die anders denken und die die wahre Natur der Erde und die universalen Zusammenhänge verstehen. Solange diese Generation von Menschen noch Kinder sind, arbeiten sie vielleicht noch im Verborgenen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie als Erwachsene den jetzt überfälligen Wandel vollziehen.


    Ich bin überzeugt, dass die meisten Eltern statt programmierte Informationsträger lieber authentische und glückliche Kinder haben wollen. Kinder die empathisch sind und aus innerer Überzeugung soziale Verantwortung übernehmen.


    Berücksichtigung aller Lernebenen


    Wir sollten den Bildungspolitikern und den Lehrkräften unserer Kinder zu verstehen geben, dass wir uns in Zukunft Lernsysteme und Schulen wünschen, die sich nicht bloß nach den ökonomischen Erfordernissen der Wirtschaft ausrichten, sondern nach den inneren Grundbedürfnissen unserer Kinder- und zwar auf allen Ebenen: körperlich, geistig und seelisch. Selbstverständlich dürfen auch in einem optimierten Schulsystem grundlegende Fächer, wie Sprache, Geschichte, Mathematik und Naturwissenschaft nicht fehlen. Wünschenswert wären allerdings zusätzliche Fächer wie Philosophie, Ethik, Meditation, Leben im Einklang mit der Natur bis hin zur Astronomie. Je besser sie die Natur verstehen, desto mehr werden sie auch im Zwischenmenschlichen im Sinne des großen Ganzen handeln.


    Die erlebbaren Ressourcen dazu sind vorhanden, um die Schulen an einzelnen Tagen beispielsweise mit Landwirtschaftsbetrieben, Gemeinschaftsgärten, Zoos, Wald-, Berg- und Wasserprojekten, Handwerkstätten, durch die Mithilfe in Senioren- und Pflegeheimen oder durch Mitarbeit in gemeinnützigen Projekten zusammenzubringen. Kreative Entfaltung durch Musik-, Tanz-, Theater- und Kunstprojekte, aber auch Sport, Yoga- und Meditationsformen könnten so gestaltet werden, dass jeder Schüler nach seinen eigenen Bedürfnissen frei wählen kann. Auch verschiedene Sprachen sowie Geistes- und Naturwissenschaften könnten auf freiwilliger Basis freudvoll erlernt werden. Dazu auch noch ein mir persönlich besonders wichtiger Hinweis auf die Bedeutung der Physik, ganz besonders der Quantenphysik, die in China schon längst auf dem Lehrplan steht.


  • Beitrag 371/1 - KI lässt von sich hören - Wie von Geisterhand: KI-Konzertexperiment mit Sophie Pacini

    KI lässt von sich hören


    Wie von Geisterhand: KI-Konzertexperiment mit Sophie Pacini


    Klara Jäger




    Star-Pianistin Sophie Pacini wird am Donnerstag, 23.11.2023 ein Konzert an mehreren Orten zeitgleich spielen - dank Künstlicher Intelligenz. 


    Tasten bewegen sich wie durch Magie


    Die Star-Pianistin spielt in Hamburg ein Klavierkonzert an einem speziellen Spirio-Flügel und dank eines hochauflösenden Selbstspielsystems werden diese Tastenanschläge synchron auf baugleiche Flügel in die Steinway-Häuser Deutschlands übertragen. Dort bewegen sich die Tasten und Pedale wie durch Magie von alleine. Gleichzeitig wird live ein Videostream des Konzerts übertragen, sodass man Sophie Pacini zeitgleich an mehreren Orten hören und sehen kann. 


    Klassikstars auf Knopfdruck


    Mehr noch: der KI-Flügel besitzt eine ganze Musikbibliothek, in der weitere hochkarätige Musiker, wie zum Beispiel Lang Lang oder Ludovico Einaudi ihre eigenen Stücke bzw. große Musikstücke unserer Zeit für das Spirio-System eingespielt haben. Auf Knopfdruck kann man diese Musikerlebnisse reaktivieren und ein Konzerterlebnis wie von Geisterhand erleben. 


    Ist Präsenz ersetzbar?


    Sophie Pacini ist sich bewusst, dass ein solches Instrument die Musizierenden in Zukunft vielleicht abschaffen könnte. Doch genau deshalb findet sie es wichtig, dass sie und ihre Kollegen sich dafür einsetzen, diese KI-Technologie in die Welt zu tragen - mit ihnen am Klavier. Doch auch wenn die Technologie faszinierend ist und außergewöhnliche Konzertsituationen ermöglicht - ein richtiges Konzert mit Akteuren kann es vermutlich nie ersetzen. Denn ohne die Präsenz des Musizierenden und die Energie zwischen ihm und dem Publikum fehlt dem Konzert doch eindeutig das Salz in der Suppe. 


    Quelle: Jäger, Klara, in: Klassik Radio Neuigkeiten vom 16.11.2023, abgerufen am 20.11.2023 newsletter@klassikradio.de




    Termin und Veranstaltungstipp von UNI MARKETING: 


    Die zweiten Terrazzotage planen wir mit einem Zukunftstag am 22./23.11.2024 im Augustanasaal wieder in Augsburg zu verbinden. Dabei ist ein Expertenvortrag zum Thema KI sowie eine Einspielung einer Grußbotschaft von einer parallel laufenden Veranstaltung angefragt. Anmeldungen für Ihre Teilnahme schon heute möglich. Abruf von Details mit attraktiven Frühbucherkonditionen unter 0178 - 40 900 44 oder per Mail: service@uni-marketing.de



  • Beitrag 370/1: Bildungsoffensive aus der Landwirtschaft als Vorbild

    Beitrag 370/1: Bildungsoffensive aus der Landwirtschaft als Vorbild



    Dr. Bernd W. Dornach


    Die Vorgehensweise bei unserem Forschungsprojekt stellt oft auf die Idee des Lernens von den Besten ab.


    Unter diesem Blickwinkel möchte ich auf eine bemerkenswerte Initiative aufmerksam machen, von der auch andere Branchen lernen können. Als Leser unseres Blogs ist Ihnen bekannt, dass wir die Terrazzotage in diesem Herbst auch mit dieser Intention im Rahmen des Elias Holl Jubiläums ("Learning von Elias") umgesetzt haben.


    Doch nun zur Analyse des Best-Practice-Beispiels*:


    1. Die Bildungsoffensive der Landesregierung von Schleswig-Holstein (SH) koppelt Vorschläge für Unterrichtseinheiten in mehreren Fächern der weiterführenden Schulen mit Exkursionen auf Bauernhöfen und anderen Betrieben, die mit Nahrungsmitteln zu tun haben. Also fachlich gesprochen mit der Wertschöpfungskette der Ernährung.


    2. "Anlass ist die schwierige Situation der Landwirtschaft in der gesellschaftlichen Wahrnehmung"**. Zielsetzung ist es demnach, der zunehmenden Entfremdung zwischen der Agrarproduktion und der Gesellschaft etwas entgegenzusetzen. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass ein immer geringerer Teil der Menschen nicht mehr auf dem Dorf lebt und selbst dort auch immer weniger Bauernhöfe existieren. Ähnliche Prozesse sind wohl in diversen Branchen, insbesondere auch im Handwerk, feststellbar, dass regional nicht mehr im Umfeld der Wohnsituationen präsent ist.


    3. Im ersten Schritt wurden dazu bisher in SH 100 Betriebe als außerschulische Lernorte qualifiziert. Zur Vor- und Nachbereitung im Unterricht hat die Europa Universität Flensburg dazu die ersten 300 Konzepte erstellt, die sukzessive erweitert werden Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen deckt sich mit unseren Erfahrungen im Handwerk, dass die Betriebe die erforderlichen Bedingungen für optimale Durchlaufprozesse oft nicht berücksichtigen und die Verzahnung mit den Lerninhalten in den Schulen nicht stattfindet.


    4. "Keineswegs geht es bei der Bildungsoffensive um Missionieren ... Wir möchten kritische Fragen junger Menschen auf einen Boden fallen lassen, auf dem sie aufgearbeitet werden können. Wir wollen erklären: Warum ist etwas so und nicht anders?" ** Nach unseren Erfahrungen mit dem Gen Z-Panel ist diese kritische Auseinandersetzung von erheblicher Bedeutung. Schönrederei ist bei dieser Zielgruppe fehl am Platz. Mitwirkung verbessert neurologisch bekanntlich in erheblichem Umfang auch die Lerneffekte. ***


    5. Bei der Initiative in SH sollen die Lerneinheiten auch den Bogen zu bewusstem Einkaufsverhalten, gesunder Ernährung, Klimaschutz und Selber-Kochen schlagen. Wiederum eine grundsätzlich erstrebenswerte Aufgabe, die Betroffenheit der Teilnehmer an der Maßnahme zu vergrößern und die Umsetzung in konkretes Handeln zu fördern, ohne die die Aktion letztlich wirkungslos bleibt. Also wie im Beitrag erwähnt, "nicht die Jugendlichen einfach so mit einem Sammelsurium von Alltagsanekdoten zu überhäufen".


    6. Die Herangehensweise erfüllt also nicht nur die Kriterien eines zwanglosen Einblicks in diese oder jene Materie, sondern stellt sich wirklich der Aufgabe, was die Besucher im Betrieb besser lernen können als in der Schule und worin die besonderen Chancen der außerschulischen Lernorte (USP!) zur Lösung der speziellen Herausforderungen bestehen.


    7. Auch der in unseren Vorschlägen so oft geforderte kooperative Ansatz kommt in SH durch ein "Akteurs Netzwerk", beispielsweise Bauerverband, Bioland, Demeter, Dehoga, Landfrauen, Landjugend, Deutsche Gesellschaft für Ernährung und der Verbraucherzentrale zum Tragen.


    8. Bedeutsam scheint mir auch wieder einmal der interdisziplinäre Charakter der Berücksichtigung der Fächer Biologie und Chemie über Wirtschaftspolitik bis zu Geschichte, Philosophie und Sprachen sowie die Vernetzung der Inhalte mit den Lehrplänen, die ohnehin anstehen um die Akzeptanz bei den Lehrern zu verbessern. Generell geht es darum, bei werdenden Konsumenten die Zusammenhänge herzustellen und damit letztlich auch den oft von uns geforderten Beitrag zum Unternehmertum in den Schulen sukzessive zu vergrößern.


    Mithin ein Beispiel, das wirklich "Schule" für viele andere Branchen machen kann und auch regional im kleinen ohne Einschaltung der Politik schnell zur Problemlösung eingesetzt werden kann. Wer macht den ersten Schritt?


    * Jung, Frank: Landwirtschaft in SH: Warum eine Bildungsoffensive für Schüler gestartet wird, in Beitrag von Schönstedt, Jan: Neues aus der Chefrededaktion, sbz-online vom 14.11.2023


    ** Anne Benett-Sturies, CDU-Staatssekretärin im Agrarministerium


    *** Beitrag 368/1 zur Entfaltung von Potentialen von Sebastian Purps-Pardigol (Leben mit Hirn)


    Korrespondierende Beiträge in unserem Blog: Botschafter 327/1, 305/1, 275/1, Education/EduAktion 243/1, 234/1, Entlernen 299/1, 124/1, 003/1, Landwirtschaft 296/1, Schule 234/1, Unternehmertum in Schulen 369/1, 285/1, 243/1, 221/1, USP 360/1, Wertschöpfungskette 335/1, 275/1



  • Beitrag 369/1 - Einmal selbst Banker sein - Ein Beispiel das "Schule" macht - SCHULBANKER-Planspiel des Bankenverbands in neue Runde gestartet

    Einmal selbst Banker sein


    Ein Beispiel das "Schule" macht


    SCHULBANKER-Planspiel des Bankenverbands in neue Runde gestartet



    Zur immer wieder bemängelten Schwäche der Berücksichtigung von Wirtschaft und Unternehmertum hält das SCHULBANKER Planspiel seit langer Zeit dagegen. Die aktuelle Pressemitteilung berücksichtigen wir an dieser Stelle in unserem Blog deswegen als nachahmenswertes Beispiel für unser Forschungsprojekt. Bei Interesse stehen wir Ihnen von UNI MARKETING mit unserem Team gerne bei der Aufbereitung und Umsetzung Ihrer Idee zur Seite.


    An Wirtschaft interessiert. Spaß daran, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Bereit, sich über drei Monate hinweg im Team in die Sache hineinzudenken – das sind Voraussetzungen, die die 2.577 Schülerinnen und Schüler mitbringen, die gestern in die neue, inzwischen 26. Runde des Bankenplanspiels SCHULBANKER gestartet sind. 


    Das Ziel: Wirtschaft spielerisch verstehen und dabei Spaß haben. Beim Planspiel des Bankenverbands schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Vorständen ihrer eigenen virtuellen Bank. Sie verfolgen Aktienkurse, legen Zinsen fest, vergeben Kredite und können praxisnah gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge nachvollziehen. Sie lernen, wie ihre unternehmerischen Entscheidungen Marktentwicklungen beeinflussen oder wie sich etwa die Konjunkturlage und das Verhalten ihrer Konkurrenten auf ihren eigenen Geschäftserfolg auswirken. 


    Zum Finale nach Berlin!


    In den kommenden drei Monaten werden sechs „Geschäftsjahre“ gespielt. Dabei treten die 619 Teams aus 156 Schulen zunächst online gegeneinander an. Die 20 besten Teams dürfen sich dann auf das live gespielte Finale vom 4. bis 6. Mai 2024 und die anschließende Preisverleihung in Berlin freuen. Den drei Gewinner-„Banken“ winken Geldpreise in Höhe von 4.000, 3.000 und 2.000 Euro für ihre Schulen und zusätzlich 500, 400 und 300 Euro für die Teams. 


    Inzwischen fast so viele Mädchen wie Jungs


    Die Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 21 Jahren kommen auch in diesem Jahr aus allen Teilen Deutschlands sowie aus deutschsprachigen Schulen in Italien, Österreich und der Schweiz. Besonders erfreulich: Mit 1.185 Mädchen nehmen in diesem Jahr erstmals annähernd so viele Schülerinnen (46%) an dem Wettbewerb teil wie Jungen. Seit Beginn des Planspiels im Jahr 1998 haben an SCHULBANKER insgesamt bereits über 95.000 Jugendliche teilgenommen.


    https://bankenverband.de/finanzbildung/einmal-selbst-banker-sein-schulbanker-planspiel-des-bankenverbands-neue-runde/


    Bundesverband deutscher Banken e.V.

    Burgstraße 28, 10178 Berlin, Deutschland

    14.11.2023 Artikel: Christian Jung



  • Beitrag 368/1 - Sebastian Purps-Pardigol - Leben mit Hirn - Wie Sie Ihre Potenziale entfalten, egal was um Sie herum geschieht

    Quintessenz: Die wichtigsten Aussagen der besten Bücher aus Dr. Dornach`s Archiv:


    Leben mit Hirn


    Wie Sie Ihre Potenziale entfalten, egal was um Sie herum geschieht 


    Sebastian Purps-Pardigol 



    Vorbemerkungen


    Das Buch greift ein Hauptproblem unserer Wirtschaft und Gesellschaft auf: Sich selbst und andere kennenzulernen und daraus Problemlösungen abzuleiten und Beides zu verarbeiten. Mithin ein perfekter Ansatz der Anforderungen für zeitgemäßes Marketing.


    Auf jeden Fall leistet Sebastian Purps-Pardigol mit der Auswertung einer unglaublichen Fülle von neurologisch begründeten Erkenntnissen einen substantiellen Beitrag zum Ausweg aus der zunehmenden Ignoranz.


    In dieser Publikation kann mit den für unser Forschungsprojekt dienlichen Einzelaspekten ein erheblicher Fortschritt erzielt werden. Die Auswahl ist typisch und entspricht den Anforderungen der Redefinition, also der Nutzung für individuelle Anwendungen.


    Der tatsächlichen Klasse der Publikation kann dieser Beitrag nur zum kleinen Teil gerecht werden. Die Beschäftigung mit dem Gesamtwerk sei für die Informationselite empfohlen. Die hier aufgegriffenen Exzerpte können dazu bestenfalls als Tipps gelten, sich selbst in die Materie einzuarbeiten. Nehmen Sie sich dazu für die Originalpublikation am besten einige Wochen Zeit!


    1. Allein der Titel des Buches regt schon zum Nachdenken an: "Entfaltung der Potenziale". Die menschlichen Grundeigenschaften, dürften ja in der Mehrheit der Fälle als gigantische strategische Reserve noch vorhanden sein. Also geht es jetzt an den Einsatz und zwar: "Egal, was um Sie herum geschieht". Lösen wir uns also mehr von der Norm, die aktuell durch die Beispiele, was um uns herum so passiert, nur noch in seltenen Fällen Bereicherung erfährt. Meine Art der Bearbeitung von Legenden in einigen Beiträgen nehme ich hier ausdrücklich aus.


    2. Ein Hauptanliegen der Publikation zieht sich bereits durch die Beiträge in unserem Blog: Erfüllen Sie die neurologischen Grundbedürfnisse, die Sie zum Glücklichsein brauchen. Wer sich dabei nicht "unglücklicherweise" systematisch selbst weiterhin im Wege stehen möchte, sei auch auf unsere korrespondierenden Beträge verwiesen. Im Buch wird bei einer der vielen sekundärstatistisch verwerteten Quellen darauf hingewiesen, dass "allein wenige Akte der Freundlichkeit nachweisbar zu einem 40 Prozent höheren Glücksempfinden führen".


    3. Mit den im Menschen vorhandenen Potenzialen besteht die Möglichkeit ein fast unerschöpfliches Reservoir bei optimalem Zugriff zu nutzen. Auch der interdisziplinäre Ansatz unseres Forschungsprojektes nutzt diese Speicher. Bis hin wie im Falle von Sebastian Purps-Pardigol zu den buddhistischen Mönchen aus dem Umfeld des Dalai Lama.


    4. Auch einige festgefahrene Oberflächlichkeiten sollten wir hinterfragen. Zum Beispiel die immer wieder zitierte Idee des "Survival of the Fittest", die oftmals fälschlicherweise als "mit dem Überleben des Stärkeren" übersetzt werden. Der Evolutionstheoretiker Charles Darwin meinte damit jedoch, dass "derjenige überleben werde, der sich am besten an die sich ständig ändernden Lebensbedingungen anpassen kann". Dazu gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt jede Menge Handlungsbedarf.


    5. Typisch für die Irrungen und Wirrungen unserer Zeit ist das Überwiegen des "archaischen Angriffsmodus" mit "fehlgeleiten Übererregungen" in den sozialen Medien der bei vielen Zeitgenossen zwischenzeitlich zur Norm erklärt worden ist. "Dabei widerstrebt dieses konfrontative Auftreten einem tief in uns verwurzelten Grundbedürfnis nach Verbundenheit".


    6. Und auch mein größtes Anliegen der Integration der nächsten Generationen teile ich mit Sebastian Purps-Pardigol: "Dieses Buch ist eines, das ich mit Anfang Zwanzig gerne gelesen hätte - manches wäre für mich dadurch einfacher gewesen". 


    7. Eine zentrale Botschaft dazu ist die Mitgestaltung und der Wunsch, das Steuer in die Hand zu nehmen. "Dieser Effekt ist tief verwurzelt und berührt ein neurobiologisches Grundbedürfnis, das uns in die Wiege gelegt wurde: Es ist das Bedürfnis nach Autonomie und Wachstum, das sich ganz konkret in dem Wunsch ausdrückt, mitgestalten zu können und dadurch Einfluss zu nehmen. Dieses Einflussnehmen-Können verleiht uns gerade in herausfordernden Zeiten das Gefühl von Kontrolle und beruhigt unser Gehirn".


    8. Letztlich spricht mir der Autor auch mit seinem Hauptanliegen für dieses Buch aus der Seele: "Meine Sorge über die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und dem damit einhergehenden Verlust menschlichen Miteinanders. Die Covid-19-Situation wirkte wie ein Vergrößerungsglas, durch die manch Verborgenes plötzlich sehr schnell sichtbar wurde. Viele Menschen scheinen nicht mehr in der Lage zu sein, kultivierte Meinungen auszutauschen oder überhaupt andere Meinungen zuzulassen ... Das Virus war ein Katalysator für eine unterschwellige Dynamik, die vorher bereits brodelte. Es ist mir ein tiefes Anliegen, dass die Leserinnen und Leser dieses Buches das Wissen erhalten, im eigenen Leben und eigenen Umfeld etwas zu verändern".


    Quintessenz und wichtigster Ansatz: "Mentale Generalproben zukünftiger Handlungen aktivieren bereits die neuronalen Netzwerke, die wir bei späteren Umsetzungen benötigen". Dies auch ein Hinweis auf die Gestaltung unserer Seminare und Veranstaltungen. "Unser Umfeld beeinflusst unsere inneren Bilder. Menschen, die an uns glauben, stärken unseren Glauben an uns selbst - dadurch können sich die in uns liegenden Potentiale besser entfalten".


    Falls Sie mehr dazu im Umfeld Gleichgesinnter und weiterer Referenten zu diesen Themen erfahren möchten, reservieren Sie sich heute schon den Termin 22./23.11.2024 wieder in Augsburg und begleiten Sie uns weiterhin auf dem Blog. 


    Wenn Sie sich mit uns heute schon aus der "Komfortzone" herausbewegen wollen, melden Sie sich per Mail mit dem Code SBP formlos an und ich halte Sie persönlich auf dem Laufenden:


    service@uni-marketing.de


    Quelle und Literaturhinweis: Purks-Pardigol, Sebastian: Leben mit Hirn, ISBN: 978-3-593-5147-0 (Print), 978-3-593-44861-9 E-Book (PDF), 978-3-593-44863-6 (EPUB)


    Hinweise auf auszugsweise korrespondierende Beiträge von Gastautoren auf unserem Blog:


    Adriane Röbe 280/1, 199/1, 133/1, 045/1, Anne M. Schüller 098/1, 222/1, Europa Bendig 367/1, 336/1, Gabriele Fischer 346/1, 345/1, 329/1, 281/1, 271/1, 263/1, 230/1, 271/1, Jacqueline Rieger 101/1, 096/


  • Gastbeitrag 367/1 - Was erwartet die Zielgruppe 50+?

    Gastbeitrag von Europa Bendig, Gründerin und Managin Partner von STURMundDRANG - Human Strategies for Chanching Cultures, Hamburg



    Was erwartet die Zielgruppe 50+? 


    Vorspann

    Über 60% über 50-Jährigen fühlen sich von der Ansprache der Markenartikler nicht repräsentiert.


    KI ist eine großartige Opportunity? Na klar! Ich hätte da aber noch eine, die weniger im Trend aber viel naheliegender ist. Die Zielgruppe 50+. Die finanzstarken 50% der deutschen Bevölkerung. Die Werbung zeigt sie uns als eine homogene Gruppe von Heteropaaren in beiger Freizeitkleidung, ihr weises Lächeln von weißem Haar umrahmt. Flankiert werden diese Bilder von eher ernüchternden Produktclaims gegen Inkontinenz, Falten oder Erektionsstörungen. In der Werbe-Realität sind Menschen 50+ weiß, hetero, in Rente und nehmen ihre Gesundheitsprobleme Daumen-hoch-aktiv-gut-gelaunt. Aha?! 


    Eine andere Gruppe der 50+ Bevölkerung scheint eine Mischung aus Punkclowns und Ötzis zu sein, hier gilt “je oller je doller”, man findet eine Ansammlung wilder Bärte, gefärbter Haare und irren Kostümierungen in provokanten Posen. Oh really?! 


    Über 60% der Menschen über 50 fühlen sich von der Ansprache der Markenartikler nicht repräsentiert. Und Frauen der Altersgruppen zwischen 50 und 65 empfinden sich regelrecht als unsichtbar. Wie kommt es zu dieser “lost opportunity”?

    Vielleicht, weil nur 6% der Werber in Deutschland über 50 Jahre alt sind. Und die sind laut Studie fast alle männlich. Und es ist einfach schwer, etwas zu erzählen, was man nicht erlebt hat. 


    Ageism ist die Diskriminierung von Menschen aufgrund negativer und unzutreffender Stereotypen in Bezug auf ihr Alter – so tief in unserer jugendaffinen Kultur verankert, dass wir es oft gar nicht bemerken. Unsere unterbewussten und sozialen Vorurteile sind hier sehr mächtig und wir sind uns dieser Biases meist nicht bewusst. 


    In Deutschland sind in der “Zielgruppe 50+” ca 30 Millionen Menschen. Sie sind trendbewusst, produktiv, vernetzt, sehr finanzstark und, jaaa, technikaffin. Die Hälfte der Eltern zwischen 50 und 60 Jahren hat noch einen Teen oder “Twen” im Haus. Und nirgendwo findet man mehr generationsübergreifendes “reverse Mentoring” als in Familien. 


    Die Zielgruppe 50+ ist selbstverständlich keine “Zielgruppe”. Dafür sind ihre Mindsets, Lebensphasen, Überzeugungen und Entscheidungstreiber zu heterogen. Doch eins hat die Altersgruppe 50+ bei allen Unterschieden gemeinsam: sie sind skeptisch gegenüber oberflächlichen Markenversprechen. Markengeschichten sollten eine Evolution beinhalten und sich auf die Vergangenheit beziehen sowie gleichzeitig in die Zukunft weisen (z.B. father and sun // VW). Sie sollten Erfahrungswissen voraussetzen (z.B. Kluge Köpfe // FaZ), Humor beinhalten und auf Lebensphasen verweisen (z.B. Farewell // IKEA). 


    Sie finden 50+ immer noch nicht so sexy wie KI? Dann möchte ich Chat GPT-4 zitieren: "Age and AI are both sexy for brands due to their respective offerings of rich wisdom and innovative intelligence, growing with experience."



    https://www.sturmunddrang.de/

  • Beitrag 366/1 - Lernen von Legenden: Prof. Dr. h.c. Ignaz Walter - Ein großer Ideengeber, Macher mit Weitblick und Botschafter seiner Heimatstadt Augsburg

    Lernen von Legenden: Prof. Dr. h.c. Ignaz Walter


    Ein großer Ideengeber, Macher mit Weitblick und Botschafter seiner Heimatstadt Augsburg


    Dr. Bernd W. Dornach




    Im Alter von 87 Jahren starb Prof. Dr. h.c. Ignaz Walter am vergangenen Sonntag, 29.10.2023 auf seinem Gutshof in Siebenbrunn bei Augsburg. Er erinnert mich fast ein wenig an Elias Holl, der sich als Maurermeister mit Strategie und Konzept zum Stadtbaumeister hochgearbeitet und für die Stadt Augsburg Bleibendes geschaffen und die DNA mitbegründet hat.


    Ignaz Walter hat, aus ärmsten Verhältnissen kommend, praktisch aus dem Nichts einen der größten europäischen Baukonzerne geschaffen, der am Ende auf tragische Weise in die Insolvenz ging. Beeindruckend war nicht nur für mich, wie er seine Wut über das ihm Widerfahrene letztlich wieder ins Positive drehte. *


    Ignaz Walter beginnt eine Maurerlehre und arbeitet danach auf dem Bau, holt in Abendkursen die Hochschulreife nach, verdient das Geld für ein Studium der Architektur und des Bauingenieurwesen und gründet alsbald sein erstes eigenes Unternehmen, u.a. für die Produktion von Fertigteilen, dass er 1973 wiederverkauft. Danach widmet er sich, sicher finanziell gut ausgestattet, um sich diesem Hobby frönen zu können, der Veröffentlichung von Fachbüchern für die Industrialisierung am Bau, aber auch über "Mathematik für alle leicht gemacht". Sicher eine Marktlücke womit er vielen gebeutelten Schülern mit Mathe-Schwäche zum Durchblick verhalf.


    1990 geht er mit seiner zwischenzeitlich gegründeten Walter Bau AG an die Börse, ist mitbeteiligt an der Sanierung des Olympiastadiums in München, dem Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden, der U-Bahn in Seatle (USA) und dem schwierigen Umbau des historischen Bahnhofs von Leipzig, was ich durch dortige Engagements selbst voller Heimatstolz und mit beruflichem Interesse immer wieder bei meinen dortigen Besuchen miterleben durfte (Tenor der Berichterstattung: "Einkaufszentrum mit Bahnanschluss"). In seiner Glanzzeit beschäftigte der Walter-Konzern über 50.000 Mitarbeiter. Das für ihn typische persönliche Engagement gipfelte von 1997 - 2005 in der Präsidentschaft der Deutschen Bauindustrie.


    Kollegen die nach dem Abflauen der durch die deutschen Wiedervereinigung ausgelösten Konjunktur bereits wieder das Licht am Ende des Tunnels sahen, hält er in einem Artikel in der Welt entgegen: "Die stehen entweder in einem anderen Tunnel oder es kommt ihnen eine Lokomotive entgegen". Schwer getroffen von den Strukturveränderungen meldet der Vorstand der Walter Bau AG am 1. Februar 2005 Insolvenz an.


    Aber Ignaz Walter versteckt sich nicht und hält Augsburg die Treue. Später gelingt es ihm die frühere Zentrale der Walter Bau AG in der Böheimstraße mit dem großen "W" in der Glasfassade zurückzukaufen und war dort mit seinem früheren Büro wieder präsent. Meinen Besuch bei ihm mit Abholung am goldenen Lift anlässlich meiner Projektidee der Neupositionierung der Augsburger Ludwigspassage bleibt unvergessen.


    Seine weitsichtige Idee, eine zweigeschossige Tiefgarage unter der Augsburger Fuggerstraße auf eigene Rechnung zwischen Theater und Königsplatz zu bauen, um die Innenstadt zu beleben, den Parkplatz-Suchverkehr zu reduzieren und für sauberere Luft  zu sorgen, verwehrte ihm ein wie so oft kurzsichtiger Bürgerentscheid, obwohl dies Augsburg heute gut zu Gesicht stehen würde.


    Fakt ist, dass seine neu von ihm aufgebauten Firmenkonstrukte zusammen mit seinen Kindern heute über Immobilienbesitz in mehreren Städten mit 400.000 qm Grundstücksfläche managen.


    Als Mann klarer Worte und verlässlichen Partner schildern ihn Weggefährten wie folgt. **


    Das aktuelle 50 Millionen Euro Bauprojekt Innovationsbogen mit seiner Lage im Augsburger Innovationspark war für Ignaz Walter, dem das Wohl seiner Heimatstadt immer am Herzen lag, eine Herzensprojekt (Ex Baureferent Gerd Merkle).


    Als Wirtschaftsgröße der Bundesrepublik war Ignaz Walter ein besonderer Botschafter der Stadt. Sein Erbe lebt im Glaspalast und der Kunst, die er dort hinterlassen hat, fort (Oberbürgermeisterin Eva Weber).


    Manche Stilrichtungen hingen im Museum etwas durcheinander, aber Herr Walter wollte es genauso (Elisabeth Schulte, ehemalige Leiterin der Galerie Noah im Glaspalast).


    Begegnungen mit ihm zeugten immer von gegenseitigem Respekt (Altoberbürgermeister Peter Menacher).


    Als Präsident der Deutschen Bauindustrie war er privat ohne Allüren und sehr umgänglich. Die Gründung seiner ersten eigenen Firma war das Ergebnis von unbändigem Fleiß, Ehrgeiz und kaufmännischem Talent. Diese Tugenden brachten ihm später den Bayerischen Verdienstorden und das Bundesverdienstkreuz ein (Walter Kurt Schilffahrt, Augsburg Journal und -Reporter) ***


    "Seine Heimatstadt verliert mit ihm einen großen Unternehmer, Ideengeber und Kämpfer" (AZ)




    * Zusammengefasste Historie nach Prestle, Nicole/Kerler, Michael: Trauer um Ignaz Walter: Vom Maurer zum Architekten eines Weltkonzerns, in: Augsburger Allgemeine-Online vom 31.10.23


    ** Nach Hörmann, Michael/ Marks, Ina/Zissler, Marion: Mann klarer Worte, verlässlicher Partner: Weggefährten erinnern an Ignaz Walter, in Augsburger Allgemeine-Online vom 30.10.23


    *** Schilffahrt, Walter Kurt: Mit großer Leidenschaft für Augsburg und die Bauwelt, in Augsburg Journal Reporter vom 1.11.23



    Korrespondierende Beiträge zur Rubrik Legenden bisher auf unserem Blog: 304/1 (Leslie Mandoki), 127/1 (Nicolas G. Hayek), 123/5 (Elon Musk), 212/1, 192/1, 191/1, 190/1, 161/1 (Steve Jobs)



  • Beitrag 365/1 - Die Überführung der Tradition in die spannende Zukunft - Nachgang zu meinem Vortrag auf den Terrazzotagen am 20./21.10.23

    Die Überführung der Tradition in die spannende Zukunft


    Nachgang zu meinem Vortrag auf den Terrazzotagen am 20./21.10.23


    Das Beispiel Mercedes-Benz Heritage: "Der Blick in die lange Vergangenheit hilft, sich zu orientieren"


    Nach einem Interview von Chefredakteurin Birgit Priemer mit dem Head of Mercedes-Benz Heritage Marcus Breitschwerdt *



    Dieser und weitere Beiträge werden die Ergebnisse unserer bemerkenswerten Augsburger Terrazzotage am 20./21.10.23 ergänzen, die nach aktueller Planung am 22./23.10.24 ihre Fortsetzung finden. Findige Leser unseres Blogs können sich also heute schon den Termin reservieren. Für alle die heuer nicht dabei sein konnten, wird es eine bebilderte Dokumentation der diesjährigen Ergebnisse geben, die auch Frühbuchern für die Tagung 2024, so lange Vorrat reicht, zur Verfügung steht.


    Die künftigen Beiträge in unserem Blog sollen dabei nicht nur die Ergebnisse nachbearbeiten, sondern -getreu unseres Forschungsansatzes- vor allem weiterführen.


    "Denken vom Kunden her" ist die Headline eines bemerkenswerten Beitrags, der zeitgleich zu unseren Terrazzotagen in auto, motor und sport über die Suche von Mercedes nach einer neuen Zukunft erschienen ist. Was wir am Beispiel von Elias Holl zur Inspiration umgesetzt haben, nutzt Mercedes anlässlich der Pebble Beach, wo sich alljährlich in Kalifornien die Hochkaräter der weltweiten Oldtimer Szene einfinden.


    "Und Vergangenheit -sehr strategisch- auf Zukunft trifft".


    1. Mercedes investiert bei Mercedes-Benz Heritage mit einem eigenen Geschäftsbereich aktiv in die Dokumentationsaufgabe, um die Bedeutung der Historie für die Marke zu unterstreichen. Dazu gehört auch das Ersatzteilgeschäft für Baureihen, deren Produktionsende mehr als 15 Jahre zurückliegt. Und mit den Aussagen von Marcus Breitschwerdt werden Fans der Marke. denen auch einige bei der aktuellen Mercedes-Strategie nicht mehr viel abgewinnen können, aufhorchen: "Aufgrund verschiedener Faktoren können wir nicht mehr in allen Segmenten vertreten sein - und deshalb gehen wir zurück zu der Pure-Luxury-Strategie, die wir bis Mitte der 80er-Jahre vertreten haben. Gleichzeitig haben wir die technische Transformation zu Pure Electric".


    2. Auch der Einblender auf der Titelseite des Beitrags mit der Aussage von Marcus Breitschwerdt wird manche überraschen: "Ich bin zutiefst überzeugt, dass auch die neuen Modelle mit E-Antrieb eines Tages großartige Oldtimer sein werden". Gratulation dazu an meinen Kollegen Fabian Lohr, der parallel zu seiner bewährten "Fuggerstadt Klassik 2023" auch bereits die "Fuggerstadt VOLT E-Rallye" zum zweiten Mal am Start hatte. Aber bleiben wir bei Marcus Breitschwerdt: "Eine Batterie ist technologisch superinteressant, steht aber nicht selbsterklärend für Luxus ... Wir müssen den Leuten erklären, warum wir weg von der Mechanik hin zur Elektrifizierung und Digitalisierung gehen". Nebenbei auch ein Thema unseres ersten Terrazzotages in Augsburg am vergangenen Wochenende zur Diskussion der Bedeutung der Künstlichen Intelligenz, wie wir sie schon in vielen Beiträgen unseres Blogs gewürdigt haben.


    3. Die Klammer im Interview von Marcus Breitschwerdt überzeugt: "Unsere Heritage besteht aus Pioniergeist und dem Streben nach Durchbruchinnovationen, Perfektionsstreben, Qualitätsanspruch und dem Denken vom Kunden her. Es war immer das Streben des Unternehmens, die Ansprüche der Kunden und der Gesellschaft auf maximale Art und Weise zu erfüllen. Und das gilt auch heute. Deshalb sind wir voll motiviert, die Führung bei Elektrifizierung und Digitalisierung des Automobils zu leisten".


    Im Zeitalter der Elektromobilität muss Mercedes an der Positionierung der Marke arbeiten. Um der starken Chinesischen Konkurrenz Paroli zu bieten, hilft vor allem eins: die eigene Geschichte wiederaufleben zu lassen. Denn die hat kein asiatischer Hersteller wie Mercedes zu bieten."


    4. Und bei der Klammer der Ansprüche der typischen Mercedes-Kunden, "die neben der emotionalen Begeisterung gerade auch sehr analytisch denken und wissen, dass Spitzentechnologie, Spitzenqualität und Spitzendesign Klassiker schafft" kommen auch die Youngtimer zu Ehren und werden einen Aufschwung erleben: Die Menschen schätzen Fahrzeuge, die Mitte der 90er Jahre gebaut wurden. Diese haben immer noch den Charme des Analogen, waren kaum vernetzt und hatten kaum bis gar keine Assistenzsysteme..." Und waren ganz nebenbei auch abhörsicher!


    5. Zum Thema Positionierung stellt Marcus Breitschwert folgende Verbindung her: "Die Oldtimer-Sammler sind unsere Top-Kunden, und es ist eine wahre Freude, sich mit diesen auszutauschen. Die fahren zumeist auch unsere Neufahrzeuge. Auch damit erfüllen wie eine Aufgabe, die wir schon bei der Wiedereinführung von Mercedes-Maybach vorgenommen haben: direkte Ansprechbarkeit und umfassende Unterstützung für diese Kunden".


    6. Der gesamte Denkansatz unterstützt auch unseren laufenden Forschungsschwerpunkt bei UNI MARKETING für die Nachhaltigkeitsprojekte (ganz im Gegensatz zu exzessiven und unausgegorenen ad hoc-Aktivitäten): "Zur Stärkung der sozialen Werte unseres Unternehmens ... haben wir im letzten Jahr das 300 SLR Uhlenhaut Coupè veräußert, um ein globales Fellowship für junge Menschen zu gründen: Das Förderprogramm beVisioneeers wird jährlich bis zu 1000 junge Menschen bei der Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten unterstützen".


    7. Ähnliches weiß Breitschwert zu unserem Thema der Nachwuchsentwicklung zu berichten: "Wir haben sehr erfahrene Mechaniker, die sich mit unseren Vorkriegsautos hervorragend auskennen. Deren Wissen möchten wir gerne an die nächste Generation weitergeben". Nicht zu vergessen, dass auch bei den Jugendlichen eine Zielgruppe identifizierbar ist, bei der "in einer Zeit zunehmender Säkularisierung und so vieler Umbrüche inklusive künstlicher Intelligenz... das Bedürfnis nach Authentizität" wächst. Und dabei sind Traditionsveranstaltungen, wie auch unsere besonderen Oldtimerausfahrten oder die bereits bestes eingeführte Fuggerstadt-Klassik unseres Kollegen Fabian Lohr in Augsburg bestens geeignet.


    8. Auch die in unserem Forschungsprojekt so oft reklamierte Bedeutung des Mitarbeiter-Marketings hat Mercedes-Benz Heritage auf dem Schirm "Wir wirken auch nach innen und lassen die jährlichen Topmanagement-Meetings im Museum stattfinden. Gerade in so einer Umbruchzeit braucht man ein festes Fundament, auf dem man stehen kann und erklärt, warum man was tut - und woher wir kommen. Deshalb wollen wir auch das Daimler-Geburtshaus in Schorndorf wieder voll aktivieren, in dem dann auch Vorstand und Betriebsrat zu wichtigen Entscheidungen tagen können".


    * Priemer, Birgit: "Denken vom Kunden her" im Gespräch mit Marcus Breitschwerdt, Leiter Mercedes-Benz Heritage, in: auto, motor und sport, Heft 23/2023



  • Beitrag 364/1 - "Was Hundertjährige mehr fürchten als den Tod" - Inspirationen zu unserem Forschungsprojekt und für unsere Terrazzotage am 20./21.10.21 von Peter Lau / brand eins

    "Was Hundertjährige mehr fürchten als den Tod"


    Inspirationen zu unserem Forschungsprojekt und für unsere Terrazzotage am 20./21.10.21 von Peter Lau / brand eins



    Lieber Peter,


    danke für die Zusammenstellung von Ergebnissen auf Deine Frage an die Leser von brand eins über Zukunftsvisionen. Wie avisiert habe ich mir erlaubt einige Antworten in unser qualitatives Forschungsprojekt mit Dokumentation auf unserem Blog einfließen zu lassen. Dies passt auch gut zur Ergänzung unserer Tagung am 20./21.10.23 um den Tenor der Inhalte aufzugreifen:


    1. Zum Start ein Satz von Henrik, einem Berater aus Hanau, der Dich am meisten gefreut hat: Er hatte nach der Netflix-Doku „Wie wird man 100 Jahre alt? – Die Geheimnisse der Blauen Zonen“ den Eindruck, „dass die Hundertjährigen den Tod weniger fürchten als das schlechte Leben.“ Ich glaube, Du bist nicht ganz allein damit, dass es Dir ebenso geht: "Ich will nicht lange leben, nur um später zu sterben. Lasst mich 100 werden – aber bitte mit einem guten Grund!" Henrik schreibt weiter über die Hundertjährigen: „Sie bewältigen immer noch ihre täglichen Aufgaben, suchen Gemeinschaft und gemeinsame Aktivität. Sie schränken sich mit nichts ein und lassen gerne fünfe gerade sein. (…) Somit wäre mein Zukunftswunsch, meine Zeit selbstbestimmt einzuteilen, um Sinn und Unsinn ausreichend Platz im Leben zu geben. Zum Glück braucht es beides.“


    2. Ausgangspunkt unserer Tagung war ursprünglich die Idee, was wir von Elias Holl anlässlich seines 450. Geburtstages, der heuer in Augsburg groß inszeniert wird, lernen können. Prof. Lattge wird sich diesem Thema in seinem Vortrag widmen. Herzlichen Dank an meinen geschätzten Freund Michael Kraus, diese Inszenierung zu unterstützen. Du lieber Peter stellst in Deinem Beitrag in brand eins die Frage, ob man von einem Hundertjährigen lernen kann? "Gerne! Ich glaube ohnehin, dass wir am besten von anderen Menschen lernen. Ich zum Beispiel habe seit einiger Zeit oft Videos von der 2011 verstorbenen Vera Birkenbihl in meinem Tiktok-Stream und bin verblüfft, wie klar die Managementberaterin die Welt schon vor Jahrzehnten gesehen hat – von ihr kann ich was lernen!". Wie die Leser unserer Blog-Beiträge wissen, geht es mir ebenso. Seit ich Sie zu einem Vortrag an der Universität Augsburg für die Mitglieder des Marketingclubs einladen konnte, habe ich Sie nicht mehr aus den Augen verloren und durfte dabei auch Ihren Vater Michael Birkenbihl kennen lernen, den ich zu einem Symposium nach Österreich einladen konnte. Ich freue mich sehr, dass ich dabei auch meinen späteren Lizenznehmer Mag. Alfred Burgstaller aus Wien kennen lernen durfte, der bei der Tagung auch unter uns weilt. 


    3. Auch Deine Frage, lieber Peter, an Deine Leser greife ich gerne für unsere Teilnehmer der Tagung auf: "Von wem lernt ihr? Wer sind eure Vorbilder: Alte Philosophinnen oder junge Youtuberinnen? Dichterinnen und Denkerinnen? Oder wackere Alleinerziehende? Oma? Oder die Enkelin? Und was macht sie zu Vorbildern? Was lernt ihr von ihnen? Und wie?" Das ist genau unsere Devise bei UNI MARKETING: Nicht von oben herab Gescheites zu reproduzieren, sondern bei den Hauptakteuren für die Zukunft nachzufragen. Herzlich Willkommen deshalb einige Mitglieder unseres Gen-Z-Panels unter der Leitung von Student Pepe Bauer bei unserer Tagung.


    4. Und noch eine Karte spielst Du aus unserem Credo, dass neben dem "Lebens Langen Lernen" vor allem die Kreativität die entscheidene Schlüsselqualifikation der Zukunft sein wird. Beides wird aber leider, wie in vielen Beiträgen auf unserem Blog hinterfragt, noch immer viel zu sehr vernachlässigt, oder findet durch den Alltagstrott keinen Platz mehr im Leben. Dein Befragter Ralph, Berater in Unterkirnach, schreibt jedenfalls, dass ihm in seinen Workshops auffällt, „wie wenig die Teilnehmenden gewöhnt sind oder sich trauen, in fantastischen Dimensionen zu denken: Nur mit viel Mühe und Anschieben gelingt es den meisten, ihre Ideen und Fantasien auszusprechen und über Realisierungschancen nachzudenken, die in eine erstrebenswerte Vision münden könnten.“ 


    5. Die Vision von Ralph für das eigene Leben ist, wie Du schreibst, „gar nicht so exotisch: Ich will genug Raum haben, Ansätze zu Ende denken zu können, um daraus Konzepte für meine Kunden zu erarbeiten, außerhalb eines engen Korsetts mit geregelter Arbeitszeit und hierarchischer Struktur. Und das in einem Netzwerk mit Menschen, die mit ihrer eigenen Vorstellungskraft ein neues Bild zeichnen können von dem, was geht.“ Besser könnte ich es als Ergebnis auch unserer Forschungsaktivitäten kaum beschreiben. Mit Ralph würde ich gerne mal zusammenarbeiten! Und ich freue mich sehr, dass bei unserer Tagung Margit Rosentritt, Kreishandwerksmeisterin und Mitglied der Vorstandschaft der Handwerkskammer für Unterfranken, unser Miteinander bei der Imageverbesserung des Handwerks wegweisend unterstützt.


    6. Du schreibst mit Recht: "Das sind bescheidene Ziele. Und sie sind zumindest in den Antworten auf diesen Newsletter Konsens: Ihr wollt alle ein selbstbestimmtes Leben mit guter Arbeit, die sinnvoll ist und euch finanziert. Wobei jeder und jede auch persönliche Visionen hat: Coach Klaus aus Jesteburg wünscht sich, dass die Menschen „begreifen, dass nicht der Einzelne der Mittelpunkt des Universums ist – das Gemeinwohl muss stärker in den Mittelpunkt gerückt und die soziale Komponente unserer Marktwirtschaft wieder mehr betont werden.“ 


    7. Dazu passt Irenes Wunsch nach „mehr kooperativen Geschäftsmodellen, die nicht darauf abzielen, dass eine Personengruppe ihren Gewinn maximiert, sondern alle genug haben und sich entfalten können.“ Und Bernds Wunsch (zur Info: Nur ein Vornamensvetter von mir!), „dass unsere Kinder in ihrer Sorge um das Klima gehört werden und die dauernde rechtslastige Radikalisierung ein Ende hat.“ Er meint aber auch: „Wünschen hat noch nie geholfen. Die bessere Frage wäre: Was werde ich in der Zukunft wünschen, heute getan zu haben?“ Mit an Bord bei unserer Tagung auch ein weiterer Vornamensvetter: Bernd Böhme, der langjährige Macher der Augsburger Immobilientage, der in der Baubranche schon ganz andere Krisen als die aktuelle gemeistert hat.


    8. Da weise ich auch gerne auf Dein Angebot zum Schluss des Beitrages hin. Und die Chance zum Nachlesen gibt es zum Nulltarif: "Ich durfte mich in letzter Zeit viel mit Zukunftsthemen beschäftigen, und unter anderem ging es um genau diese Frage von Bernd. Für unser nächstes brand eins / thema: IT-Dienstleister 2024 habe ich mit sehr interessanten Menschen über die Entwicklung von Zukünften gesprochen und wie wir heute dafür sorgen können, dass Visionen Realität werden". 


    Die Ausgabe von brand eins dazu erscheint am 11. November. Bereits erschienen ist dagegen „Cybersicherheit in Zahlen 2023/2024“, in dem ich über künstliche Intelligenz geschrieben habe. KI macht mich trotz der Sicherheitsprobleme, die sie mit sich bringt, optimistisch. Ich habe in dem Text einige Gründe aufgelistet. Und das schöne Heft kostet dank unseres Kunden G DATA CyberDefense AG nichts. Die Koordinaten zum Runterladen erhaltet Ihr mit einer Mail an: Peter_Lau@brandeins.de



    Peter Lau

    war fast von Anfang an bei brand eins dabei, hat zwischendurch auch mal was anderes gemacht, arbeitet aber mittlerweile gefühlt schon immer für dieses Haus. Er ist Redakteur für die Reihe brand eins / thema, Corporate Publishing und was sonst bei brand eins jenseits des Monatsmagazins erscheint. Er war an anderer Stelle auch Musikjournalist, Filmjournalist, Foodjournalist und was sich noch so anbot, und beschäftigt sich heute mit allem, was Fortschritt verspricht oder inspirierend ist.


    Zitate aus seinem Beitrag "Das geht besser" im Newsletter von brand eins vom 11.10.23


  • Beitrag 363/1 - Pressemitteilung 04.10.2023 - Das Elias Holl Jubiläum geht in die Verlängerung: So wirken seine Ideen in die Zukunft - Was können wir aus dem Gestern heute für morgen lernen?

    Das Elias Holl Jubiläum geht in die Verlängerung: So wirken seine Ideen in die Zukunft


    Was können wir aus dem Gestern heute für morgen lernen?


    Pressemitteilung 04.10.23


    Auch wenn die Ausstellung im Maximilianmuseum zwischenzeitlich bereits wieder abgebaut wird, bleibt das Wirken von Elias Holl beispielhaft. Diese Chancenpotentiale haben den Initiator Dr. Bernd W. Dornach von UNI MARKETING mit seinem Team inspiriert, in einer Veranstaltung die Tragweite von Elias Holl für die Zukunft aufzuzeigen und auch gerade den Nachwuchs für die Faszination Handwerk zu begeistern. Bekannt ist, dass sich Elias Holl als Maurermeister zum Stadtbaumeister hochgearbeitet hat, der die DNA Augsburg durch seine Bauwerke als Stadt der Renaissance begründet hat. Ansatzpunkte um davon zu profitieren werden am 20.10. nachmittags und am 21.10.23 vormittags im historischen Umfeld mit einem ausgewiesenen Referententeam beleuchtet. Auch Augsburg-Fans, die es in die weite Welt hinaus verschlagen hat, haben dazu aus Leipzig, Wien und Prag bereits ihre Teilnahme zugesagt. 


    Einer der Veranstaltungsorte ist neben der Begrüßung im Goldenen Saal mit Führung durch den Vorsitzenden der Alt Augsburg Gesellschaft Sebastian Berz das von Elias erbaute Gymnasium bei St. Anna, in dem auch die 3D-Animation im Nachgang zur Ausstellung von Elias Holl von Sven Exenberger erstmals öffentlich vorgeführt wird und Architekt Prof. Dipl.-Ing. Frank Lattke die Zukunftspotentiale von Elias Holl aufzeigt. Weitere Referenten rund um dieses Thema stehen neben Kick-Off-Vorträgen für eine ausführliche Diskussion mit interessierten Teilnehmern im kleinen Kreis anschließend in unterschiedlichen Locations zur Verfügung.


    Besonders die viel diskutierte Generation Z, mithin die 14- bis 28-jährigen, sind bei der Veranstaltung besonders willkommen. Zu deren Betreuung stehen auch Vertreter der Marketing-Pioniere des Marketingclubs Augsburg unter Leitung des Vorsitzendenkreises um Theresa Rahm zur Verfügung.


    Passend zum Augsburg-Geheimtipp als "nördlichste aller italienischen Städte" gibt es am Abend ein Get Together im Restaurant Mille Miglia in der Maximilianstraße mit einer Notte Italiana von DJ Arno Wehrmann.


    Am Samstag Vormittag fahren die Gäste im historischen Oldtimerbus bis direkt vor das Wasserwerk am Hochablass, bei der Esther Klebeg von den Stadtwerken nach einer Begrüßung durch den Augsburger Saxophon-Solisten Florian Schmaler mit einer Insider Führung auf die Gäste wartet.


    Veranstalter Stukkateurmeister Michael Kraus von der Kreativwerkstatt aus Stuttgart wird dort als praktisches Beispiel für die dringend erforderliche Neuinterpretation des Handwerks das Beispiel des italienischen Steinbodens "Terrazzo" präsentieren, von dem Augsburg jede Menge Anschauungsmaterial zu bieten hat.


    Der Veranstalter verlost unter allen Bewerbungen, die bis zum 16.10.23 formlos eingehen 10 Teilnahmeplätze für die Veranstaltung, jeweils inklusive Begleitung. Nur der Verzehr im Mille Miglia mit speziellem La-Fina-Menü ist bei Teilnahme selbst zu tragen. Formlose Mail mit Namen der Teilnehmer und Kontaktadresse erbeten an: service@uni-marketing.de


    Weitere Informationen unter https://www.terrazzotage.de/


    Für Rückfragen steht zur Verfügung:


    Dr. Bernd W. Dornach, UNI MARKETING, Postfach 10 25 43, 86015 Augsburg, E-Mail: service@uni-marketing.de, Mobil: 0178-40 900 44



  • Beitrag 362/1 - Verzeihkampagne der Deutschen Bahn trifft auf Guerilla-Offensiven für China`s Automobile auf der IAA-Mobility

    Verzeihkampagne der Deutschen Bahn trifft auf Guerilla-Offensiven für China`s Automobile auf der IAA-Mobility 



    Dr. Bernd W. Dornach



    Liebe Verena,


    gerne übernehme ich Deine Anregungen als Chefredakteurin von W&V mit wunschgemäßer Weiterempfehlung und meinen Ergänzungen wieder für unseren Blog.* Ein weiteres Missgeschick der Deutschen Bahn gibt dem Auto eine Steilvorlage zur gerade zu Ende gegangenen IAA-Mobililty in München, die wohl als IAA der Chinesen mit der Positionierung Treiber der technologischen Zukunft im Automobilbau in die Geschichte eingehen wird.


    1. Passend zur IAA in München startete die Deutsche Bahn Ihre "Verzeihkampagne", um die Fan-Gemeinde zu besänftigen, "in der sie zugibt, was alle wissen, dass die Bahn marode ist, oftmals nicht funktioniert und die Menschen damit in den Wahnsinn treibt ... Sie bittet um Verständnis und gelobt Besserung. Schließlich werde jetzt so viel gebaut und modernisiert wie nie. Als Beweis sieht man im Spot Schweißfunken, Hämmer und Bagger" ... Doch dann legte kurz nach dem Kampagnenstart ein solcher Bagger den gesamten Bahnverkehr Münchens lahm. Während internationale Gäste nach München reisen, beschädigt er eine Oberleitung nahe dem Hauptbahnhof. 


    2. Kollege Zufall hat also die beste Auto-Werbung durch tausendfaches Storytelling beschert. "Für einen halben Tag fährt in der Münchner City keine Fern-, Nahverkehrs- und S-Bahn. Selbst Annalena Baerbock muss für die Rückreise nach Berlin Bahn gegen Auto tauschen ... Das Verständnis für die Deutsche Bahn und die Münchner S-Bahn - die übrigens gerade ebenso für die Verkehrswende und mehr Lebensqualität in der Stadt wirbt - dürfte wieder dahin sein. Da hilft auch die reuevolle Entschuldigungskampagne nichts".


    3. Seit meinem Beitrag 145/3 zum IAA-Neustart als Mobilitätsmesse in München überlege ich ein Up-date der Erfahrungen in diesem Jahr. Du schreibst, dass das vorläufige Fazit der Messe positiv ist. Das scheint vor allem für die Chinesische Offensive zuzutreffen. Auch der Focus vom 02.09.23 berichtet in seiner Titelstory "Chinas Gier" über die gefährliche fernöstliche Dominanz für die deutsche Autoindustrie - und unsere Zukunft, die unseren Wohlstand gefährdet. **


    4. Und es ist bei der Langfrist-Strategie der Chinesen mit Milliarden-Subventionen vom Staat sicher kein Zufall, die Messe zu einem Breitschlag gegen die etablierten Auto-Hersteller zu nutzen. Und zwar mit Guerilla-Marketing vom Allerfeinsten und dem Bruch von Konventionen um der deutschen Automobilnation auf die Pelle zu rücken. In einem Bericht über die deutsche IAA fasste es die New York Times wie folgt zusammen:  


    „Die deutschen Traditionsunternehmen präsentierten Pläne, um die Produktion von Elektroautos in den kommenden Jahren auszubauen, aber die Hersteller aus China enthüllten die neuen Modelle für den europäischen Markt".*** Kurz: Die einen planen, die anderen liefern.


    5. Eines haben die deutschen Autobauer offensichtlich noch aus dem Köcher gezaubert, nämlich die Potentiale der Vergangenheit für die Zukunft zu nutzen. Mercedes Benz erinnert in einer Kampagne zur IAA 23 an die Erfindung des Automobils vor 137 Jahren ("Defining Class since 1886") mit einem Brückenschlag "ikonischer Modelle" für die Zukunft und um die Jugend daran erlebnisorientiert heranzuführen. "Heritage und Zukunft zu vereinen, scheint das Konzept der Wahl für die großen deutschen Marken zu sein". Oder um es mit den Informationen auf der Internetseite von Mercedes Benz in Worte zu kleiden: "Visionäres Denken und Leidenschaft sind der Antrieb für die kontinuierliche innovative Weiterentwicklung des Automobils bei Mercedes-Benz". Und BMW hat ja bekanntlich einst die "neue Klasse" mit dem BMW 1500 gerettet, die jetzt auf der IAA 23 mit der neuen "Neue Klasse" ihre Weiterentwicklung feiert.


    6. Zurück zu den Offensiven der Chinesen, die man aus der Positionierung des chinesischen Marktführers BYD herauslesen kann, der 1995 noch als Batterieproduzent gestartet ist. BYD steht heute für "Build Your Dreams" zu deutsch: Verwirkliche Deine Träume! **** Und das entspricht, wie auch unsere Forschungsergebnisse vielfach beweisen, einem deutlichen Sprung weiter im Zeitgeschmack und der psychologischen Marktdifferenzierung. Dabei ist es nicht ganz unwesentlich zu wissen, dass in China der Autokäufer im Schnitt 35 Jahre alt ist, während er im Westen 20 Jahre älter ist.


    7. Stefan Stahl spricht im unten zitierten Beitrag wieder einmal ein heikles Thema an, über das man sich aktuell eher noch nicht zu berichten traut: "Plötzlich werden in den Showroom-Glaspalästen nicht nur Autos >vom Daimler< ausgestellt, sondern auch - und das gar nicht verschämt - günstige Elektro-Wagen des chinesischen Herstellers MG Motor". Fündig wurde er in Waiblingen: "Dort macht das große Autohaus Lorinser, bekannt durch enge Mercedes-Bande und international nachgefragte Veredelungskünste für Autos mit dem Stern, keinen Hehl zur neuen China-Connection". In gut zwei Jahren wurden dort schon mehr als 450 Autos der Marke MG Motor verkauft, die sich durch Ankauf der Rechte an der britischen Kultmarke und deren Revitalisierung, den mühsamen Aufbau einer neuen Marke ersparte. Nachdem sich Mercedes auf das Luxus-Segment konzentriert, rundet MG mit Preisen von rund 32.000 Euro und günstigen Leasing-Angeboten von zum Teil knapp 200 Euro das Sortiment nach unten ab. Nach dem Focus-Beitrag hat MG Motor heuer bisher fast 12.000 Fahrzeuge in Deutschland verkauft und wickelt die gesamte Fakturierung sowie Abwicklung der Gewährleistungen selbst ab und entlastet damit den Handel.


    8. Damit wird wohl auch eine der größten Probleme der deutschen Automobil-Industrie evident: Preisliche Einstiegsklassen sind im deutschen Angebot nicht vorhanden, geschweige denn zuverlässig lieferbar. Die Gefahr für etablierte Hersteller und die Existenz der oft handwerklich gewachsenen vielen Zulieferer ist existentiell wie noch nie. Tenor aus der obersten Führungsriege von VW: "Die Decke brennt".


    Liebe Grüße, Bernd



    * Gründel, Verena: Chefredaktion W&V in Vertretung von Rolf räumt auf. Sieht so die beste Autowerbung aus? in: w&v zum Wochenende, vom 08.09.23


    ** Steinkirchner, Peter: Chinas lange Fahrt, in Focus vom 02.09.23


    *** Mattauch, Christine: Was die IAA richtig macht, in:asw-Newsletter vom 06.09.23


    **** Stahl, Stefan: Wenn Auto-Träume auf der IAA-Mobility plötzlich aus China kommen, in: Augsburger Allgemeine, Top-Meldungen des Tages vom 07.09.23


    Auswahl korrespondierender Beiträge in unserem Blog mit Key-Words: China´s Marketing-Offensive 121/2, IAA-Mobility-Konzept 145/3, Rolf räumt wieder auf 316/1, Kreative Positionierungen und Guerilla Marketing 254/1


  • Gastbeitrag 361/1 - brand eins Newsletter - Unsicherheit umarmen von Markus Baumanns - >>Es gibt genügend Mitarbeiter. Nur nicht für alle.<<

    brand eins Newsletter


    Unsicherheit umarmen von Markus Baumanns


    >>Es gibt genügend Mitarbeiter. Nur nicht für alle.<<




    Lieber Herr Dornach,  


    in einer hörenswerten Folge des Podcasts „Digitalwerk Transformation – Bau, Handwerk und Immobilien“ erklärt der Bauunternehmer Hubert Rhomberg zum Thema Fachkräftemangel: „Es gibt genügend Mitarbeiter da draußen. Nur nicht für alle.“ Und dann erläutert er, wie er sein Familienunternehmen in der vierten Generation zu einem der innovativsten und nachhaltigsten Unternehmen der Baubranche entwickelt hat.


    Rhombergs provokative Aussage liefert eine gute Gelegenheit, der gebetsmühlenartig wiederholten Klage über den Fach- und Führungskräftemangel in Deutschland auf den Grund zu gehen. Und siehe da: Einiges spricht dafür, dass es sich um einen Mythos handeln könnte. Zumindest scheint die simple demografische Gleichung „Babyboomer scheiden aus dem Berufsleben aus – geburtenschwache Jahrgänge kompensieren diesen Verlust nicht“ oder die These „Neue Generationen wollen weniger arbeiten“ am Problem vorbeizugehen.


    Bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass die meisten Studien zum Fachkräftemangel die derzeitige Beschäftigungslage zum Maßstab nehmen. Datenbasis sind die gemeldeten offenen Stellen und die von der Bundesagentur für Arbeit registrierten Arbeitslosen, die nach Berufen eingeteilt werden, deren Klassifikation zuletzt vor mehr als zehn Jahren überarbeitet wurde und damit überholt ist. Die Anzahl offener Stellen wird dann ins Verhältnis zur Anzahl der in den kommenden Jahren ausscheidenden Manager und Fachkräfte gesetzt. Qualifizierte Zuwanderung, langes Warten auf Visaerteilung für Studienvorhaben in Deutschland und Arbeitserlaubnis oder Nichtanerkennung von internationalen Studien- oder Ausbildungsabschlüssen werden bestenfalls benannt, haben aber keine korrigierenden Auswirkungen auf den Befund.

     

    Kaum hinterfragt wird zudem die Zukunftstauglichkeit von Effektivität und Effizienz, mit der heute in Unternehmen gearbeitet wird. Fragen, die sich zurzeit alle Unternehmen stellen wie „Sind wir mit dem, was wir heute machen, in Zukunft noch wettbewerbsfähig?“ oder „Werden wir in Zukunft noch so arbeiten wie heute? Brauchen wir überhaupt noch so viele Leute?“ haben keinen Einfluss auf die Feststellung des Fachkräftemangels.


    Gleichzeitig beobachten wir, dass bei Stellenausschreibungen von Unternehmen zu wenig infrage gestellt wird, ob die frei gewordene Position tatsächlich wieder genauso besetzt werden muss. Personalverantwortliche schauen vor allem nach Fachkompetenzen, die zur Stelle passen – die Fähigkeit, mit Unsicherheit und Veränderung umzugehen, wird seltener geprüft. Stattdessen ist in Stellenausschreibungen für Junior Manager zu lesen, dass drei bis fünf Jahre Berufserfahrung Voraussetzung für den Job sind – auch wenn sich die Ausschreibung an Berufsanfänger wendet. Überhaupt stellt sich der Einstieg ins Berufsleben besonders für Hochschulabsolventen de facto schwierig dar. Die Traumkandidatin ist die, die sich ab dem ersten Tag ihres Jobantritts nahtlos in die Aufgabe einfügt und ihre Sache zufriedenstellend erledigt. Für die Mühen (und Chancen) einer Personalentwicklung, so ist von Führungskräften oft zu hören, fehlten Zeit und Kapazitäten. Statt also die Fachkräfte für die wichtigen Themen der Zukunft zu entwickeln, stimmen viele Personalverantwortliche lieber in das allgemeine Klagelied ein – und stellen bevorzugt die ein, die sie kennen und von denen sie keine bösen Überraschungen erwarten. Menschen mit Beeinträchtigungen? Mit Migrationshintergrund? Geflüchtete? Hand aufs Herz: Die Personalauswahl ist ein Nährboden für Vorurteile und Komfortzonen. Allen Sonntagsreden und glanzvollen Unternehmensberichten zum Thema Inklusion und Diversität zum Trotz.


    Ist also die kollektive Klage über Mitarbeitermangel in Wahrheit nur ein Ausdruck von Bequemlichkeit und mangelnder Veränderungsbereitschaft? Oder Ausdruck einer am zukunftsuntauglichen Status quo der deutschen Wirtschaft orientierten Betrachtungsweise?


    Rhomberg weist in seinem Podcast auf einen weiteren Aspekt des vermeintlichen Fachkräftemangels hin: Wir haben die Kultur des Sterbenlassens verlernt. Er bezieht sich auf Zombie-Unternehmen, also hoch verschuldete Firmen, die EU oder Staat durch Subventionen künstlich am Leben erhalten. Damit opfern sie langfristige wirtschaftliche Stabilität für kurzfristige Effekte auf dem Arbeitsmarkt und verknappen zusätzlich Kapazitäten für gesunde Unternehmen.


    Um die Attraktivität seines Unternehmens hochzuhalten, setzt Rhomberg auf Menschlichkeit im Umgang miteinander, auf Neugier und Innovationsfreude, die gute Leute anziehen, und auf eine Kultur des Teilens von Wissen.


    Welche Wege und Mittel haben sich bei Ihnen als wirksam erwiesen, um beste Leute zu gewinnen und zu halten?


    Herzliche Grüße

    Markus Baumanns



    https://www.brandeins.de/






  • Beitrag 360/2 - Die Finalisten für die Verleihung des Deutschen Marketing Preises 23 in Augsburg als Fallbeispiele für das neue Marketing? - 2. Strauss Arbeitsbekleidung

    Die Finalisten für die Verleihung des Deutschen Marketing Preises 23 in Augsburg als Fallbeispiele für das neue Marketing?


    2. Strauss Arbeitsbekleidung



    Dr. Bernd W. Dornach


    Ohne Festlegung einer Reihenfolge hier mein zweiter Input zu unserem Spiel. Wer ist ein würdiger Gewinner? Was meinen Sie? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!


    1. Während ich bei den anderen Finalisten doch etwas ausführlicher recherchieren muss, um die aktuelle Performance für einen Deutschen Marketing Preis zu hinterfragen, fällt mir dies bei der Nominierung der Strauss-Arbeitsbekleidung spontan leicht. Und das nicht nur, weil ich für einen früheren Marktführer im Mietservicebereich der Berufsbekleidung arbeiten durfte und dort mit Renate Bargsten der Hamburger Agentur Mix die boco Handwerks-Symposien als Seminarreihe für das Handwerk lange Zeit inhaltlich gestalten durfte. Was wir bei den "Handwerks-Symposien" als Road-Show Ende der 90er Jahre mit der Subline "boco - Den Erfolg anziehen" in mehreren Städten mit diversen Fachreferenten aus meiner Publikation umsetzen durften, ist heute noch Bench-Mark. So verwundert es nicht, dass ich den später in Szene kommenden und heutigen Marktführer Strauss-Arbeitsbekleidung sehr genau aktiv beobachtete und mir meinen eigenen Reim daraus gemacht habe. Dieser Beitrag ist deshalb weniger aus sekundärstatistischen Quellen recherchiert und entspricht vorwiegend meiner eigenen Meinung,


    2. Um es gleich vorweg zu schreiben: 


    Die Arbeitsbekleidung von Strauss hat für die Verbesserung des gestörten Images des bundesdeutschen Handwerks mehr erreicht, als manche Verbandskampagne! 


    Und zwar mit authentischem Marketing der Spitzenklasse, das heutzutage selten als Anschauungsbeispiel erlebbar und auch viral gut unterwegs ist. Ein spontaner aktueller Pretest bei diversen Zielpersonen unterschiedlicher sozialer Colleur hat dies eindeutig bestätigt.


    3. Die Vorgaben für das Marketing-Storytelling lesen sich für mich (!) wie folgt: 


    3.1. Befasse Dich sehr eingehend mit der Tradition bzw. Herkunft "deines" Unternehmens. Das sind in diesen volatilen Zeiten oft verlässlichere Quellen für die Gestaltung der Zukunft als der Blick auf die Wettbewerber.


    3.2. Versuche das Produkt einfach so perfekt wie möglich in Richtung überzeugende Qualität zu trimmen und lass Dich nicht wie heute oft üblich durch miese Preis-Leistungs-Relationen mit dem Diktat hoher Gewinnmargen leiten.


    3.3. Nimm die Anspruchsgruppen (und nicht nur die Zielgruppen!) bezüglich derer Wünsche und Sehnsüchte ernst. Das hat auch -wie beispielsweise gerade bei der Mode- sehr viel mit Zeitgeschmack zu tun.


    3.4. Nutze die unschlagbare Kompetenz der Frauen bei derartigen Fragen der emotionalen Kaufentscheidungsprozesse, die zunehmend wichtiger werden.


    3.5. Achte in jedem Fall auf Funktionalität, Bequemlichkeit, Haltbarkeit und Individualität.


    3.6. Gestalte alle Marketingaktivitäten "behutsam" und achte auf eine klare Strategie, die dafür sorgt, dass die Budgets gut investiert werden.


    3.7. Sorge dafür, dass "Gutes tun und darüber reden" auch am POS, besser noch "am Ort des Geschehens" auch zeitgemäß präsent ist.


    3.8. Insgesamt ergeben sich daraus auch die glaubwürdigsten Ansatzpunkte zur Erfüllung der unverzichtbaren Kriterien der Nachhaltigkeit. 


    4. Ich kenne den Kriterienkatalog nicht, der den Entscheidern für die Vergabe des deutschen Marketingpreises zugrunde liegt. Aber obiges Storytelling wäre nicht ganz verkehrt auch dafür. Letztlich geht es ja auch darum, was ein derartiger Preis in der Bevölkerung und nicht nur der Marketing-Community auszulösen vermag. Verantwortung für das Image unsere "Zunft" wäre dafür ein guter Gradmesser.


    5. Natürlich gibt es immer Höhen und Tiefen. So ist es heute nicht vermeidbar, dass man sich ab und zu am Abgrund bewegt. Aber viel interessanter ist "das einmal mehr aufstehen als hinfallen". Oder auch Fehlerkultur genannt (vgl. generell korrespondierende Beiträge).


    6. Den USP (zu deutsch: Einzigartig verkaufender Anspruch) formuliere ich für die Strauss Arbeitsbekleidung wie folgt: Strauss hat den Sprung vom Grundnutzen und persönlichen Nutzen über den sozialen Nutzen zum magischen Nutzen geschafft und ist in der Fan-Gemeinde angekommen.


    7. Strauss trägt man nicht nur in der Arbeit, sondern in der Freizeit! Die Bench-Marks sind für mich auch außerhalb der "Arbeitskleidung" bei Patagonia und Schöffel angesiedelt.


    8. Strauss ist Kult! Und damit in der Gesellschaft angekommen. Für mich einer der absoluten Favoriten zur Vergabe eines authentischen Deutschen Marketing Preises 23. Man wird sehen.


    Resümee 1: Man kann auch Henning Strauss, seit 20 Jahren in der Firma, der Tradition verbunden und zuständig für frischen Wind im Marketing, in einem Interview zitieren:


    "Das Machen hat generell heute nochmal eine neue Bedeutung bekommen und das handfeste Anpacken, in dieser digitalen und komplexer werdenden Welt." *


    Resümee 2: Dem Handwerk würde es zur Verbesserung der Unternehmenskultur gut anstehen -wie von mir immer wieder gefordert- diesen Sprung mit dem "Blick über den Tellerrand" als Beispiel zu nehmen. 


    Selbstredender Nachtrag im Originaltext aus unten zitierter Quelle im Interview mit Henning Strauss, der das Zukunfts-Potential dieser Marke noch ergänzt:


    Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit haben Sie eine Hochschulkooperation mit der United Nations University, der TU Dresden und der Ahsanullah University in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka gestartet. Dort wurde ein Lehrstuhl für Nachhaltigkeit und Textile Innovation eingerichtet. Was genau hat es damit auf sich?


    Wir sind seit einigen Jahren in Südostasien, unter anderem auch in Laos und in Bangladesch engagiert. In den vergangenen Jahren konnten wir größere Produktionskapazitäten mit Partnern in Bangladesch aufbauen. Wir sind gerade dabei, eine eigene Kleinserienfertigung im ländlichen Süden des Landes zu etablieren. Ich persönlich bin seit über zehn Jahren oft selbst vor Ort und schätze die gute Zusammenarbeit und auch die Investitionsfreudigkeit unserer langjährigen Partner. Mir ist es ein Anliegen, das Land hier in unserer Kommunikation sichtbarer zu machen, mit dem Leitgedanken „Proudly made in Bangladesch”. Das Land erfährt international selten positive Berichterstattung. Meine eigenen Erfahrungen sind da ganz anders. Die Fabriken, mit denen wir zusammenarbeiten, haben einen sehr hohen Standard und über diese Facette des Landes möchte ich gerne berichten. Und daher haben wir auch den Lehrstuhl in Dhaka initiiert, den wir dauerhaft finanzieren werden. Das Land kann sich im Textilbereich durchaus weiterentwickeln, hin zu komplexer werdenden Produkten, mit höherer Wertschätzung, die auch der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes dienen.


    " Mir ist es ein Anliegen, Bangladesch in unserer Kommunikation sichtbar zu machen, mit dem Leitgedanken >Proudly made in Bangladesh<."


    * Quelle: https://ndion.de/de/henning-strauss-wir-befinden-uns-staendig-in-einem-transformationsprozess/#:~:text=Henning%20Strauss%3A%20%E2%80%9EWir%20befinden%20uns%20st%C3%A4ndig%20in%20einem%20Transformationsprozess%E2%80%9C,-Published%20on%2013&text=Henning%20Strauss%20setzt%20seit%2020,Marke%20und%20Produkt%20f%C3%BCr%20Innovationen.


    Weitere beispielhafte Quelle, die es ganz gut trifft: https://www.tagblatt.ch/leben/modephaenomen-workwear-warum-ploetzlich-alle-wie-handwerker-aussehen-wollen-ld.2146060



    Ausgewählte korrespondierende Beiträge in unserem Blog:


    Ausgegeizt 247/1, 062/1


    Authentizität 326/1, 315/1, 302/1, 296/1, 293/1, 283/1, 043/1


    Anspruchsgruppen 295/1, 291/1, 275/1


    Fehlerkultur 283/1, 104/1


    Frauen im Handwerk 281/1


    Lovebrand 284/1, 283/1, 233/1, 223/1, 034/2


    Marke 344/1, 335/1


    Nachhaltigkeit 343/1, 342/1, 337/1, 296/1, 294/1, 293/1, 260/1, 255/1, 254/1, 223/1, 224/1, 174/2, 165/1, 164/1, 112/1, 111/2 


    Patagonia & Schöffel 163/1, 034/2


    Soziale Nachhaltigkeit 255/1


    Storytelling 283/1, 270/1, 268/1, 265/1, 233/1, 224/1, 147/1, 108/1


    USP 296/1




    Nachtrag vom 05.11.23 laut Bericht absatzwirtschaft #11/23


    Wir lagen mit unserer Empfehlung gut!


    Der Bundesverband Marketing Clubs hat den Deutschen Marketing Preis (DMP) 2023 am 10.10.2023 bei der Preisverleihung im Kurhaus Göggingen/Augsburg an Strauss vergeben: 


    "Die ikonische Strauss-Arbeitshose hat unter Fans mittlerweile Kultstatus. Das Unternehmen gehört zu Deutschlands Top-5-Online Retailern und vertreibt seine Produkte ausschließlich direkt. Seit einigen Jahren setzt es auf einen starken Markenauftritt und begeistert die Szene mit Kooperationen, beispielsweise mit Metallica, Super Mario oder mit der National Football League (NFL) und den Kansas City Chiefs. Die Jury würdigte die ganzheitliche Marketingkonzeption von Engelbert Strauss."


  • Beitrag 359/1 - Die Finalisten für die Verleihung des Deutschen Marketing Preises 23 in Augsburg als Fallbeispiele für das neue Marketing? - 1. Cupra-Automobile

    Die Finalisten für die Verleihung des Deutschen Marketing Preises 23 in Augsburg als Fallbeispiele für das neue Marketing?


    1. Cupra-Automobile



    Dr. Bernd W. Dornach


    Ohne Festlegung einer Reihenfolge hier mein erster Input zu unserem Spiel. Wer ist ein würdiger Gewinner? Was meinen Sie? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!


    1.1. Cupra ist eine 100-prozentige Tochter des zum Volkswagen Konzerns gehörigen spanischen Mutterunternehmens SEAT. Die Marke wurde 1985 als Rennteam gegründet und dann im Jahre 2018 als Edelmarke mit sportlichem Appeal gelauncht. Als vergleichbare Marketingaktivitäten sind AMG bei Mercedes, die M-Modelle bei BMW, Lexus bei Toyota und Abarth bei Fiat längst etabliert. Die Zielsetzungen im Marketing sind identisch, um den Muttermarken mehr Attraktivität und Dynamik zu verleihen. Die Liga in der Mercedes und BMW marketingtechnisch spielen ist hoch.  


    1.2. Der Name geht auf die Kurzform Cup-Racing zurück und soll damit die Leistungsfähigkeit und Rennsport-Gene der "Performance Marke" unterstreichen. Die Marke ist in ihren ersten fünf Jahren kontinuierlich gewachsen, während sich viele andere Automobilhersteller mit Absatzproblemen und Technologiediskussionen herumschlagen. Vor allem das Elektromodell Cupra Born schlägt sich in den Zulassungsstatistiken ganz wacker.  


    1.3. Die Produktion der diversen Cupra-Modelle bedient sich aus dem Baukasten des VW-Konzerns und wird neben Spanien landesunabhängig unter anderem in Zwickau, Ungarn und China produziert. Cupra-Fahrzeuge sind teilweise als Plug-In-Hybride ausgestattet, besitzen also nicht nur reine E-Antriebe.


    1.4. Das Logo erinnert in seiner Symbolik an indianische Stammeszeichen und steht damit nach eigenen Angaben für Leidenschaft, Präzision, Entschlossenheit und Mut. Ob diese psychologische Marktdifferenzierung auch bei den Interessenten ankommt, oder wie diese marketingtechnisch umgesetzt wird, wäre spannend.


    1.5. Der ADAC testete beim Cupra Born die mittlere Version mit 231 PS und 58 kWh großem Akku: "Sie scheint aus allen ihren Poren mitteilen zu wollen, wo der sprichwörtliche Hammer hängt.....Dass der Cupra Born mit seinem expressiven Blechgewand gerade im Vergleich mit dem Technik-Bruder VW ID.3 eine sehr sportliche Erscheinung ist, wird niemand ernsthaft bezweifeln." *


    1.6. Im aktuellen Heft von auto,motor und sport wurde der Cupra Leon VZ Cup e-Hybrid wie folgt bewertet: "Angesichts des eher sterilen Fahrerlebnisses und der fehlenden Klimatisierung ist der Preis einfach zu hoch..." **


    1.7. Unter dem Strich bewerte ich Cupra als weiteres Produkt im Markenwirrwarr des VW-Konzerns, das vor Allem beim Faktor Design Akzente setzt, aber im Gegensatz zu Porsche und Bugatti eher breit positioniert ist. Die Überzeugungskraft der Fan-Gemeinde der Tesla-Fahrer dürfte Cupra noch nicht ansatzweise erreichen, aber sich doch in Richtung Love-Brand in die bundesdeutsch immer noch hohe Faszination für das Auto einreihen. 


    1.8. Automobile waren bisher schon mehrfach in der Riege der Preisträger für einen deutschen Marketing Preis vertreten. Wie dies in der historischen Abendlocation des Gögginger Kurhauses für die Preisverleihung am 10.10.23 stattfinden kann, wäre zumindest als Kontrastprogramm spannend.


    Auf die Verwendung diverser Quellen im Internet, einem Wikipedia-Abruf vom 30.10.23 sowie der auto, motor und sport diverser Ausgaben wird hingewiesen. * Das verwendete Zitat entstammt dem ADAC-Test bei 


    https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/cupra/cupra-el-born/


    ** Test bei auto, motor und sport Heft 19/2023



    Ausgewählte korrespondierende Beiträge in unserem Blog:


    Lovebrand 284/1, 283/1, 233/1, 223/1, 034/2


    Porsche 317/1, 261/1, 168/1, 078/1, 077/1


    Tesla 176/3, 123/5, 121/2


  • Beitrag 358/1 - Verleihung des Deutschen Marketing Preises 2023 in Augsburg - Spielen Sie mit und beschäftigen Sie sich aktiv mit den Favoriten!

    Verleihung des Deutschen Marketing Preises 2023 in Augsburg


    Spielen Sie mit und beschäftigen Sie sich aktiv mit den Favoriten!



    Dr. Bernd W. Dornach


    Seit gestern Abend 30.10.23 sind die ersten Informationen durchgesickert.


    Im Nachgang zu unserem Beitrag 348/1 über den DEUTSCHEN MARKETING TAG (DMT 23) am 10./11.10.23 in Augsburg möchten wir unsere Leser zeitnah über die engere Wahl der Preisträger informieren. Hier die offizielle Nachricht des Bundesverbandes Marketing Clubs e.V. in Düsseldorf:


    Wer erhält den Deutschen Marketing Preis?


    Die erste Entscheidung ist gefallen. Diese 8 Unternehmen haben es ins Finale des Deutschen Marketing Preis 2023 geschafft: Cupra, Indeed, Lichtblick, Strauss Arbeitsbekleidung, Deutsche Lufthansa, Alfred Ritter, MediaMarkt / Saturn und BVG – Berliner Verkehrsbetriebe.


    Die 8 Unternehmen präsentieren Ende August digital bei der Jurysitzung in Frankfurt ihre preisverdächtigen Cases.


    Der Gewinner wird auf der Preisverleihung im Anschluss des Deutschen Marketing Tags am Abend des 10. Oktober bekanntgegeben und anschließend auf der Aftershow-Party im Kurhaus Göggingen gefeiert.




    Wir möchten dies zum Anlass nehmen, die bisherigen Aspiranten den Veröffentlichungen im Blog zu unserem qualitativen Forschungsprojekt zuzuordnen und unsere treuen Leser bei dieser Gelegenheit zu einem kleinen Spiel einladen.


    So verstehen wir übrigens das neue Marketing nach der Devise Buttom-Up statt Top-Down. Aktive Auseinandersetzung des Teams von unten nach oben statt von oben herab etwas "vorzusetzen" entspricht auch den integrativen Erfolgsprinzipien des New Work, worüber an anderen Stellen schon häufiger berichtet wurde.


    Auch der spielerische Gedanke gehört dabei zu den anerkannten Erfolgsprinzipien, die sich im Marketing seit Generationen bewährt haben. Stichwort: Homo Ludens.


    Unter den acht ersten aktiven Rückmeldungen, wem Sie liebe Leser diesen Preis und warum verleihen würden, spendieren wir kostenfreie Teilnahmeplätze inklusive Begleitung bei unserer eigenen Veranstaltung AUGSBURGER TERRAZZO TAGE am 20./21.10.2023 ebenso in Augsburg.


    https://www.terrazzotage.de/


    Außerdem veröffentlichen wir die individuellen Rückmeldungen dieser Leser (kurz und bündig genügt) in den ab sofort wachsenden Blog-Beiträgen.


    Die kurze Begründung gilt unabhängig von der endgültigen Entscheidung der Jury. Es geht um die individuelle Einstellung und um die aktive Beschäftigung mit dem Thema.

    Dieser Beitrag wird jeden Tag um eine Würdigung erweitert.


    Selbstverständlich werden wir den endgültigen Preisträger nach der Präsentation im Gögginger Kurhaustheater am 10.10.23 ausführlich gesondert im Blog besprechen und als Praxisbeispiel zu unserem qualitativen Forschungsprojekt ausführlich würdigen.


    Die acht Vorschläge der Jury werden jeweils in unserem bewährten Schema der acht Checklisten-Punkte in unserem Blog bearbeitet und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit der tatsächlichen Marketing-Performances. Wie gesagt einfach ein Spiel.


    Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen und wünschen viel Spaß mit neuem Marketing.




    Hinweise auf ausgewählte korrespondierende 


    Beiträge in unserem Blog:


    Buttom-Up-Strategie: 223/1


    New Work: 284/1, 278/1, 275/1, 267/1


    Spaßfaktor: 320/1, 313/1, 305/1, 265/1, 263/1, 250/1, 238/1, 235/1, 096/1


    Spielerische Intelligenz: 342/1, 343/1, 336/1, 076/1



  • Beitrag 357/1 - "Viel Leidenschaft. Viele Möglichkeiten" - Geburtstagswünsche mit der Generation Alpha im Visier

    "Viel Leidenschaft. Viele Möglichkeiten" *


    Geburtstagswünsche mit der Generation Alpha im Visier




    Dr. Bernd W. Dornach


    Zum Geburtstag von Alba Maria ...

    ... sende ich die allerbesten Wünsche mit der Bitte um Weitergabe. 14 Jahre sind ein gutes Alter und da beginnt man schon die ersten Pläne für ein erfülltes Leben zu schmieden.


    Nach unseren Erfahrungen werden dazu früh die Weichen gestellt. Das Talent für Intuitionen und Inspirationen ist unverzichtbar für ein glückliches Leben. 


    Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass einen davon vieles irgendwann einholt und letztlich dann auch Kraft für schwierigere Zeiten geben kann.


    ...


    Vielleicht plant Ihr wieder einmal einen Besuch in der alten Heimat und freut Euch dann wieder umso mehr auf die Insel? Wie das Leben halt so spielt.


    Ich sende ganz einfach parallel mal eine Information zu einer besonderen Inszenierung von mir mit herzlicher Einladung auch vom Veranstalter, unserem langjährigen Freund Michael Kraus.


    Einige meiner Artgenossen hat es zwischenzeitlich auch in die Aktiv-Altersresidenz Malle verschlagen und sind auch zu meiner Tagung eingeladen.


    Wir arbeiten bei einem unserer Forschungsprojekte gerade daran, wie wir die Generation Z und die Active Ager wieder besser zusammenbringen können und haben als nächstes schon die Generation Alpha im Visier.


    Ob wir die Erde wirklich wieder etwas lebenswerter gestalten können, wird letztlich von jedem einzelnen Mitbewohner abhängen!


    Im Beitrag 356/1 kannst Du mehr lesen in unserem Blog auf https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles


    Oder auch in etwas zurückliegenden Beiträgen zum Projekt der Augsburger Terrazzotage. Das Produkt Terrazzo ist dabei ein praxisorientiertes Beispiel dafür, was wir in der Denke und im Handeln zukünftig ändern können, damit die Ansagen nicht beziehungslos im Raum stehen bleiben.


    Wenn man auf sein Leben irgendwann zurückschaut, dann sind es häufig die kleinen Dinge, die großes bewirken.


    So eben auch bei Alba Maria, wofür ich bestes Gelingen zu Ihrem Geburtstag übermittle.

    Lasst von Euch hören und seid herzlich gegrüßt und feiert gebührend!


    Vielleicht sieht man sich am 20./21.10.23 in Augsburg?


    Euer

    Bernd


    * Werbung für die Sparkassen-Card, die ich gerade der heutigen Post entnehme. Passt!


    Hinweise auf korrespondierende Beiträge mit Key-Words: Generation Alpha 054/1, Kreativitäts-Quotient 203/1, Leidenschaften 343/1, 342/1, Marketing & Emotionen 347/1



  • Beitrag 356/1 - "Das Prinzip des Förderns und Forderns gerät immer weiter aus der Balance" - Leitartikel von Rudi Wais, Augsburger Allgemeine (11.08.23) und mein Leserbrief dort (12.08.23)

    "Das Prinzip des Förderns und Forderns gerät immer weiter aus der Balance". 


    Leitartikel von Rudi Wais, Augsburger Allgemeine (11.08.23) und mein Leserbrief dort (12.08.23)*


    sowie dpa-Beitrag über die "Generation Pause"** 



    Dr. Bernd W. Dornach


    Lieber Herr Wais,


    danke für Ihren wegweisenden Leitartikel, den ich hier für unser qualitatives Forschungsprojekt zu diesen Themen in unserem Blog auszugsweise aufgreifen möchte:


    1. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt: "Obwohl die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter Milliarden in die Aus- und Weiterbildung von Erwerbslosen stecken, haben etwa 900.000 von ihnen seit mehr als einem Jahr keinen Job mehr. 140.000 sind sogar seit mehr als sechs Jahren arbeitslos."


    2. Und immer häufiger wird mit der Argumentation gespielt, dass "in Haushalten mit mehreren Kindern die Addition von Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag oft mehr bringt als die Annahme einer Stelle."


    3. Die Entwicklung der Alterspyramide ist seit Jahrzehnten bekannt: "In einer alternden Gesellschaft werden die Arbeitskräfte immer knapper - umso wichtiger ist es, die Menschen aus der Arbeitslosigkeit zurück zur Arbeit zu bringen ... ". Auf die "graue Reserve" die mangels "Anschlussverwendung" sich frustriert mit dem Alltag herumschlägt, habe ich in meinen Beiträgen mehrfach hingewiesen. Siehe auch die Gegenüberstellung mit dem neuen Generation Z-Panel auf


    https://www.unimarketinggroup.de/senioren-marketing


    4. Die Tatsache, dass die Weiterbildungs- und Umschulungsangebote (ein teures System, "das sich selbst ernährt") dringend der Überprüfung bedürfen, habe ich in meinem Leserbrief aufgegriffen. Hier der Originaltext mit Zitation Ihres Originaltextes für unsere Leser im Blog:


    Den Tenor des Kommentars von Rudi Wais vom 08.08.2023 kann ich aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen voll bestätigen. Das gesamte System der Weiterbildungsangebote bedarf "dringend der Überprüfung, weil es den Praxistest erkennbar nicht besteht." Gerade im Handwerk erfordert es neue Formen der Wissensvermittlung, um die Faszination dieses drastisch unter Wert gehandelten Berufsbereichs in der gesamten Wertschöpfungskette zu vermitteln. Auch die Tatsache, dass die Generation Z aufgrund der Unsicherheiten der Rahmenbedingungen erst einmal zurückhaltend mit der Berufswahl umgeht, ist mehr als zu verstehen. 


    Teil 2 der Geschichte ist für uns die zunehmende Diskussion, dass die Generation Z "die Arbeit nicht erfunden hat", um es einmal charmant zu formulieren.

    Eine plausible Antwort der dpa liest sich in Kurzfassung wie folgt:**


    5. "Mehr als eine halbe Million junger Leute in Deutschland tun laut offizieller Statistik: gar nichts. Und dass, obwohl überall Azubis und Auszubildende fehlen." Der zitierte dpa-Artikel analysiert dazu die sogenannten NEETs und beschäftigt sich mit den Ideen von Experten, die wie auch wir von UNI MARKETING versuchen, junge Menschen ins Arbeitsleben zu bringen.


    6. Die NEET´s sind wieder ein neues Kunstwort von Statistikern für junge Leute, die nicht mehr in der Schule sind, aber auch nicht in Beschäftigung oder Ausbildung: "Not in Education, Employment or Training." in Online -Portalen wird nach der vielgebeutelten "Generation Z" gleich von der "Generation NEETs", also "jungen Nichtstuern" diskutiert. Die europäische Statistikbehörde Eurostate erfasste dazu 564.000 solcher Zielpersonen für 2022 in Deutschland. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit gab es im Juli 2023 etwa 228.000 freie Ausbildungsplätze, dem gegenüber standen 116.00 registrierte unversorgte Bewerber.


    7. Bildungsexpertin Christina Wieland von der Bertelsmann-Stiftung berichtet in dem Beitrag, dass NEET´s "eine ausgesprochen heterogene Gruppe von Personen umfasst ... Junge Leute, die demotiviert durchhängen ... Schulabgänger ohne Abschluss, mit Sprachschwierigkeiten oder sonstigen Problemen, die den Zugang zu Ausbildung und Arbeit erschweren ... und da sind junge Leute ... die nach einer sehr gedrängten Schulkarriere einen Moment innehalten, um ihren Platz in der Welt zu finden."


    8. Jörg Habich, Geschäftsführer des Liz Mohn Centers und Mitautor der Studie "Was bewegt die Jugend in Deutschland 2022" findet neben der schlechten Vorbereitung auf die Berufswelt in der Schule den Pessimismus aktuell durch die Tatsache des Deutschen Umfelds begründet. In Kürze: "Wenn ich es mir leisten kann, warum soll ich das jetzt nicht machen?". Eine im dpa-Bericht befragte Repräsentantin sagt es ganz deutlich und produktiv: "Und deshalb kann ich vielleicht auch mal länger als einen Sommer überlegen: Was will ich mit meinem Leben anfangen."


    Auch die Denkfabrik des Deutschlandradios hat zum Online-Voting aufgerufen, Themenalternative: "Generation Z(ukunft). Bitte warten!*** Mit unserem Generation Z-Panel bleiben wir dran. Alle Reaktionen dazu sind zu unserem qualitativen Forschungsprojekt wie immer Herzlich Willkommen.

     

    * Wais, Rudi: Das Prinzip des Förderns und Forderns gerät immer weiter aus der Balance, in: augsburger-allgemeine, vom 08.08.23 und 12.08.23 sowie Leserbrief von Dornach, Bernd W.: Unter Wert gehandelt, ebendort am 12.08.23


    ** dpa-Pressemitteilung: Generation Pause: Warum einige junge Leute (eine Weile) nichts tun, zitiert nach deutsche-handwerks-zeitung, online vom 08.08.2023


    *** Online-Voting zum Denkfabrikthema 2024 auf https://denkfabrik.deutschlandradio.de/


    Korrespondierende Beiträge in unserem Blog zur Generation Z: 322/1, 275/1, 241/1, 215/1, 053/1 



  • Beitrag 355/1 - Netzwerke und Tradition zur Inspiration nutzen - Neues Profil für Veranstaltungen kennenlernen

    Netzwerke und Tradition zur Inspiration nutzen


    Neues Profil für Veranstaltungen kennenlernen




    Dr. Bernd W. Dornach


    Am 20. und 21.10.23 veranstalten wir im Auftrag von Kraus-Kreativ als Anbieter hochwertiger venezianischer Steinböden die AUGSBUGER TERRAZZOTAGE 


    https://www.terrazzotage.de/


    Das Programm rund um die Positionierung finden Sie hier: 


    Augsburg als nördlichste aller italienischen Städte


    bringt dazu Architekten mit lizensierten Verlegerbetrieben aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen und soll in Zukunft jährlich stattfinden.


    Gerade das Umfeld des 450. Jubiläums des Geburtsjahres von Elias Holl, der diese Alleinstellung Augsburgs über die Jahrhunderte hinweg begründet hat, wird dabei als ideal passender Rahmen besonders inszeniert.


    Getreu unserem Motto des interdisziplinären Denkens mit dem "Blick über den Tellerrand" organisieren wir diese Veranstaltung wiederum als 


    beispielhafte Netzwerksveranstaltungen für die jetzt überfällige Umsetzung des neuen Marketings. 


    Viele Details dazu auch auf unserem Blog unter: www.unimarketinggroup.de/aktuelles


    Insbesondere die Beiträge 347/1 (Vorspann im Beitrag 344/1) sowie die Leitlinien unserer Aktivitäten, wie in den Beiträgen 342/1 und 343/1 (bolia.com) ausgeführt, sind dazu besonders zu empfehlen.


    Die Initiative und Einladung erfolgt in diesem Fall wie oben bereits erwähnt von Kraus-Kreativ, vertreten durch unseren langjährigen Netzwerkspartner Michael Kraus aus Stuttgart, der nach seinen früheren Funktionen bei den Handwerksorganisationen frühzeitig die Initiativen für unser Handwerks-Marketing aufgegriffen hat. Er vereinigt mit der Spezialisierung auf das Traditionsprodukt der venezianischen Steinböden seine einschlägigen Erfahrungen in einem zukunftsfähigen Markt. Dabei gelten vor allem die Kriterien der Emotionalität der Kaufentscheidungsprozesse im Verbund mit einer engagierten Zusammenarbeit mit der gesamten Wertschöpfungskette sowie der diversen Anspruchsgruppen zu den Besonderheiten seines Marketingkonzeptes.


    Deshalb werden bei den AUGSBURGER TERRAZZOTAGEN eben nicht nur Architekten und lizensierte Verlegerbetriebe, sondern das ganze relevante Umfeld (Anspruchsgruppen!!!) angesprochen. Also neben bisherigen Geschäftspartnern auch alle Top-Handwerker, Bauträger, Baustoffhändler, Immobilienverwerter bis hin zu bisherigen Auftraggebern als Kundenbindungsmaßnahme und Netzwerkstreffen.


    Auch die nunmehr im Marketing so wichtige Teamintegration sowie die Fachkräfte- und Nachwuchsarbeit für die "Faszination Handwerk" ist dabei Programm. Die Teilnahme zur Nutzung als Mitarbeiter-Event wird deshalb ausdrücklich empfohlen.

    Neben den Vorträgen ausgewiesener Experten aus dem Bereich der Architektur (Prof. Dr.-Ing. Frank Lattke sowie Architekt Sebastian Berz zur Zukunftsfähigkeit der Ideen von Elias Holl) sowie der Fachverbände und der Lieferanten beleuchten wir die neuen Bedingungen für das zukunftsorientierte Handwerks-Marketing.


    Zu den bewusst als Kurzvorträge gestalteten Inputs im Programm nenne ich dazu als Beispiel auch meinen neuen Key-Note-Vortrag mit dem Titel:


    "Architekten und Handwerker: In der Wertschöpfungskette liegt die Kraft!"


    Wie oben schon angesprochen, passend zum heuer in Augsburg groß gefeierten 450-jährigen Jubiläum von Elias Holl, der die Positionierung der Stadt Augsburg als Renaissancestadt maßgeblich begründet hat und sich vom Maurermeister zum Stadtbaumeister hochgearbeitet hat. Dieses inspirierende Thema ist auch geprägt durch die diversen historischen Veranstaltungslocations, die die Kreativität bei der Veranstaltungsteilnahme jenseits der digitalen Welt unterstützen sollen. Getreu meinen langjährigen Erfahrungen


    "Jeder Raum prägt seine eigenen Gedanken"


    Gemeinsam mit unseren Exklusivpartnern wird im Nachhinein ein Workbook mit den Inhalten der Vorträge und Exkursionen erscheinen. Das um zusätzliche Inhalte zum Veranstaltungsthema erweiterte Workbook erhalten (nur) die Teilnehmer nach der Veranstaltung, um darüber hinaus zu wirken. Auch damit soll unsere Idee der Nachhaltigkeit einer Veranstaltung, die wir aktuell in unseren Forschungsprojekten herausstellen, besonders unter Beweis gestellt werden.


    Herzlich Willkommen in Augsburg am 20. und 21.10.23 wobei wir Sie auf auf Wunsch gerne auf dem Laufenden halten: service@uni-marketing.de


    Kleiner Nebeneffekt am Rande: Das Konzept zu dieser Veranstaltung hat bereits zur Kooperation mit weiteren Initiativen geführt, wie beispielsweise der Tagung 


    "Gesundheit, KMU`s und das Erbe Venedigs: Europas wirtschaftliche Renaissance in Sicht" im Gand Hotel Terme Montegrotto vom Sonntag, 03. September 2023 bis Mittwoch, 06. September 2023. Weitere Details gerne über UNI MARKETING, um dies mit der Senatorin des Europäischen Wirtschaftssenats, Ulrike Ditz und dem Veranstalter der Kooperationsveranstaltung SME Connect Italia und SME Connect Europa abzustimmen.



  • Beitrag 354/1 – Pressemitteilung - AUGSBURGER TERRAZZOTAGE 20./21.10 2023 - Kraus-Kreativ geht neue Wege im Handwerks-Marketing

    Pressemitteilung 


    AUGSBURGER TERRAZZOTAGE 20./21.10 2023


    https://www.terrazzotage.de


    Kraus-Kreativ geht neue Wege im Handwerks-Marketing




    Handwerk emotional erlebbar


    Die Defizite im Image des Handwerks sind hauptverantwortlich für die aktuellen Probleme bei der Nachwuchsaktivierung. 


    Gleichzeitig ist die Systemrelevanz des Handwerks für die Aufrechterhaltung unseres Wirtschaftssystems sowie der sozialen Komponente sinnstiftender Ausbildung hinreichend bekannt.


    Die Verkennung dieser Tatsachen liegt nicht nur an den viel zu lange ignorierten politischen und bildungsrelevanten Initiativen, sondern vor allem auch an den Akteuren im Handwerk selbst. Der entscheidende Erfolgsweg zur Zukunftsgestaltung liegt in den Händen der Betriebsinhaber, die hier mit wegweisenden Aktivitäten auf sich aufmerksam machen.


    Eine ganz klassische und schon deswegen überaus erfolgversprechende Maßnahme betrifft vorbildliche persönliche Akteure aus dem Handwerk in Kombination mit faszinierenden Prozessen und Produkten.


    Wegweisend für diese Denke ist die Marketing-Strategie von Kraus-Kreativ auf Initiative von Stukkatuermeister Michael Kraus mit seiner Spezialisierung auf venezianische Steinböden, besser bekannt unter dem Gattungsbegriff Terrazzo.


    "The Product is the Hero"


    Das Produkt des Venzianischen Steinbodens beinhaltet außergewöhnliche Eigenschaften, die bestens in unsere Zeit passen:


    • Nachhaltigkeit bezüglich der Rohstoffe des Ausgangsproduktes sowie einer langfristig angelegten Entscheidung für die Verlegung
    • Außergewöhnliche Ökobilanz, als Naturprodukt biologisch einwandfrei
    • Gute Kombination der technischen Eigenschaften (antistatisch, antibakteriell, pflegeleicht)
    • Hohe Individualität und Flexibilität im Design
    • Traditionelle Verhaftung eines venezianischen Steinbodens

    Letztlich geht es neben den natürlichen Eigenschaften dieses Produktes in Kombination mit der Verlegetechnik, die nur ausgewiesenen Kennern zugänglich ist, um Kunst und Kultur und damit um Schönheit, wofür bekanntermaßen die "emotionalen Gene", neurologisch rechtshirnig zugehörig, dominieren.


    Ohne jetzt die Wissenschaft zu sehr zu bemühen, kann man getrost von einem "Frauenprodukt" sprechen, was ja aus den Einflüssen auf die Entscheidungssituation im SanReMo-Bereich (Sanieren, Renovieren, Modernisieren) längst bekannt ist. 


    Neuausrichtung in der Vermarktung


    Aus diesen Umfeldbedingungen heraus hat sich Kraus-Kreativ entschieden, auch die Positionierung und Präsentation des Produktes in der gesamten Wertschöpfungskette neu auszurichten.


    Deshalb wurden in Kooperation mit dem UNI MARKETING Institut für HANDWERKS-MARKETING die Augsburger Terrazzotage am 20. und 21. Oktober 2023 ins Leben gerufen.


    Dabei sollen insbesondere die Entscheider im Architekten- und Verlegerbereich gemeinsam auf die Besonderheiten des venezianischen Steinbodens aufmerksam werden und diesen auch im historischen Kontext authentisch erleben.


    Fachtagung in der Renaissancestadt Augsburg


    Augsburg gilt bekanntlich "als die nördlichste aller italienischsten Städte" und kann in diesem Jahr mit dem groß gefeierten 450-jährigen Jubiläum des Renaissancebaumeisters Elias Holl besonders punkten. Nur am Rande sei darauf hingewiesen, dass Elias Holl eigentlich "nur" gelernter Maurermeister war und sich aus dieser Position zum bedeutendsten Architekten und Stadtbaumeister hochgearbeitet hat, der für die historische Tradition Augsburgs bis heute wegweisende Bauprojekte geschaffen hat.


    Das Programm greift Augsburg auch als neue UNESCO-Welterbestadt der Wasserwirtschaft auf und bindet die abwechslungsreichen Fachvorträge in dieses Umfeld ein.


    Die Veranstaltung soll bewusst auch die PartnerInnen sowie die MitarbeiterInnen und den Nachwuchs der Architektur- und Handwerksbetriebe einbinden und den Zugang zur Faszination des venezianischen Steinbodens erlebbar machen. 


    Anmeldungen zum Interesse an der Teilnahme ab sofort möglich über https://www.terrazzotage.de/


    Damit werden auch die Informationen über das attraktive Rahmenprogramm mit Verlängerungsoptionen für ein erlebnisreiches Augsburg-Wochenende sukzessive zugänglich.




    Zum Abdruck frei, Stand 15.08.2023

    Weiterführende Literatur: Beiträge 347/1, 327/1, 354/1 auf https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles


    Für Rückfragen steht zur Verfügung:

    Dr. Bernd W. Dornach

    UNI MARKETING Institut für HANDWERKS-MARKETING

    Postfach 10 25 43, 86015 Augsburg

    https://www.unimarketinggroup.de


    Mail für weitere Details und Interesse an der Teilnahme:

    service@uni-marketing.de

    Tel: 0178-40 900 44



  • Gastbeitrag 353/1 - Können wir von Elias Holl lernen?

    Können wir von Elias Holl lernen?


    Die JUBILÄUMSAUSSTELLUNG im Maximilianmuseum dürfte manche Mitglieder unsere Stadtregierung nachdenklich stimmen



    Gastbeitrag von Walter Kurt Schilffarth


    Stellen wir uns folgendes Szenario vor. Bei der jede Woche anberaumten Sitzung der städtischen Referenten mit der Oberbürgermeisterin platzt ein gerade mal 23-jähriger junger Mann herein. Mit eingerollten Plänen unterm Arm. Und kommt gleich zum Thema. „Die Stadt ist verzopft und veraltet. Ein neues Image muss her. Erst mal das vierhundert Jahre alte Rathaus weg.  Der Perlach, ehemals Wachtturm, ist zu klein. Muss aufgestockt werden und überhaupt: ,,Ich mache das alles größer und schöner“. 


    Nur gut, dass Elias Holl schon vor 450 Jahren auf die Welt gekommen ist. Heute könnte er zwar um seine Überstunden für eine sechsstellige Summe streiten und digital bei schönem Wetter Homeoffice im häuslichen Garten machen. Von seiner einzigartigen Lebensleistung mit fast einhundert die Stadt und die Stadtsilhouette prägenden Bauten würde heute wahrscheinlich kein einziges Projekt Wirklichkeit geworden sein. Bei allen heutigen Hindernissen von immer neuen EU-Richtlinien bis zu lokalen Entscheidungsschwächen wäre eine Persönlichkeit wie Elias Holl der Schrecken der Verwaltung. Ohne politische Hausmacht und gesetzlich garantiertem Budget plante und realisierte er (mit namhaften Künstler-Freunden) fast alles in Personalunion, wozu heute zahlreiche behördliche Stabsstellen samt üppigem Personal nicht annähernd in der Lage sind.


    Zum Abriss des gotischen Rathauses und dem Bau des neuen Rathauses, später gerühmt als gigantisches Meisterwerk der Spätrenaissance, brauchte Elias Holl gerade mal fünf Jahre (1615 bis 1620). Ein, zugegeben, nicht ganz fairen Vergleich: Die Renovierung des Augsburger Stadttheaters geht jetzt bald ins achte Jahr und ein Ende des immer mehr Millionen verschlingenden Projektes ist noch immer nicht in Sicht.


    Staunend liest man in dem vier Kilo schweren Katalog der grandios gelungenen Jubiläumsausstellung, mit welchem Ideenreichtum und Durchsetzungsvermögen der gelernte Maurer, geniale Bauingenieur und visionäre Architekt gedacht und gehandelt hat, seiner Stadt ein neues Gesicht zu geben. Mit Zeughaus, Stadtmetzg, Siegelhaus, Anna-Gymnasium, Stadtbibliothek und zahllosen weiteren Baudenkmälern. Dahinter stand ein kleines Gremium aus Stadtpfleger und Ratsherren. Sie waren willens und in der Lage, die Stadt großangelegt zu modernisieren und schöner zu machen. Das Ansehen als Mittelpunkt des Reiches und Schauplatz von zwölf Reichstagen sollte auch in der Zukunft den Ansprüchen einer Metropole von Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst gerecht werden. Und das nicht nur auf architektonischem Weg. Beispiel dafür ist die von Elias Holl geplante und realisierte neue Wasserversorgung der Stadt mit einem Kanalsystem von Lech- und Wertach-Wasser, was zum Aufschwung der aufstrebenden Handwerksbetriebe und Mühlen sorgte und vorbildliche Hygiene-Standards schuf. Heute geadelt von der UNESCO als Weltkulturerbe. 


    Stadtwerkmeister Elias Holl gilt als einer der größten Architekten des 17. Jahrhunderts. Um die überall gerühmte „Augsburg Identität“ zu schaffen, reichte ihm die Zeit von 1602 bis 1629 und dann, nachdem er als Protestant keine katholische Kirche betreten wollte und seines Amtes enthoben wurde, die Rückkehr ins Amt 1632 bis 1636, als Schwedenkönig Gustav Adolf II. kurzzeitig Augsburg besetzte. Holl starb, nachdem ihm die Stadtoberen Teile seines Vermögens entzogen hatten, am 6. Januar 1646. Er hatte aus zwei Ehen 21 Kinder. Einige seiner Söhne stiegen als Bauwerker und Goldschmiede in seine Fußstapfen. Bekanntheit und Format ihres Vaters erreichte keiner. Sein Grab auf dem Protestantischen Friedhof wird vom Grün-Amt der Stadt vorbildlich gepflegt. Die äußerst zu empfehlende Gedächtnis-Ausstellung im Maximilianmuseum ist bis 17. September geöffnet.



    Erschienen im Augsburg Journal in der Ausgabe 07/2023 vom Herausgeber des Journals Walter Kurt Schilffarth


    Gastbeitrag  als PDF (3 MB) mit Bild aus dem Augsburg Journal 


    Bildunterschrift: Elias Holl konfrontiert seine Vorgesetzten, Stadtpfleger und Ratsherren, mit seinem Plan für das neue Rathaus. Innerhalb von fünf Jahren wurde das Meisterwerk der Spätrenaissance und Wahrzeichen Augsburgs Wirklichkeit. Exklusiv-Abbildung: Augsburger Kupferstichkabinett


  • Beitrag 352/1 - KI Hype mit Ansage... und schon wieder im Sinkflug?

    KI Hype mit Ansage... 


    und schon wieder im Sinkflug?



    Dr. Bernd W. Dornach


    An den Beginn der Diskussion über die Google & Co-Geschäftsmodelle erinnere ich mich noch sehr genau. Es ging um die zwei polarisierenden Meinungen: Einerseits die Angst vor dem gläsernen Konsumenten und dem Datenmissbrauch, andererseits die Faszination des One-to-One-Marketings, das durch Tracking der Nutzerdaten eben nunmehr eine maßgeschneiderte individuelle Ziegruppenansprache im Sinne des Verbrauchers ermöglicht.


    Ich erinnere mich an Vorträge von mir, wo ich meine Vorsicht vor dem Facebook-Wahn zum Ausdruck gebracht habe und die frustrierten Eltern mich anschließend fast gesteinigt haben, über dieses Riesen-Komunikationspotential, das man der nächsten Generation ja auf keinen Fall wegnehmen darf und zu bis dato ungeahnten Möglichkeiten des kostenlosen auf sich aufmerksam machens mit gigantischer Reichweite.


    Als Zäsur dazu kann man die Pandemie betrachten, wo die persönliche Kommunikation durch wiederum absolut unqualifizierte Einmischung der politischen Entscheider auf ein für Viele unerträgliches Maß an Kontaktbeschränkungen erzwungen wurde und im Verbund mit gesteigerter Egozentrik die digitale Variante privat und im Home-Office herhalten musste.


    Der seinerzeitige Zustand des privaten Rückzugs ist ganz nebenbei trotz Auflösung der Kontaktbeschränkungen häufig immer noch wirksam und hat eine digitale Offensive im privaten wie im gewerblichen Bereich ausgelöst.


    Was damit einhergeht, kann man aus den Insolvenzen ablesen, wie beispielswese gerade eben bei dem Augsburger Traditions-Modehaus Rübsamen* mit 13 Filialen, bei dem der von mir hoch geschätzte Chef in zweiter Generation, Marcus Vorwohlt, nachweislich sehr früh die Zeichen der Zeit erkannte und sein Geschäftsmodell neben Sortimentsergänzungen durch einen eigenen Online-Shop erweitert hat.  Ich erinnere mich, wo wir damals bei einer Veranstaltung des Marketingclubs Augsburg noch sinniert haben, ob das denn wirklich nötig ist.


    Ähnlich wie Impfgegner und Impfbefürworter oder Raucher und Nichtraucher hat sich die Zwei-Klassen-Gesellschaft entwickelt wie kontrollierte Surfer im Netz und Cyper-Wahnsinnige, die dies auch zu eigenen Zwecken der Selbstdarstellung bis hin zur absichtlichen Verleumdung zur Durchsetzung politischer Interessen nutzen.


    Kein Wunder, dass dabei viele Daten im Netz anfallen und wie im Vorlaufbeitrag 351/1 beispielhaft beschrieben, dann auch gezielt zu Marktforschungszwecken ausgeschlachtet werden. Eine im Entwicklungsablauf logische Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten ist das Thema Künstliche Intelligenz (KI), das ja auch beim deutschen Marketingtag DMT23 heuer in Augsburg (Beitrag 348/1) im Mittelpunkt stehen wird.


    In diesem Zusammenhang sei an die Tatsache erinnert, dass bei KI eben nur die Fakten gesammelt werden, die im Netz verfügbar sind und trotz diverser digitaler Weiterentwicklungen in Sachen Verknüpfungen und Ableitung von Empfehlungen eben letztlich nur das zurückgespiegelt werden kann, was eben die Datenlage hergibt. 


    Dass dabei die aktuellen Bedingungen genug Chancenpotentiale für eigene Interpretationen ermöglichen und erfordern habe ich in den Vorlauf-Beiträgen 349/1 und 350/1 am Beispiel des Handwerks-Marketing kritisch gewürdigt.


    In einer von Anja Sturm im absatzwirtschaft Newsletter vom 17.07.23 zitierten Studie haben die zwei US-Forscher Melanie Brucks und Jonathan Levav herausgefunden, dass die Kreativität in Videokonferenzen um rund 15 Prozent im Vergleich zu echten Begegnungen sinkt. "Kognitive Prozesse, die bei Menschen für Ideenfindung und das berühmte >über den Tellerrand schauen< verantwortlich sind, werden demnach virtuell ein gutes Stückchen lahmgelegt oder zumindest nicht sonderlich befeuert." ** Ähnliches ist durch die Nutzung von KI statt originärer Ideenfindungsprozesse zu vermuten. Gerne verwendetes Zitat in meinen Kreativitätstrainings:

     

    "Wer viel weiß, ahnt wenig."


    Erfreulicherweise beginnt sich die vorhergesagte Unnötigkeit des eigenen Denkens und Reduktion der Bedeutung des geistigen Eigentums durch KI aktuell schon wieder zu reduzieren.


    Nach einer Berichterstattung in der Tech Briefing Economy Edition vom 27.07.21 mit Zitation der Professorin für Sicherheit in der Informatik an der Technischen Universität München, Dr. Claudia Eckert, ist der Hype um Künstliche Intelligenz schon wieder vorbei. "Der amerikanische Nachrichtensender CNBC berichtet von einem Rückgang der Downloadzahlen des Chatbots ChatGPT von Mai bis Juni um 38 Prozent und sinkenden Besucherzahlen um 5,7 Prozent. Gleichzeitig berichtet das Analyse-Unternehmen Similarweb von einem weltweiten Traffic-Rückgang auf der Seite von 9,7 Prozent. Bei absoluten Nutzerzahlen von über 100 Millionen kann OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, den Rückgang einiger Nutzer verkraften. Doch die ersten Skeptiker hören bereits die Untergangs-Glocken läuten."***


    Auch der Philosoph Markus Gabriel glaubt in einem bemerkenswerten Beitrag im aktuellen Focus nicht, dass uns die >intelligenten< Maschinen beherrschen können." Seiner Würdigung am Schluss des Beitrags kann ich mich -gerade zu Beginn der Schulferien in Bayern- anschließen:


    " Man sollte versuchen, die alten Weisheitspraktiken zu pflegen, das Reisen, das Wandern, das Spazierengehen, das Hinsehen. das Riechen, das Schmecken, das Fühlen, den Besuch des Museums, die zufälligen Bekanntschaften. Also eigentlich muss man sich dem Zufall stellen und damit außerhalb der hoch effizienten, berechneten digitalen Lebenswelt bewegen. Das ist das relevante Gegengift. Reisen Sie in eine Ihnen unbekannte Stadt ohne Smartphone, etwa nach Neapel, wo vieles noch gar nicht digital erfasst ist. Das wäre ein Akt des Widerstands gegen KI."****


    In diesem Sinne: Schönen Urlaub mit originären Eindrücken!


    * Heinzle, Jörg: Sanierungskurs: Augsburger Unternehmen muss sich neu aufstellen, in Augsburger Allgemeine vom 26.07.23


    ** Sturm Anja: Homeoffice senkt Kreativität und Immobilienpreise, in: absatzwirtshaft Newsletter vom 17.02.23


    *** Eckert, Claudia, in: Tech Briefing Economy Edition vom 27.07.21 


    **** Mayer, Kurt-Martin, Interview mit Gabriel, Markus: Warum die KI an Grenzen stößt, in Focus, Heft 30/2023



    Hinweis auf korrespondieren Beiträge in unserem Blog:


    Social Media 295/1, 294/1, 274/1, 243/1, 242/1, 146/2, 109/1, 108/1, 097/1


    Künstliche Intelligenz 251/1, 250/1, 249/1, 248/1, 337/1, 278/1, 236/1, 228/1, 173/1, 169/1


    Promenadologie und Kreativität 210/1


    sowie viele Beiträge zur individuellen Entwicklung der Kreativität.


  • Beitrag 351/1 - Marktforschung in Zeiten der KI - Dargestellt am Beispiel des DEUTSCHLAND TESTS VON FOCUS MONEY

    Marktforschung in Zeiten der KI


    Dargestellt am Beispiel des DEUTSCHLAND TESTS VON FOCUS MONEY



    Dr. Bernd W. Dornach


    Gerade bei den besonders schnellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen steigt die Bedeutung der Analyse der Rahmenbedingungen. Dafür ist die den Entscheidungen vorgelagerte Marktforschung das anerkannte Mittel der Wahl. Hier soll auch wiederum in Fortsetzung für das in den Beiträgen 349/1 sowie 350/1 anmoderierte Thema KI Bezug genommen werden sowie auf die Einladung zum DMT23 in Beitrag 248/1 zur Vorbereitung verwiesen werden.


    1. Um es gleich vorweg zu sagen: Die konventionellen Marktforschungsmethoden der persönlichen Befragung, der Beobachtung sowie des Experiments haben durch die Möglichkeiten der KI nicht ausdient. Bekannt sind allerdings die zunehmenden Irritationen der Zielpersonen, wodurch sich bei der Methode der Befragung häufig Probleme bei der verlässlichen Datenerhebung ergeben. Auch die steigende Sensibilisierung für die Bedeutung der Datensicherheit, insbesondere auch dem leider nicht selten zur Akquise missbrauchten Telefonmarketing, sei hingewiesen. Dies lässt sich bei den Methoden der Beobachtung sowie des Experiments besser ausblenden, weswegen ich nach langjähriger Erfahrung dies gerade für qualitative Verfahren wie Gruppenexplorationen bevorzuge. Auch abnehmende Auskunftsbereitschaft sowie die zunehmend geringere Bereitschaft der Zielpersonen, ihr Wissen ohne Gegenleistung herauszugeben, macht diese Methode problematischer. Bei den eher qualitativen Verfahren der bewussten Auswahl der Zielpersonen sowie der Durchführung von Explorationen durch erfahrene psychologisch ausgebildete Experten lassen sich diese Problematiken der Durchführung und Auswertung der Ergebnisse zielorientiert reduzieren.


    2. Die sekundärstatische Marktforschung, also der Rückgriff auf bereits bestehende Daten-Ressourcen, bietet deshalb ein zeitgemäßes Mittel der Wahl beim Wunsch nach quantitativer Absicherung bei großen Datenmengen. Diese Daten fallen gerade durch die exorbitante Zunahme der "Spuren im Netz" in großer Menge an, die die Zielpersonen bei der Costumer Journey und Social Media hinterlassen.


    3. Als Beispiel einer derartigen Untersuchung zitiere ich hier die Methodik des DEUTSCHLAND TESTS VON FOCUS MONEY, dargestellt auf Basis der aktuellen Nachhaltigkeitsstudie.*


    4. Bei der zweistufigen Datenerhebung wurden dazu sämtliche Texte anhand zuvor definierter Suchbegriffe aus dem Internet geladen und in einer Datenbank erfasst. Das Quellenset umfasste dabei unter anderem zehntausende Online-Nachrichten und mehrere Millionen Social-Media-Adressen.


    5. Dieses Quellenset wurde anschließend nachfolgenden Fragen analysiert: Welches Unternehmen/welche Marke wird erwähnt? Welches Thema wird besprochen? Welche Tonalität weist das Textfragment auf?


    6. Die Zuordnung erfolgte mit Hilfe definierter Schlüsselwörter, die die Themengebiete breit abbilden und erfassen.


    7. Im letzten Schritt wurden die Erwähnungen mit einer Sediment-Analyse bewertet und den Kategorien positiv, neutral oder negativ zugeordnet.


    8. Zur Berechnung der einzelnen Punktwerte wurden für jedes Unternehmen zwei Werte ermittelt: der Tonalitäts-Saldo (Differenz aus positiven und negativen Nennungen geteilt durch die Gesamtzahl der Nennungen) und die Reichweite (Anzahl der Gesamtnennungen im Verhältnis zum Mittelwert der Branche). Bei der Auszeichnung wurden nur Unternehmen berücksichtigt, die in allen Dimensionen eine positive oder neutrale Tonalität aufweisen.


    Quintessenz: Die riesige Datenmenge dieser quantitativen Erhebungsmethode ist ohne gezielten Einsatz der KI nicht zu stemmen. Kritisch ist zu beachten, dass mit der Beschränkung auf die "Netzaktiven" natürlich auch nur bestimmte Zielpersonen damit in Ihrer Meinung erfasst werden können. KI ist auch eine Antwort auf die wachsenden Veränderungen in der Gesellschaft, die nicht jedermanns Sache sein muss. Die Funktionsweise der KI basiert nur auf Informationen, die bereits vorhanden sind. Der von uns so oft geforderte "Blick über den Tellerrand" sowie die Individualisierung der Gesellschaft und darauf basierender Geschäftsmodelle ist eher nicht die Sache von KI.  Im Focus-Beitrag wird allerdings zurecht auch auf die hohe Weiterempfehlungsrate derartiger Auszeichnungen hingewiesen. "Studien zeigen: Wenn Verbraucher eine Firma in Sachen Nachhaltigkeit positiv wahrnehmen, empfehlen sie sie gern weiter." Einer aktuellen Studie vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) zufolge sind Mitarbeitende, die KI verwenden, bis zu 37 Prozent effizienter als jene, die es nicht tun. Es ist wie eine Automatisierung der intellektuellen Fließbandarbeit. Aus historischer Perspektive ist das revolutionär. Situationen eines menschliches Gegenübers, das einem mit Empathie und der nötigen Erfahrung begegnet, werden eher ausgeblendet. Generell werden die sogenannten Soft Skills weiterhin wichtig bleiben, der Fokus darf nicht nur auf Technologie und Programmierkenntnissen liegen. Die Kenntnisse der Funktionsweise sind gleichwohl unabdingbar für zukünftige Allgemeinbildung. Die Potentiale menschlicher Fähigkeiten, wird KI niemals ersetzen können.**


    * Jacobs, Thorsten, in Focus, Heft 29 vom 15.07.2023, "Für eine bessere Welt". Durchführung der Studie von pressrelations (erste Stufe) sowie Skaylink (zweite Stufe). Weitere Details zu Tests und Auswertungen unter www.deutschlandtest.de) Untersuchungszeitraum Mai 2022 bis April 2023. Sample: rund viel Millionen Nennungen zu fast 20 000 Unternehmen.


    ** Nach Berchermeier, Elena: KI muss Vielfalt abbilden, Interview in: absatzwirtschaft Newsletter vom 17.07.23 mit Mina Saidze, Gründerin und Tech-Expertin. 


    Literaturempfehlung: In ihrem Buch „FairTech – Digitalisierung neu denken für eine gerechte Gesellschaft“ (Quadriga Verlag, erhältlich ab 29. September 2023) schreibt Mina Saidze über Chancengleichheit und soziale Aspekte, die bei all den technologischen Veränderungen und Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz mitgedacht werden müssen. 


    Hinweise auf korrespondieren Beiträge in unserem Blog:


    Social Media: 295/1, 294/1, 274/1, 243/1, 146/1, 109/1, 108/1, 097/1

    Costumer Journey: 308/1, 265/1, 261/1, 228/1


  • Beitrag 350/1 - Kann KI Handwerksmarketing? - Eine erste Würdigung

    Kann KI Handwerksmarketing? 


    Eine erste Würdigung



    Dr. Bernd W. Dornach


    Allein das, was beim Handwerksmarketing durch KI geliefert wird (siehe Beitrag 349/1), beweist die Relevanz und erforderliche Konsequenzen: 


    Die Basics sind kein Geheimnis mehr!


    Die Probleme sind aktuell hinreichend bekannt, so

    • dass die Notwendigkeit eines "Handwerksmarketings" auch weiterhin dort vielfach noch nicht eingesehen wird
    • das Grundverständnis dafür bei den Betrieben momentan durch andere Probleme überlagert wird
    • geschweige denn Verantwortliche für konkrete Aktivitäten im Team bereitstehen oder motivierbar sind.

    Die wichtigsten Chancen der menschlichen Intelligenz bestehen nach meinem Dafürhalten darin, dass

    • die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Aufgaben durch KI nicht berücksichtigt werden
    • der für den Erfolg der Maßnahmen so wichtige Sprung in die individuelle Umsetzung durch KI nicht erfolgen kann

    Im Ergebnis sind dazu eben wieder einmal völlig neue Ideen und Herangehensweisen gefragt.


    Letztlich könnte man dazu auch das Thema "Emotionale Intelligenz" anführen, das durch KI auch weiterhin nicht Berücksichtigung finden kann und auch die erforderlichen Freiräume im Kopf eben dem Menschen mit seinem individuellem Handlungsspektrum, den eigenen Erfahrungen und Beurteilungsvermögen zum Vorteil gelangen.


    Zur Einstimmung auf Ihre Teilnahme beim Deutschen Marketingtag in Augsburg zitieren ich gerne den neugewählten Präsidenten des Bundesverbandes Marketing Clubs, Claudio Montanini, unserem Dachverband von 12.000 Mitgliedern in 60 regionalen Marketing-Clubs:


    "Wir leben in einer Zeit der permanenten Veränderung. Das macht etwas mit den Leuten und überfordert viele. Es geht darum Orientieung zu schaffen. Nehmen wir ein Thema wie Künstliche Intelligenz. Da stürzen sich aktuell alle drauf. Und wir merken gar nicht, wie oberflächlich wir damit umgehen ... Für uns Marketer sollte es immer um die Frage gehen, welche Prozesse ich damit beschleunigen oder automatisieren kann ... KI kann ein tolles Werkzeug sein, wir müssen nur lernen, sie zu steuern. Dazu gehört eine Menge Wissen. Und dieses Wissens bündeln wir auf dem DMT, indem wir Profis zusammenbringen, damit sie voneinander lernen und miteinander besser werden." *


    * Interview von Christa Catharina Müller, Chefredakteurin der absatzwirtschaft, Heft #07/08/23


    Hinweise auf ausgewählte korrespondierende Beiträge zum Thema "Emotionale Intelligent" in unserem Blog: 298/1, 294/1, 291/1, 222/1, 048/1, 047/1


  • Beitrag 349/1 - Kann KI Handwerksmarketing?

    Kann KI Handwerksmarketing?



    Dr. Bernd W. Dornach


    Die besondere Einladung zum deutschen Marketingtag (DMT 23) in diesem Jahr am 10./11.1023 in Augsburg habe ich im Vorlaufbeitrag 348/1 eingestellt.


    Beim DMT23 wird vor allem das aktuelle Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Vordergrund stehen.


    In unserem Blog möchten wir dies mit unserem Gastautorenteam zur optimalen Vorbereitung auf die Tagung gerne anmoderieren.


    Dazu haben wir in diesem Beitrag eine Anfrage an https://chatgptx.de/ zu „Handwerksmarketing“ (Originaltext abgerufen am 02.07.23) abgerufen, um im nächsten Beitrag einen Kommentar von meiner Seite abzugeben. Hier der Original-Rücklauf ohne redaktionelle Eingriffe:


    __________________________________________________________________


    Unter Handwerksmarketing versteht   man Marketingstrategien  und 

    -techniken, die  speziell auf Betriebe des Handwerks  oder  des 

    Handwerks zugeschnitten sind. Diese Art des Marketings konzentriert sich 

    auf die Förderung und Bewerbung der Produkte oder Dienstleistungen,  

    die  von Handwerkern, Handwerkern und Handwerkern angeboten werden.


    Einige gängige Strategien,  die im handwerksmarketing verwendet werden,  

    sind:


      Lokale Werbung: Ansprechen  der  lokalen Community durch 

    Printanzeigen, Flyer und lokale Verzeichnisse, um potenzielle Kunden in 

    der Region zu erreichen.


    Online-Präsenz: Erstellen Sie eine Website  und nutzen Sie 

    Social-Media-Plattformen, um die Handwerkskunst zu präsentieren, 

    Projekte hervorzuheben und  mit Kunden in Kontakt zu treten.


      Empfehlungsprogramme: Ermutigen Sie zufriedene Kunden, ihre Freunde 

    und Familie an das Unternehmen zu  verweisen, oft durch Anreize oder 

    Rabatte.


    Networking: Aufbau von Beziehungen zu anderen lokalen Unternehmen, 

    Auftragnehmern und Lieferanten,  um  Empfehlungen und Kooperationen zu 

    generieren.


      Know-how präsentieren: Teilnahme an Messen, Ausstellungen oder 

    Workshops,  um  Fähigkeiten und Know-how im   Handwerk  zu demonstrieren.


    Kundenreferenzen: Sammeln  und Teilen positiver Bewertungen und 

    Erfahrungsberichte von zufriedenen Kunden, um Vertrauen und 

    Glaubwürdigkeit aufzubauen.


    Gezielte Werbung: Nutzung   von  Online-Werbeplattformen  , um bestimmte 

    demografische Merkmale oder geografische Gebiete anzusprechen, die mit 

    größerer Wahrscheinlichkeit an den angebotenen Dienstleistungen 

    interessiert sind.


    Branding: Entwicklung einer einzigartigen Markenidentität  , die die 

    Handwerkskunst und Qualität der  Produkte oder Dienstleistungen 

    widerspiegelt.


    Dies sind nur einige Beispiele für Marketingstrategien  , die im 

    handwerksmarketing eingesetzt werden können. Der  spezifische Ansatz 

    hängt von der Zielgruppe,  dem Budget und  den Zielen des Unternehmens ab.


    ___________________________________________________________________


    (Ende der Originalzitation mit Verweis auf Kommentar im nächsten Beitrag 350/1)



  • Beitrag 348/1 - Einladung zum Deutschen Marketing Tag 2023 am 10./11. Oktober nach Augsburg aus nah und fern

    Einladung zum Deutschen Marketing Tag 2023 am 10./11. Oktober nach Augsburg aus nah und fern


    Dr. Bernd W. Dornach


    Diese aktuelle Information, die mich soeben über den Deutschen Marketing Verband e.V., der Dachorganisation unseres regionalen Marketingclubs Augsburg erreicht, möchte ich umgehend an unsere Leser, Kunden und Studenten weiterreichen.


    Nach einer wegweisenden Veranstaltung der Vergabe des Deutschen Marketing-Preises 1979 an IKEA Deutschland* in der Augsburger Kongresshalle kehrt diese zentrale Veranstaltung für echte "Marketeers" heuer am 10./11. Oktober nach Augsburg zurück.


    Diese Veranstaltung ist für alle, die sich bei den Veränderungen zur Gestaltung der Erfolgsstrategien nunmehr so dringend erforderlichen Weichenstellungen mitmachen wollen, der Bench-Mark schlechthin.


    Auszug aus der offiziellen Einladung mit dem Thema:


    It´s all about CHANGE


    "Neue Technologien, veränderte Arbeitsbedingungen, Kundenbedürfnisse und -erwartungen sowie gesellschaftliche Entwicklungen stellen die Marketing-Branche vor die größten Herausforderungen und Veränderungen seiner Zeit.


    Um in diesem Umfeld erfolgreich zu sein, ist es notwendig, flexibel und anpassungsfähig zu sein und Veränderungen aktiv zu gestalten." 


    Sie erhalten von UNI MARKETING dafür zentral

    • eine individuelle Betreuung für Ihre Teilnahme
    • mit den Best-Price Konditionen
    • die zuverlässige Lösung aller Logistik-Dienstleistungen von der Anreise mit dem Sonderticket der deutschen Bahn bis hin zu den regionalen Veranstaltungsorten in Augsburg
    • sowie zusätzlichen Serviceleistungen und Verlängerungsoptionen für Ihren Augsburg-Besuch.

    Dazu zählt insbesondere auf Wunsch auch eine spezielle Aufarbeitung der Ergebnisse für Ihre Situation und Branche, um die Inhalte dieser Veranstaltung optimal zu nutzen und schnell zielorientiert umsetzen zu können.


    Early Bird Informationen über die Veranstaltung ersehen Sie unter dem Link:

    https://www.marketing-tag.de/?referer=live


    Für weitere Fragen und Wünsche zu Ihrer Teilnahme können Sie sich ab sofort persönlich an mich wenden: dr.dornach@uni-marketing.de Mobil 0178-40 900 44


    Ich werde mich umfassend darum kümmern, dass sie in Augsburg beim Deutschen Marketing Tag 2023 ein absolut bereicherndes Ergebnis mit nach Hause nehmen können.


    Unter anderem werden wir Sie auch umgehend nach Bekanntwerden darüber informieren, wer bei dieser Veranstaltung mit der Präsentation und Aftershow-Party im einmaligen Gögginger Kurhaus, im traumhaften Ambiente von Augsburgs europaweit einzigartigen Multifunktionstheater aus dem 19. Jahrhundert, ausgezeichnet wird.


    HERZLICH WILLKOMMEN IN AUGSBURG!




    Hinweise auf ausgewählte korrespondierende Beiträge in unserem Blog:


    344/1: Marke(-ting) und (E-) Motio (en). Einladung zur Teilnahme an einer Umsetzung


    327/1: Augsburg: Ja Bitte! - 2023 gibt es für "Marketeers" viel zu erleben


    258/1: Ein Blick hinter die Kulissen von Klassik Radio  "Liebevoll miteinander umgehen" (Tina Jäger)


    197/1: Neujahrsgruß vom Marketingclub Potsdam


    170/1: Volkswirtschaft für Marketeers: Stagflation - Es könnte ungemütlich werden


    153/1: Ikea erfindet sich wieder einmal neu: Jetzt autofrei


    140/1: Austritt aus dem Marketingclub geht gar nicht


    107/1: Acht Marketingclub-Präsidenten berichten: Wird die Marketingbranche nach der Pandemie eine andere sein?


    000/2: Das Marketing der Zukunft: Mit Neuem Denken besser leben - Ein qualitatives Forschungsprojekt von UNI MARKETING


    * Gesonderter Beitrag folgt!



  • Beitrag 347/1 - Marke(-ting) und (E-)Motio(-en) - Einladung zur Teilnahme an einer Umsetzung

    Nachtrag zum Beitrag 344/1 


    Marke(-ting) und (E-)Motio(-en) 


    Einladung zur Teilnahme an einer Umsetzung


    Dr. Bernd W. Dornach mit Michael Kraus


    Wie im Beitrag 344/1 avisiert, möchten wir hiermit unsere darin geäußerte Einladung zur Teilnahme an einem Beispiel der Umsetzung konkretisieren.


    Das Programmformat der Fachveranstaltung ersehen Sie bereits heute unter


    https://www.venezianischer-steinboden.com/terrazzotage/


    Sie können nach Abstimmung an der gesamten Veranstaltung oder auch gezielt an einzelnen Programmpunkten des Rahmenprogramms teilnehmen, sofern Plätze verfügbar.


    Hier neben dem Bezug auf die Inhalte im Beitrag 344/1 einige Hinweise zur Idee, die der Veranstaltung am 20./21. Oktober 2023 zugrunde liegt und die wir auch für andere Interessenten gerne umsetzen:


    1. Die Veranstaltung verbindet die Inhalte des Fachprogramms ("Facts") im losen, eher unterhaltsamen Takt ("Emotions") mit einem attraktiven Besichtigungsteil.


    2. Für die "Facts" steht in diesem Fall weniger die klassische Handwerkerschulung im Vordergrund, sondern die Einbindung in den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext.


    3. Diese "Umfeldthemen" werden beispielsweise durch Informationen über die Trends in der Kaufentscheidung sowie das spezielle Nachfrageverhalten, ohne dessen Berücksichtigung heute kein Angebot mehr "an den Mann" gebracht werden kann, beleuchtet.


    4. Und es sind bekanntlich nicht die Herren der Schöpfung, sondern immer mehr die "Femininen Kaufentscheidungen" die hier zu berücksichtigen sind, weswegen die PartnerInnen zu dieser Veranstaltung natürlich besonders eingeladen sind.


    5. Ausgehend von den langjährigen Forschungsergebnissen des UNI MARKETING Instituts für HANDWERKS-MARKETING wird diesen Themenblock der Leiter Dr. Bernd W. Dornach einbringen. Für spezielle Fälle steht dabei auch das Referententeam des 5-Sterne-Teams künftig zur Verfügung.


    6. Besonders von Bedeutung ist für eine derartige "Inszenierung" die Passgenauigkeit des Rahmenprogramms. Im Falle der hier angesprochenen Veranstaltung ist dies eben die Entscheidungssituation rund um den Terrazzoboden, die sich in Augsburg, gerade aktuell im Umfeld der diversen Jubiläumsveranstaltungen, besonders authentisch erleben (siehe auch Beitrag 327/1) und bestens begleiten lässt 


    Stichwort: "Augsburg als nördlichste aller italienischen Städte". 


    7. Dafür öffnet unter anderem das historische Wasserwerk am Hochablass als Bestandteil des UNESCO-Welterbes von Augsburg seine Pforten mit einer besonderen Führung von Esther Klebeg. Dass sich darin ein traditioneller Terrazzoboden mit Sanierungsbedarf befindet ist ein angenehmer Zufall am Rande (offener Programmbestandteil am Samstag, 21.10.2923 von 09.30 bis 11.30 Uhr).


    8. Passend zur Positionierung eines Terrazzobodens im italienischen Flair findet in einem traditionellen italienischen Lokal am Freitag-Abend die Notte Italiana mit dem bekannten DJ Arno Wehrmann statt (offener Programmteil am 20.10.2023, ab 18.00 Uhr). Das "Mille Miglia" kredenzt für uns das besondere Menü "La Fina". Eben "Vom Feinsten!"


    Falls Sie Interesse an der Teilnahme haben, melden Sie sich rechtzeitig zur gezielten Abstimmung. Auch ein Übernachtungskontingent in einem traditionellen Augsburger Altstadthotel sowie eine Verlängerungsoption am Wochenende für eine Besichtigung besonderer Augsburger Highlights mit einer Shopping-Tour unserer Partnerin Karin Römer ist buchbar, solange Plätze verfügbar.


    https://www.meinistdein-augsburg.de/


    Passend zum Rahmenprogramm sind auch Übernachtungskontingente in besonderen Hotels in zentraler Lage abrufbar:


    https://www.altstadthotelaugsburg.de/


    https://www.ostamkoe.de/


    https://www.hotelmaximilians.com/


    Herzliche Willkommen!

    Buchungsanfragen per Mail über

    service@uni-marketing.de 



  • Beitrag 346/1 - HANDWERKS-MARKETING neu gedacht - ÜBER DIE GRENZEN HINAUS

    HANDWERKS-MARKETING neu gedacht


    ÜBER DIE GRENZEN HINAUS


    Quintessenz der ausführlichen Beiträge 339/1, 340/1, 341/1




    Liebe Frau Fischer,


    die eigenen Grenzen selbst zu unterschätzen, gehört zu den elementarsten persönlichen Einschränkungen, die man sich vorstellen kann. 


    Gleichzeitig zählt der Glaube an die eigenen Potentiale zu den stärksten Erfolgsreserven überhaupt.


    Das deutsche Handwerk kann dafür aufgrund seiner Systemrelevanz und seinen wirtschaftlichen und sozialen Voraussetzungen zu den elementarsten Treibern für die Gestaltung der Zukunft unseres Landes gehören.


    In folgender Kurzfassung zum neuen HANDWERKS-MARKETING lässt sich das neben meinen ausführlichen oben erwähnten Beiträgen in unserem Blog wie folgt verdichten:


    1. Konzentration auf die Champions im Handwerk mit Vorbildcharakter


    Wie Sie auch in Ihrer Zitation im Vorlaufbeitrag 345/1 erwähnen, bringt uns die immerwährende Diskussion der altbekannten und ungelösten Probleme im Handwerk, die in den Medien und der dementsprechenden öffentlichen Wahrnehmung dominieren, nicht weiter. Handwerk ist in der Realität durch die inhaltlichen Chancenpotentiale bei der Ausübung des Berufs oft zeitgemäßer aufgestellt, als viele andere Branchen. Orientieren wir uns also besser an Erfolgsbeispielen, von denen es in der überprüfbaren Realität jede Menge gibt. Viele Fallstudien in unseren Publikationen zeigen, wie es geht und haben langfristig auch den Beweis für den steigenden Erfolg erbracht.


    2. Eigenverantwortung mit Blick nach vorne statt Orientierung an der Mittelmäßigkeit


    Die grundlegende Reformierung und Anpassung an die sich schnell verändernden Rahmenbedingungen ist letztlich Sache jedes einzelnen Betriebes. Die Abhebung von der Mittelmäßigkeit und damit Austauschfähigkeit fordert klare Alleinstellungen und progressive Positionierungen. Diese Grundlage ist nicht einmal neu, sondern bereits in den marktwirtschaftlichen Grundprinzipien unseres Wirtschaftssystems verankert.


    3. Zukunft beginnt mit guten Strategien


    Alle guten Geschäfte orientieren sich in an kompromisslosen Strategien. Dahinter stehen meist keine Geheimrezepte sondern langjährig erfahrene praktische Erfahrungen, die die Wissenschaft verdichtet. Gute Strategien sind kein "Hexenwerk" sondern erprobte Rezepturen für den Erfolg. Gerade im Handwerk haben derartige Beispiele wie die von Dachdeckermeister Manfred Helfrecht auf Basis der Erkenntnisse des Psychologen Gustav Großmann oder die EKS-Strategie von Wolfgang Mewes bis heute nichts von Ihrem Wert verloren. Kenner suchen sich dabei die besten Zutaten für die individuelle Umsetzung heraus, ohne immer wieder in die altbekannten Fallen der Strategielosigkeit zu treten. Dies gilt selbst dann, wenn derartige "Lehrmeinungen" gegebenenfalls auch bewusst völlig auf den Kopf gestellt werden und für den eigenen Betrieb neu erfunden werden.


    4. Unternehmerbefindlichkeit leider häufig gestört


    Im Zeitablauf derartiger "Planungstage" haben sich nach den vielen Forschungsergebnissen meines Instituts aktuell leider auch einige Negativszenarien gezeigt, die die Leistungsfähigkeit des Handwerks aktuell belasten. Dazu gehört unser aktuelles Forschungsprojekt der Unternehmerbefindlichkeit, dessen Ergebnisse in Kürze detailliert veröffentlicht werden. In der letzten Konsequenz ist im Handwerk damit eine gewisse Führungslosigkeit entstanden. Zur Beseitigung dieser Defizite sind neue Prinzipien der Führungseigenschaften gefordert, mit denen wir uns aktuell beschäftigen.


    5. Motivation für neue Unternehmenskultur


    Bekannt ist, dass das Image und die Unternehmenskultur eines Betriebes in der Rangfolge des Interesses an einer Ausbildungs- oder Angestelltenstelle bereits ähnlich von Bedeutung sind, wie Bezahlung und Freizeit. New Work ist längst auch in den Elitebetrieben des Handwerks angekommen. Wie die Unternehmer selbst damit klarkommen, steht auf einem Blatt. Wenn man sich mit den Jugendlichen, wie wir bei unserem neuen Panel zur Generation Z damit offen auseinandersetzt, kommt man zu erstaunlichen Eindrücken, denen man sich schwer entziehen kann. 


    6. Nachhaltigkeit auch im Handwerk unabdingbar


    Kein Wunder, dass das Handwerk gerade jetzt, in Zeiten der Preissteigerungen bei allen Erbringungskosten sowie dem deutlich nachlassenden Konsumklima, unter den Rahmenbedingungen ächzt. Und da kommt der stärkste aktuelle Wirtschaftsfaktor der Nachhaltigkeit mehr zur Unzeit. Gleichwohl wäre auch dieser Umstand viel mehr im Handwerk als Chancenpotential zu erkennen. Auch Alles, was unter dem Oberbegriff des Marketing zum Tragen kommt, muss dabei noch mehr mit der zentralen Vorgabe der Nachhaltigkeit auf den Prüfstand. 


    7. Kooperation mit Gleichgesinnten


    Hilfe naht generell wiederum von einem uralten wie bewährten Erfolgsprinzip. Der Zusammenarbeit mit den Besten. Kooperationen, Clubs und Erfa-Gruppen werden dadurch unvermeidlich. Unabhängig vom reinen Ego-Denken und einseitiger Branchenfixierung am besten mit gewerkübergreifenden Kooperationspartnern. Gelebte Kundenorientierung heißt vor Allem, alles aus einer Hand anzubieten bzw. die Verantwortung dafür zu übernehmen. Dabei werden Franchisekonzepte mit der Bündelung von Gleichgesinnten noch mehr als bisher eine attraktive Problemlösung darstellen. Und die Überschrift "ÜBER DIE GRENZEN HINAUS" steht auch für den unverzichtbar Blick über den Tellerrand auf Erfolgskonzepte in ganz anderen Branchen mit dem von Ihnen, liebe Frau Fischer, wie mir so geschätzten unverzichtbaren Schuss an Kreativität.


    8. Das Gefühl hat weiterhin Konjunktur


    Auch die Tatsache, dass die rechte Gehirnhälfte mit den emotionalen Potentialen letztlich über die linke Gehirnhälfte der Rationalität regiert, wird in Zeiten der drastisch wachsenden Verunsicherung allseits noch mehr als bisher die Entscheidungen im Handwerk dominieren. Dies sowohl im Innenverhältnis der Mitarbeiterzufriedenheit wie auch in der Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette ("Wertschätzungskette") sowie bei der Kundenbegeisterung und Weiterempfehlung (Stichwort "Reputation").

    Wenn der unvermeidliche "Aufmerksamkeitswettbewerb" ("wer nicht auffällt, fällt weg") unter diesem Denken mehr Raum einnimmt, wird gerade dem Handwerk als echter Problemlöser eine gute Zeit bevorstehen. In Ergänzung zum Leitspruch bei unserem Projekt "Faszination Handwerk - Eine Auslese der Besten" können wir dann ergänzen:


    "Ein guter Handwerker ist ein Stück Lebensqualität ... und das gilt auch für das Engagement im Handwerk!"


    Herzlichst 

    Ihr

    Dr. Bernd W. Dornach

    UNI MARKETING Gruppe


    Weitere Details in unserem Blog unter www.unimarketinggroup.de/aktuelles



  • Beitrag 345/1 - "Sie haben es noch nicht begriffen!" - Replik auf einen Essay von Gabriele Fischer

    "Sie haben es noch nicht begriffen!"


    Replik auf einen Essay von Gabriele Fischer



    Dr. Bernd W. Dornach


    Liebe Frau Fischer,


    herzlichen Dank für Ihre heutigen Ausführungen im Mail an mich.


    Danke an dieser Stelle auch für viele bisherige Bereicherungen unseres Blogs * und den Austausch auf Augenhöhe. Und ich bin mit Ihnen, um es gleich vorweg zu sagen, mit Ihrer Antwort auf eine unzufriedene Lesermeinung der Meinung: 


    "Sie haben es sehr wohl begriffen!"


    Dazu greife ich hier spontan auszugsweise Ihre Argumente auf, weil Sie mir dabei wieder aus der Seele sprechen. Ich freue mich an Ihrer Seite für die gemeinsame Sache kämpfen zu dürfen:


    1. Wir berichten gemeinsam eben nicht nur wie in der Fülle der Medien "Geschichten über kleine und mittelständische Unternehmen, die von Energiekosten, Bürokratie und Steuerlast erdrückt werden ...


    2. ... "Wer eine Bestätigung braucht, dass wir auf der abschüssigen Straße in die Deindustrialisierung sind und es damit mit Deutschlands Wohlstand vorbei ist, wird in den Medien gut und ausführlich bedient."


    3. Weil das eben in der Tat nur "bestenfalls ein Teil der Wahrheit" ist und die Veränderungen in unserer Wirtschaft schon seit geraumer Zeit absehbar sind, aber -wie wir es auch in unseren Blog-Beiträgen immer wieder reklamieren-, viel zu lange vernachlässigt werden und noch weniger auch als Chance begriffen werden.


    4. Und gerade dafür engagieren wir uns Beide, und "nicht bei den Problemen stehen bleiben, sondern in Gesprächen mit Wissenschaftlern, Beraterinnen, Unternehmern in ähnlicher Situation nach Lösungen suchen." Genau dafür stehen auch wir bei UNI MARKETING seit geraumer Zeit: 


    "Für die Suche nach Lösungen, nicht für die stetige Wiederholung der Probleme."


    5. "Wir wollen beim Umbau, der schon lange stattfindet und nun ein neues Tempo bekommen hat, die Rolle des konstruktiven Begleiters spielen. Wir wollen zeigen, wohin die Entwicklung führen kann, welche Unternehmensmodelle sie fördert, 


    welche Art der Kreativität uns hilft. 


    Und wir wollen all denen Mut machen, die die aktuelle Situation mutlos macht - genauso wie denen, die Veränderung wollen, denen es aber nicht schnell genug geht."


    6. "Tatsächlich bewegt sich weit mehr, als unser frustrierter Leser sehen will. Und mir ist auch nicht bange, dass wir in eine Zukunft steuern, in der es kein Wirtschaftsmagazin und kein brand eins mehr braucht, im Gegenteil: 


    Ein Magazin, das gute Ideen sammelt, wird dann noch wichtiger sein."


    7. So melde ich mich, liebe Frau Fischer, wie in Ihrem Mail erwünscht nicht zum ersten Mal bei Ihnen mit einem Hinweis aus einem unserer Kernkompetenzbereiche, dem HANDWERKS-MARKETING im nachfolgenden Beitrag 346/1, als Kurzmitschnitt von ausführlicheren Beiträgen an früherer Stelle.


    8. Und nicht ganz nebenbei mit herzlichen Grüßen von mehreren Fans von Ihnen, wie beispielsweise einem der seit 2019 jährlich bis dato immer wieder ausgezeichneten Besten Arbeitgeber Deutschlands (GREAT PLACE TO WORK), über deren Strategien wir ebenso in weiteren Beiträgen berichten werden.


    Danke für den weiteren Austausch in unserer gemeinsamen Sache.


    Herzliche Grüße

    Ihr

    Dr. Bernd W. Dornach


    * Verweis auf Ihre bisherigen Beiträge in unserem Blog: 329/1, 281/1, 271/1, 263/1, 230/1 



  • Beitrag 344/1 - Marke(-ting) und (E-)Motio(-en)

    Marke(-ting) und (E-)Motio(-en)



    Dr. Bernd W. Dornach


    Seit dem anfänglichen Einstieg in unseren Blog bewegen uns folgende drei Fragen:


    1. Rahmenbedingungen: Was verändert sich aktuell in unserem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld?


    2. Nachfragesituation: In welchem Ausmaß und wie reagieren darauf die Menschen, um sich daran anzupassen?


    3. Angebotsverhalten: Mit welchen Strategien verändern sich die Unternehmen, die diese Herausforderungen annehmen?


    Die Frage 1 haben wir zu Beginn der Aufzeichnungen vor gut zwei Jahren mit dem Thema "Achtsamkeit" beantwortet.


    Die Frage 2 bewegt uns unter der Vorgabe des "Antriebs" um sich mit diesen Veränderungen auseinanderzusetzen.


    Die Frage 3 bearbeiten wir mit konkreten Beispielen aus der Praxis. Letztlich interessiert uns natürlich die fachliche Frage, wie sich unsere Kernkompetenz des Marketing unter diesen Bedingungen neu erfinden muss?


    Und in aller Kürze möchte ich dazu auch nach unserem Credo des Anbieters bolia sowie unserer Umsetzung in den Vorlaufbeiträgen 342/1 und 343/1 aus aktuellem Anlass bei der Bearbeitung einer Strategie hier in die Tiefe gehen.


    1. Ein wesentliches Ergebnis unseres qualitativen Forschungsprojektes ist die steigende Bedeutung der Einstellung (Haltung) und der dementsprechenden Positionierung. Unser Ansatz berücksichtigt dies bei den strategischen Themen der für den Erfolg unabdingbaren Alleinstellung sowie die darauf aufbauende Entwicklung einer Marke.


    2. Ein Marke lebt mehr denn von den Werten. Dazu gehört ganz konkret die starke aktuelle Kraft der Nachhaltigkeit. Und dies jenseits von "Green-Washing" und als übergangsweise Modeerscheinung sondern mit Ehrlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Kontinuität.


    3. Die aus dem Wort Marke und Markt ableitbare Definition unserer Marketingdisziplin muss darauf eine Antwort geben. Und zwar für die in unserem Blog so oft erwähnten "Anspruchsgruppen", die die "Zielgruppen" ersetzt haben. 


    4. Dabei wird "das Ganze" eben mehr als die Summe der Einzelaktivitäten (Gesetz der Synergie). Als zwischenzeitlich wichtige Eigenschaft ist daraus die Unternehmenskultur ableitbar. Hinzu kommt das Aufwands- / Ertragsverhältnis, also letztlich die Tatsache, ob sich der Aufwand für das Marketing "rechnet". 


    5. Hier kommt auch die digitale Welt und die damit ausgelöste Medienvielfalt und Transparenz ins Spiel. Miese Marketingstrategien werden schnell auf dem Prüfstand kritischerer, verunsicherterer Kundenmeinungen enttarnt. 


    6. Die uns allumgebende Informationsgesellschaft denkt aber nicht nur in Fakten, sondern in Gefühlen, mit denen "das Ganze" individuell bewertet wird.


    7. Damit kommt hier in meiner kleinen Argumentationskette der Hinweis auf Emotionen ins Spiel. Längst ist nachgewiesen, dass unsere Emotionen letztlich mehr zu den konkreten Entscheidungen beitragen, als die reine Vernunft.


    8. Damit erhält das entsprechende "Storytelling" elementare Bedeutung. Eine Geschichte ohne substantiellen Wert ist dabei oft buchstäblich nichts wert.

    Die Umsetzung dieser Vorgaben präsentieren wir bei einer Kunden-Veranstaltung im Herbst 2023 in Augsburg. Dabei stehen einige wenige Plätze zur Teilnahme interessierter Leser unseres Blogs zur Verfügung.



    Hinweis auf korrespondiere Beiträge in unserem Blog:

    • Achtsamkeit 294/1, 258/1, 227/1, 014/1, 013/1, 005/1
    • Anspruchsgruppen 295/1, 291/1, 275/1
    • Antrieb 258/1, 227/1, 168/2, 016/1, 015/1, 005/1
    • Haltung und Haltungswechsel 294/1, 261/1, 253/1, 235/1, 178/1
    • Marke 313/1

    sowie diverse Beiträge zu den Themen Nachhaltigkeit, Positionierung, Storytelling, Typologien und Unternehmenskultur



  • Beitrag 343/1 - Das Credo Bolia.com - Umsetzung für unser Denken und unsere Arbeit

    Das Credo Bolia.com


    Umsetzung für unser Denken und unsere Arbeit



    Dr. Bernd W. Dornach mit Dank an Darja Karsten


    1. "Unsere wunderschöne Welt entwickelt sich weiter, und mit ihr auch wir."  Es ist höchste Zeit, dass wir die Weiterentwicklungen annehmen und erkennen, dass wir Bestandteil dieser Veränderungsprozesse sind und uns damit auch selbst weiterentwickeln.


    2. "Im Fluss des Lebens werden wir unserer fantastischen Möglichkeiten, unserer Entscheidungen, und des Fußabdruckes, den wir hinterlassen, bewusst." Begreifen wir die fantastischen Möglichkeiten als außergewöhnliche Chancen und nehmen diese mit der Verantwortung für unser eigenes Tun an.


    3. "Wie die Natur, die uns umgibt, finden wir neue, spannende Wege, um zu wachsen ..." Die Natur scheint in der Tat erfolgreicher zu agieren, als der Mensch. Also versuchen wir Sie anzunehmen und aus ihr zu lernen.


    4. " ... die festen Strukturen, die uns einschränken, aufzuweichen, unsere Kreativität freizusetzen und um unser Leben, unsere Arbeit und unsere Welt mit neuen Augen zu sehen." Damit spricht Bolia den zentralen Kern unseres Denkens und unserer Arbeit an: Kreativität als Schlüsselqualifikation um die Herausforderungen zu meistern und neu zu interpretieren.


    5. "Dies erlaubt uns unseren Leidenschaften nachzugehen, nach unseren Werten zu leben, genau die Person zu sein, die wir sind, und zu lieben, wen wir lieben möchten." Werte ergeben sich aus Leidenschaften als beste Motivation für unser Handeln. So wie wir sind oder werden wollen.


    6. "Sie lädt uns ein auf eine Reise hin zu etwas Besserem." Der Weg ist das Ziel in eine harmonische Weiterentwicklung.


    7. "Willkommen in einer sich ständig verändernden Welt mit fließenden Übergängen." In unserer schnellen Welt bleiben Veränderungen nicht aus. Flexibilität ermöglicht uns die jederzeitige Anpassungsfähigkeit.


    8. "Willkommen in der Freiheit." Vermeintliche Zwänge sind die häufigsten Restriktionen. Und persönliche Freiheit das höchste Gut.



    Hinweise auf beispielhafte bisherige Beiträge in unserem Blog mit Key-Words: 258/1, 227/1, 168/1, 016/1, 015/1, 005/1 (Antrieb), 234/1, 124/1 (Erneuerungsbegeisterung), 313/1, 307/1, 302/1, 296/1, 248/1 (Hobby/Leidenschaft), 294/1, 275/1, 185/1 (Identitätskrise), 314/1, 275/1, 254/1, 236/1, 224/1 (Individualität), 287/1, 286/1, 275/1 (Lebensqualität), 315/1, 305/1 (Lebenswerk), 327/1, 326/1, 283/1, 241/1, 048/1 (Liebe/Liebeserklärung), 294/1, 280/1, 278/1 (Mental Health), 302/1, 076/1 (Spielerische Intelligenz), 287/1, 286/1 (Überlebensqualität), 301/1 (Zeitenwende), 294/1, 270/1, 223/1 (Zukunftsfähigkeit), 240/1, 124/1 (Zukunftsoptimismus) sowie diverse Beiträge zu Kreativität und Nachhaltigkeit.



  • Beitrag 342/1 - Das Credo Bolia.com - Diesem Auftritt schließen wir uns gerne an:

    Das Credo Bolia.com


    Diesem Auftritt schließen wir uns gerne an: 



    Das Intro und Extro des aktuellen Kataloges mit freundlicher Genehmigung von  Bolia.com*


    Unsere wunderschöne Welt entwickelt sich weiter, und mit ihr auch wir.


    Im Fluss des Lebens werden wir unserer fantastischen Möglichkeiten, unserer Entscheidungen, und des Fußabdruckes, den wir hinterlassen, bewusst.


    Wie die Natur, die uns umgibt, finden wir neue, spannende Wege, um zu wachsen, die festen Strukturen, die uns einschränken, aufzuweichen, unsere Kreativität freizusetzen und um unser Leben, unsere Arbeit und unsere Welt mit neuen Augen zu sehen.


    Dies erlaubt uns unseren Leidenschaften nachzugehen, nach unseren Werten zu leben, genau die Person zu sein, die wir sind, und zu lieben, wen wir lieben möchten.


    Sie lädt uns ein auf eine Reise hin zu etwas Besserem.


    Willkommen in einer sich ständig verändernden Welt mit fließenden Übergängen.


    Willkommen in der Freiheit.


    * Vertreten durch Darja Karsten, Store Manager, Bolia.com Augsburg, Moritzplatz 4, 86150 Augsburg


    de-dka@bolia.com


  • Beitrag 341/1 - Positionspapier zur Zukunft des Handwerks - Zwischenbilanz unseres Forschungsprojektes - Teil 2: Anstehende Maßnahmen

    Positionspapier zur Zukunft des Handwerks


    Zwischenbilanz unseres Forschungsprojektes


    Teil 2: Anstehende Maßnahmen



    Dr. Bernd W. Dornach


    Wie in Teil 1 im Vorlaufbeitrag 340/1 bereits erwähnt, sind Unternehmen mit Vorbildcharakter, die den Erfolgsprozess mit strategischen Programmen bereits in Angriff nehmen, in der Handwerksbranche eher noch selten anzutreffen.


    Diese positiven Vorzeigebeispiele sind es jedoch, die wir seit vielen Jahren systematisch versuchen ausfindig zu machen, um die Besonderheiten zu analysieren und zu systematisieren. Gleichzeitig sammeln wir natürlich selbst auch wertvolle Hinweise bei Betrieben, denen wir beratend zur Seite stehen dürfen. Alle Ergebnisse sind Bestandteil unseres qualitativen Forschungsprojektes mit den entsprechenden Veröffentlichungen in unserem Blog sowie Lehraufträgen und Vorträgen.


    Das Ergebnis als Basis für die nunmehr überfälligen Veränderungsprozesse lesen Sie als Zwischenbilanz und für Ihre geschätzte weitere Diskussion mit uns in diesem Artikel.


    Zusätzlich verweisen wir auf die dazu unten aufgeführten korrespondierenden Beiträge unseres Blogs.


    1. Der Ausgangspunkt für alle Veränderungsprozesse ist und bleibt die Strategie, aus der die späteren Maßnahmen dann abgeleitet werden. Nach unseren Erfahrungen wird die Bedeutung einer derartigen Strategie im Handwerk noch bei der großen Masse der Betriebe grundlegend vernachlässigt. Und diese Strategien sind es letztlich auch, die jetzt im Handwerk 


    - grundlegend reformiert, 


    - auf die schnell veränderten Rahmenbedingungen adaptiert


    - und an die individuellen Wertvorstellungen der Entscheider angepasst werden müssen. 


    Das wissenschaftliche Know-how dafür ist theoretisch längst bekannt, praktisch fehlt es an der konsequenten Anwendung dieses Wissens. Die Wertigkeit einer derartigen Strategie steht völlig außer Zweifel. 


    Die zusätzliche Berücksichtigung 


    - kreativer Ansätze, 


    - für die darauf aufbauende Alleinstellung 


    - und letztlich die Positionierung macht aus der Pflicht die Kür.


    2. Die Verantwortung für die Umsetzung ist und bleibt Sache des Managements, also der Unternehmensführung. Gute systemische Berater, die sich im Handwerk auskennen, stehen dabei auch für die organisatorische und faktische Umsetzung im Zeitablauf zur Verfügung.

    Je klarer und tragfähiger die vorausgegangene Strategieentwicklung erfolgte, 


    - desto eindeutiger können die Umsetzungsschritte bewertet werden,


    - umso besser funktioniert die Delegationsfähigkeit mit Übernahme von Verantwortung 


    - und zunehmend wichtigere Integration der Mitarbeiter.


    Im Ergebnis entsteht aus diesem Prozess dann die für die Mitarbeiter sowie Kunden so wichtige 


    Unternehmenskultur, 


    die gerade auch im Handwerk jetzt genauso erfolgsbestimmend wie selten ist.


    3. In der logischen Abfolge dieser Vorgehensweise sind anschließend die Mitarbeiter anzusprechen.


    Das dabei wiederum zentrale Probleme des Handwerks ist das Ergebnis langjährigen Missmanagements und zwischenzeitlich existenzbedrohend in allen Gewerken. Dazu hier an dieser Stelle nur die wichtigsten Stichworte zur Problemlösung:


    - Verbesserung des Images des Handwerks als Antwort auf die Veränderung der Werte


    - Steigerung der Attraktivität der Arbeitsbedingungen


    - Verbesserte Schulungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten.


    Grundsätzlich ist dazu anzumerken, dass dies nicht wie so oft mit dem Ruf nach staatlicher Förderung und Verantwortung dritter, sondern vor allem mit Eigeninitiative zum Erfolg führt. Die Tatsache, dass die Verantwortung für die zeitgerechte Weiterbildung längst nicht mehr den überforderten öffentlichen Institutionen überlassen werden kann, sondern in der individuellen Verantwortung der betroffenen Betriebe, bzw. der Wertschöpfungskette liegen muss, ist längst bekannt.


    4. Handwerker sind Dienstleister. Diese einfache Ansage, hinter der die bemerkenswerte Idee


    - mit Dienen verdienen


    steckt, beinhaltet mehr Zündstoff, als auf den ersten Blick erkennbar und ist absolut keine Selbstverständlichkeit.


    In Zeiten der Probleme einen Handwerker zu bekommen, wurde die Erfolgsidee der Positionierung als Dienstleister mit Füßen getreten. Das Grundrezept zur Differenzierung vom Wettbewerb und Erhöhung der Begehrlichkeit, aus der sich dann die Chance zur Wertschöpfung, sprich Durchsetzung besserer Preise ergibt, läuft ebenso nach bekannten Strickmustern:


    - aktive Bedarfserkennung der echten noch verbleibenden Marktlücken,


    - Denkansatz als Partner des Kunden und nicht "Melkkuh" sowie


    - Full-Service-Problemlösungen, statt situativer Erfüllungsgehilfe.


    Nur beispielhaft sei hier an die immer noch große Herausforderung der Lösung der Schnittstellenproblematik erinnert, die im spezialisierten deutschen Handwerk die Abstimmung der Gewerke noch immer dem Kunden abverlangt. 


    5. Nahtlos fügt sich hier die Notwendige der Kooperation an. Das Angebot gewerksübergreifender Angebote funktioniert nicht im Alleingang. Dies auch deshalb, weil die Komplexität der erforderlichen Problemlösungen in allen Branchen exponentiell zunimmt. Das heißt im Wesentlichen


    - alle Gewerke aus einer Hand anzubieten


    - dafür auch die Verantwortung mit einem Ansprechpartner zu übernehmen


    - und die Voraussetzungen juristisch und organisatorisch zu schaffen.


    Dass dabei beispielsweise auch Mitarbeiterschulungen, Lieferantenkontakte und jedwede Form von Marketing gemeinsam effizienter und professioneller gelöst werden können als im Alleingang ist längst nachgewiesen.


    In diesem Zusammenhang werden auch


    - Franchise-Konzepte in diversen Ausprägungen als Königsweg ihren Siegeszug weiter ausbauen, 


    - gepaart mit Offenheit auch für neue Formen der Kooperation, insbesondere in der Wertschöpfungskette,


    - getreu der Devise: "Do what you do best, and outsorce the rest." 


    6. Die mehrfach angesprochene Eigenverantwortung der Betriebe betrifft auch die Aufgabe der Kommunikation. Dabei kann die im Beitrag 399/1 dokumentierte neue Imagekampagne für das deutsche Handwerk nur die Rahmenbedingungen aufzeigen. Aufgabe der einzelnen Betriebe bleibt


    - die individuelle Umsetzung,


    - die Berücksichtigung der veränderten Bedingungen für erfolgreiche Kommunikationsstrategien


    - und das Hineintragen ins eigene Team und Hinaustragen zum Kunden


    Egal ob kostengünstiger und effizienter in der Kooperation oder in aufwändigerer Eigenregie.


    Auch das Handwerk unterliegt in Hoch- wie in Niedrigphasen der Konjunktur dem Gesetz des Wettbewerbs und dementsprechend der individuellen Notwendigkeit, um auf sich aufmerksam zu machen. 

    Dies alles letztlich getreu meinem Leitsatz:


    "Wer nicht kommuniziert wird exkommuniziert." 


    7. Mit dieser systematischen Reihenfolge entwickelt sich die nächste Aufgabe der Kundenzufriedenheit, die im Handwerk immer noch ein Schattendasein führt. Die drastisch zunehmende Bedeutung ergibt sich allein schon aufgrund der Tatsachen, dass


    - durch allgegenwärtige Social-Media-Aktivitäten die Transparenz der Ereignisse unvermeidbar ist,


    - die Reklamationsflut sich weiterhin überproportional im Steigflug befindet


    - und die Konzentration auf die Unzufriedenheit leider zum gesellschaftlichen Phänomen geworden ist.


    Auch dabei gilt hier in aller Kürze ein alter Erfahrungswert von mir:


    "Ein Kunde der reklamiert und nachträglich zufriedengestellt wird, ist mehr wert, als ein Kunde, bei dem man meint, er ist rundherum zufrieden."


    8. Auch der Schlussakkord ist im Handwerk genauso vernachlässigt wie kompromisslos: Die Weiterempfehlung. Dabei gelten wieder ein paar unumstößliche Gesetzmäßigkeiten, die für erfolgreiche Handwerksbetriebe eigentlich symptomatisch sind, aber leider viel zu häufig ignoriert werden:


    - ganze Generationen im Handwerk lebten bestens mit diesem nachhaltigen "Rezept"


    - das es allerdings heute längst nicht mehr zum Nulltarif gibt,


    - weil der Kunde 2.0 auch dafür einen konkreten Gegenwert erwartet.


    Neben Pragmatismus und systematischer Verankerung im Geschäftsalltag ist auch hier wieder Kreativität ganz besonders gefragt. Und vor allem die Einhaltung aller bisher in diesem Beitrag genannten Vorgaben und nicht nur, wie so häufig, Stückwerk und Zufallsprinzip. Zur Sensibilisierung gilt auch hier wieder eine meiner Devisen:


    "Lassen Sie Ihre Kunden ein Leben lang nicht mehr allein."


    Resümee und Ausblick: Der immer wieder geforderte Ruf nach dem Staat und schneller Förderprogramme wird von politischen Akteuren entschieden, die vom Handwerk meist nicht die geringste Ahnung haben.


    Wir haben um die Jahrtausendwende mit unserem Projekt "Faszination Handwerk - Eine Auslese der Besten" nachweislich grundlegend überfällige Veränderungen angestoßen.


    Die Inhalte und Auswahlkriterien für die Auftragsvergabe können heutzutage allerdings nurmehr als Selbstverständlichkeit gewertet werden. Ein Up-date für die "Zeitenwende" ist unabdinglich, um auch im Handwerk am Ball zu bleiben.


    Jetzt geht es ums "Innenleben", um die Denke, den Charakter, die Verantwortung, die Sinnstiftung der Tätigkeit, die Umsetzung des New Work auch im Handwerk und als Klammer um eine zeitgemäße Interpretation von Nachhaltigkeit. 


    Dazu gehört ein gehöriger Schuss Überzeugungskraft, Souveränität, Offenheit und grundlegender Bereitschaft die Herausforderungen der Zukunft aktiv umgehend anzunehmen. 


    Die Handwerker von heute und morgen müssen sich damit eher als Missionare und Vorbilder statt als Abwickler oder Problemlöser definieren.


    In kaum einer anderen Zunft arbeiten Menschen mit Menschen, ähnlich wie in der Branche der Pflege- und Heilberufe, so intensiv zusammen wie im Handwerk. Und die Menschen sind allerorten und in allen Bildungs- und sozialen Schichten gerade dabei, sich grundlegend in Ihren Einstellungen zu verändern.

    Der Markt ist gerade auch im Handwerk wieder einmal schon weiter als das Angebot.


    Die Chancen stehen gut ...


    Für Vordenker, die die Herausforderungen frühzeitig angreifen!




    Die Beiträge 340/1 und 341/1 erscheinen zeitgleich in meinem Profil des 5-Sterne-Teams als Hinweis auf meine dortigen Vortrags- und Seminarangebote: https://www.5-sterne-trainer.de/trainer/bernd-dornach/


    Hinweise auf korrespondierende Beiträge finden sich neben vielen Fallbeispielen und Gastbeiträgen auch in unserem Blog: 


    Handwerk als Macher der Nachhaltigkeit 339/1

    Handwerk als Wirtschaftsmacht 339/1

    Handwerk erlebbar 302/1

    Handwerker-Vermittler 309/1

    Handwerk neu gedacht 341/1, 340/1, 339/1, 243/1, 242/1, 241/1, 130/1, 129/1, 128/1

    Handwerks-Brauerei 296/1

    Handwerks-Marketing 302/1, 254/1, 243/1, 036/1, 035/1, 027/1

    Handwerks-Organisationen 264/1, 241/1

    Handwerkszeug für Marketing 141/1

    Handwerk und Kreativität 339/1



  • Beitrag 340/1 - Positionspapier zur Zukunft des Handwerks - Zwischenbilanz unseres Forschungsprojektes - Teil 1: Der Status Quo

    Positionspapier zur Zukunft des Handwerks


    Zwischenbilanz unseres Forschungsprojektes


    Teil 1: Der Status Quo



    Dr. Bernd W. Dornach


    Dieser Beitrag soll im Nachgang zum Beitrag 339/1 den Kontext des Handwerks im Umfeld der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beleuchten. Er entspricht damit dem Ansatz unseres qualitativen Forschungsprojektes sowie unserem


    Blick über den Tellerrand.


    Aktuell stehen bekanntlich in allen Branchen und Gesellschaftsschichten grundlegende Veränderungsprozesse an. Dem kann sich auch das Handwerk nicht entziehen. 


    Wir beobachten und begleiten dazu seit geraumer Zeit Betriebe mit offensiven Strategien, die den Weg in die neue Zukunft tragen.


    1. Veraltete Strukturen bremsen Veränderungsbereitschaft


    Bei kritischer Betrachtung der aktuellen Situation im Handwerk kann man bei der Mehrheit der Betriebe über die veralteten Strukturen nicht hinwegsehen: Bindung an traditionelle Inhalte der Gewerke, geringe Präsenz in der Öffentlichkeit, Sichtweise als notgedrungener Erfüllungsgehilfe.


    Die entscheidende Frage zum Status Quo lautet, wie sich der Veränderungsdruck aktuell tatsächlich im Mindset und im Handeln bei der Mehrheit der Handwerksbetriebe darstellt?


    Als erstes Ergebnis dieser Beobachtungen lässt sich feststellen, dass die Innenwahrnehmung bei den Betrieben wie schon oft in der Vergangenheit wiederum mit deutlicher zeitlicher Verzögerung stattfindet. Der Ernst der Lage wird im Handwerk weniger erkannt, als in anderen Branchen.


    2. Nachfrage-Automatismus hemmt kritische Selbstanalyse


    Neben der ungewöhnlich langen Phase der Übernachfrage in den letzten Jahren existiert häufig noch eine Auftragslage aus dieser Konjunktur-Hoch-Zeit, die es jetzt erst einmal abzuarbeiten gilt. 


    Ein Warnsignal stellt aktuell der schnelle Absturz im zweistelligen Umsatzbereich im Bau-Handwerk dar, der schon bald auf die gesamte Wertschöpfungskette und damit alle zusammenhängenden Gewerke in der Bau- und Ausbaubranche mit zeitlichem Verzug durchschlagen wird.


    Ein nicht zu übersehender Hinweis ergibt sich auch aus der drastischen Eintrübung des Konsumklimas bzw. dem Ausgabeverhaltens der privaten und gewerblichen Nachfrage. Die Unsicherheiten in der wirtschaftlichen Entwicklung paaren sich mit der Notwenigkeit der Sparzwänge bei vielen Einkommensgruppen.

    Dadurch sind auch die Lebensmittelhandwerke sowie die handwerksnahen persönlichen Dienstleitungen bereits heute massiv betroffen.


    3. Prognose der absehbaren Marktentwicklung


    In Anbetracht der ziemlich wahrscheinlichen weiteren wirtschaftlichen Verschlechterung der Rahmenbedingungen ist nach Meinung des Verfassers davon auszugehen, 


    dass ein Drittel der aktuell am Markt befindlichen Handwerksbetriebe bereits in den nächsten 3 Jahren vom Markt verschwunden sein wird,


    wobei statistisch längst nachgewiesen ist, dass die Existenzgründungen wie in anderen Branchen auch im Handwerk diese Entwicklung nicht ansatzweise wett machen können.


    Da es sich bei den Betriebsauflösungen häufig um Klein- und mittelständische Betriebe handelt, wird dieser Rückgang an Betrieben im Handwerk weniger spektakulär und medienwirksam verlaufen, als bei den Großbetrieben. 


    4. Vom Verdrängungswettbewerb zur Unterversorgung


    Gleichwohl ist absehbar, dass mit dem Verlust der Ausbildungs- und Arbeitsplätze, die zusätzlich aufgrund des Wertewandels bei den Interessenten immer schwieriger besetzt werden können, auch eine Unterversorgung der grundsätzlichen Nachfrage einhergehen wird. Im Klartext: Eine Deckung vieler Bedarfe im eingespielten Wirtschaftsprozess, wie wir es aus der Vergangenheit kennen, ist im Handwerk schon in Bälde nicht mehr sichergestellt.


    5. Das Instrumentarium für Überlebensstrategien muss neu gedacht werden


    Es ist nicht überzogen, im Gesamtkontext dieser Entwicklungen von einer absehbaren echten Zeitenwende im Handwerk zu sprechen.


    Dabei geht es nicht mehr nur um die auch von unserem UNI MARKETING Institut für HANDWERKS-MARKETING um die Jahrtausendwende geforderten und vielfach konkret begleiteten Hausaufgaben in der Organisation und im Auftreten der Betriebe,


    sondern um das Selbstverständnis der gesamten Handwerksbranche. 


    6. Handwerksorganisationen im Denkansatz überfordert


    Die Handwerksorganisationen sind in Ihrer aktuellen Struktur darauf nicht vorbereitet. Nach meinen Erfahrungen versteifen sich diese leider seit geraumer Zeit auf bürokratische Einwirkungen und Regulierungen zur eigenen Daseinsberechtigung.


    Bereits heute sind die ursprünglich international vorbildlichen Handwerksordnungen, die Differenzierung der Gewerke, das duale Ausbildungssystem in der Wertschätzung bei der breiten Bevölkerung und damit auch als beruflich attraktive Alternative nicht angekommen. In der Konsequenz ergibt sich daraus die weiter zunehmende öffentliche Meinung, dass derartige Organisationsformen für den Markzugang für jeden Investor oder Existenzgründer eher hinderlich sind. Der geneigte Kunde erwartet schließlich keine bürokratischen Hemmnisse, sondern konkrete Leistungen für sein gutes Geld.


    Das undurchschaubare Hin und Her bei der Auflösung oder Wiedereinführung des Meisterzwangs mit Ausnahmeregelungen sowie dem Zuständigkeitskampf zwischen Handwerkskammern und Innungen in der Ausbildung der Unternehmer und Fachkräfte ist dabei zusätzlich völlig kontraproduktiv.


    7. Die eigentlichen Probleme


    Die Konsequenzen sind bekannt. Dramatische Imagedefizite und im Unternehmertum unzulängliche Schulungs- und Beratungsinhalte haben zu folgender dramatischen Situation geführt: 


    Mangel an Mitarbeitern, Nachfolgern, Existenzgründern und frustrierte überforderte Unternehmer.


    Umgehung aufwändiger Ausbildungen durch schlecht ausgebildete Jobhopper auf der einen Seite und unerfahrene Spezialisten mit einseitigen Fähigkeiten und mangelnden Erfahrungen auf der anderen Seite.


    Eine zunehmend negative Belastung der Unternehmerbefindlichkeit, geschweige denn einer damit zusammenhängenden Unternehmenskultur.


    Diese Themen, die bisher grundlegend ignoriert werden, könnte man auch als Hauptauslöser für die sich weiter abzeichnenden Negativentwicklungen im Handwerk ausmachen.


    8. Grundsätzliche Lösungsansätze für sofortiges Umdenken


    Um den Turnaround einzuleiten, ist umgehend der von mir schon lange geforderte Blick über den Tellerrand in andere Branchen überfällig. Dies ist einer der Gründe, warum in unserer neuen Publikation in der Mehrheit auch Beispiele aus anderen Branchen neben dem Handwerk zur Ableitung von Empfehlungen herangezogen werden.


    Zu weiteren Ausführungen über die nunmehr anstehenden Veränderungsprozesse sowie korrespondierende bisherige Beiträge in unserem Blog bitten wir die Inhalte in Teil 2 zu beachten.



  • Beitrag 339/1 - HANDWERK NEU DENKEN - Gratulation!

    HANDWERK NEU DENKEN


    Gratulation!



    Dr. Bernd W. Dornach


    ENDLICH! 


    Das Handwerk wacht auf! Gratulation zur neuen, reichweitenstarken Kampagne für das Handwerk. Mit Zahlen, Daten, Fakten und den richtigen Beweisen für den Blick nach vorne.


    Mitten in meinen Arbeiten eine echte Motivation, die ich deswegen aus der Kampagne gerne zitiere.* Und unter Hinweis auf viele korrespondierende Beiträge von mir in unserem Blog sowie die Ergebnisse des qualitativen Forschungsprojekts im nächsten Beitrag. Und nicht zuletzt auf meine aktuellen Vorträge ** und Bücher ***


    1. Handwerk ist die verkannte Wirtschaftsmacht


    Im Handwerk arbeiten mehr als 5,6 Millionen Unternehmer/-innen, Meister/-innen, Gesell/-innen und Auszubildende – weltoffen, tatkräftig und engagiert. Denn das Handwerk lebt von Händen, die anpacken können. Und von Menschen, die ihren Weg gefunden haben.


    2. Handwerk ist auch "Kopfwerk"


    Planen, berechnen, Probleme lösen – im Handwerk ist auch ganz viel Köpfchen gefragt. Beste Voraussetzungen dafür schafft die einzigartige, international hoch angesehene duale Berufsausbildung mit ihrer Kombination aus Theorie und Praxis. Und wer möchte, kann mit spezifischen Fort- und Weiterbildungen, der Meisterprüfung oder einem anschließenden Studium ganz eigene Karrierewege gestalten.


    3. Handwerk ist gelebtes Unternehmertum


    Einen Betrieb zu gründen und selbstständig zu sein, gehört zur DNA des Handwerks. Und auch die Übernahme bietet viele Chancen: Im Handwerk gibt es eine Million Betriebe mit durchschnittlich sieben Mitarbeiter/-innen. Rund 200.000 davon suchen in den nächsten zehn Jahren Führungsnachwuchs. Beste Aussichten für junge Talente, die schnell Verantwortung übernehmen wollen.


    4. Handwerk ist der Macher der Nachhaltigkeit 


    Wenn es um Nachhaltigkeit, Klimaschutz und die Energiewende geht, brauchen wir das Handwerk. Ohne Handwerk kein Smart Home, keine erneuerbaren Energien und keine modernen Mobilitätstechniken. Zahlreiche Gewerke arbeiten aktiv daran mit, die Klimaziele zu erreichen. Hier sind die wichtigsten im Überblick.


    5. Handwerk ist Innovator und Integrator


    Handwerk ist ein Innovationsmotor. Viele Erfindungen und Patente haben ihren Ursprung im Handwerk und werden in enger Kooperation mit Wissenschaft und Forschung umgesetzt. Handwerk ist aber auch ein wichtiger Integrationsmotor. Viele nach Deutschland Geflüchtete bauen sich ein neues Leben im Handwerk auf.


    6. Handwerk ist vielseitig und praxisnah


    Ob praktisch versiert oder theoretisch stark, ob technisch begabt, künstlerisch veranlagt oder alles zusammen: Als Deutschlands Ausbilder Nummer 1 bietet das Handwerk mit seinen über 130 Ausbildungsberufen für jedes Talent und jeden Schulabschluss die passende Perspektive. Und entwickelt Profis in Berufen, die tatsächlich gebraucht werden.


    7. Handwerk ist das Studium der Zukunft


    Handwerk ist offen. Für alle, die studiert haben, und alle, die studieren wollen. Ein Abitur oder Studium kann die Ausbildungszeit im Handwerk oft verkürzen. Umgekehrt berechtigt ein Meisterbrief auch ohne Abitur zum Studium an einer Fachhochschule oder Universität und zählt genauso viel wie ein Bachelor. Auch Studienaussteiger/-innen sind im Handwerk willkommen.


    8. Handwerk von Deutschland in die weite Welt


    Das deutsche Handwerk genießt weltweit einen guten Ruf. Unsere duale Berufsausbildung ist international hoch angesehen. Manche Betriebe bieten Praktika im Ausland oder Austauschprogramme bereits während der Ausbildung an. Und als Gesell/-in oder Meister/-in gibt es später gute Chancen auf Jobs in der ganzen Welt. Denn die ganze Welt braucht Handwerk.


    Last but not least: Unser wichtigstes Credo: Handwerk ist Kreativität pur


    Geschick, Logik, Pragmatismus – das sind Fähigkeiten, die die meisten mit dem Handwerk verbinden. Doch auch kreative und gestalterische Fähigkeiten spielen fast immer eine Rolle. Nicht nur im Umgang mit Stoffen, Materialien, Formen oder Farben. Sondern auch bei der Suche nach originellen Ideen und flexiblen Lösungen.


    * Verwendung von Originalzitaten aus der Kampagne mit besonders empfehlenswertem Hinweis auf die dortigen Praxisbeispiele unter 

    https://www.handwerk.de/neudenken


    ** Vortragsanfragen gerne unter

    https://www.5-sterne-redner.de/referenten/bernd-w-dornach/


    *** Verzeichnis aller lieferbaren Bücher (auch wenige Restexemplare vergriffener Exemplare dort portofrei bestellbar)

    https://www.unimarketinggroup.de/buecher


    Beispielhafte bisherige Beiträge in unserem Blog mit Key-Words: 243/1, 242/1, 241/1, 130/1, 129/1, 128/1 (Handwerk neu gedacht), 302/1, 254/1, 036/1, 035/1, 027/1 (Handwerks-Marketing) und mit vielen Fallbeispielen im Blog aus meiner Arbeit.


  • Beitrag 338/2 - "Ganz schön groß, so eine kleine Sache" - Die bemerkenswerte Initiative in DER ZEIT - Teil 1: Hinstimmung und Motivation zum Mitmachen und selbst erleben

    Nachhaltigkeit mit kleinen Beiträgen von vielen Teilnehmern


    "Ganz schön groß, so eine kleine Sache"


    Die bemerkenswerte Initiative in DER ZEIT


    Teil 1: Hinstimmung und Motivation zum Mitmachen und selbst erleben


    Dr. Bernd W. Dornach


    Dieser Beitrag beinhaltet im ersten Teil einen Überblick wichtiger Aussagen des Leitartikels von Uwe-Jean Heuser in DER ZEIT Nr. 19 vom 04.05.2023 zum Titelthema: "1 Quadratmeter Leben" in Ergänzung zum Abdruck der offiziellen Pressemitteilung dazu im Beitrag 337/1 *.


    Im zweiten Teil erfolgt dazu eine Würdigung des Konzeptes zur Einspielung für unsere qualitatives Forschungsprojekt sowie unsere Vorträge, Konzepte und Lehraufträge. Danke bei dieser Gelegenheit für die Steilvorlage.


    1. "Dies ist ein fröhlicher Artikel. Ein Startschuss. Ein Aufruf zum Mitmachen". Dem schließen wir uns hiermit an und möchten unsere Leser auch mit diesem Appell zur Teilnahme motivieren"


    2. "Aufgeben ist der größte Feind der Natur und des Klimas ... Und es ist eben nicht egal ... ob wir uns in Deutschland anstrengen, so lange 1,4 Milliarden Chinesen ihre Umwelt zugrunde richten ... was ich mir alles verbiete und verkneife, wenn die anderen auf die Seychellen jetten und kiloweise Rindfleisch vertilgen"


    3. "Es ist alles andere als egal, was in Deutschland geschieht - für den Planeten wie auch die heimische Natur. Und die Menschen bei uns bewegen sich. Der Fleischkonsum ist erheblich zurückgegangen - um neun Kilogramm pro Jahr in nur vier Jahren. Es gibt fast 40 Prozent weniger Inlandsflüge als vor Corona. Deutschland ist ... ein Labor für globale Nachhaltigkeit"


    4. "Und auch im Weltmaßstab entsteht Bewegung. Die USA unterstützen grüne Technik im eigenen Land mit über 300 Milliarden Euro. Und China, wo schon jede dritte Neuzulassung ein E-Auto ist, baut jährlich so viel erneuerbare Energie hinzu wie der Rest der Nationen zusammengenommen." Wie so oft hat obige Aussage zu China als Umweltzerstörer also auch zwei Seiten


    5. "Wenn die Menschen anfangen, nachhaltig zu leben, wenn sie sich wenigstens ein bisschen umweltbewusst ernähren, kleiden, bewegen, setzen sie sich als Bürgerinnen und Wähler schon für Nachhaltigkeit ein. Und bald könnte die >Ist doch egal< -Lethargie zu einer  >Wir machen mit< -Welle werden." Und das heißt auch sich sehr bewusst und mit Bedacht mit den aktuellen Initiativen und Profilierungen der diversen Aktionisten und fragwürdigen Aktivitäten, gerade auch im Fang nach Aufmerksamkeit und Wählerstimmen sowie oft auch Green Washing auseinanderzusetzen, sein eigenes Urteil zu bilden und Haltung zu zeigen. Und wie im Fall der ZEIT-Initiative für jeden einzelnen Beteiligten so auch im Ergebnis "neue Nähe zur Natur entsteht"


    6. "Ganz schön groß, so eine kleine Sache. Also dachten wir hier bei der Zeit: Helfen wir doch ein bisschen nach und machen ein Angebot." Deswegen liegt der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung ein Samentütchden bei, dass sich mit dem Link im Vorlaufartikel 337/1 auch von Nichtlesern für den schlanken Betrag von 1 Euro pro Exemplar bestellen lässt"


    7. Und wie es sich gehört sind diverse Partner in diese Aktion eingebunden. Die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, dem ausgewiesenen Hersteller der speziell zertifizierten Samenmischungen aus deutschem Anbau, der Rieger-Hofmann GmbH, einem achtköpfigen Expertenrat vom Staudengärtner bis zur Gartenarchitektin, vom Ökologieprofessor bis zur Naturschutzprofessorin


    8. In den nächsten Wochen wird DIE ZEIT und die digitale Ausgabe von ZEIT ONLINE darüber berichten. Und wir von UNI MARKETING sind mit unserem qualitativen Forschungsprojekt dabei. Mit der Aufforderung zum Mitmachen bei unseren Lesern und einigen ganz gezielten Einzelexplorartionen. Die Auswertung des gesamten Prozesses übernimmt wieder die Senckenberg-Gesellschaft mit Hilfe eines KI-Algorithmus mit dem die dortigen Experten neue Erkenntnisse sammeln können. Und wenn Sie online an der speziell eingerichteten Umfrage des Frankfurter Instituts für sozial-ökologische Forschung teilnehmen wollen, dann erfahren die Experten dort ganz nebenbei etwas darüber, was die Menschen zum grünen Gärtnern motiviert und wie sie sich selbst dabei aktuell verändern. Sollte es bei dem individuellen Engagement im eigenen Garten oder auf dem Balkon nicht klappen, gibt es noch eine Beratungskolumne "Anruf beim Staudengärtner"


    Für das erste Resümee wieder zurück zu einer Zitation mit Sprichworten aus dem Originalbeitrag von Uwe Jean Heuser:


    "Wie der Gärtner, so der Garten" oder andersherum: "Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut" und seine Schlussworte, die auch unsere korrespondieren Beiträge bestätigen: "Humor und Optimismus sind gefragt, Engagement und Langmut. Allesamt sympathische Eigenschaften. Also - haben Sie Lust? ... Es könnte ein Abenteuer fürs Leben werden. Und ein Gewinn für die Natur."


    * Heuser, Uwe- Jean: Freude am Wachstum. Nachhaltiges Gärtnern hilft der Artenvielfalt und ist ein Erlebnis für die Menschen selbst. Machen Sie mit! In: DIE ZEIT Nr. 19 vom 04.05.23, www.zeit-de/vorgelesen


    Alle Informationen auch auf ZEIT ONLINE unter www.zeit.de/1qm



    Beispielhafte korrespondierende Beiträge in unserem Blog mit Key-Words: 294/1, 287/1, 259/1 (Charaktereigenschaften) 324/1, 321/1, 291/1, 017/1 (Glücksfaktor), 294/1, 178/1 (Haltungswechsel), 320/1,238/1, 200/1, 100/1, 099/1 (Humorquotient), 313/1, 307/1, 302/1, 296/1 248/1 (Hobby) sowie diverse Beiträge zum Marketingfaktor Nachhaltigkeit und konkreten Beispielen




    Nachtrag vom 11.05.2023


    "Die verkaufte Auflage der „Zeit“ lag im vierten Quartal 2022 bei rund 623.100 Exemplaren, davon rund 284.600 E-Paper. Wenn nur ein Bruchteil der Leser*innen mitmacht, kämen eine Menge Quadratmeter zusammen … die zugleich eine blühend-bunte Werbung nicht nur für den Artenschutz, sondern auch für das Medium wären. Eine in jeder Hinsicht kluge Aktion – und aus Marketingsicht eine Top-Kundenaktivierung."


    Hermes, Vera: Groß angelegter Feldversuch: Lasst Blumen sprießen, in absatzwirtschaft newsletter vom 10.05.23


  • Beitrag 337/1 - Anregung zum Mitmachen: Ein Quadratmeter Grün

    Anregung zum Mitmachen:


    Ein Quadratmeter Grün: Neue ZEIT-Nachhaltigkeitsinitiative verbindet Insektenvielfalt, KI und Citizen Science

    Pressemitteilung von Judith Busch (Referentin Unternehmenskommunikation ZEIT Verlagsgruppe)


    X, Yps, Zeit: Die "Zeit" legt ihrer morgigen Ausgabe Saaten¬mischungen bei. Die neue Nachhaltigkeits¬initiative "Ein Quadrat¬meter für eine grünere Welt" soll Bio-diversität, KI und Bürger¬forschung verbinden. Bei dem Projekt machen die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Institut für sozial-ökologische Forschung mit. Ein Webinar soll heute um 19 Uhr u.a. "Tipps für naturnahe Gärten und Balkone" geben.


    zeit-verlagsgruppe.de



    3. Mai 2023


    Ein Quadratmeter Grün: Neue ZEIT-Nachhaltigkeitsinitiative verbindet Insektenvielfalt, KI und Citizen Science


    DIE ZEIT und ZEIT ONLINE laden ein zum Gärtnern und starten mit ihrer Leserschaft eine groß angelegte Nachhaltigkeitsinitiative. Mit dem Projekt „Ein Quadratmeter für eine grünere Welt“ schaffen DIE ZEIT und ZEIT ONLINE einen bisher einmaligen Ansatz, um die Themen Biodiversität, künstliche Intelligenz (KI) und Bürgerforschung („Citizen Science“) zu verbinden. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung durchgeführt und vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung begleitet.


    Der Gesamtausgabe der ZEIT #19/2023, die am 4. Mai erscheint, liegt je eine von zwei Samenmischungen bei. Insgesamt werden so rund eine halbe Million Saattüten an die Leserinnen und Leser verteilt. Auch Online-Abonnenten und Nicht-Abonnentinnen können die Tütchen mit Wild- und Feldblumen zum Selbstkostenpreis im ZEIT Shop bestellen: https://shop.zeit.de/die-zeit-1-quadratmeter-fuer-eine-bessere-welt/8295/samentuetchen-feldblumen-1-quadratmeter 


    Die Saatenmischungen aus heimischem Saatgut wurden eigens für die Initiative von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zusammengestellt und vom deutschen Qualitätshersteller Rieger & Hofmann produziert. Von den Leserinnen und Lesern ausgesät, kann das Pflanzengemisch die Artenvielfalt unterstützen, Insekten und anderen Kleintieren Nahrung und Unterschlupf bieten. So soll ein Netzwerk kleiner Biotope entstehen. 


    Die Nachhaltigkeitsinitiative „Ein Quadratmeter für eine grünere Welt“ besteht aus drei Säulen:


    1. Aufbau einer grünen Community mit tausenden Leserinnen und Lesern: Die ZEIT-Titelstory vom 4. Mai widmet sich diesem Thema. Redaktionelle Artikel in der ZEIT und auf ZEIT ONLINE, Social Media-Inhalte über sechs Monate und ein eigener wöchentlicher Nachhaltigkeits-Newsletter fördern den Aufbau einer Leser-Community, die dauerhaft mit der ZEIT-Redaktion und untereinander interagiert.


    2. KI-unterstützte Citizen Science: Leserinnen laden per Smartphone Fotos bei ZEIT ONLINE hoch. Mit Hilfe einer KI werten die Forschenden der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung die Fotos aus, bestimmen die verschiedenen Insektenarten und teilen die Ergebnisse mit den Lesern. Somit werden die Leserinnen und Leser selbst zu Forschenden. Zudem sind sie im Verlauf des Projekts aufgerufen, einen Fragebogen des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung über das Verhalten beim Gärtnern auszufüllen.


    3. Neues Wissen über Biodiversität: Mitmachen können alle Leserinnen und Leser – auf Balkonen, Terrassen, im Garten, auf Schulhöfen und Firmendächern. Auf diese Weise wird Tausenden neues Wissen zu Biodiversität und Nachhaltigkeit vermittelt.


    Uwe Jean Heuser, Ressortleiter ZEIT GREEN: „Natürliches Wachstum zuzulassen und anzufachen – darum geht es. Dann merkt man schnell: Nachhaltig zu gärtnern verändert nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen. Wir sind sehr gespannt, wie sich das Projekt entwickelt.“


    Das Projekt erstreckt sich über die nächsten sechs Monate und findet in ZEIT GREEN und online unter www.zeit.de/1qm statt. Es wird von einer großen „Out of Home“-Werbekampagne und einer Podcastkampagne begleitet.


    Am 3. Mai veranstalten die „Freunde der ZEIT“, das Programm für Leserinnen und Leser der ZEIT, gemeinsam mit dem Gartengestalter Jörg Pfenningschmidt und der freien Journalistin Kathrin Zinkant ein Webinar, in dem sie Tipps für naturnahe Gärten und Balkone sowie für die erfolgreiche Aussaat der Samenmischungen geben: www.freunde.zeit.de/garten

     

    Judith Busch

    Referentin Unternehmenskommunikation

    Telefon: 040 / 3280 303

    E-Mail: judith.busch@zeit.de




    Hinweise auf korrespondierende Beiträge in unserem Blog mit Key-Words: 296/1, 294/1, 293/1, 260/1, 255/1, 254/1, 223/1, 224/1, 174/2, 165/1, 164/1, 112/1, 111/2 (Thema Nachhaltigkeit im Rahmen unseres qualitativen Forschungsprojektes und Lehrauftrages an der FHM), 308/1 (Nachhaltigkeits-Manager), 336/1 (Nachhaltige Ressourcenlogik)


  • Gastbeitrag 336/1 - „Graues Gold“

    „Graues Gold“


    Gastbeitrag von Europa Bendig, Gründerin und Managin Partner von STURMundDRANG - Human Strategies for Chanching Cultures, Hamburg


    Vorspann: Nachhaltige Ressourcenlogik im Arbeitsmarkt – wie kann regeneratives Arbeiten nach der Rente aussehen?  

     

    Kehren neue Besen wirklich besser? Oder sind in Wirklichkeit die Oldies die Goldies? Wie stehen Sie zu gebraucht versus neu, zu alt versus jung? Über lange Jahre galt in unserer Konsumkultur das Neue als besser, innovativer, moderner, glitzernder, digitaler und das Alte als kaputt, grau und überholt. 

     

    Doch nun beobachten wir eine sehr moderne Rückgerichtetheit oder sollte ich sagen eine vorwärts gerichtete Neuentdeckung des Alten. Denn das Neue benötigt die mittlerweile begrenzten Ressource. Und das Neue ist in einer unsicher gewordenen Zeit auch nicht das Bewährte. Das Neue erlebt einen Bedeutungsverlust und die Erfahrung eine Aufwertung.

     

    Nachhaltige Ressourcenlogik auch für den Arbeitsmarkt 

     

    Auch in der Arbeitsorganisation und Rekrutierung zeichnet sich dieses Umdenken ab, Stichwort „Graues Gold“. Das Problem ist allen bekannt: Der Renteneintritt der Boomer, die umgekehrte Alterspyramide, die steigenden Teilzeitpräferenzen und ein paar fehlgeleitete Bildungsthemen führen zum Fachkräftemangel. Bis 2035 würde sich das Arbeitskräfteangebot ohne Zuwanderung und ohne Steigerung der Erwerbsbeteiligung um 7 Millionen verringern hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung errechnet. Es scheint: Der Schwund der Arbeitskraft ist die größte Bedrohung für unseren Wohlstand aber auch für die „Zeitenwende“ und Multi-Transformation unserer Systeme in eine digital-regenerative Zeit. 

     

    Warum also nicht von der nachhaltigen Ressourcenlogik für den Arbeitsmarkt lernen? Können wir auch Arbeitskräfte und ihre Erfahrungen „upcyclen“ und ein regeneratives Arbeiten nach der Rente anbieten? 

    Denn es gibt sie, die Arbeitswilligen in diesem Alter, die ihre Rente aufbessern oder Wissen weitergeben wollen. Als „Graues Gold“ werden sie von Schleswig- Holsteins Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen bezeichnet. Rentner wird es in 15 Jahren rund 4 Million mehr geben als jetzt, wenn sich am Eintrittsalter nichts tut. Nun müssen wir diese veredelte Werte neu integrieren und „altersinklusives Arbeiten“ lernen.  


    Die sprichwörtliche Preisfrage lautet: Wie geht „altersinklusives Arbeiten“? Wie können wir auch regenerativ mit unseren kollektiven Erfahrungen und Kompetenzen in den Unternehmen intelligenter umgehen? Regenerative Kulturen halten sich da an die Regel der „infinite games“. Man müsste Arbeit also nicht vom „Exit“ herdenken, wie es die investorengetriebene Start Up Szene propagiert, sondern als „unendliches, permanente Spiel“ mit einem adaptiven Ansatz über die Lebensphasen und Generationen hinweg. 


    Zum Beispiel ein flexibles Renteneintrittsalter – die Schweden machen es mal wieder vor. Dort gibt es bereits ein flexibles Renteneintrittsalter zwischen 61 und 69 Jahren – je nach individueller Passung. Oder halt auch das gesamte Lebensarbeitszeitmodell langfristig denken: Teilzeit in der Rush Hour des Lebens, also zwischen 30-50 Jahren, was ja auch bei der parallelen Erziehung von Kindern sehr von Vorteil sein würde. Und dafür im Alter länger arbeiten und Teilhabe sichern. 

     

    Kommen wir zum Schluss: Für die aktuellen Herausforderungen im Arbeitsmarkt braucht es nicht (nur) mehr attraktive Incentivierungen für die wenigen, jungen Fach- und Arbeitskräfte sondern mehr altersdiverse, lebensphasenorientierte, wertschätzende Arbeitskulturen in den Unternehmen. Wir brauchen jede Kompetenz und jede gute Idee. Auch das ist nachhaltiger Umgang mit knappen Ressourcen.  

     

    STURMundDRANG – Human Strategies for Changing Cultures


    Der gesellschaftliche Wandel fordert von Unternehmen, Marken und Märkten eine ständige kulturelle Evolution. Kultur ist – auch in Zeiten der Digitalisierung – menschengemacht. Daher beginnt jede Transformation beim Menschen.

    STURMundDRANG erforscht Sehnsüchte, Verhalten und Kultur in einer sich ständig wandelnden Lebens-, Arbeits- und Konsumwelt und entwickelt Erneuerungsstrategien mit und für Unternehmen und Marken, die gesellschaftlich und wirtschaftlich mehr Resonanz erzeugen.


    https://www.sturmunddrang.de/

  • Beitrag 335/1 - Der Fall Viessmann - Was ist eine Marke wert?

    Der Fall Viessmann


    Was ist eine Marke wert?


    Dr. Bernd W. Dornach


    Die große Medienresonanz auf den Verkauf der kompletten Viessmann-Klimasparte samt Wärmepumpentechnologie verwundert nicht. Es geht nicht nur um einen 12 Mrd. Euro Schachzug von Viessmann zum richtigen Zeitpunkt, sondern auch um das jüngste Beispiel einer langfristig verfehlten deutschen Wirtschaftspolitik. Die Entwicklung bei den weltweit verbauten Solarzellen, bei denen zwischenzeitlich 80 Prozent aus China stammen, wird meist als Beispiel zitiert, wie abhängig Deutschland bei der Energiewende von internationalen Märkten ist. Viessmann geht dazu gerade seinen eigenen Weg, den ich einmal aus meiner eigenen Perspektive einordnen möchte.


    1. Die Viessmann Marke


    Die technologische Idee der Wärmepumpe hat Viessmann nicht erfunden. Sicher ist aber, dass Viessmann im Konzert der großen deutschen Anbieter diese Technologie frühzeitig aufgegriffen und als System-Anbieter (!) perfektioniert hat. Als traditionelles mittelständisches Unternehmen auf Basis langjähriger Marktkenntnis und einer im Marktumfeld aufgebauten Marke. Bekannt ist, dass diese langfristige Investition in die Marke die Viessmann-Begehrlichkeit frühzeitig geprägt hat. Im Falle des Verkaufs spielt dieser in Fachkreise so bezeichnete "derivative Firmenwert" sicher auch einen erheblichen monetären Wert dar, der in Zahlen nicht leicht zu messen ist


    2. Die Viessmann Unternehmenskultur


    Nach meiner langjährigen Zusammenarbeit mit diesen und anderen Herstellern der SHK-Branche kann ich mir das Urteil erlauben, dass Viessmann eben mehr als ein Produkt baut und im Umfeld seiner perfektionierten Marketingaktivitäten auch bei der damit grundlegend zusammenhängenden Unternehmenskultur ganz vorne mitspielt. Dafür ist letztlich auch die Qualität der Handwerker-Betreuung sowie der fachlichen Schulungen maßgebend


    3. Die Viessmann Handwerker


    In diesem System macht es unbestritten den Wert der Handwerker aus, die in der Wertschöpfungskette das Angebot souveräner Problemlösungen für den Kunden/Anwender erst ermöglichen. Das hat Medienberichten zufolge auch den Käufer Carrier-Chef David Gittin als "spielverändernde Gelegenheit" durch die Akquisition motiviert. Bei Viessmann geht es konkret um den Marktzugang zu über 75.000 Installateuren in 25 Ländern, die Viessmann-Produkte in die Haushalte bringen könnten *


    4. Die Viessmann Unternehmensnachfolge


    Seit dem Jahr 2017 tritt neben der Unternehmerlegende Martin Viessmann (69) sein Sohn Max (34) öffentlich in die Fußstapfen eines 106 Jahre alten Heizungsbauers. Und beide zusammen können neben der Fähigkeit zur Vorausschau offensichtlich verdammt gut rechnen und in die Zukunft schauen. Auch nach einem jüngeren Bericht des manager magazins ist Viessmann "eine Erfolgsgeschichte, wie es sie selbst unter den erfolgreichsten Familienunternehmen selten gibt." Und während die aktuelle Nachfrage nach Wärmepumpen gerade explodiert, bricht das traditionelle Kerngeschäft mit Gasheizkesseln aufgrund gesetzlicher Bestimmungen in kürzester Zeit zusammen. Schneller Handlungsbedarf ist also angesagt **


    5. Die Diktate der Marktwirtschaft


    Das "Jahrhundertgeschäft" mit Wärmepumpen, dass die Branche aktuell überrollt, lockt international Wettbewerber an, die davon wieder einmal mit günstiger Massenfertigung profitieren wollen. Die Betriebswirtschaft spricht hier von "Skaleneffekten", was bedeutet, dass sich die in den Unternehmen anfallenden Kosten mit der Produktionsmenge reduzieren. Und das passt in die übliche Denke der Gesetze der Marktwirtschaft, dass die Preise damit eben nachfragefreundlich sinken und kleinere Hersteller auf der Strecke bleiben (siehe Solaranbieter wie oben genannt). Der jetzt politisch mit motivierte Markthochlauf macht den Erwerb für den Immobilienbesitzer am Ende der Wertschöpfungskette gewollt günstiger


    6. Die Aufgabe der Politik


    Dass die politischen Akteure davon nicht allzu viel Ahnung haben, beweisen die Schnellschüsse mit "Wumms". Beispiel am 30. April 23 bei Anne Will im Ersten Programm: Leichtfertig wird dabei über Investitionen von 12 Mrd. Euro in den deutschen Markt gesprochen, während Viessmann betriebswirtschaftlich die Wärmepumpensparte erst einmal an den US-Giganten Carrier Global verkauft hat. Wie das Spielgeld in der bundesdeutschen Wettbewerbsfähigkeit nach Abzug der Steuern landet, ist erst einmal genau so wenig bekannt wie die Verwerfungen, die sich damit auf den Märkten ergeben. Immerhin zeigt sich Viessmann wiederum als "Category-Leader" im Marketing und dem verantwortungsbewussten "Denken in Generationen" (Original-Positionierung) und beteiligt seine Mitarbeiter mit einer einmaligen nicht unerheblichen Sonderzahlung am Verkaufsergebnis. Strategisch heißt dies, dass betriebsbedinget Kündigungen für drei Jahre ausgeschlossen sind und Produktion und Forschung mit einer fünfjährigen Garantie ausgestattet werden. Über die Aufgabe der Politik, Unternehmen mit Schlüsseltechnologien im Lande zu behalten und dementsprechend zu unterstützen oder deren Aktivitäten zu regeln, wird im Umfeld von Wirtschaftsminister Robert Habeck spekuliert. Die Planwirtschaft lässt grüßen. Der Staat als verlässlicher Treuhänder der wirtschaftlichen Prosperität und Produktivität eines Landes steht zur Diskussion, Änderungen sind aber kaum zu erwarten


    7. Der Aufschrei der Medien


    Wäre es nicht gerade "ein Viessmann", der in der Reputation und Tragweite mit 4 Mrd. Euro Umsatz 2022 und 14.500 Beschäftigten hier betroffen ist, wäre die Medienresonanz wohl kaum so hochgespült. Von der Befindlichkeit der Handwerks-Unternehmer und Mitarbeiter in der SHK-Branche, die wir in unserem qualitativen Forschungsprojekt begleiten, spricht aktuell noch niemand. Von den faktischen Möglichkeiten einer durch Mitarbeiter-/ Fachkräfte-/Nachwuchsmangel, Lieferzuverlässigkeit und schnellem Ausbildungssupport in die Technologie sowie politisch geschürter Unsicherheit durch unausgegorene Aktionen der wirtschaftspolitisch Verantwortlichen ist im Handwerksbereich noch gar nicht die Rede. Geschweige denn von der Systemrelevanz und den Kapazitäten der schnellen Umsetzung sowie der Ausweitung der entsprechenden Leistungen systemnaher Gewerke (Elektriker, Klimatechniker etc.). Die Flops bei den versprochenen Windkraftanlagen sowie dem erforderlichen Wohnungsneubau sind hinreichend bekannt


    8. Die Würdigung


    Während die Handwerksunternehmen als Akteure ganz vorne beim Kunden (Achtung = Wähler) am Anschlag arbeiten und sich unternehmerisch reihenweise alleine gelassen fühlen, hantieren die Politiker mit "Blitz und Donner als gäbe es kein Morgen, außer der nächsten Wahl" (Dr. Dornach). Um in diesem Umfeld weiterhin Verantwortung zu übernehmen und sich in Deutschland zu engagieren und zu investieren hat wenig mit "neuem Wirtschaftswunder" (Olaf Scholz) zu tun. Harmonische Marktveränderungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Unternehmertum und die Prosperität dieses Landes sehen anders aus.


    Wir freuen uns wie immer über die Rückmeldungen aus unserem Leserkreis und werden das spannende Beispiel Viessmann auch bei meinem Lehrauftrag mit Priorität herausstellen. Fortsetzung folgt!


    * Hufnagel, Margit/Grimm Christian: Diverse Artikel und Kommentare in: Augsburger Allgemeine vom 26.04.23/01.05.23 sowie diverse Veröffentlichungen in Gabor Steingarts Morning Briefing, der Deutschen Handwerks Zeitung DHZ, sowie insbesondere WDR-Reportage "Die China-Falle: Wie erpressbar sind wir?" vom 26.04.23 wie sich Deutschland in die Abhängigkeit von Peking manövriert sowie Anne Will in ARD/Das Erste vom 30.04.23


    **Bialdiga, Kirsten/Freitag, Michael: Die Aufpumper, in: manager magazin März 2023


    Beispielhafte korrespondierende Beiträge mit Key-Words: 299/1 (Haben wir Zukunft verlernt?), 298/1 (Wenn ich das früher gewusst hätte!), 287/1, 286/1, 285/1 (Rezessionskultur), 279/1 und 278/1 (Unternehmenskultur), 275/1 (Der große Rückzug der Parade-Unternehmer) und an vielen anderen Stellen



  • Beitrag 334/1 - Einladung zur Projekt-Mitarbeit - Open-Space-Online-Meeting - Nachhaltige Innovationen im Bau- und Ausbau-Handwerk

    Einladung zur Projekt-Mitarbeit


    Open-Space-Online-Meeting


    Nachhaltige Innovationen im Bau- und Ausbau-Handwerk


    Dr. Bernd W. Dornach


    In Fortsetzung unserer Beitragsreihe 330/1 bis 333/1 zum neuen Denken und Handeln im Bau- und Ausbau-Handwerk laden wir Sie gerne zur Mitwirkung ein.


    Berichten Sie uns, was Ihnen bei großen und kleinen Projekten nachhaltiger Innovationen im Bau- und Ausbausektor positiv aufgefallen ist.

    Auch Konzepte, Ideen und Wünsche für die Umsetzung zukünftiger Projekte sind 


    Herzlich Wilkommen!


    Dabei sollen Beispiele der gesamten Wertschöpfungskette sowie aller relevanten Gewerke im Handwerk Beachtung finden.


    Wir werden dann weiter darüber in unserem Blog berichten und damit unseren Beitrag zur Förderung nachhaltiger Bau- und Handwerkskultur einbringen.


    Als Dankeschön für Ihr Interesse revanchieren wir uns mit der Organisation besonderer Veranstaltungen:


    - Einer gemeinsamen Führung durch die Ausstellung zum Jubiläum von Elias Holl in Augsburg im Maximilianmuseum ab 17. Juni 2023.


    - Einer aktiven Einbindung an einem unserer aktuellen Projekte mit Einladung zur Konzept-Präsentation ab Juli 2023 und dem späteren Pre-Opening.


    - Weitere Veranstaltungen sind geplant, zu denen wir Sie gerne einladen.


    Die Ergänzung des Blogs erfolgt sukzessive nach Eingang der Beiträge. Die Laufzeit des Projektes ist offen.


    Fragen dazu und konkrete Rückmeldungen mailen Sie bitte an


    service@uni-marketing.de


    Viel Spaß bei der Teilnahme!



  • Beitrag 333/1 - "Think before you act" - Das Beispiel Titus Bernhard

    "Think before you act"


    Das Beispiel Titus Bernhard



    Dr. Bernd W. Dornach


    Dieser Beitrag dient weniger der aktuellen Situationsbeschreibung aktueller Objekte, sondern als längerfristig gedachte Anregung für Umdenkprozesse. Er orientiert sich an einem bemerkenswerten Besuch des Marketing-Clubs vor geraumer Zeit im Architekturbüro von Titus Bernhard sowie einer Veröffentlichung der von mir hochgeschätzten Redakteurin Angela Bachmair in der Augsburger Allgemeinen im Herbst 2018.*


    Der Besuch bei Titus Bernhard begeisterte mich wieder für die meist verloren gegangene Aura der Kreativität, Inspiration und Interpretation des Zeitgeschmacks, die das Berufsbild der Architekten, mit wegweisender Gestaltung des baulichen Umfeldes, das diesen Berufsstand früher ausgezeichnet hat. Und ich springe sogar so weit, den im Beitrag 327/1 angesprochenen Hinweis auf die Nachhaltigkeit eines Elias Holl gerade im Jubiläumsjahr zu erinnern, die er für die Prägung des Stadtbildes in Augsburg über Generationen ermöglicht hat. Dafür gebrauche ich den häufig überstrapazierten Begriff der Nachhaltigkeit sehr bewusst auch im Hinblick auf aktuelle Projekte von UNI MARKETING im Bau-Handwerk sowie die interdisziplinäre Denke in unserem Blog. An dieser Stelle empfehle ich, dass dringend gesuchte Berufseinsteiger diese Alternative bei den "Meistern dieser Gattung" wieder in Erwägung ziehen. Die Internetseite von Titus Bernhard wie am Schluss des Beitrags erwähnt sei deshalb besonders empfohlen.


    Zurück zum Beitrag von Angela Bachmair:


    1. Titus Bernhard spricht gerne über seine Idee an der Bürotüre "Think before you act" und ist damit auch im neuen Marketing ein Musterbeispiel. Und er griff schon vor Jahren eine Empfehlung auf, die heute noch mehr als damals den Zeitgeschmack traf: "Er hat keine Lust mehr, Villen für reiche Leute zu entwerfen, so wie er es jahrelang getan hat. Er will von nun an sozial bauen, nämlich Wohnungen für Normal- und Geringverdiener ... Es geht um Probleme, die man in München und anderen Ballungsräumen kennt: Bezahlbare Wohnungen werden immer knapper, die Mieten steigen, Luxussanierungen treiben die Preise zusätzlich ... Von einer neuen Wohnungsnot ist inzwischen die Rede"


    2. Nicht nur mit diesem Credo erinnert Angela Bachmair im zitierten Beitrag an die frühzeitig aufgegriffenen Marktveränderungen, sondern auch an die persönliche Kurskorrektur, die aktuell in den Planungen für unseren Zukunftstag das Thema bestimmt. Das Bekenntnis von Titus Bernhard nach jahrelangem Bau von Einfamilienhäusern für betuchte Kunden als Königsdisziplin der Architektur mit gut bezahlten Architektenhonoraren bei Millionen-Projekten: "Ich hab immer stärker gespürt, da muss es doch noch etwas anderes geben als Geldverdienen und Bekanntwerden." Also die ehrlich zugegebene Sinnkrise mit Selbstzweifeln bereits im Alter von Ende 40 und die Prägung durch seinen Vater, der in Kiel ein Herzzentrum für Kinder aufgebaut hat und junge Ärzte in Entwicklungsländern gefördert hat. "Das Soziale ist ein Vater-Sohn-Thema bei mir"


    3. Und Titus Bernhard fragte sich: "Warum bediene ich eigentlich diese Leute, die nur 0,1 Prozent der Gesellschaft ausmachen, aber 80 Prozent des Reichtums besitzen?" Und auch die positiven Begleiterscheinungen zahlen sich mit dem Engagement im sozialen Wohnungsbau aus: "Unser Büro ist jetzt breiter aufgestellt, statt der Villen-Monokultur haben wir jetzt Vielfalt im Portfolio"


    4. Die entscheidende Frage, wie gute Wohngebiete für Normalverdiener heute aussehen müssen beantwortet er mit der Negativabgrenzung. Hoffentlich nicht so wie die üblichen Riegelbauten entlang der Straßen, die von Zynikern als "menschliches Schutzschild" bezeichnet werden. Die billigen Sozialwohnungen fangen den Straßenlärm ab und dahinter liegen die teuren frei finanzierten Wohnungen


    5. Seine Pläne für soziales Wohnen sind vom "Durchwohnen" geprägt: Nord-Süd-Orientierung, Licht von beiden Seiten, flexible Raumnutzung, wo möglich zum Park orientiert, "eben nicht der große abweisende Block", private Balkone und gemeinsam nutzbare Dachterrassen. Städtebauliche Verdichtung, wie sie heute gefordert wird, aber auch "erträglich"


    6. Und man muss dabei das Rad nicht immer wieder neu erfinden, sondern man kann von anderen Projekten engagierter Wohnbaugesellschaften lernen, wie etwa dem österreichischen Büro "Alles wird gut", die wirklich so heißen


    7. Und die Aufmerksamkeit in den Medien, die Titus Bernhard damit auslöst, hilft mit dieser Offenheit zu neuem Denken der gesamten Branche. Es geht immer darum, das, was andere schon gedacht haben, klug umzusetzen. Eben getreu seiner Devise: "Think before you act"


    8. Und so wird auch die viel gescholtene Kistenbauweise nach Schema F vieler Architekten zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung: 


    "Wir Architekten können doch einen Beitrag leisten, damit die Welt besser wird"


    Resümee: Mit dieser Botschaft lassen sich dann vermutlich auch eher ambitionierte Mitarbeiter von Morgen finden. Dazu senden wir von der Marketingseite her alle besten Wünsche und freuen uns auf den weiteren Austausch.


    * Bachmair, Angela: Billiger, aber besser wohnen, in: Augsburger Allgemeine vom 19.09.2018


    www.bernhardarchitekten.com


    Aktuelles Programm des Marketing-Club-Augsburg: www.marketingclub-augsburg.de


    Korrespondieren Beiträge in unserem Blog mit Key-Words: 323/1, 265/1 (Alleinstellung), 249/1 (Arbeitgebermarke), 327/1, 305/1, 042/1 (Botschafter), 294/1, 178/1 (Haltungswechsel), 294/1, 275/1, 185/1 (Identitätskrise), 315/1, 305/1 (Lebenswerk) 260/1 (Mission Statement), 254/1, 160/1 (Reputation), 315/1 (Soziales Handwerk). 294/1, 270/1, 223/1 (Zukunftsfähigkeit), 327/1 (Augsburg: Ja Bitte!)



    Ausstellungshinweis speziell für Berufsanfänger: „Elias Holl (1573–1646) Meister – Werk – Stadt“, startet am 17. Juni im Maximilianmuseum. Die Jubiläumsausstellung wird sich über alle Stockwerke des Gebäudes erstrecken. Das Maximilianmuseum, den Viermetzhof und das Café  


  • Beitrag: 332/1 - Baubranche auf Talfahrt - Das große Erwachen mit Ansage

    Baubranche auf Talfahrt


    Das große Erwachen mit Ansage



    Dr. Bernd W. Dornach


    Vonovia ist der größte Baukonzern Deutschlands. Seine monopolistischen Gangarten werden oft diskutiert. Auch die aktuellen Berichterstattungen als zweifelhafter "Category-Leader" lassen aufhorchen. Für 2023 sind alle Neubauprojekte bei Vonovia storniert.*


    1. Was Insider längst vorhergesagt und wir in unserem Beitrag 330/1 zur Situationsbeurteilung vor einem Jahr berichtet haben, ist 2023 Realität. Die Geldmarktpolitik der Notenbank hat neben vielen anderen Effekten vor allem unmittelbare Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Mit dem Leitzins steigen die lange Zeit unüblich günstigen Bauzinsen im Rekordtempo. Viele Finanzierungen, die kurzfristig mit heißer Nadel gestrickt wurden, brechen zusammen und führen bereits zu einer überfälligen Bereinigung der Kaufpreise


    2. Deutschland bildet bei der Immobilien-Eigentumsquote ohnehin das Schlusslicht in der EU. Daran konnten auch die bekannt vielen "Häuslebauer mit Muskelhypothek" in der Republik nicht viel ändern. Im Gegenteil: Mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ziehen bei der mühsam herbeigestrittenen Heizungsanpassung auf nicht fossile Brennstoffe schwarze Wolken am Horizont auf. Nach einer aktuellen Studie im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbandes und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) verfügt die Hälfte aller Hauseigentümer nicht über finanzielle Mittel, um die erforderlichen Sanierungen zu finanzieren**


    3. In der gleichen Quelle wird auch auf die Tatsache hingewiesen, dass Haus- oder Wohnungsbesitzer nicht zwangsläufig als vermögend gelten. Im Gegenteil: Wer lange auf seine eigene Immobilie gespart hat, häuft nebenbei kaum Reichtümer an und ist ohnehin permanent mit Sanierungen und Modernisierungen finanziell belastet. Die aktuelle steuerliche Belastung bei der Erbschaftssteuer, macht für viele den Erhalt der Immobilie im Erbfall nicht mehr möglich


    4. Weniger diskutiert, wird der "Pfusch am Bau" in der Höchstkonjunktur, der allenthalben (meist nach Ablauf der Gewährleistung) zu unkalkulierbaren Kosten führt


    5. Dazu kommt nunmehr die anstehende Flucht in die Mietobjekte, wobei in Deutschland ohnehin überdurchschnittlich hohe Mieten gezahlt werden und die Baukonzepte der Vergangenheit meist eher auf Masse statt auf Klasse ausgelegt waren. Bereits heute wohnt über die Hälfte der Deutschen zur Miete und sieht sich in den vergangenen Jahren mit dem Teufelskreislauf steigender Mieten und fehlender Wohnungen konfrontiert. In unserer Region stiegt der Mietpreis für inserierte, wieder vermietete Wohnung in den letzten zehn Jahren nach Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) um etwa 65 Prozent***


    6. Und wie immer wirft in der Branche kaum einer einen Blick zurück in die jahrzehntelangen Defizite in der gesamten Bau-Wertschöpfungskette, keine Erinnerung an die Tatsache, dass es in diesem Geschäft immer ein Auf- und Ab der Konjunktur gab. Und wie überall schreit die Bau-Branche nach dem Staat mit Wiedereinführung alter Sparmodelle wie dem Baukindergeld und anderen Subventionen


    7. Dabei ist die Glaubwürdigkeit an die politischen Versprechen längst nicht mehr gegeben. Pro Jahr werden 400.000 neue Wohnungen von der Politik herausposaunt, wobei niemand in der gesamten Branche glaubt, dass dies auch nur ansatzweise umzusetzen ist


    8. Was typischerweise wieder verkannt wird, ist die Tatsache, dass die Verwerfungen in der Baukonjunktur mit Verspätung die gesamte Wertschöpfungskette mit sich ziehen. Als erstes jammern wieder die Architekten und Makler, dann kommt die SANREMO-Branche (SANIEREN, RENOVIEREN, MODERNISIEREN) nach Abarbeitung der Altaufträge mit avisierten Preisaufschlägen von 16 Prozent und mehr


    Resümee: Profis sprechen von anstehenden Marktbereinigungen und einem zurück zur Unterauslastung mit der Konsequenz der Einsicht für Marketing im Handwerk. Die langjährig bewährten und innovativen Methoden dazu sind in unserer Buchempfehlung detailliert nachzulesen. Wir berichten in unserem Blog wie üblich am liebsten zusätzlich von positiven Beispielen in unserer Region. Bleiben Sie dran!


    * Quelle: THE PIONEER BRIEFING ECONOMY EDITION vom 02.04.23


    ** Hufnagel, Margit: Fachleute warnen: Sanierungspflicht könnte Immobilienbesitzer überfordern, in: Augsburger Allgemeine Online Plus+ vom 08.04.23


    *** Zidar, Andreas: Neubau-Geschäft eingebrochen: Bleiben jetzt nur noch Altbau oder Miete, in: Augsburger Allgemeine Online Plus+ vom 07.04.23 sowie Gnoyke, Felix: So enorm sind die Mietpreise in der Region gestiegen, in Augsburger Allgemeine Online Plus+ vom 10.04.23


    Buchempfehlung: Dornach, Bernd W. / Schneider, Bertram: Marketing für Bauunternehmer, Holzmann-Buchverlag, ISBN 3-7783-0514-X, Artikel Nr. 1510


    www.unimarketinggroup.de/buecher



  • Beitrag 331/1 - Vorwort zu unserer Publikation "Marketing für Bauunternehmer"

    Vorwort zu unserer Publikation "Marketing für Bauunternehmer"



    Dr. Bernd W. Dornach / Bertram Schneider


    Der Reprint dieses Vorworts zu Band 7 unserer Schriftenreihe HANDWERKS-MARKETING erfolgt mit neuen Hervorhebungen aus zwei Gründen:


    Erstens als Nachweis dafür, dass im Boom wieder einmal Basics und Frühwarnsysteme ignoriert wurden und zweitens als Hinweis für unser umsetzungsorientiertes Denken bei den Blog-Beiträgen: "Machen statt Verwalten".


    1. Wann erzielen Sie eine größere Wirkung, um einen Auftraggeber für sich zu gewinnen: Wenn Sie warten, bis Sie eine Anfrage erhalten und entsprechend bearbeiten, oder wenn Sie clever agieren und über die Anfrage hinaus Ideen entwickeln, Alternativen aufzeigen, mit präzisen und verständlichen Botschaften überzeugen und mit klaren Vorstellungen den Auftraggeber begeistern und für sich einnehmen?


    2. In diesem Buch geht es nicht um die kurzfristige "Entfachung eines Strohfeuers", sondern um einen Beitrag zu den immensen Problemen in der Baubranche. Dabei ist einer der gravierendsten Irrtümer das Ausschreibungsverfahren, bei dem das Unternehmen den Auftrag erhält, welches das billigste Angebot unterbreitet.


    3. Qualitätsaspekte scheinen dabei keine Rolle mehr zu spielen. Mangelnde Präzision der Ausschreibung und der Druck des Bauunternehmers führen außerdem dazu, dass während und nach der Bauphase über Nachträge gestritten wird, seitens des Auftraggebers Gelder einbehalten werden und so der "Frust im Bauwagen" unerträglich wird.


    4. Die Art der Preisfindung ist überholt und treibt den Bauunternehmer geradezu in den Ruin. Um seine Situation zu verbessern, verlangt er vom Baustoff-Fachhandel für jedes Bauvorhaben Sonderkonditionen. Diese holt sich der Baustoffhandel von der Baustoffindustrie, und so werden in kürzester Zeit die Preise aller Beteiligten nach unten getrieben. "Der Schuss geht nach hinten los", denn auf allen Ebenen werden Kosten reduziert, bis zu einer Art von Magersucht, die derzeit zum Massensterben in der Branche führt.


    5. Da es keine Perspektive gibt, dieses Preisfindungssystem zu beseitigen, appellieren die Autoren an die Eigenverantwortung für unternehmerischen Erfolg und das Gesetz des Handelns in eigener Hand zu behalten. Es zeigt Wege auf, neue Geschäftsfelder und Marktnischen zu erschließen, langfristige Strategien und Vermarktungsaktivitäten zu entwickeln, die Motivation Ihrer Mitarbeiter zu steigern und ein qualitativ besseres Verhältnis zu Ihren Kunden zu entwerfen, Ihre unternehmerische Kompetenz durch Spezialisierung zu steigern, das Mittelmaß zu verlassen und sich zu profilieren.


    6. Unterschiedliche Erfolge von Wettbewerbern entstehen durch ihre unterschiedliche Art der Profilierung - sich aus der Menge der Wettbewerber hervorzuheben und positive Merkmale von Produkten und Leistungen darzustellen. Es ist immer von Vorteil, als Erster die Initiative zu ergreifen, um besser zu sein als die Konkurrenz!


    7. Die Kunst des Marketings ist für ein Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Marketing verlangt Kreativität, Methode, Mut und Disziplin. Es ist daher unerlässlich die wichtigsten Marketinginstrumente zu kennen. Diese wollen die Autoren anschaulich vermitteln. Das Buch soll einen Beitrag leisten, um drohende Insolvenzen in der Branche zu vermeiden und umzukehren.


    8. Wir wünschen Ihnen dazu viel Mut und Tatkraft und die Fähigkeit, Hürden zu überwinden, denn Ihre innere Einstellung bestimmt Ihre Gefühle, Ihr Denken und Handeln. Es gibt keine geborenen Gewinner oder Verlierer. Entweder man lernt zu gewinnen oder man lernt es nicht. Voraussetzung für eine Gewinner-Mentalität ist daher eine positive innere Haltung, die sich auf Ihre Mitarbeiter und Auftraggeber übertragen soll.

    Oktober 2001


    Die Herausgeber Bertram Schneider/Dr. Bernd W. Dornach und der Holzmann Buchverlag


    Quelle: Dornach, Bernd W. / Schneider, Bertram: Marketing für Bauunternehmer, Holzmann-Buchverlag, ISBN 3-7783-0514-X, Artikel Nr. 1510


    www.unimarketinggroup.de/buecher



  • Beitrag 330/1 - Betongold (not) for ever? - Frühwarnsysteme 2022 im Bauwahn ignoriert

    Betongold (not) for ever?


    Frühwarnsysteme 2022 im Bauwahn ignoriert


    Einstieg in die nachfolgenden Beiträge ein Jahr später



    Dr. Bernd W. Dornach


    Dieser Beitrag wurde ziemlich genau vor einem Jahr als Intro zur Beobachtung der Situation in der Baubranche erstellt und dann zuerst "auf Eis" lag.


    Die Bauwirtschaft boomte Anfang 2022 noch wie praktisch keine andere Branche. Und die Übernachfrage dauerte nunmehr schon einen ungewöhnlich langen Zeitraum ungebremst an. Wenn man von oben auf die Städte schaute, dann wuchs die Zahl der Kräne scheinbar noch täglich. Näherte man sich den städtischen Baustellen von unten und studierte die Bautafeln, konnte man die Konzepte herauslesen: Viele ehemals staatliche Liegenschaften wurden meistbietend verhökert und in Gewerbeimmobilien oder Luxuswohnanlagen umfunktioniert.


    Man weiß, dass der Amtsschimmel seine Zeit braucht, bis die Genehmigungen für derartige Projekte erteilt werden und dass die Planungen nicht selten durch unsere schnelllebige Zeit im Bedarf überholt werden. Und die Sitten der Branche wurden immer rüder: Unterschreitung der Grenzen bei den Bauraten, Einschränkungen der Gewährleistungspflicht, keine Einhaltung der Fertigstellungstermine, Abnahmeversuche vor endgültiger Fertigstellung und vieles andere mehr. Der Bauwahn überforderte nicht nur schon die Handwerker, die händeringend nach Mitarbeitern suchen, und obendrauf noch mit Nachschubproblemen bei den Baustoffen zu kämpfen haben, sondern vor allem auch die Kundschaft, die im Falle kleinerer Aufträge und Reparaturen keine Termine mehr bekommt.


    Hier einige wenige Beispiele, wie träge am Käufer oder Mieter vorbeigebaut wurde:


    1. Büroimmobilien im Rückwärtsgang: Bekannt ist, dass "New Work" nicht mehr nur im Büro stattfindet und tausende von Mitarbeitern freigestellt werden


    2. Viele Immobilienprojekte werden immer noch nach Schema F gebaut. Der Großteil der Architekten arbeitet mit kostengünstigen Freelancern zusammen, die Planungen hinken den zukünftigen Bedingungen für echten Wohnwert schon lange meilenwert hinterher


    3. Supermärkte im Erdgeschoss statt Gemeinschaftseinrichtungen: Wie viele Lidls, Aldis, Normas, Rewes und Edekas benötigt die "flächendeckende Versorgung" noch?


    4. Luxus-Wohnungen, die sich in Zeiten gefährdeter Einkommensitutationen nicht mehr jedermann leisten kann. In vielen Großstädten steigen die Mieten schon deutlich langsamer als die Kaufpreise. Ein klares Signal für absehbare Marktverwerfungen


    5. Überforderte Infrastruktur-Konzepte und Anbindung an den ÖPNV bei weiterwachsendem Autoverkehr. Aber keine Ladestationen oder Fahrradabstellplätze


    6. Politisch verordnete Pflicht zum Sozialwohnungsanteil. Die Vermischung von Lebenstilkonzepten lässt Rückzug der Premiumkäufer erahnen


    7. Geplatzte kurzfristige Finanzierungsmodelle, wenn die Zinsen steigen. 

    Die steigende Inflation lässt dieses Szenario bei den zukünftigen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank klar vorhersagen


    8. Häufigerer Arbeitsplatzwechsel, steigende soziale Verwerfungen (z.B. Erhöhung der Scheidungsrate als häufigster Verkaufszwang, Auslauf der Erbengeneration etc.). Fakt ist, dass mit dem durchschnittlichen Einkommen allein keine Häuser und Wohnungen mehr abbezahlt werden können


    Resümee: Keiner mochte das "Aus der Traum" für die bis 2022 noch boomende Immobilienblase wahrhaben. Könnte sein, dass nach der Krise in der Automobilindustrie das zweitliebste Kind der Deutschen (die eigenen vier Wände) bereits zu stocken begann und die Branche sich weiterhin im Boom glaubte.


    Es sei uns erlaubt, auf unsere unten zitierte Publikation "Marketing für Bauunternehmer" hinzuweisen. Erscheinungsdatum im Holzmann-Buchverlag: 2001. Aufgrund der Aktualität werden wir im nächsten Beitrag darüber noch einmal aus dem Vorwort zitieren.


    Empfohlene Literatur: Dornach, Bernd W. / Schneider, Bertram: Marketing für Bauunternehmer, Holzmann-Buchverlag, ISBN 3-7783-0514-X, Artikel Nr. 1510

  • Gastbeitrag 329/1 - Newsletter von Gabriele Fischer Chefredaktion brandeins - >> Wir haben das Recht verloren, pessimistisch zu sein <<

    Newsletter von Gabriele Fischer

    Chefredaktion brandeins



    Lieber Herr Dornach,  


    ich mag den Konsumklima-Index: Er ist so irrational wie das Leben. Derzeit geht er zum Beispiel gerade mal wieder nach oben, nicht, weil die Zufriedenheit mit der Regierung stiege oder sich Anzeichen für einen Frieden in der Ukraine mehrten: vermutlich einfach nur, weil Frühling ist. Das reicht für gute Gefühle.


    Denn ja, für unsere Stimmung sorgen wir maßgeblich selbst. Wir entscheiden, wie wir mit Unwägbarkeiten umgehen, ob uns die unsichere Zukunft entmutigt oder anspornt, ob wir schlechte Nachrichten sammeln oder gute. Daher sind wir mitverantwortlich dafür, wie spätere Generationen auf unsere Zeit schauen: als Zeit des Erwachens? Oder als Zeit der Resignation?


    Ohne Zweifel: Es ist etwas zu tun. Wir sollten Wirtschaft neu denken, sodass sie nicht nur einem Beteiligten – dem Geldgeber – dient, wir müssen Produkte entwickeln, die einen Zweck erfüllen, ohne der Umwelt zu schaden, wir dürfen bei alledem den Spaß nicht verlieren und sollten unseren Kindern und Kindeskindern das Gefühl vermitteln: Das wird schon! Und das, obwohl eine lautstarke Minderheit nicht müde wird, das Ende Europas, der Welt, der Menschheit heraufzubeschwören.


    Mir geht das Jammern auf die Nerven. Denn man muss kein Psychologe sein, um zu wissen, dass die stetige Beschäftigung mit dem nahenden Untergang kräftezehrend ist. Wenn man nicht an ein gutes Ende glaubt, fehlt die Energie, etwas zu verändern. Dann reicht es nur noch zum Schimpfen und andere Herunterziehen – und das können wir uns nicht leisten.


    „Wir haben das Recht verloren, pessimistisch zu sein“, hat Ryan Gellert, Chef des amerikanischen Outdoor-Ausrüsters Patagonia, bei der Tech-Messe South by Southwest postuliert. Mir gefällt, dass er uns keine Ausflucht lässt: Es ist alles so furchtbar, und nichts geht voran? Dann tu was!


    Gellert ist in einer guten Position, denn er führt ein Unternehmen, das vieles von dem schon kann und macht, was Unternehmen für die Zukunft lernen sollten. 1973 von Yvon Chouinard gegründet, weil der sich eine bessere Ausrüstung zum Klettern wünschte, hat sich Patagonia zu einem Konzern mit einer Milliarde Dollar Umsatz entwickelt, der seit 2002 ein Prozent des Umsatzes für die Umwelt spendet, seine Kunden anhält, nur zu kaufen, was sie wirklich brauchen, und fair mit seinen Lieferanten umgeht. Im September 2022 hat Chouinard seine Firma dann in eine Non-Profit-Organisation umgewandelt: Künftig fließen alle Gewinne, die nicht reinvestiert werden, in eine Konstruktion aus zwei Stiftungen, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben.


    Das ist eine Möglichkeit, die reine Gewinnmaximierungs-Logik hinter sich zu lassen. Und es gibt schon heute viele weitere Ideen. Ich bin oft verblüfft, an wie vielen Ecken es brodelt, wo überall nützliche Produkte entstehen, Gründerinnen und Unternehmer ihre Firmen neu gestalten. Man muss nur hinsehen – und die Stimmung steigt. 

     


    Herzliche Grüße

    Gabriele Fischer  


  • Gastbeitrag 328/1 von Wolfgang Buchner - VISSI D´ARTE - Ich lebte (lebe) für die Kunst

     VISSI D´ARTE


    Ich lebte (lebe) für die Kunst 


    Gastbeitrag  von Wolfgang Buchner


    Zum Gastbeitrag in PDF-Form     (PDF-Download ~ 215 KB / 7 Seiten)


  • Beitrag: 327/1 - Augsburg: Ja Bitte! - 2023 gibt es gerade für "Marketeers" viel zu erleben

    Augsburg: Ja Bitte!


    2023 gibt es gerade für "Marketeers" viel zu erleben


    Dr. Bernd W. Dornach


    Es gibt wohl kaum ein besseres Jahr, um Augsburg einen Besuch abzustatten. Die besonderen Ereignisse, die es zu feiern gibt, werden in dieser Massierung so schnell nicht wiederkommen. Und die von UNI MARKETING bei einer Positionierungsaufgabe im Auftrag des Wirtschaftsreferats vor geraumer Zeit mit unterstützte "Stadt der Renaissance - Renaissance einer Stadt" zeigt sich hinsichtlich ihrer Vielseitigkeit wieder einmal von ihrer besten Seite.


    Hier die Ereignisse in Augsburg in diesem Jahr:


    1. Eine Jubiläumsausstellung ehrt im Maximilianmuseum Elias Holl zum 450. Geburtstag. Er war Baumeister und genialer Stadtwerkmeister der Reichsstadt Augsburg und hat mit dem Rathaus und vielen weiteren Repräsentationsbauten die Renaissancestadt Augsburg mitgeprägt. Bis hin zur Stadtmetzg mit dem damaligen Lechkanal unter dem Gebäude zur funktionalen Nutzung, heute Objekt des Augsburger UNESCO-Welterbes. Und getreu unseres Ansatzes für persönliche Erfolgsstrategien vereinte Elias Holl mehrere Qualifikationen: Er war Maurermeister, Bauingenieur, Architekt, Baugutachter und Wasserbauer. Vielleicht war er deswegen so erfolgreich, weil er damit die bekannte Schnittstellenproblematik als Verursacher vieler Unstimmigkeiten im Bauwesen schon damals vorbildlich aus einer Hand zu lösen vermochte


    Ausstellungshinweis: „Elias Holl (1573–1646) Meister – Werk – Stadt“, startet am 17. Juni im Maximilianmuseum. Die Jubiläumsausstellung wird sich über alle Stockwerke des Gebäudes erstrecken. Das Maximilianmuseum, den Viermetzhof und das Café 


    2. Elias Holl prägte mit seinem eigenen Stil Augsburg bis heute zur "nördlichsten aller italienischen Städte". Und Augsburg darf sich in der Altstadt mit einer höheren Anzahl an Kanälen rühmen als Venedig. Dazu passt auch die immer noch vorhandene Pizzeria-Dichte, die heute noch ein Beispiel für die funktionierende Inklusion zu Beginn der ersten Gastarbeiter-Ära stehen könnte


    3. Die Augsburger Puppenkiste, die wohl berühmteste Marionettenbühne der Welt feiert in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag. Die "Stars an Fäden", von Urmel aus dem Eis bis Jim Knopf mit Lukas dem Lokomotivführer pflegen ihre Altersteilzeit im Museum mit dem bezeichnenden Namen "die Kiste". Und wenn man in der Pause einer Aufführung hinter die Kulissen schauen darf, sieht man auch Bundeskanzler Olaf Scholz auf den Einsatz wartend an den Fäden hängen. Sicher ist die Puppenkiste auch deshalb heute noch einer der bekanntesten Proklamateure über Augsburgs Grenzen hinaus, weil sie im Programm und in den Kooperationsprojekten immer den Zeitgeschmack aufgenommen hat und sich im Kern selbst treu geblieben ist. https://puppenkiste.com/


    4. Als Schutzheiligen des UNESCO-Welterbes mit dem "Augsburger-Wassermanagement-System" könnte man Bischof Ulrich von Augsburg bezeichnen. Dessen Heiligsprechung im Jahr 993, nur zwanzig Jahre nach seinem Tod, jährt sich heuer zum 35. Mal. Er war damit sozusagen Category-Leader, da er der Erste war, der in einem offiziellen Verfahren heiliggesprochen wurde. Er wurde damit auch Namensgeber der katholischen Basilika St. Ulrich und Afra sowie der in einer Bausubstanz vereinten evangelischen Kirche St. Ulrich, die in der Symbolik beider Konfessionen auch einen Hinweis auf den Augsburger Religionsfrieden geben. Dass damit am 8. August jedes Jahr das Augsburger Friedensfest gefeiert wird und Augsburg einen eigenen Feiertag beschert, soll nicht ohne Erwähnung bleiben. Seine eigentliche Berühmtheit erlangte Bischof Ulrich aber bei einem anderen Einsatz. Er wird "hoch zu Ross" auch als Retter Augsburgs bei der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 995 verehrt. Erfolgsprofis in der öffentlichen Wahrnehmung waren also damals schon in mehrfachen Ämtern unterwegs


    5. Die nächste Ehrung wird heuer dem sicher umstrittendsten, gleichwohl weltberühmtesten Sohn Augsburgs zuteil. Vor 125 Jahre wurde Bertold Brecht im Augsburger Lechviertel geboren und hielt später Eingang in die Pflichtlektüre meiner gymnasialen Deutschstunden. In seinem Werk "Der gute Mensch von Sezuan", mit dem ich mich im Abitur auseinandersetzen durfte, erinnert mich gerade in dieser Zeit wieder an die Tatsache, dass soziales Denken und Wirken auch seine Schattenseiten hat. Mein Blog-Beitrag 315/1 wurde davon auf jeden Fall nicht unwesentlich inspiriert. Sicher ist, dass das "Storytelling" über die Aussagen von Bertold Brecht zum Marketing-Latein aller Augsburg-Kritiker und -Fans gehört. Bertold Brecht ist auch ein Musterbeispiel dafür, wie mit verspäteter Wirkung erst mit einer Privatinitiative die Rückbesinnung auf den berühmten Sohn stattfand: Erst nach dem Errichten einer Gedenkstätte im "Kleine-Leute-Viertel" im Jahre 1985 besannen sich die Kulturschaffenden, dafür nunmehr umso mehr, auf ihren berühmten Sohn. Auf die Systemrelevanz von Kunst und Kultur, die ja in der Pandemie vielfach abgestraft wurde, habe ich in mehreren Beiträgen hingewiesen. Der Literaturkenner Kurt Idrizovic führt in seiner "Buchhandlung am Obstmarkt" einen Brecht-Shop und kann zuverlässig nachweisen, dass diverse Ort der Stadt sich in Werken des Dichters wiederfinden. So auch die oben schon erwähnte von Elias Holl erbaute Stadtmetzg im Drama "Die heilige Johanna der Schlachthöfe". Und die bekannte Diskussion der Unüberwindbarkeit der Unterschiedlichkeit zwischen Lehrkörpern und Schülern findet sich in folgendem Zitat von ihm: "Während meines neunjährigen Eingewecktseins an einem Augsburger Realgymnasium gelang es mir nicht, meine Lehrer wesentlich zu fördern". Unsere Blog-Diskussionen und Gegenstand eines Lehrauftrages von mir zur Strategie vom "Top Down" zum "Buttom-Up" könnten mit Bertold Brecht sicher reichlich neue Nahrung bekommen


    6. Auch die Bertold Brecht falsch in die Mund gelegte Parabel, dass "das Schönste an Augsburg der Schnellzug nach München sei", ist immer wieder Argument der Augsburg-Flüchtigen. Fakt ist, dass Augsburg mehr als tausend Jahre älter als das nahe München ist. Anderswo hätte man die Bedeutung der einstigen römischen Metropole, dem ersten Stützpunkt des römischen Weltreichs in Bayern, sicher schon früher offensiv vermarktet. Und wieder ist es auch einer Initiative der Mitbürger rund um Werner Heim zu verdanken, dass Wind in diese faszinierende Tradition kommt und das Bewusstsein gestärkt wird, dass das antike Augsburg eine der wichtigsten Römerstädte Deutschlands war. 


    7. Und auch die von mir als Musterbeispiel geschätzte Karin Römer führt nicht nur die Tradition Augsburgs im Familiennamen, sondern bemüht sich mit ihrem im Vorlauf-Beitrag 326/1 dargestellten Projekt Bürgernah um die aktuellen Alltags-Perlen in Augsburg. Eine Initiative, die bezüglich der Sympathie-Offensive für diese lebenswerte Stadt unsere volle Unterstützung verdient. Ihre Stadtführungen, die rund um Handel, Gastronomie und anderen Besonderheiten ein Erlebnis machen, empfehlen wir deshalb auf jeden Fall. https://www.meinistdein-augsburg.de/


    8. Da kommen wir Ihrem Besuch in Augsburg ein großes Stück näher: Aus Betroffenen Beteiligte zu machen, die Idee der Botschafter für die eigene Stadt zu forcieren und Propheten in den eigenen Reihen zu suchen, die marketingtechnisch ja anerkanntermaßen die glaubwürdigsten Proklamateure sind. Darüber werden wir schon im nächsten Beitrag 328/1 mit dem Fallbeispiel des Wirkens von Wolfgang Buchner sowie seinem ursprünglichen Sinn für die Umsetzung neuer Wege und die dazu unabdingbar wichtige Teamintegration weiter berichten. Nicht zuletzt überzeugt uns dies einmal mehr, unser Projekt des Testmarktes Augsburg für besondere Anliegen anzuempfehlen. https://www.unimarketinggroup.de/marktforschung


    Wenn Sie vieles davon an einem Intensiv-Wochenende erleben wollen, dann heißen wir Sie in Augsburg: Herzlich Willkommen!


    P.S.: Den Bert Brecht zugesagten Spruch mit dem Zug nach München widerlegen wir dabei gerne:


    https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Das-Beste-an-Muenchen-Der-Zug-nach-Augsburg-id3104296.html


    Aktuelle Literaturquelle mit besonderer Empfehlung: Regio Magazin 2023, Augsburg, Wittelsbacher Land & Augsburger Land. Herausgeber: Regio Augsburg Tourismus GmbH. Redaktion: Martin Kluger et al. https://www.augsburg-tourismus.de/de/


    Aktuelles Heft kostenfrei erhältlich bei der Regio Augsburg am Rathausplatz sowie an der Verteilstelle auf dem Stadtmarkt


    Korrespondierende Beiträge mit Key-Words: 026/1 (Augsburger Stadtmarkt), 315/1 (Soziales Engagement), 299/1 (Systemrelevante Macher), 304/1, 110/1, 066/1, 020/1 (Kunst und Kultur).



  • Gastbeitrag 326/1 - MEIN IST DEIN AUGSBURG - Ein Start-Up aus Überzeugung, Authentizität, Spaß und einem guten Netzwerk

    MEIN IST DEIN AUGSBURG


    Ein Start-Up aus Überzeugung, Authentizität, Spaß und einem guten Netzwerk



    Gastbeitrag: Karin Römer


    Auf Einladung von Dr. Bernd W. Dornach dürfen wir unser Herzensprojekt Mein ist Dein Augsburg vorstellen. Danke an dieser Stelle bereits für die Motivation durch Herrn Dr. Dornach, der unsere Initiative nach Beobachtung von der Stunde Null an als "mustergültig" für die Umsetzung vieler Ideen in seinem Blog bezeichnet hat. Aber lesen und recherchieren Sie selbst zu Ihrer Inspiration:


    1. Zuerst einige Worte zu meinem Werdegang: Ich, Karin, habe 2006 mein Diplom als Kommunikationsdesigner (FH) erlangt und bin nach 5 Jahren in der Agentur auf Kundenseite zu MAN Energie Solutions gewechselt. Dort bin ich Marketing Manager und verantworte mittlerweile das Team Global Marketing Tools. Unser Schwerpunkt sind strategische Marketingprojekte. 

    Parallel dazu gründete ich vor 5 Jahren Mein ist Dein Augsburg aus der Idee heraus, Lieblingsflecken und Shoppingperlen in Augsburg all denen zu empfehlen, die mich gerne um Rat gefragt haben. Auch hatte ich Lust, endlich wieder mal zu schreiben, fotografieren und ein CI zu erstellen und so habe ich knapp 1 Jahr im Stillen das Projekt komplett auf die Beine gestellt.



    2. Der Start: Mein ist Dein Augsburg startete als Blog, auf dem wir jede Woche einen City Tipp empfohlen haben. Dabei war mir von Anfang an wichtig 100% authentisch zu bleiben.

     


    3. Die finanzielle Basis: Ich hatte keinerlei finanzielle Mittel und startete aus purer Leidenschaft für diese Idee mit dem Ziel, irgendwann durch Augsburg laufen zu können und sich wie auf dem Dorf zu fühlen, hier und da mal Hallo zu sagen bei einem leckeren Espresso oder an einem besonders schönen Tisch zu sitzen. Außerdem hatte ich nun auch neue Möglichkeiten wieder raus zu kommen und etwas neues zu erleben und zu entdecken.


    4. Der Status Quo: Dieser Spaß ist bis heute geblieben und nach wie vor unser Antrieb. Ich kann auch nach 5 Jahren sagen, dass wir zu 100% authentisch bleiben konnten.


    5. Das Netzwerk: Aus den Beziehungen, die ich in meiner beruflichen Laufbahnen aufbauen konnte, war ich mit guten Leuten vernetzt, die uns mit ihrer Leistung weiter gebracht haben und denen wir mit den uns zur Verfügung stehenen Mitteln etwas zurück geben konnten, die wir uns langsam aufgebaut hatten. Unseren Blog, unsere Social Media Kanäle und natürlich ein stetig wachsendes Netzwerk. 


    6. Offenheit hat sich ausgezahlt: Natürlich waren wir immer offen für alles und dank unserer innovativen und kreativen Ideen gleich im Gründungsjahr für den Medienpreis nominiert und haben den Zukunftspreis der Stadt Augsburg 2018 erhalten.


    7. Die Medien auf unserer Seite: Auch diverse Magazine und Radiosender haben immer wieder über Mein ist Dein Augsburg und unsere Empfehlungen berichtet und so hatten wir das Glück durch unsere Tipps bekannter zu werden. Ohne, dass wir Geld investieren mussten. 


    8. Die weitere Entwicklung: Wir wollten im nächsten Schritt erlebbar machen, was wir empfehlen und so haben wir die City Tipp Tour nach gut 1 Jahr Mein ist Dein ins Leben gerufen. Das Stadtzentrum haben wir dabei in Abschnitte aufgeteilt und alle City Tipps (Geschäfte und Lokale und Orte) die auf der Route liegen in unsere Idee eingeweiht, sie im Rahmen der Tour zu besuchen und sie erlebbar zu machen. Die Stopps sollten sich dafür überlegen, wie sie sich von ihrer besten Seite zeigen, damit unsere Teilnehmer sie in toller Erinnerung behalten und künftig dort einkaufen. Und so war sie geboren, unsere ganz besondere Stadtführung, die Augsburg erlebbar macht. 2 Touren gibt’s schon, weitere haben wir noch auf dem Papier. Aber da auch hier gilt, dass wir höchste Qualität und Authentizität anbieten wollen, dass wir nur das anbieten können, was wir selbst abdecken können.


    Vor zwei Jahren haben wir dann das Glück gehabt in einem Pitch unseren Showroom im Perlachturm zu gewinnen. Wir haben dadurch in bester Lage endlich eine Werbefläche für uns erhalten, die wir gerne mit unseren City Tipps teilen und zwei der Schaufenster unseren City Tipps für 4 Wochen zur Verfügung stellen, um sich hier zu präsentieren. Die hochwertige Einrichtung wurde uns als Leihgabe von verschiedenen City Tipps gegeben und so konnten wir ein wahres Schmuckstück erschaffen, ohne finanzielle Mittel, außer der monatlichen Miete an die Stadt Augsburg, die wir uns dank der Idee mit der Vermietung zweier Schaufenster refinanzieren können.


    Klar war, um das Projekt auszubauen, brauchen wir Einnahmequellen und professionelle Partner.


    Mittlerweile dürfen wir auf regionale Partner bauen, die unser Herzensprojekt toll finden und finanziell unterstützen. Dadurch haben wir nun die Möglichkeit, unsere Ideen schneller voran zu treiben und das Projekt (Software, Buchungssystem etc.) im Hintergrund zu professionalisieren. Weiterhin natürlich nach dem gleichen Prinzip, wir geben zurück was wir mit unseren Mitteln machen können.


    Mit geben und nehmen werden wir weiter machen, alle gemeinsam und wir freuen uns auf alles, was kommt!


    Wir, wer sind wir? Fast 5 Jahre hat mich meine gute Freundin Maja bei dieser Idee intensiv begleitet und im Laufe der Jahre kamen wichtige Personen dazu, die Mein ist Dein Augsburg prägen. Wir gemeinsam ziehen an einem Strang, um unsere Heimatstadt von ihrer schönsten Seite zu zeigen. 


    Danke an Alle: Wir sind unendlich dankbar, dass uns das Prinzip geben und nehmen so weit getragen hat und wir jeden Tag spüren durften, wie viel Kraft ein gutes Netzwerk und ein fairer und wohlwollender Umgang miteinander haben.


    Koordinaten für weitere Interessenten: MEIN IST DEIN AUGSBURG, vertreten durch Karin Römer, 

    www.meinistdein-augsburg.de, EMail: hallo@meinistdein-augsburg.de



  • Beitrag 325/1 - Über Employer-Branding und Reverse-Recruiting zu den Young-Professionals

    Über Employer-Branding und Reverse-Recruiting zu den Young-Professionals



    Dr. Bernd W. Dornach


    Drei Begriffe, die aktuell in aller Munde sind, wollen wir mit diesem Beitrag einmal hinterleuchten. Ausgangssituation ist der hinreichend bekannte Arbeitnehmermarkt (Beitrag 216/1), der die Mitarbeiter aktuell in die stärkere Position versetzt und was so vielen altgedienten Chefs und Personalverantwortlichen aktuell die Falten auf die Stirne treibt. Und wie im Beitrag 322/1 aufgelistet, zu durchaus unkonventionellen Aktivitäten greifen lässt.


    1. Mit Employer-Branding bezeichnet man alle Maßnahmen, die Selbstdarstellung des Unternehmens als Arbeitgeber zu verbessern


    2. Im Reverse-Recruiting wartet das Unternehmen nicht, bis sich jemand bewirbt, sondern betreibt aktiv den Rekrutierungsprozess


    3. Als Young-Professionals bezeichnet man meist Hochschulabsolventen zwischen 20 und 30 Jahren, die bereits erste berufliche Erfahrungen gesammelt haben


    4. Alle drei Maßnahmen und Begriffe sind im neueren Marketing längst geforderte Erfolgstreiber und treffen damit viele Entscheider verspätet auf dem linken Fuß. Zum Thema Employer-Branding ist die Tatsache bekannt, dass "Love Brands" * nicht nur die Wertschätzung bei den Kaufentscheidungen erhöhen, sondern auch bei den Interessenten auf dem Arbeitsmarkt punkten. Was heute als Reverse-Recruiting bezeichnet wird ist als Headhunting der stark wachsenden Unternehmen längst üblich. Und dass sich die Zielgruppe der Young-Professionals sowie die Problemlösungen bei den akademischen Nachwuchskräften von anderen Anspruchsgruppen ** eben deutlich unterscheidet, ist auch nicht neu. Ich verweise hier nur auf die Einführung der "Studienintegrierte Praktikanten Ausbildung" zu meiner wissenschaftlichen Anfangszeit am Marketinglehrstuhl der Universität Augsburg in den 70er Jahren


    5. Neu ist bestenfalls die Tatsache der Arbeitnehmermärkte, die aber auch nicht überschätzt werden sollte. Hierzu erinnere ich an tausende täglich veröffentlichte Freistellungen auf den Arbeitsmärkten bei strategischen Neuausrichtungen der Arbeitgeber, die sich aufgrund der veränderten Anforderungen an den Märkten ergeben. Wobei auch diese Tatsache nicht sonderlich neu im Marktgeschehen ist. Bekanntes Stichwort: "Das einzig Beständige ist der Wandel"


    6. Wirklich neu sind auch nicht die Werte, deren Veränderungen in der Regel als Grund für neue Maßnahmen herhalten müssen. Nachweislich haben wir bereits weit vor der Jahrtausendwende darüber diskutiert und dringend frühzeitig Veränderungsprozesse angeraten. Nur hat im angeblich grenzenlosen Wachstum und der gleichzeitig weiter steigenden Gier der Investoren kaum einer frühzeitig darauf gehört


    7. Erst die aktuelle Vollbremsung aus bekannten Gründen der Pandemie und dem Verstärker durch die Auswirkungen der Kriegstreiberei hat zu zwingenden Veränderungen geführt, weil es jetzt vielfach ans Eingemachte geht. Wobei die Diskussionen darüber die tatsächlichen Maßnahmen noch um ein Vielfaches übersteigen. Unbekannt ist auch die Zahl derjenigen in allen Statistiken, die glauben die aktuelle Phasenverschiebung wieder aussitzen zu können


    8. Leider sind Ängste und Zwänge auch ein denkbar schlechter Berater, weswegen erste Spätzünder jetzt erst einmal ungebremst an die Wand fahren. Auch die Zahl derjenigen, die sich wirklich über die anstehenden Veränderungsprozesse im Klaren sind, ist nicht bekannt. Und bei den drei meistzitierten obigen Begriffen fehlt mir noch ein Modewort für die häufig vergessenen Aktivitäten der Bindung der bestehenden Mitarbeiter. Bekanntlich ist, ähnlich wie bei den Maßnahmen zur Neukundenfindung, die Bindung bestehender Kunden auch im Mitarbeiter-Marketing *** häufig die bessere Empfehlung. Und auch die immer wieder betonten Möglichkeiten im Social-Media-Marketing dürfen durchaus auch einmal kritisch hinterfragt werden ****, wenn die dahinterstehenden Basiswerte in den Unternehmen nicht stimmig sind


     Wie auch immer: Es bleibt spannend!


    * Korrespondierende Beiträge zu Love-Brands: 284/1, 283/1, 233/1, 233/1, 034/1 sowie Arbeitgebermarke: 249/1


    ** Korrespondierende Beiträge zu Anspruchsgruppen: 295/1, 291/1, 275/1


    *** Neben dem Thema Mitarbeiter-Marketing mit vielen Beiträgen insbesondere auch Verweis auf die Beiträge zum Quick- und Quiet-Quittung: 306/1, 284/1, 275/1, 273/1


    **** Korrespondierende Beiträge zum Thema Social-Media: 308/1, 295/1, 294/1, 274/1, 243/1, 242/1, 146/1, 109/1, 108/1, 097/1



  • Beitrag 324/1 - Arbeitszufriedenheit im Branchenvergleich - Handwerk ganz vorne dran!

    Arbeitszufriedenheit im Branchenvergleich


    Handwerk ganz vorne dran! *



    Dr. Bernd W. Dornach


    Unter dem Titel "Machen ist gesund" stellte die IKK Classic, die größte deutsche Innungskrankenkasse mit Hauptsitz in Dresden, eine Untersuchung vor, nach der 80 Prozent der untersuchten Handwerker sich als zufriedene Menschen beurteilen und sich selbst glücklich mit Ihrer Arbeit beurteilen. Als Online-Teilnehmer an den Vorträgen der kürzlich zu Ende gegangenen Internationalen Handwerksmesse mit neuem Kongressformat gehört diese Aussage des IKK Classik-Vorstandsvorsitzenden Frank Hippler für mich zu einem Themenkreis, den ich bei meinem qualitativen Forschungsprojekt schon mehrfach hinterfragt habe (siehe Hinweis auf korrespondierende Beiträge zum Glück als Marketingfaktor**)


    1. Auf dem Podium erläuterte dabei Glücksforscherin und Tischlerin Ricarda Rehwald, Wissenschaftlerin an der Internationalen University of Applied Sciences in Berlin drei Aspekte: Die Selbstverwirklichung, das Sinnempfinden und die Gemeinschaft. Wobei gerade im Handwerk dabei alle drei Aspekte zusammentreffen und (quasi als Klammer) man etwas tut, was jemand braucht und was man am Ende wirklich sehen kann


    2. Podiumsgast und Steinmetzmeisterin Kathrin Post Isenberg stellte dazu den weiteren Aspekt der Wertschätzung für die Arbeitszufriedenheit aus der eigenen Erfahrung heraus: "Die eigenen Stärken und Schwächen zu entdecken und mit ihnen etwas schaffen zu können, erhöhen nicht nur die Wertschätzung von außen, sondern auch die Wertschätzung, die man für sich selbst und die eigene Tätigkeit empfindet." Diese Differenzierung habe ich auch bereits bei meinen Fachpublikationen HANDWERKS-MARKETING, Ideen und Visionen für Erfolgsstrategien im Handwerk in Band 1 (Innen-Marketing) sowie in Band 2 (Außen-Marketing) detailliert behandelt. Man beachte die Reihenfolge! ***


    3. Auf diese bekannte Fehlentwicklung wurde bei den Vorträgen auf der Internationalen Handwerksmesse und auch im zitierten Beitrag mit Recht immer wieder im Zusammenhang mit der erforderlichen gleichwertigen Einstufung der beruflichen mit akademischen Ausbildung hingewiesen. Auch wenn die IKK-Studie ergab, dass 70 Prozent der Handwerker nach eigenen Aussagen viel Wertschätzung für Ihre Arbeit erfuhren, würde den eigenen Kindern trotzdem eher akademische Laufbahnen empfohlen. Das Problem ist ja aus Nicht-Handwerkerfamilien noch wesentlicher signifikanter zu vermuten


    4. Auch das häufig angeführte Argument, dass handwerkliche Arbeit die Gesundheit stärker belaste, als andere Tätigkeiten, greift nur bedingt. Der Krankenstand der Nicht-Handwerker liegt mit 5,1 Prozent zwar im Vergleich bei Handwerkern mit 5,5 Prozent geringfügig höher (Fehlzeitenreport der IKK Classic). "Allerdings machen psychische Erkrankungen im Handwerk nur 14 Prozent des Krankheitsgeschehens aus, bei Nicht-Handwerkern sind es 18 Prozent. Entsprechend bewerten 85 Prozent der für die Studie befragten Handwerker ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut. In der Gesamtgesellschaft liegt dieser Wert deutlich niedriger, bei 70 Prozent


    5. Vorstandsvorsitzender Frank Hippler betonte weiterhin: "Wenn Glück und Zufriedenheit in der Arbeit vorhanden sind, kann das das Stressempfinden deutlich senken, nachhaltig mental stärken und so auch auf die Gesundheit einzahlen." Und auch beim betrieblichen Gesundheitsmanagement, das die IKK Classic den Betrieben anbietet, können die Unternehmen positiv auf das Arbeitsumfeld einwirken und so die Gesundheit und das Glück ihres Teams weiter stärken


    6. Auch der in der Studie angesprochene Wert der Gemeinschaft, die auf der Tagung von Podiumsgast und Spenglerin Luisa Buck vertreten wurde, ist in der Realität noch viel zu wenig als Besonderheit im Handwerk genutzt. Dabei ist sehr wohl bekannt, dass diese Eigenschaft sich nicht immer automatisch einstellt, gleichwohl aber mit bekannten Team-Building-Maßnahmen unterstützt werden kann. Den Nachweis haben wir unter anderem besonders bei Kundeneinladungen und bei Messeteilnahmen mit vorherigem Sensibilisierungsprogramm und Einbindung der Mitarbeiter vielfach erbracht


    7. In einem weiteren Vortrag ergänzte Volker Busch, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Leiter einer neurowissenschaftlichen Arbeitsgruppe an der Universität Regensburg die Erfolgsstrategie zur Zukunft des Handwerks: "Einfach machen ... Wir denken zu viel und handeln zu wenig ... Denken sei zwar wichtig, aber nur um das Handeln vorzubereiten." Er bestätigt dabei wieder meine oft geäußerte These, die eigene Kreativität gerade im Handwerk bei der Arbeit ausleben zu können und mit Neugier an die alltäglichen Aufgaben heranzugehen und auch ungewohnte Wege umsetzen zu können. "Dabei wird Dopamin ausgeschüttet und das Gehirn wächst. Neugier und Offenheit sind das größte Lebenselixier das wir haben" ****


    8. Das Glück als Erfolgsfaktor im Innen- und Außen-Marketing herauszustellen dürfte also ein Wink mit dem Zaunpfahl sein, das Handwerk einerseits bei den Betroffenen im Handwerk auf dem Weg der eigenen Überzeugung vom gewählten Beruf zu bestätigen und andererseits als attraktiven Arbeitgeber herauszustellen. Gerade in unsicheren Zeiten wie heute könnte man einer derartig bodenständigen Erfolgsstrategie eine ganze Menge abgewinnen


    * Oberst, Barbara: Arbeitszufriedenheit: Darum sind Handwerker glücklicher. In: deutsche-handwerks-zeitung, vom 14.03.2023. Alle Ergebnisse der Studie mit den Erhebungsmethoden finden Sie unter


    https://www.ikk-classic.de/gesund-machen/machen-ist-gesund


    ** Korrespondierende Beiträge zum Glücksfaktor: 321/1, 291/1, 017/1


    *** Dornach, Bernd W.: HANDWERKS-MARKETING, Band 1 (Innen-Marketing) und Band 2 (Außen-Marketing), Holzmann Buchverlag, Bad Wörishofen, ISBN 3-7783-0362-7


    **** Siehe auch insbesondere Beiträge zu Frauen im Handwerk: 166/1, 281/1, 298/1, 232/1



  • Beitrag 323/1 - Erfolg mit Mut und Weitblick: Vom Porsche 356 bis zur eigenen E-Fuel-Produktion

    Erfolg mit Mut und Weitblick: Vom Porsche 356 bis zur eigenen E-Fuel-Produktion


    Herzlich Willkommen: Teilnehmer des Porsche Club Freundschaftstreffens Deutschland am 8. Juli 2012 in der WWK-Arena zur "Weitblick-Experten-Konferenz" am 23. Juni 2023 gleich nebenan im Weitblick 1.7



    Dr. Bernd W. Dornach


    Über die beispielhaft vorbildlichen Leistungen von Porsche für das neue Marketing habe ich in diversen Beiträgen (Aufstellung unten beachten) schon berichtet. In dieser mustergültigen Erfolgsgeschichte wird soeben ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ein Grund, darüber zu berichten. Am besten mit dem vielzitierten Satz von Ferry Porsche und einem Blick zurück, wie alles begann.*


    "Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen." 


    Mit diesen Worten von Ferdinand Anton Ernst Porsche, genannt Ferry, begann der Bau von Sportwagen unter dem Markennamen Porsche. Die Voraussetzungen waren in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre alles andere als ideal: Europa war vom Krieg zerstört, die Produktionsstätten lagen in Trümmern und die Überlebenden hatten meist andere Sorgen, als sich einen Sportwagen zu kaufen. Gleichwohl ging Ferry seinen Weg, von dem wir heute in diesem unserem Lande leider viel zu selten berichten können.


    Der 356 bestand zu großen Teilen aus VW-Teilen, der 1,1-Liter Vierzylinder-Boxer leistete zu Anfang 40 PS. Zunächst plante Porsche nur die Produktion einiger weniger Fahrzeuge. Später sagte Ferry Porsche, er habe mit maximal 500 Kunden gerechnet. Aber die Nachfrage stieg und stieg. Auch der sonst so kritische Vater Ferdinand Porsche fand nichts an dem Wagen auszusetzen: "Keine Schraube hätte ich anders gemacht", sagte er nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft beim Anblick des 356. Also auch ein Beispiel, das heute noch Schule machen könnte, wenn Vater und Sohn eine Sprache sprechen.


    Genau 75 Jahre später wiederholt sich die Geschichte und der Anlass für unseren Beitrag. Nachdem E-Fuels in Europa bisher nicht gefördert werden, startet Porsche mit einer eigenen Produktion. Die Pilotanlage in Chile wurde soeben eröffnet und produziert aus Windstrom grünen Sprit.**


    14 000 Kilometer von Berlin entfernt, nördlich von Punta Arenas, das aus einer früheren Strafkolonie hervorgegangen ist und später ein Zentrum der Schafzucht wurde, gibt es einen ziemlich konstant wehenden Wind. Diese Ressource zapft Porsche an und stellt mit Ihrer Hilfe CO2-neutrale Kraftstoffe her. Die Idee kam aus eigenen Reihen von zwei Porsche-Ingenieuren, mithilfe von Windkraftanalagen und aus der Umgebungsluft gewonnenem Kohlenstoffdioxid im äußersten Süden von Chile synthetischen Kraftstoff herzustellen und somit einen natürlichen CO2-Kreislauf zu imitieren.


    Den Porsche-Entscheidern gefiel die zum Produktportfolie passende Idee: Die Modelle der Marke sind nicht nur relativ wertstabil, sondern oft sogar mit Wertzuwachs gesegnet. Bekannt ist, dass ca. 80 Prozent aller jemals gebauten Fahrzeuge der Marke noch heute existieren. Und dafür, dass diese klassische Flotte auch zukünftig weitestgehend ohne Treibhausgasemissionen bewegt werden kann, werden eben künftig CO2-neutrale Kraftstoffe benötigt. Nach dem hier zitierten Bericht wollten die großen Ölkonzerne noch nicht ins E-Fuel-Geschäft einsteigen, also (siehe Zitat oben) ist Porsche eben selbst mit potenten Partnern aus der Region und der Technologieerfahrung (Siemens Energy) in das Geschäft eingestiegen. Neben der Versuchsanlage sind weitere Flächen gepachtet, um mit 400 Windrädern Stromerzeugung in der Größe von 50 Megawattstunden zu ermöglichen.


    Barbara Frenkel, Porsche-Vorständin Beschaffung, wird in dem ams-Bericht wie folgt zur kooperativen Alleinstellung zitiert: "Es gibt weltweit keine vergleichbare Anlage mit einem Herstellungsprozess in dieser verketteten Art."


    Die aktuell produzierten Mengen verbraucht Porsche für die Fahrertrainings in seinem Experience Centern und im Porsche Mobil 1 Supercup selbst . Aber die werbewirksame Vision und konkrete Kundenbindungsmaßnahme ist offensichtlich: Die vielen Klassik-Liebhaber könnten Ihre Fahrzeuge mit den E-Fuels jahrzehntelang weiter betreiben. Viel Spaß und herzlich Willkommen zur Tagung für Ihren geschäftlichen und privaten Erfolg.


    * Wimmelbücker, Stefan: Der Gründer-Ferry Porsche. "Am Anfang schaute ich mich um ... ", in: Automobilwoche vom 07.05.2018


    ** Hebermehl, Gregor: E-Fuel von Porsche für Porsche, in: auto motor und sport, Heft 7/2023 (Zur besseren Lesbarkeit wurde auf Originalzitation ausgewählter Passagen des Beitrags ausnahmsweise verzichtet)


    Hinweis auf korrespondierende Beiträge in unserem Blog: 302/1, 297/1, 261/1, 168/2, 078/1, 077/1 (Porsche und Hans-Peter-Porsche Traumwerk)



  • Beitrag 322/1 - "Entschlüsselungs-Service" der Generation Z - Geschäftsmodelle und Konsequenzen

    "Entschlüsselungs-Service" der Generation Z


    Geschäftsmodelle und Konsequenzen



    Dr. Bernd W. Dornach


    Der Ton wird fordernder und Ideen werden umgesetzt. Den Status Quo und wohin die Reise geht, wird unsere "Weitblick-Experten-Tagung" am 23. Juni 2023 kritisch beleuchten.


    Dazu hier wiederum ein Teaser, dem weitere folgen sollen.


    1. Aktuell entsteht gerade ein neuer Markt, bei dem den offensichtlich völlig überforderten Entscheidern in Unternehmen erklärt wird, wie die Generation Z tickt - und wie diese ticken sollen. Nach einem Beitrag im aktuellen manager magazin 03/2023 von Sonja Banze und Hannah Steinharter 

    liest sich das wie folgt: "So groß ist die Nachwuchsnot der Konzerne, so erbittert der War for Talents oder einfach nur for Employees, dass Meier et altera mitunter Prophetenstatus erlangt haben." Yael 


    Meier sagt dazu: 

    "Dinge vor 1995 würden für ihre Generation nicht existieren, weswegen sie anders auf diese Welt schauen ... Und um unsere Generation zu verstehen, muss man in unseren Schuhen laufen." Devise: "Welcome to our world". Das Geschäftsmodell von Yael Meier läuft prächtig und hat die Nische verlassen*


    2. Dabei sind die neuen Propagandisten nicht nur "Digitalisierungsevangelisten", sondern erklären in Ihrem "Entschlüsselungsservice", wie die Generation so tickt. Und es sind demnach in Kürze drei Instrumente, die jetzt von Bedeutung sind: Geld, interne Wertschätzung, externe Wertschätzung (Außenwirkung)


    3. Wie in vielen anderen Quellen der letzten Wochen zeigt sich, die Branche der Generation-Z-Erklärer erfindet immer wieder neue Vorschläge. 

    Dazu eine kleine Auswahl:


    "Jung coacht alt". Sogenannte "Shadow-Boards": Ein zweiter Vorstand nur mit GenZlern besetzt, der alternative Entscheidungen vorschlägt


    4. Der häufigste Vorschlag in der Umsetzungsphase: Die Vier-Tage-Woche. Bei Katharina Zander, Head of People & Culture beim Joyclub des Unternehmens F&P (180 Angestellte einer sexpositiven Community mit fast 5 Mio. Mitgliedern), tönt dies so: "Drei Tage Energie tanken und dann produktiver arbeiten (Lustvolles Arbeiten)". Das Goodie im Klartext: Seit Oktober 2022 arbeiten alle nur noch vier Tage pro Woche - bei gleichem Gehalt. Auch diejenigen, die bisher weniger Geld für weniger Arbeit bekommen haben, bekommen jetzt das volle Gehalt der Fulltimer. Gerechtigkeit muss sein! **


    5. Ein paar Zugeständnisse im Ablauf sind akzeptabel, um mit weniger Zeitaufwand den gleichen Output zu erreichen: Zum Beispiel eine neue Meeting-Kultur. Wer 15 Minuten nichts Konstruktives einbringen kann, kann sich um produktivere Dinge kümmern. In der Tat ein überfälliger Vorschlag, der mehr Zündstoff enthält, als auf den ersten Blick erkennbar. Die Ausschüsse werden dann vermutlich schlagartig kleiner werden


    6. Auch die Getränkeindustrie hat traditionell schon Einiges zu bieten: Die flüssige Vergütung. Der sogenannte Haustrunk hat in der Branche Tradition. Per Paragraph 11 des Manteltarifvertrags für das Braugewerbe in Bayern haben die Beschäftigten "Anspruch auf verbilligten Bierbezug für ihren eigenen Bedarf und den ihres Haushalts" - je nach Alter bis zu 36 Liter pro Woche, natürlich auch aus dem alkoholfreien Sortiment, und auch im Krankheitsfall


    7. Der Obstteller am Morgen ist längst ein alter Hut. Ein regelrechter Kult wird um das Catering in den Betriebskantinen betrieben. Bekannt in der Szene die Currywurst bei Volkswagen und die Maultaschen bei Mercedes oder die bereits legendäre "cateringfreie" Mitarbeiterverpflegung mit eigenem Team bei Porsche. Volkswagen-Beschäftigte können sich auch andere Produkte aus der Kantine "abgepackt als Kiloware" kaufen, um sie etwa auf der privaten Geburtstagsfete zu servieren. Neben der Currywurst u.a. den Linseneintopf mit Würstchen und Milchreis


    8. Die Lernplattform Ada bietet die Light-Variante der 4-Tage Woche alle vier Wochen. Und dies lässt sich auf in den Stellenausschreibungen und Linkedin als "Free Friday For Feeling up (kurz FFFF) gut vermarkten und die Motivation und Produktivität steigern. In der einjährigen Testphase dienen Back- und Naturfotos aus der Belegschaft als Arbeitsnachweis


    Resümee: Kreativität und Alleinstellungsansprüche sind wieder einmal gefragt. Von vielen weiteren Ideen, um bei den Bewerbern auf sich aufmerksam zu machen und die bestehende Belegschaft mit einzubinden, sei auch der Querverweis auf unsere mehrfach ausgelobte Workation-Idee gefragt, die wir in einem Projekt gerade als Positionierungschance umsetzen. Da ist das Fintech Raisin mit einem Remote-Trip in den Süden schon ganz gut dabei. In einer über den Winter angemieteten Villa in Griechenland können bis zu zehn Angestellte eine Woche lang abhängen - 

    und natürlich arbeiten.


    Auf die Idee des "Reverse Recruiting" möchte ich aufgrund der besonderen Potentiale im nächsten Beitrag gesondert eingehen.


    Wie anfänglich betont, kommt der Blog am 23. Juni 2023 erstmals auf die Bühne: Bei der Weitblick-Experten-Tagung mit viel Gelegenheit zum mitdiskutieren. Herzlich Willkommen.


    * Banze, Sonja; Steinharter, Hannah: STURM UND DRÄNGEN, in: manager magazin, Heft März 2023


    ** Auszüge aus der Themen-Woche Future of Work bei turi2, zitiert nach Ausgabe vom 05.03.2023


    Korrespondierende Beiträge mit Key-Words: 275/1, 241/1, 215/1, 053/1 (Generation Z), 284/1, 278/1, 275/1, 267/1 (New Work), 278/1, 248/1, 234/1, 228/1, 227/2 (Workation), 261/1, 168/2, 078/1, 077/1 (Porsche)


  • Beitrag 321/1 - Marketing mit dem Glücksfaktor - Ein Fortsetzungsroman

    Marketing mit dem Glücksfaktor


    Ein Fortsetzungsroman



    Dr. Bernd W. Dornach


    Bereits im frühen Blog-Beitrag 017/1 zu Beginn der Pandemie haben wir zum ersten Mal auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Nun gibt es dazu neue Forschungsergebnisse, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Neben einer aktuellen Studie der GroupM* ordnen wir das Thema in traditionelle Erkenntnisse des Psychologen ein, die kaum etwas von Ihrer Aktualität verloren haben.


    1. Die Studie von GroupM weist auf den fundamentalen Unterschied zwischen persönlichen Krisen hin, die zwangsläufig den Alltag bestimmen und gesellschaftlichen Krisen, die man leichter verdrängen kann. Allerdings kann zweiteres nach der Studie zu einem Gefühl der Machtlosigkeit führen. Der Glücksmoment "Erschaffen" wirkt dem entgegen und lässt die Menschen die eigene Selbstwirklichkeit spüren. Beispiele: Brot backen oder Dekorationen basteln. Auch das Thema "Puzzeln" haben wir bereits im Beitrag 021/1 und später im Beitrag 302/1 schon sehr frühzeitig aufgegriffen. Aus persönlicher Überzeugung konnte ich das Do-it-Yourself Themenfeld bereits in meiner Dissertation bearbeiten, das mich selbst später auch in die Szene der Bau- und Heimwerkermärkte als Berater führte, die ich in früheren Veröffentlichungen bereits als "Eldorado der Glückseligkeit" bezeichnete


    2. Des weiteren scheint nach der Studie die Unterstützung anderer in Krisenzeiten glücklich zu machen. Daraus resultiert der Faktor "Helfen und Kümmern" als zentrales Glücksmoment und lenkt erfolgreich von negativen Gefühlen ab. Die immens wachsende Bedeutung der Pflegeberufe lässt dies auch unter einem ganz anderen Blickwinkel erscheinen


    3. Glücklich macht außerdem das Gefühl, für andere wichtig zu sein. Auch dies ein Beispiel dafür, wie Wertschätzung in unserer sozialen und beruflichen Welt von erheblicher Bedeutung ist. Auf unseren Beitrag 315/1 zum sozialen Engagement, der auch bei unserer "Weitblick-Experten-Tagung" am 23.06.2023 gebührend zu Wort kommen wird, verweise ich hier besonders


    4. Auch Freiheit zählt zu den Glücksmomenten, die die Studie identifiziert. Kennzeichnend dafür ist eine "prickelnde Erwartungshaltung" angesichts vieler Möglichkeiten, wie die Studienautoren schreiben. Verpflichtungen und Einschränkungen lassen sich so ausblenden. Neben den Glücksmomenten der Geschwindigkeit (z.B. beim Radfahren) oder von Musik (z.B. bei einem Konzert) sind dafür insbesondere neue Umfeldeindrücke (zum Beispiel beim Reisen) verantwortlich. Dazu, dass sich die gesamte Tourismus-Branche aktuell neu aufstellen muss, ist Gegenstand eines gesonderten Forschungsauftrages, den wir gerade bearbeiten


    5. In einem Bericht der Zeitschrift Psychologie heute* hat Glück vor allem auch mit dem Charakter zu tun. Entscheidet man sich vom eigenen Mind-Set mehr für die Themen Arbeitsethos, Optimismus und den Glauben, allzeit Rückschläge zu überwinden, wird man mehr Erfolg haben - und damit glücklicher sein


    6. Glückliche Menschen sind demnach also Gewinnertypen, die sich ihr Glück selbst verdienen. Der Autor des Berichtes spricht hier vom "Selbstoptimierungssyndrom". Wer also nicht glücklich ist, hat sich nicht genug angestrengt


    7. In einem weiteren Artikel in der Zeitschrift Psychologie heute* verweist die Autorin auf jüngere Studien, nach denen Menschen eher Glück erfahren, wenn sie es nicht suchen. Der Ansatz besteht dann mehr darin, dem Glück einfach mehr Raum zu lassen und übermäßigen Druck herauszunehmen. Wer immer nur nach dem großen Glück sucht, konzentriert sich zu sehr auf die Anstrengungen, die damit verbunden sind und fühlt sich unter "Glückszwang"


    8. Das beste Glücksgefühl lässt sich erst dann vollständig genießen, wenn man es bewusst erlebt und dafür Dankbarkeit empfindet. Auch dies eine Eigenschaft, die in unserer schnelllebigen Zeit des "Glücksrittertums" mit kommerzieller Unterstützung leider immer häufiger auf der Strecke bleibt. Schade!


    Ausblick des Fortsetzungsromans: Neben Martin Seligmann gilt auch Mihaly Csikszentmihalyi (sprich "Tschiksentmihel") zu den großen Glücksforschern der Psychologie. In seinem bekannten Buch mit dem Titel Flow betont er, dass es ein Fehler sei, dem Glück als solches hinterherzujagen. Vielmehr sollten wir erkennen, wann wir wahrhaft glücklich sind - was wir tun, wenn wir uns stark und "wahr" fühlen - und genau das häufiger tun. Darüber dürfen Sie sich auf einen weiteren Beitrag von mir zum Thema Kreativität in Kürze freuen. "Wie das Unmögliche schaffen und Grenzen überwinden." Bleiben Sie dran!


    * Stark, Jonas: Was Konsument*innen in Krisenzeiten glücklich macht, in: absatzwirtschaft E-Paper vom 15.02.2023


    ** Kluy, Alexander: Glück als Diktat, in: Psychologie heute, vom 08.02.2020


    *** Wetzel, Ariane: Fünf Dinge, die glückliche Menschen tun, in Psychologie heute vom 03.02.2023


    **** Butler-Bowdon, Tom: 50 Klassiker der Psychologie, Weltbild Verlag, ISBN: 978-3-8289-5012-2


    Korrespondierende Beiträge mit Headlines: 017/1 (Marketing mit dem Glücksfaktor: Eine Stoffsammlung), 291/1 (Sind intelligente Menschen glücklicher?) 


    Literaturhinweis: Dornach, Bernd W.: Selbstversorgung, das vergessene Versorgungssystem, Dissertation, Gieseking Wirtschaftsverlag, ISBN 3-88108-064-3


  • Beitrag 320/1 - Dem Spaßfaktor weiterhin auf der Spur - Bleibt jetzt auch der Spaß auf der Strecke?

    Dem Spaßfaktor weiterhin auf der Spur


    Bleibt jetzt auch der Spaß auf der Strecke?



    Dr. Bernd W. Dornach


    Über die Bedeutung des Spaßfaktors und Humorquotienten haben wir in unserem Blog schon mehrfach berichtet.* Passend zum Faschingsendspurt 2023 ermutigt mich ein Kommentar von Michael Spitzer ** das Thema wieder aufzugreifen.


    1. Wenn man durch die abendlichen Fernsehübertragungen der Prunksitzungen der Karnevalsvereine zappte, bestätigt einen das Gefühl, das man auch im Alltag attestieren kann. Guter Spaß ist weitgehend auf der Strecke geblieben. Die Gacks sind vorgestrig und die Inszenierungen lassen eher Dienst nach Vorschrift erkennen. Das "Politiker-Derblecken" findet ja ohnehin das ganze Jahr über statt. Sich jetzt auch noch lustig zu machen, ist wohl nicht mehr opportun. Das Lachen bleibt vielen wohl oft im Halse stecken


    2. Konzentrieren wir uns viel zu sehr auf die negativen Gedanken und macht sich Hoffnungslosigkeit bereit? Die Angst vor dem ernstzunehmenden Szenario "Es könnte auch noch schlimmer kommen", lässt auch bisherige Optimisten reihenweise die Flucht in die "Resteverwertung" antreten. Wir halten nebenbei erwähnt bei unserer im Juli geplanten "Weitblick-Experten-Tagung" (Erste Details im Beitrag 317/1) konsequent dagegen: Zugelassen sind neben einer realistischen Einschätzung der Lage (die wieder einmal besser ist als ihr Ruf) nur konstruktive Empfehlungen für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft


    3. Dazu passt der oben zitierte Beitrag von Michael Stifter mit der ernst zu nehmenden Ansage, den Humor auf keinen Fall der Stimmung zu opfern:


    "Solange eine Gesellschaft gemeinsam lachen kann, hält sie auch zusammen. Ja, die Politik ist ein ernstes Geschäft, aber Humor kann der harten Auseinandersetzung die Schärfe nehmen."


    4. Und seine Aussagen gelten nicht nur für die Politik. Auch privat und beruflich hat sich der Ton verändert. Immer mehr Zeitgenossen, die von sich aus ohnehin eher keine dezidierte Meinung einbringen und jegliche eigene Haltung verweigern, verfallen jetzt in den in Krisenzeiten gelernten Gesprächsstoff der schlechten Zeiten. Nach einer vom Spiegel sowie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 26.01.2023 veröffentlichten Umfrage des Allensbach-Instituts zweifeln immer mehr Deutsche an der Zukunftsfähigkeit des Landes und viele davon machen den Staat dafür verantwortlich. Nur noch 31 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, dass sich Deutschland in den nächsten zehn Jahren gut entwickeln wird. Gerade einmal 14 Prozent der Befragten glauben, dass Deutschland aus den Krisen der vergangenen Jahre gestärkt hervorgehen werde


    5. Nicht nur in der Politik wäre es (genauso wie im Privatleben) wiederum nach dem Beitrag von Michael Stifter, " ... gerade in krisenhaften Zeiten so wichtig, in Konkurrenten nicht nur Gegner, sondern auch Menschen zu sehen. Wer zusammen lachen kann, nicht nur über den anderen, sondern - noch wichtiger - auch über sich selbst, verliert etwas von jener Schärfe, mit der politische Debatten heute zu oft geführt werden." Und im Wort Unterhaltung steckt vor allem auch der Begriff "Haltung", die witzig verpackt oft besser daherkommt


    6. Neben dem Urgestein Franz Josef Strauß erwähnt hier Michael Stifter auch mit Recht Hubert Aiwanger, zumindest humortechnisch, als Vorbild. Aiwanger bedient im virtuellen Stammtisch des Internets, praktisch täglich, launig "in aller Öffentlichkeit mit Hinz und Kunz ... den verbalen Nahkampf ... eins kann man Aiwanger ohne jede Einschränkung attestieren: dass er über eine große Portion Humor verfügt und auch mal über sich selbst lachen kann." Und den Wettbewerb um das Thema " persönliche Marke" gewinnt Hubert Aiwanger auf jeden Fall souveräner als viele andere Politiker, die sich vor allem wegen mangelnder fachlicher Qualifikation ins Witzregister eintragen lassen können


    7. Dass der Humor beste Einschaltquoten in den Fernsehformaten sicherstellt, ist nicht zuletzt dem BR-Fernsehen wieder einmal als Trendsetter zuzuschreiben, der die anderen Intendanten aktuell gerade mit neuen Formaten zu beflügeln scheint. Die BR-Sendung "Quer" mit Kabarettist (!) Christoph Süß am Donnerstag-Abend hält vermutlich viele Zuschauern durch den abschließend bekannten witzigen Schlagabtausch von Hubert Aiwanger mit Markus Söder vom Umschalten ab


    8. Da könnte man wieder Michael Stifter in seinem Beitrag mit einem Zitat von Joachim Ringelnatz erwähnen: 


    "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt." Oder als Schlusswort in seinem Kommentar mit dem bayerischen Humoristen Gerhard Polt: "Humor ist eigentlich nur wenn er stattfindet. Wenn er nicht sattfindet, gibt´s keinen" 


    Resümee: Michael Stifter hat recht: "Es wäre gut für uns alle, wenn er wieder öfter stattfindet - auch und gerade dann, wenn es drum herum ernst wird." Bekannt ist auch die Tatsache, dass man zu einem finsteren Gesicht 65 Gesichtsmuskeln anspannen muss, für ein freundliches nur Zehn! Warum also überanstrengen? Der oben erwähnte "virtuelle Stammtisch im Internet" ist gar keine so schlechte Idee. Oder auch nur ein witziger Abreißkalender, der mir vor ein paar Tagen folgende Tageslosung mit auf den Weg gab: DER OPTIMIST IRRT SICH GENAUSO OFT WIE DER PESSIMIST. ABER ER HAT VIEL MEHR SPASS DABEI. Und wie Thomas Holtbernd in unten genannter Literaturempfehlung eindrucksvoll beweist, ist Humor auch ein guter Führungsfaktor 


    * Stifter, Michael: Warum Humor so wichtig ist - gerade in der Politik. Kommentar im Plus-Artikel Augsburger Allgemeine vom 17.02.2023


    ** Korrespondieren Beiträge: 238/1, 200/1, 150/1, 100/1, (Humor), 099/1 (Humorquotient), 305/1, 265/1, 263/1, 250/1, 238/1, 235/1, 096/1 (Spaßfaktor), 313/1 (Marke)

    Literaturempfehlung: Holtbernd, Thomas: Führungsfaktor Humor: Redline Wirtschaft Verlag bei Überreuter, ISBN: 3-8323-0963-2


  • Beitrag 319/1 - "Venus-Marketing": Sind Frauen die besseren Unternehmer-Persönlichkeiten?

    "Venus-Marketing": Sind Frauen die besseren Unternehmer-Persönlichkeiten? 


    Up-date aus Anlass einer aktuellen Veranstaltungsanfrage: Starke Frauen für ein starkes Handwerk


    Call for Papers und Einladung zur "Weitblick-Experten-Tagung"


    Dr. Bernd W. Dornach



    Zusammen mit meiner damaligen Mitarbeiterin Burga Warring habe ich bereits 1999 das erste Fachbuch zum Thema "Frauen im Handwerk"* veröffentlicht. Aufgrund der Komplexität dieses Themas war uns bei der Bearbeitung schnell klar, dass wir am besten die Frauen selbst darüber berichten lassen sollten. Diese Vorgehensweise haben wir bei unserem Forschungsprojekt in den Folgejahren auch mit diversen Gastbeiträgen in unserem Blog sowie Gastreferent:innen bei meinem Lehrauftrag weitergeführt. Im Überblick dazu können wir folgende Ergebnisse unserer weiterführenden Studien festhalten:


    1. Offene Reaktionen auf unsere Blogbeiträge kommen zum überwiegenden Teil aus dem Bereich der Frauen. Damit kann vermutet werden, dass die Themen des "neuen Marketings" bei den Frauen zu vermehrtem Interesse führen


    2. Gerade die sich in der Pandemie schnell veränderten Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Entscheidungen in mittelständischen Betrieben, über die wir zu Beginn der Blog-Beiträge ausführlich berichtet haben, wurden von Frauen signifikant offener aufgenommen


    3. Nachvollziehbar ist auch die bei uns geforderte Zusammenwirkung von privaten wie beruflichen Vorgehensweisen bei Frauen besser ausgeprägt. Frauen können bei dieser Herausforderung, schon aufgrund der traditionellen Rollenstrukturen" besser punkten


    4. Bei den aktuellen Anforderungen ist weniger das Wissen darum, sondern vor allem die schnelle Umsetzung jetzt von Bedeutung. Häufig haben Frauen im Handwerk nachgewiesen, dass die Veränderungsprozesse von ihnen schneller umgesetzt werden


    5. Die Sensibilität der Frauen führt vermutlich auch dazu, dass die üblichen Fallstricke bei derartigen Prozessen früher erkannt und damit bezüglich der negativen Auswirkungen reduziert werden können


    6. Profis gehen ohnehin davon aus, dass jetzt nicht mehr das grundsätzliche Thema Frau gegen Mann auf die Agenda der Aktivitäten gehört, sondern die Antworten auf die Frage "Wer macht jetzt was am Besten was?"


    7. Mein langjähriger Beratungsansatz geht ohnehin in die Richtung, Konfrontation zu reduzieren und Kooperation der beiden Geschlechter in die Waagschale zu werfen


    8. Wie in einem meiner Vortragsprogramme deutlich herausgestellt, sind "Männer eben vom Mars und Frauen von der Venus"


    Darüber wäre auf unserem Blog sowie bei unserer geplanten "Weitblick-Experten-Tagung" (Erste Details im Beitrag 317/1) weiter zu diskutieren. 


    Unter dem Strich, fällt mir dazu das bekannte Zitat von der Hummel ein:


    "Die Hummel kann eigentlich nicht fliegen. Aber sie weiß das nicht und fliegt einfach trotzdem!" **


    * Dornach, Bernd W., Warrings, Burga (Hrsg.): Frauen im Handwerk, dva, Julius Hofmann Verlag, ISBN: 3-421-03177-0, Restexemplare über www.uni-marketing.de/buecher


    ** Das "Hummel-Paradoxon" hält sich seit Jahrzehnten hartnäckig. Der Mythos um die Hummel, die eigentlich nicht fliegen dürfte, es aber irgendwie doch tut, geht auf den französischen Entomologen Antoine Magnan zurück. „Geht nicht gibt's nicht" Wer sagt, ich kann nicht, setzt sich nur selbst Grenzen. Denke an die Hummel. Die Hummel hat eine Flügelfläche von 0,7 Quadratzentimeter, bei 1,2 Gramm Gewicht. Nach den bekannten Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesen Verhältnissen zu fliegen. Die Hummel weiß das nicht. Sie fliegt einfach.“ Und weiter mit einem Arthur Lassen zugeschriebenen Zitaten: „Du bist geboren, um Erfolg zu haben. Niemand kann Dich davon abhalten, außer Du selbst ... Warte nicht auf den Erfolg, verursache ihn.“ 


  • Gastbeitrag 318/1 - NEHRINGS AUFSCHLAG - Befindlichkeiten der Führung

    NEHRINGS AUFSCHLAG


    Befindlichkeiten der Führung



    Wer ist eigentlich in einem Unternehmen dafür zuständig, Expertise in Bezug auf das „Ticken von Menschen in unternehmerischen Organisationen“ aufzubauen und im Konkreten zu teilen? Mangels Alternative schlage ich die Personalabteilung vor. Nicht, dass der Unternehmer oder jedes andere Mitglied sich nicht ebenso damit befassen sollte und daraus ein besseres Miteinander entstehen lassen könnte. Aber wie das immer so ist, wenn Erfahrungen aus der Vergangenheit die Menschen leiten, sie können womöglich die falschen Schlussfolgerungen gezogen haben. Es gibt vermutlich so viele unterschiedliche mehr oder minder alltagstaugliche Theorien über das „Ticken“ wie es Mitglieder in der Organisation gibt.


    Im Ergebnis eine Kakophonie der Menschenbilder; es benötigt eine korrigierende Hand und zwar die des Personalers. Ich vertrete schon lange die Sicht, dass Personaler die besseren Unternehmer und Kapitalisten sein sollten, um die Eitelkeiten von Unternehmer und Geschäftsleitung zum Wohle der Organisation auszubremsen. Von Buchhaltern, Marketinglern oder Produktionsleuten kann man das qua Amt nicht wirklich erwarten.


    Kürzlich las ich von einer Führungskraft, dass sie gelegentlich von Selbstzweifeln bewegt wird und dies auch offenbarte. Es war ein komplettes sich Infrage stellen. Es ging nicht darum, mit einer getroffenen Entscheidung oder Maßnahme oder Führungssituation zu hadern, sondern mit sich in der Rolle in Gänze. Offenbart auf LinkedIn. Hunderte von Likes und zustimmenden Kommentaren, gefühlig, emotional, seelenverwandt.


    Dieser LinkedIn Post ist kein Einzelfall. Immer öfter kehren Führungskräfte ihre Verletzlichkeit nach außen, entzünden ihr inneres Lagerfeuer für eine äußere Wirkung und ernten Applaus. Ein Trend? Es ist davon auszugehen, dass immer mehr Führungskräfte ihre Befindlichkeiten auch am Arbeitsplatz vorleben.


    Spätestens dann sollte der unternehmerische Personaler das Gespräch mit der Führungskraft suchen. Zwar lassen sich Selbstzweifel, Verletzlichkeit und depressive Verstimmungen nicht per Knopfdruck ausschalten, doch sind sie eine Zumutung für die Gruppe der Geführten. Was sollen denn die Mitarbeiter denken und wie sich dazu verhalten, wenn in einer Führungssituation der Leader sich die Wunden leckt, Nabelschau betreibt oder depressiv verharrend nicht führt? In diesen Momenten findet Führung nicht statt. Dafür ist aber die Führungskraft da! Schlimmer noch: Einige Mitarbeiter haben ein ausgeprägtes Näschen für Schwäche und kleben Etiketten, die selbst dann noch an der Führungskraft haften, wenn die Selbstzweifel überwunden sind. Die Sichtbarkeit der Befindlichkeit einer Führungskraft ist also keine gute Idee, weder in der konkreten Führungssituation, noch für die Führungskraft, auch nicht für die Geführten und schon gar nicht für den Unternehmenszweck der Leistungserstellung.


    Wie also als Personaler damit umgehen? „Wer keine Hitze verträgt, hat in der Küche nichts verloren“, sagte US-Präsident Truman einst. Das wäre eine radikale Lösung, die sich nur dann anbietet, wenn die Befindlichkeit sich bereits verstetigt hat. Disziplin, also Muttis Aufforderung, sich jetzt mal zusammenzureißen, ist recht wirksam. Geheult wird dann zu Hause (der Ehepartner dankt). Ich plädiere auch für Coachings außerhalb des Unternehmens oder Auszeiten, sofern das betrieblich möglich ist. Von internen Führungskreisgesprächen ist eher abzuraten, da haben alle ein Näschen für Schwäche und für die nächste Konfrontation zwischen Abteilungsleitern wurde dann Munition frei Haus geliefert. Besser wäre gar, im Vorfeld über Befindlichkeiten mit angehenden Führungskräften zu sprechen oder bei der Einstellung/Beförderung bereits das Thema im Auge zu haben. Oder einfach merken: In der Führung geht es nicht um die Führungskraft!


    Autor: Christoph Nehring, Gründer & Gesellschafter HAPEKO


  • Beitrag 317/1 - Call for Papers/Themen- und Fragenkatalog First Mover Benefit am Schluss des Beitrags beachten!

    Call for Papers/Themen- und Fragenkatalog First Mover Benefit am Schluss des Beitrags beachten!



    Dr. Bernd W. Dornach


    Intro und Call for Papers


    Seit Jahren zeigt sich in Deutschland eine Fehlentwicklung: Mit zunehmender Tendenz werden mehr Betriebe geschlossen als neue eröffnet. Im Gegensatz zu der Situation der Mitarbeiter mit einer Häufung depressiver Erkrankungen und existentieller Nöte nach Kündigungen stehen die Unternehmer mit ihren Befindlichkeiten dabei kaum im Vordergrund. 


    Zur Vertiefung unseres seit zwei Jahren laufenden Forschungsprojektes mit mittlerweile über 300 Blog-Beiträgen möchten wir darauf heuer einen stärkeren Fokus legen. Folgende Themen- und Fragenkataloge dienen dazu zur ersten Orientierung.


    Bei Interesse und eigenen Erfahrungen möchten wir wieder um Ihre Mitwirkung bitten. Diese kann durch die kurze Beantwortung einzelner, beliebig ausgewählter Fragen oder auch in einem Gastbeitrag erfolgen.


    Dabei sollten nicht nur die Probleme an sich angesprochen werden, sondern gerne auch bereits Lösungsansätze aufgezeigt werden. Und wie immer bei unseren Projekten, sind auch der "Blick über den Tellerrand" und kreative Ansätze willkommen.


    Die Ergebnisse dieser Expertenstudie werden wir dann, nach einer Vorabinformation für die Teilnehmer an der Studie, der Fachpresse zur Verfügung stellen. Bei der geplanten "Weitblick-Experten-Tagung" in diesem Jahr werden einzelne Aspekte mit diversen Referenten unterschiedlicher Fachbereiche beleuchtet. Dazu finden gerade Gespräche mit einer besonderen Location statt, die nach einem überzeugenden Konzept der Nachhaltigkeit beim Bau und Betrieb soeben als eines der innovativsten und nachhaltigsten Gebäude im Umfeld der Universität Augsburg sowie im Herzen des Innovationsparks ans Netz ging.


    Es ist geplant, die Themen Innovation und Nachhaltigkeit aufgrund der unabdingbaren grundsätzlichen Bedeutung ebenso in den Focus zur rücken und zum Abgleich mit der Unternehmer-Befindlichkeit in den Focus zu rücken und mit einem hochrangigen Gastreferenten zu besetzen.


    Themen- und Fragenkatalog zur Einordnung / Stoffsammlung:


    Hinweise: Die Reihenfolge der endgültigen Themen sowie die inhaltlichen Akzentuierungen werden entsprechend der Rückläufe und der Aktualität im wirtschaftlichen Kontext angepasst. Die aufgeführten Themen dienen lediglich zur ersten Auslotung der Forschungsbereiche. Einzelne Themenbereiche können selbstverständlich in der Bearbeitung zusammengefasst werden


    Thema 1: "Soziale Engagements". Was bringen Initiativen aus Überzeugung für das Lebenswerk? (mit Vorlauf im Startbeitrag 315/1 bereits veröffentlicht)


    Thema 2: "Demografische Verwerfungen". Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Problem, dass immer weniger Leistungsträger auf immer mehr teureres Alter treffen? 


    Thema 3: "Unternehmenssterben". Was passiert, wenn künftig nicht nur viele Mitarbeiter sondern auch viele Unternehmer ihre Existenzgrundlage verlieren?


    Thema 4: "Systemrelevanz". Welche Konsequenzen ergeben sich, wenn ganze Geschäftsfelder wegen mangelnder Zukunftsfähigkeit wegbrechen?


    Thema 5: "Politische Fehlentwicklungen". Warum schmeißt man den Großbetrieben nach jahrelangem Missmanagement Milliarden hinterher und lässt den Mittelstand sterben, nachdem man ihn vorher mit Bürokratie geplagt hat?


    Thema 6: "Wettbewerbsintensität". Macht Unternehmern die erforderliche Kombination von Mittelmaß und Preiswettbewerb auch emotional zu schaffen?


    Thema 7:"Selbstvertrauen". Kann man einen Rückgang dieses wichtigen psychologischen Erfolgskriteriums attestieren?


    Thema 8: "intrinsische und extrinsische Motivation". Wie haben sich diese Antriebsfaktoren im Zeitablauf verändert? 


    Thema 9: "Erschöpfungsspirale". Wie werden die veränderten Rahmenbedingungen erlebt?


    Thema 10: "Understatement". Reden viele erfolgreiche mittelständische Unternehmer ihre Erfolge häufig zu klein und vermarkten sich unter Wert?


    Thema 11: "Rückzug in das private Schneckenhaus". Wie sieht die Lebenszielplanung der outgesourcten Zielgruppe 50 plus inhaltlich konkret aus?


    Thema 12: "Familie". Wirken sich die veränderten Familienstrukturen auch auf die Entscheidungen zur Unternehmensnachfolge aus?


    Thema 13: "Staats- und Politikversagen". Versagt der Staat, während die Unternehmen mit überproportionalen Kraftanstrengungen dagegenhalten?


    Thema 14: Kirche und Ethik: Können christliche Werte noch Orientierung liefern?


    Thema 15: "Verlust des Erfahrungsschatzes". Lässt sich dieses Thema ignorieren oder anderweitig kompensieren?


    Thema 15: "Abfluss von Investitionskapital". Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Umschichtung wirtschaftlicher Investitionen in privaten Kapitalverzehr?


    Thema 16: "Verrentung geburtenstarker Jahrgänge". Wie verändern sich durch diesen Wegfall auch die Werte?


    Thema 17: "Start-Up-Kompetenzen". Welche Veränderungen zeichnen sich da in Summe ab? Warum scheitert ein Großteil der Start-Ups bereits strategisch?


    Thema 18: "Unternehmertum". Welche Konsequenzen ergeben sich aus der jahrzehntelangen Vernachlässigung in den Schulen und weiterführenden Angeboten?


    Thema 19: "Unternehmenskultur". Werden die schnell zunehmende Bedeutung und die Auswirkungen noch unterschätzt?


    Thema 20: "Nachfolgeproblem mit Ansage". Ist die seit geraumer Zeit bekannte, viel zu späte Vorbereitung auf die Nachfolge im Betrieb heute immer noch Realität?


    Thema 21: "Anschlussverwendung". Bereiten sich viele Unternehmer zu spät auf den Ruhestand vor?


    Thema 22: "Lebenszufriedenheit". Spielt die Tatsache des Wegfalls der Erfüllung durch wirtschaftliche Tätigkeit für Unternehmer eine Rolle?


    Thema 23: "Midlife Crisis". Lässt die Kraft zum Neuanfang in diesen Zeiten schon bei der Zielgruppe 40 plus drastisch nach?


    Thema 24: " Ausbildungsinhalte". Welche Inhalte wären zur Förderung des Unternehmertums in den Schulen und in der Ausbildung aufzunehmen?


    Thema 25: "Chef-Motivation". Welche Ansatzpunkte zur Selbst- und Fremdmotivation sind möglich?


    Thema 26: "Zeitpunkt der Krisenprävention". Sind die schnellen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft noch aufzuholen?


    Thema 27: "Aktive Freizeiterlebnisse". Welche Erfahrungen gibt es zur bewussten Freizeitgestaltung und deren Auswirkungen auf die Unternehmerbefindlichkeit?


    Thema 28: "Therapie". Wie kann verunsicherten Unternehmern geholfen werden?


    Thema 29: "Interdisziplinäre Ansätze". Welche Potentiale ergeben sich durch abgestimmte wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Angebote?


    Thema 30: "Workation". Welche Chancen ergeben sich aus der Verbindung von Auszeit mit fachlicher Betreuung?


    Thema 31: "Mitarbeiterführung". Haben viele Unternehmer den Anschluss an die neuen Anforderungen verpasst?


    Thema 32: "New Work". Wohin geht die Reise bei divergenten Vorstellungen von Mitarbeiterinnen und UnternehmerInnen?


    Thema 33: "Souveräner Unternehmer". Können uns traditionelle Erkenntnisse dazu weiterhelfen?


    Thema 34: "Geistige Grundlagen". Sind ethische Themen noch von Bedeutung?


    Thema 35: "Imageverbesserung". Welche Beiträge kann das neue Marketing in der Wertschätzung des Unternehmertums leisten?


    Thema 36: "Normalität". Können die neue und alte Normalität wieder zusammenfinden?


    Thema 37: "Spielen". Welche Bedeutung haben Kreativität und spielerische Intelligenz in Zukunft? 


    Thema 38: "Zeitenwende". Verändern sich die Rahmenbedingungen in zu kurzer Zeit zu schnell?


    Thema 39: "Wegfall von geschäftlichen Partnern". Wie wirken sich wegfallende Projektpartner in der Wertschöpfungskette aus?


    Thema 40: "Verlustängste in der Reputation". Welche Probleme ergeben sich durch den Wegfall von Persönlichkeit und Wertschätzung?


    Thema 41: "Zielgruppe 60 plus". Ist die langjährige Abstempelung als Auslaufmodell in unserer Gesellschaft immer noch nicht aufgehoben?


    Thema 42: "Venus-Marketing": Sind Frauen die besseren Unternehmer-Persönlichkeiten? (Beitrag 319/1 bereits in der Pipeline)


    Thema 43 ff: "Ihre Fragen und Themen gerne zur Erweiterung" ????


    First-Mover-Benefit für aktive Rückmeldungen bis zum 15. März 2023: Exklusiver Zugang zum Stichwort- und Themenverzeichnis


    Für inhaltliche Rückmeldungen bis zum Termin 15. März 2023 revanchieren wir uns mit dem begehrten Zugang zum Stichwort- und Themenverzeichnis, mit dem die bisherigen Beiträge im Themenumfeld zur Vorbereitung zugeordnet werden können.


    Bei unverbindlichen Voranmeldungen für die Teilnahme an der "Weitblick-Experten-Tagung" in Augsburg halten wir Angebote zu Frühbucher-Konditionen mit regelmäßigen Up-dates zur Vorbereitung bereit.


    Die Plätze bei der Tagung sind Location bedingt begrenzt.


    Wir freuen uns auf den weiteren Kontakt!


    Stand 14.02.2023, Dr. Dornach/UNI MARKETING Gruppe/E-Mail: service@uni-marketing.de


  • Beitrag 316/1 - Rolf räumt wieder auf;: Da bist Du mir jetzt echt beim Aufräumen zuvorgekommen

    Rolf räumt wieder auf;: Da bist Du mir jetzt echt beim Aufräumen zuvorgekommen *


    Herzliche Einladung zu unserer Weitblick-Experten-Tagung zum Abstauben


    Dr. Bernd W. Dornach


    Lieber Rolf 


    Wie in den Vorlaufbeiträgen 313/1 und 314/1 anmoderiert, versuchen wir in unserem Blog regelmäßig das aktuelle Zeitgeschehen für unser qualitatives Forschungsprojekt einzuordnen. Dazu bist Du uns diesmal ordentlich zuvorgekommen. Deshalb zitiere ich Deinen Newsletter vom 10.02.2023 entsprechend Deiner Bitte der Weiterleitung gleich komplett im Original und ergänze am Schluss noch meine Eindrücke in KW. 6/2023. Aber zuerst zu Deinem Original:




    Rolf räumt auf 


    Rolf Schröter, Chefredakteur der W&V, ordnet das Geschehen der Woche neu und hakt bei Dingen nach, die nicht so einfach stehenbleiben sollten.


    Hallo Bernd, 


    welche Marken liegen im Trend? Das fragt die Medienmarke „Auto Motor und Sport“ jedes Jahr ihre Leser:innen. Über 100.000 von ihnen haben geurteilt. Gestern wurden die Ergebnisse präsentiert. 


    BMW liegt nur noch hauchdünn vor Porsche. Es folgen Mercedes und die jungdynamische Rookie-Marke Cupra. 

     

    Das Urteil ist zwar nicht repräsentativ. Aber es hat Gewicht als Früh-Indikator für die Entwicklung von Marken. Immerhin kamen auch in diesem Jahr die Firmenbosse höchstpersönlich, um Produktauszeichnungen von der Bühne abzuholen. 

     

    Allein aus dem Volkswagen-Reich gaben sich unter anderem Konzern-Chef Oliver Blume (er ist in Personalunion auch Porsche-CEO), VW-COO Thomas Schäfer, Seat- und Cupra-CEO Wayne Griffiths und Audi-CEO Markus Duesmann die Ehre. 

     

    Zu grün?


    Dass Markus Duesmann anwesend war, verwunderte viele. Wer keinen Preis bekommt, reist normalerweise nicht an. Audi wurde kein einziges Mal auf die Bühne gerufen (Porsche dagegen fünfmal). 


    Duesmann gilt als angezählt. Der Spiegel schrieb im Spätherbst: „Ist der ehemalige Hoffnungsträger zu grün für den Mutterkonzern Volkswagen?“


    Zu grün? Sein Vorstandskollege und Cupra-Boss Wayne Griffiths jedenfalls äußerte sich erst kürzlich an anderer Stelle: „Man muss sich für einen Sportwagen nicht schämen.“ 


    Tesla trudelt


    Tatsache ist: Der Mensch handelt ambivalent. Es soll sogar Menschen geben, die sich für weniger Autoverkehr auf die Straße kleben und ein paar Tage später nach Bali fliegen. 


    Und von wegen Nachhaltigkeit: Die einstige Lieblingsautomarke wohlhabender Weltretter:innen ist zumindest bei den „Auto Motor und Sport“-Leser:innen regelrecht abgestürzt, wenn es um die Frage geht, ob die Marke im Trend liegt: Tesla.


    Vermutlich haben die Eskapaden von Elon Musk zu einem Image-Verlust von Tesla beigetragen. Schlimm, dass eine Marke dermaßen abhängig vom Ruf ihres Gründers ist. Und vielleicht ein Indiz dafür, dass die Produkte selbst nachrangig sind, wenn es ums Image geht. Es ist die Story, die zählt. 


    Mercedes ohne Auto


    Mercedes zum Beispiel thematisiert in seiner neuen Kampagne die Verantwortung für die Umwelt. Luxus und Nachhaltigkeit gehören zusammen, sagt Marketingchefin Bettina Fetzer. Logisch: Nachhaltigkeit ist schließlich auch ein Argument für höhere Preise. 


    Autos kommen in dem weltweit ausgestrahlten Werbefilm nicht vor. Ihre Kampagne „überrasche mit emotionaler Strahlkraft“, sagt Bettina Fetzer. Was lernen wir daraus? Gefühle sind wichtiger als Produkte. Und Mercedes ist damit nicht allein.


    „Wir verkaufen im Grunde kein Bier“, sagt der Marketing-Direktor von Warsteiner, Andreas von Grabowiecki. „Sondern eher ein Gefühl, salopp gesagt: Spaß in Flaschen. Warsteiner ist die Tür zur Lebensfreude.“


    Angebote, die man nicht ablehnen kann


    Lange Zeit war bei Warsteiner das Produkt der Star: „Das einzig wahre Warsteiner“. Mit dem Claim ist es vorbei. Hat mittlerweile eh jeder mitbekommen. „Wir wollen dem Konsumenten nichts vorschreiben, sondern ihm lieber ein Angebot machen“, sagt Andreas von Grabowiecki. 


    In der neuen Kampagne steht nicht mehr das Bier im Mittelpunkt, sondern der soziale Impact des Biers. Oder, wie von Grabowiecki sagt: „Raus aus der Produktinszenierung, hin zum Menschen.“


    Auch im Lebensmittelbereich geben die Protagonisten Gas. Vegetarisch-vegane Ernährung wird immer weniger als Verzicht wahrgenommen, sondern als Lifestyle-Thema. Selbst Lidl verbindet das gute Gewissen mit dem besseren Business. 


    First come, first serve


    Lidl-Chefeinkäufer Christoph Graf rückt ab vom Fleisch. Er rechnet mit einem Wettbewerbsvorteil: „Ich glaube, dass die jüngere Generation froh ist, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen.“ 


    Man könne zwar nicht sofort mit einem Umsatzsprung rechnen. Aber: Kunden könnten das geänderte Sortiment als „Differenzierungsmerkmal“ wahrnehmen. 


    Noch. Die Schweizer Großbank Credit Suisse prognostiziert in ihrem „Sustainable Food Report“, dass der globale Markt für alternative Fleisch- und Milchprodukte von derzeit 14 Milliarden Dollar bis 2050 auf 1,4 Billionen Dollar wachsen wird. 


    Lidl will also First Mover sein. Das Unternehmen betont jedenfalls, man wolle keinesfalls etwas vorschreiben, sondern motivieren. (Klingt wie bei Warsteiner, oder?) 


    Deshalb wird es Themenwochen geben, verrät Einkaufschef Christoph Graf der Lebensmittelzeitung. Und er gibt seinen Rivalen einen netten Seitenhieb mit: Man wolle damit auch die Konkurrenz motivieren. 


    Wer sich übrigens für die Schnittmenge zwischen Nachhaltigkeit und Business interessiert, sollte auf jeden Fall auf die W&V Green Marketing Days gehen. 


    Ich wünsche uns allen ein schönes Wochenende. Bis nächsten Freitag!

     

    Rolf Schröter





    Und hier meine Ergänzungen:


    1. Das Abo der Auto Motor und Sport seit meinem 16. Lebensjahr hat sich wieder einmal als lohnend für die kritische Begleitung der automobilen Generation in die Neuzeit herausgestellt. Chefredakteur Michael Pfeiffer fragt in seinem Editorial zur Ausgabe 5/2023 ** in der Headline: "Verblasst der Stern von Tesla schon wieder?" Nach der aktuellen Leserwahl erreichte Tesla keinen einzigen Podiumsplatz und bestätigt damit die von Dir ins Spiel gebrachte Ambivalenz (Beitrag 314/1). Tesla ist anscheinend keine "Love Brand" mehr, wie es Michael Pfeiffert textet " ....weil sich herumgesprochen hat, wie Tesla intern funktioniert und vor allem wie Tesla-Chef Elon Musk tickt." Trotzdem sieht er es positiv: "Tesla hat die gesamte Industrie aufgeweckt und einen großen Einfluss auf unsere Autowelt ausgeübt. Wäre schade, wenn diese immense Innovationskraft nun schon versiegen würde"


    2. Mit dem Marketingclub Augsburg konnten wir in der vergangenen Woche das neue Porsche-Autohaus "feiern", auch wenn unsere Verbandszeitschrift absatzwirtschaft darüber berichtet, dass "das Autohaus der Zukunft keine Autos mehr verkauft"***. Zurück zu Tesla, die justament gleich nebenan in das ehemalige Porsche-Zentrum einziehen. Der Tesla-Schriftzug prangt schon an der Außenfassade des Gebäudes. Und die CI von Porsche, wie Angelina Märkl in der neuen Ausgabe von B4B SCHWABEN berichtet ****, ist auch noch zu erkennen. So wie Elon Musk tickt, glaube ich, dass es ihm nicht ganz unrecht ist, einfach zu sagen: "Irgendwann kriegen wir Euch" und sich in die "Höhle der Löwen" begibt


    3. Auf jeden Fall taugt die Tesla-Story als guter Diskussionsstoff für unsere geplante "Weitblick-Experten-Tagung" zum Thema "Unternehmer-Befindlichkeiten/Unternehmer-Persönlichkeiten". Diese Veranstaltung planen wir in einem der innovativsten und nachhaltigsten Gebäude Deutschlands in Augsburg, zu der ich Dich Rolf herzlich persönlich und als Medienpartner einlade. Eines muss man dem Team von Elon Musk zugestehen: Die E-Lade-Säulen am neuen Standort funktionieren schon. Aber nur für berechtigte Tesla-Fahrzeuge


    4. Das "Raus aus der Produktinszenierung, hin zum Menschen" hat meines Wissens Porsche in der Kommunikationsstrategie zuerst konsequent umgesetzt. Und wie man an Mercedes sieht, folgen dem Beispiel nunmehr andere Automobil-Hersteller. Man kann auch die Agentur-Briefings für die Werbung in Zeiten nachvollziehen, wo "jeder zweite Autobesitzer denkt, sich bald kein Auto mehr leisten zu können" (ebenso Zitat Auto, Motor und Sport). Und auch die Headline in der dortigen Anzeige zu den Ergebnissen der Leserwahl ist wieder wegweisend: 


    "Seit 75 Jahren erfüllen wir die Träume anderer. Danke, dass es jetzt diesmal umgekehrt ist." 


    Die Thematik des dahinterstehenden Weges von der Top-Down zur Bottom-Up Strategie wird auch unsere Experten-Tagung begleiten. Übrigens mit der Frage, ob sich diese Vorgabe schon wieder umkehrt? Spannend!


    5. Nach dem dpa-Newskanal vom 09.02.23 hat das 270 Jahre alte Familienunternehmen Warsteiner eine strategische Neuausrichtung verkündet. "Wir verstehen uns künftig nicht mehr als reine Bier-Company, sondern öffnen uns für alle Geschäftsbereiche, die in der Gastronomie und vom Konsumenten benötigt werden". In der Tat, der "Anfang einer weiten Reise". Ausgang offen. Dass Warsteiner bereits Anteile an der König Ludwig Schlossbrauerei in Kaltenberg besitzt, ist nur Insidern bekannt. Und die, die es wissen, haben kräftig Munition für Stammtischgespräche. Seine königliche Hoheit, Prinz Luitpold von Bayern, den ich über meine frühere Mitgliedschaft bei den Augsburger Königstreuen und der Inszenierung des König Ludwig Dampf-Expresses näher kennen lernen durfte, hat sehr frühzeitig das Potential der Vermarktung der Markenrechte als lukrativer eingeschätzt, als die aufwendige Bierproduktion. Er wird vermutlich gerade heutzutage bei den immens steigenden Rohstoff- und Energiekosten besser schlafen, als manch anderer Brauereibesitzer 


    7. Dass Warsteiner im Ranking der führenden Biermarken von Patz 1 im Jahre 1970 zwischenzeitlich nur noch auf Platz 7 liegt, ist genauso bekannt, wie die Tatsache, dass Clausthaler mittlerweile auf Platz 5 gestürmt ist. Nicht nur Teilnehmer im Erstsemester der Marketingvorlesungen wissen um den Wert der Positionierung. Und da ist Clausthaler als billigste Marke kaum zu toppen. Ok. Ich habe von "Marke" gesprochen. Und auch das hat Oettinger verstanden und könnte als Musterbeispiel herhalten, sich auf Zeiten der Sparzwänge bei breiten Bevölkerungsschichten auszurichten. Aus früheren Untersuchungen wissen wir, dass so ungefähr die Hälfte aller Konsumenten beim Bier nicht marken- sondern preisbewusst im Getränkefachhandel einkauft. Auch bei der Beobachtung der Initiative "Flaschenpost" (nach millionenschwerem Aufkauf der Marke "Durstlöscher") bei dem das dahinterstehende Dr. Oetker-Bierimperium vor allem versucht, seine eigenen Marken online zu positionieren und die Kundenwünsche damit besser aufnehmen kann, als nur über Billigpreise am POS. Und auch die aktuelle Sortimentserweiterung im Zustellservice für häufig gebrauchte Food-Artikel typischer Haushalte spricht Bände


    8. So, und jetzt schrumpft der Biermarkt noch. Da wachsen die Bäume auch für das Oettinger-Konzept nur begrenzt in den Himmel. Eine Braustätte ist bereits stillgelegt, das Sortiment wurde rigoros auf die Schnelldreher reduziert und die Preise müssen erhöht werden. Die Fan-Gemeinde aus allen Bevölkerungskreisen wird`s verkraften. Wenn da das traditionelle Volksnahrungsmittel nicht auch noch durch die gesundheitlichen Probleme des Alkoholgenusses immer mehr in den Fokus rückt. Lieber zurück zum Newsletter von Dir, lieber Rolf. Die Fleischverteufelung kann, wie bei Lidl, in der Tat zumindest als "Differenzierungsmerkmal" herhalten. Und das speziell für die junge Generation, die sich, wie wir auch immer wieder in unseren Erfahrungen als Basis für die Blog-Beiträge erleben mussten, auf keinen Fall etwas vorschreiben lassen will. Auch darüber werden wir bei unserer Expertentagung diskutieren. Herzlich Willkommen!  


    * Schröter, Rolf, Newsletter exklusiv für W&V-Member, vom 27.01.2023


    ** Pfeiffer, Michael: Editorial zu dem Wettbewerb BEST CARS 2023, in. Auto, Motor und Sport, Heft 5/2023


    *** Schumacher, Marc: Das Autohaus der Zukunft verkauft keine Autos mehr, in absatzwirtschaft E-PAPER vom 23.01.2023


    **** Märkl, Angelina, Tesla kommt nach Augsburg, in: B4B SCHWABEN, vom 06.02.2023


    Hinweise auf korrespondierende Beiträge mit Key-Words: 284/1, 283/1, 233/1, 223/1, 034/2 (Lovebrand), 261/1, 168/1, 078/1, 077/1 (Porsche)



  • Beitrag 315/1 - Soziale Engagements im unternehmerischen Lebenswerk - Initiativen aus Überzeugung contra "Social Washing"?

    Soziale Engagements im unternehmerischen Lebenswerk


    Initiativen aus Überzeugung contra "Social Washing"?



    Dr. Bernd W. Dornach


    Aufmerksame Leser haben vermutlich die systematische, aufeinander aufbauende Weiterentwicklung der Themen unseres Blogs für unser dahinterstehendes qualitatives Forschungsprojekt schon bemerkt. 


    Ich gehe einmal davon aus, dass diese Vorgehensweise im Gegensatz zum Stillstand und dem typischen "sich im Kreise drehen" den besseren Lebensweg ausmacht. Dass die sich derzeit exorbitant verändernden Rahmenbedingungen, von denen praktisch alle in Wirtschaft und Gesellschaft betroffen sind, die Sache nicht leichter machen, wurde bereits im Vorlaufbeitrag 314/1 herausgearbeitet. Um es aber gleich an dieser Stelle noch einmal anzumerken: Genau daraus ergeben sich, wie ebenso im Beitrag 314/1 erwähnt, auch außergewöhnliche Chancen.


    Der Beitrag über das soziale Engagement ist bewusst als Start mit dem 1. Schwerpunkt zum aktuellen Forschungsprojekt gewählt, mit dem wir die Unternehmer-Befindlichkeit lösungsorientiert beleuchten wollen. Dies deshalb, weil sich im Bereich der sozialen Engagements sehr viele elementar bedeutende Themenstellungen verdichten und auch die unternehmerische Herausforderung der Hinterlassung eines Lebenswerkes damit positiv beeinflusst werden könnte. 


    Dazu nur ein Beispiel aus dem in allen Medien gerade im Vordergrund stehenden Thema "Employer Branding". Unbestritten ist mittlerweile dabei die Tatsache, dass die Werte, die ein Unternehmen mit dem dahinterstehenden Unternehmer vertritt, zwischenzeitlich elementaren Einfluss auf die Jobentscheidung, speziell der begehrten "Young Professionals", hat.


    Die Verweise auf die korrespondierenden Themen in unserem Blog sind hier entsprechend vielfältig. Denken Sie nur an die mehrfach bereits herausgestellte Bedeutung der Unternehmenskultur, der Positionierung, der Authentizität, der souveränen Unternehmer, der Nachhaltigkeit sowie der Forderung nach umsichtigem Handeln. Damit landen wir dann letztlich bei den damit zusammenhängenden Einflussfaktoren der Unternehmer-Befindlichkeit.


    Die für das Marketing elementare Bedeutung der Suche einer Marktnische zeichnet sich hier ab. Das heißt, der Themenbereich ist in der bisherigen und aktuellen Literatur kaum anzutreffen. Erste bemerkenswerte Ausnahme: der aktuelle Beitrag von Stefan Hofbauer in B4B Schwaben.de, Experte für Multisensorische Markenführung bei meinen geschätzten Kollegen von der ZUP! GmbH*. Er zitiert in seinem Beitrag keinen geringeren als Johann Wolfgang von Goethe, der den Kern sozialen Verhaltens mit dem Zitat trifft: "Wer nichts für andere tut, tut auch nichts für sich selbst." Stefan Hofbauer stellt sich die Frage, ob eine derartige Verantwortungsübernahme, die zunehmend mehr im Fokus umsichtigen Handelns gefordert wird, auch in der Markenführung (ich ergänze für die eigene Profilierung und das gute Gewissen) von Bedeutung ist: "Ist es also klug, das eigene soziale Engagement stärker zu bewerben!"


    Und auch seine Antwort soll hier bereits aufgenommen werden: "Fakt ist: Soziales Marketing funktioniert. Die >Werbung für den guten Zweck< zeigt Engagement zur Beseitigung gesellschaftlicher Missstände für ein besseres Miteinander. Dabei ist es keineswegs ein Akt der Selbstlosigkeit. Es ist mehr eine Investition in die Zukunft. Ein Grundprinzip menschlichen Handelns ist Gegenseitigkeit oder Reziprozität. Durch diese Reziprozität entstehen Beziehungen und gegenseitiges Vertrauen ... Der Return on Invest kann daher in höherem Vertrauen, gesteigerter Sympathiewerte oder einem verbesserten Image innerhalb der relevanten Zielgruppen liegen". Ergänzung zu unserem Forschungsprojekt: Und auch im Inneneffekt für das Selbstbewusstsein des Unternehmers einen wesentlichen Beitrag leisten


    Nach Stefan Hofbauer müssen derartige Aktivitäten auf jeden Fall langfristig angelegt werden und auch zur Unternehmens-DNA kompatibel sein. Dem in unserem Blog schon mehrfach zitierten Thema der Authentizität kommt dabei besondere Bedeutung zu. Und "Maßnahmen des >Social-Washings< haben meist einen noch negativeren Eindruck auf das Image als gar keine Maßnahmen"


    In einer Quelle aus der aktuellen Ausgabe von ZEIT WISSEN führt uns die Autorin Sophie Romy Renner ** mit dem Thema weiter: "Wird man belohnt, wenn man anderen den Weg bahnt?". Auch der Aufmacher in der Subline sei dazu zitiert: "Man braucht Kraft, Ausdauer und geht ein hohes Risiko ein. Warum sollte man das also tun? Ist es vielleicht eine Investition in die Zukunft?" 


    Auch dazu lohnt sich ein genauerer Blick auf ihren Ansatz, bei dem sie uns zum Thema "Altruismus", also dem selbstlosen Verhalten verweist und den Casus Knacksus unserer Zeit wie folgt anspricht: "Jede unserer Handlungen ist doch aus evolutionstheoretischer Sicht durch die Aussicht auf irgendeinen Nutzen für uns selbst motiviert". Sie zitiert in ihrem Beitrag Arne Traubsen vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie mit der Aussicht auf eigenen fitten Nachwuchs, vielleicht auch im eigenen Unternehmen? Sind Altruisten nach Sophie Romy Renner "ihrer biologischen Wurzeln einen Schritt voraus? Oder gibt es Gegenleistungen für selbstloses Verhalten, die sich auf den ersten Blick nicht erahnen lassen?"

    Ein weiterer Hinweis ergibt sich in diesem Beitrag durch die Aussagen der Psychologin Sabine Windmann von der Goethe-Universität Frankfurt am Main: 


    "Und dieser gute Ruf zahlt sich ganz konkret aus, wenn Personen, die davon wissen, später wiederum mir helfen oder gern mit mir zusammenarbeiten ... Irgendwann, irgendwie, so haben wir verinnerlicht, kommt etwas zurück ... Als soziale Wesen sind wir Menschen darauf angewiesen, dass wir uns nicht nur eigennützig verhalten, weil langfristig unsere kollektive Existenz auf Zusammenhalt basiert. Menschen, denen wir den Weg gebahnt haben, werden dasselbe vielleicht auch für uns tun - dieses Vertrauen nährt unsere Selbstlosigkeit und hat unserer Spezies womöglich das Überleben gesichert"


    Resümee: Soziale Engagements passen bestens in die Anforderungen unserer Zeit und können auch für die Befindlichkeit der Absender positives bewegen. Und dies kann bei richtiger Anlage auch nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen seine Identifikation mit dem Geschaffenen vergrößern und die nächste Generation im Erfolg unterstützen. Manchmal vielleicht sogar mehr als aus steuerlichen Gründen vorgezogene Vermögensübertragungen. Vielleicht liegt die Idee des sozialen Engagements als wesentlicher Beitrag zur Gestaltung des Lebenswerks auch in dem von mir leicht abgewandelten Zitat von John F. Kennedy: "Frage nicht, was die Gesellschaft für Dich tun kann, sondern was Du für die Gestaltung der Gesellschaft tun kannst"


    * Hofbauer, Stefan: Tue Gutes und rede darüber. Unternehmensphilosophie oder Social Washing? in B4B SCHWABEN, vom 03.02.2023


    ** Renner, Sophie Romy: Wird man belohnt, wenn man anderen der Weg bahnt? in: Zeit Wissen, 01/23


    Korrespondierende Beiträge mit Key-Words: 284/1, 278/1, 275/1, 267/1 (New Work), 297/1, 295/1, 278/1274/1, 273/1, 258/1, 223/1, 220/1, 144/1, 008/1 (Unternehmenskultur) 275/1, 263/1, 260/1, 258/1, 248/1, 238/1, 222/1, 152/2 (Souveräner Unternehmer), 302/1, 293/1, 283/2, 043/1 (Authentizität), 270/1, 261/1, 233/1 (Markenführung), 284/1, 283/1, 233/1, 223/1, 034/1 (Love Brand), 144/2 (Ernst Prost: "Ich möchte nicht als Arschloch sterben") 



  • Beitrag 314/1 - Rolf räumt auf - Warum Konsumenten paradox handeln (Teil 2) - Alles "Wokeness" oder Was? - Wie soll man aus einem unlogischen Verhalten heraus eine Marketingstrategie ableiten?

    Rolf räumt auf


    Warum Konsumenten paradox handeln (Teil 2)

    Alles "Wokeness" oder Was?


    Wie soll man aus einem unlogischen Verhalten heraus eine Marketingstrategie ableiten? 



    Dr. Bernd W. Dornach


    Wie im Vorausbeitrag 313/1 noch einmal anmoderiert, versuchen wir in unserem Blog regelmäßig das aktuelle Zeitgeschehen einzuordnen. Dazu ist uns im Newsletter von Rolf Schröter * zuerst das Wort "Wokeness" aufgefallen. Dies passt gut zu unseren bereits zu Beginn unserer Blogserie bearbeiteten Schwerpunkten Achtsamkeit** und Antrieb***.


    Auch in das renommierte Gabler`s Wirtschaftslexikon hat das Wort bereits Einzug gefunden****. Demnach ist "Wokeness" die Haltung und Bewegung der Wachheit und Wachsamkeit, womit man aufmerksam das Geschehen in der Welt beobachtet. Im zitierten Beitrag von Prof. Dr. Oliver Bendel gibt es dazu auch ein bemerkenswertes Mindmap, in dem die davon betroffenen Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt werden. Beispiele daraus sind die Bereiche Ethik, Digitalisierung, Soziale Medien, Nachhaltigkeit, CO2-Fußabdruck und Klimawandel. Dies bestätigt auch den in unserem Blog mehrfach betonten und umgesetzten interdisziplinären Denkansatz im Marketing.


    Zurück zum Beitrag in Gabler`s Wirtschaftslexikon: "Die Woke-Kultur muss damit leben, dass die Akteure als Gutmenschen abgestempelt werden, obwohl sie im Kern oft richtige und wichtige Anliegen hat, die sie vielleicht nicht immer in Ton und Gestus angemessen vermittelt". Dies ist auch die Hinführung im Beitrag von Rolf Schröter, dass Vieles eben nicht mehr zusammenpasst. 


    1. Unlogisch


    Die grundsätzliche Botschaft, dass in unserer Gesellschaft die Menschen vielfältige bewährte Strickmuster aktiv hinterfragen und sich auf ihr individuelles Wohlbefinden fokussieren, lässt viele Ausprägungen unlogisch erscheinen. Im Beitrag wurde dazu folgendes Beispiel aufgeführt: "Junge Menschen planen eine gemeinsame Reise nach Bali, um dort am Strand Müll einzusammeln. Dieses Szenario ist nicht erfunden, sondern tatsächlich passiert. Umweltschädliches und umweltschützendes Verhalten gehen Hand in Hand"


    2. Inkonsistent


    Weltweit geben nach der Veröffentlichung von Rolf Schröter "69 Prozent der Konsument:innen zu, dass sie inkonsistent handeln. Gleichzeitig finden sie aber, dass dies menschlich und akzeptabel ist." Für die Marketender unter uns wird damit die Arbeit nicht leichter. "Wie soll man aus einem unlogischen Verhalten heraus eine Marketingstrategie ableiten?"


    3. Paradox


    "Am dynamischsten entwickeln sich zurzeit Freiheit, Sicherheit, Ehrlichkeit. Erfolg dagegen sinkt rapide im Ansehen der Gesellschaft ... Klassische Statussymbole verlieren an Bedeutung"


    4. Ambivalent


    Verschiedene Themen produzieren verschiedene Bilder. Im Text von Rolf Schröter zitiertes Beispiel: Der Begriff Hausfrau produziert zwei verschiedene Bilder. "Entweder ein gestresstes und frustriertes Heimchen in Kittel und Schürze - oder eine selbstbestimmte Frau, die Spaß hat am Organisieren des privaten Lebensumfeldes hat"


    5. Individuell


    Diese Eigenschaft trifft wohl in entsprechenden Trenduntersuchungen mittlerweile am häufigsten auf, machtes aber im Marketing auch nicht gerade leichter. In meinen Vorträgen erwähne ich dazu des Öfteren die Tatsache "Jeder Kunde ist ein Unikat"


    Bleiben uns noch drei Punkte für die positiv gedachten Konsequenzen aus diesem Dilemma


    6. Multioption


    Die Welt ist eben vielseitig und vielschichtig geworden. Für jeden ist etwas dabei und obliegt seinem persönlichen Wertekanon. Die Ablösung des Schwarz-Weiß-Denkens eröffnet Spielräume. Davon kann das Marketing bei kreativer Interpretation nur profitieren


    7. Freiheit 


    Der Wert des Individuums wird größer. Wenn jeder selbst entscheiden darf, eröffnet die entsprechende Berücksichtigung mit Kompetenz statt Druck neue Qualitäten in der Ansprache und Argumentation. Trivale Positionierungen und Botschaften e n d l i c h ade


    8. Ehrlichkeit


    Das Interesse an der Bewertung der Maßnahmen, der sensible Umgang mit Informationen steigt. Das trägt zur eigenen Bewußtseinsbildung bei und fordert intelligentes Marketing. KI ist für diesen Anspruch n o c h nicht programmiert. Für "Everything Goes" kann KI maximal die Themen auswerfen. Die Umsetzung für ein besseres Leben bringt Nachfrager und Anbieter näher zusammen und schafft neue Trends. Es bleibt spannend, wachsam zu sein. Womit wir wieder beim Thema "Wokeness" angelandet wären


    Reden wir darüber. Herzlich Willkommen Next Time!


    * Schröter, Rolf, Newsletter exklusiv für W&V-Member, vom 27.01.2023


    ** Blog-Beiträge zur Achtsamkeit: 294/1, 258/1, 227/1, 014/, 013/1, 005/1


    *** Blog-Beiträge zum Antrieb: 258/1, 168/2, 227/1,016/1, 015/1, 005/1

    **** Bendel, Oliver in Gabler`s Wirtschaftslexikon, Begriff "Wokeness", sowie Wikipedia Begriff Woke", abgerufen jeweils in aktueller Version am 02.02.23


    Grundsätzlich thematische Inspirationen finden Sie als Fortsetzung zum (Arbeits-) Buch "Erfolgreiches Verkaufen im Handwerk", besser verkaufen und mehr verdienen, in meiner Publikation "Der Kunde im Handwerk", Erfolg durch Kundenorientierung, dva Deutsche Verlags Anstalt, ISBN 3-421-03272-6, www.uni-marketing.de/buecher



  • Beitrag 313/1 - Rolf räumt auf - Warum Konsumenten paradox handeln (Teil 1) - Nachgang zu unserem Pro-Bono-Seminar vom 28.01.2023 im Lokschuppen

    Rolf räumt auf


    Warum Konsumenten paradox handeln (Teil 1)


    Nachgang zu unserem Pro-Bono-Seminar vom 28.01.2023 im Lokschuppen



    Dr. Bernd W. Dornach


    "Rolf räumt auf" ist ein besonderer Newsletter "Exklusiv für W&V-Member", der immer zum Wochenende vom Chefredakteur der W&V erscheint. Rolf Schröter "ordnet das Geschehen der Woche neu und hakt bei Dingen nach, die nicht so einfach stehen bleiben sollten."*


    Dieser Newsletter passt damit bestens zur Positionierung unseres Blogs


    als individueller Trend-Letter


    für eine besondere Lesergruppe


    zur aktuellen Einordnung des Zeitgeschehens


    kreativ inspiriert und über den Tellerrand hinausblickend


    als unser "Info-Paket", wie ich es im Beitrag 307/1 schon anmoderiert habe


    mit Auswertung der wichtigsten Nachrichten aus diversen Publikationen und Newslettern


    Die aktuelle Ausgabe von "Rolf räumt auf" vom 27.01.2023 eignet sich auch bestens als Nachtrag zu meinem Wochenendseminar im Lokschuppen des Friedberger-Bahnhofs mit seinem Thema


    "Warum Konsumenten paradox handeln" (Spezieller Beitrag 314/1 folgt in Kürze)


    Zur allfälligen Nachbearbeitung der Seminarinhalte für alle Seminarteilnehmer, die zwischenzeitlich bereits mit maßgeschneiderten Empfehlungen zu besonderen Blog-Beiträgen versorgt wurden, eignet sich meine 5-F-Strategie** gut:



    1. Fast


    Die alte Trainer-Weisheit "Die Schnellen fressen die Langsamen" bewahrheitet sich mehr denn je.*** Auf die jetzt schnell erforderlichen professionellen Reaktionen in einer Zeit der Reizüberflutung und der erforderlichen bewussten Auswahl im Mediendschungel (situativ, selektiv, intensiv) habe ich im Seminar hingewiesen


    2. Focused


    Die Leser meines unten zitierten Buches werden schnell bemerken, dass ich die Reihenfolge verändert habe. Der immer wieder im Seminar angesprochene "Focused-Tipp" muss zwingend weit oben anstehen. Wir leben in einer zwiegespaltenen Welt, in der immer mehr Besserwisser (Politisch, Beruflich, Privat) versuchen auf Euch einzuwirken und Euch von Eurem Weg abzubringen. Konzentriert Euch im Umfeld, wo immer möglich, auf die Besten in Eurem Sinne und reduziert die dafür ungeeigneten Schlauschwätzer. In meinem Beitrag 044/1 habe ich beispielsweise schon dargestellt, wie man unangenehme Zeitgenossen im Zaum halten kann


    3. Flexible


    Erst wenn dieser Selektionsprozess in Stufe 2 (zumindest im Denken!) erfolgreich eingeleitet wurde, gilt die Empfehlung der Flexibilität. Zeigt Euch innerhalb des selektiven Zielgruppendenkens **** immer offen für gute Leute, die für Euer Angebot grundsätzlich infrage kommen oder davon betroffen sind. Auch bereits strategisch sind Anregungen aus anderen Fachgebieten und entsprechende Kooperationen wichtig (im Seminar deutete ich die Beispiele Bionic und Feng Shui am Rande an). Rolf Schröter spricht im zitierten aktuellen Text von "unlogisch, inkonsistent, paradox, ambivalent, individuell", worauf ich im nächsten Beitrag noch gesondert eingehen werde. Flexibilität bedeutet für die Erfolgsstrategie auch die schnelle Veränderungsbereitschaft einzuplanen, ohne sich selbst damit immer wieder in Frage stellen zu müssen. Im Seminar sprach ich in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung einer persönlichen Marke an (im Allgäu: "Du bist aber eine Marke")


    4. Friendly


    Damit wären wir in Punkt 4 und auch im nachfolgenden Punkt 5 bei Basics angelangt, die trotz aller Veränderungsprozesse und Volatilitäten wohl unabdingbar erfolgsbestimmend bleiben werden. Im Beitrag 305/1 diskutiere ich beispielsweise die Chancen einer "Charme-Offensive"


    5. Fun


    Schön, dass Eva R. im vergangenen Seminar uns gleich zum Start auf eine außergewöhnliche Erfahrung in einem soeben absolvierten Top-Coaching zur Studienplatzwahl hingewiesen hat. Der Spaßfaktor, der bekanntlich bei einem Hobby als Ausgleich für den Alltag oft authentischer als im Berufsleben zum Tragen kommt, wird mittlerweile immer häufiger in der Studienplatz- und Berufsberatung sowie bei Bewerbungsgesprächen mitberücksichtigt. Und die altbekannte Parole "We Want Fun" sollte auch in diesen missmutigen Zeiten auf keinen Fall auf der Strecke bleiben *****


    6./7./8. Following Next Time


    Aus der hier erörterten und aktualisierten 5-F-Strategie möchte ich getreu meines Ansatzes mit den acht Modulen ****** auf die Weiterentwicklung in die Punkte Franchised (Multiplikation der Idee), Feedback (Lernen von Kontakten) und First-Mover (Paroli für Nachahmer mit günstigerem Angebot) gesondert verweisen. 


    Reden wir darüber. Herzlich Willkommen Next Time!


    * Schröter, Rolf, Newsletter exklusiv für W&V-Member, vom 27.01.2023


    ** Erstmals von mir veröffentlicht im (Arbeits-) Buch "Erfolgreiches Verkaufen im Handwerk", besser verkaufen und mehr verdienen, dva Deutsche Verlags Anstalt, ISBN 3-421-03236-X, www.uni-marketing.de/buecher


    *** Danke und Kompliment auch auf die Reaktionen auf den Last-Minute-Teilnahmeplatz. Regelmäßige Leser unseres Blogs sollen davon auch in Zukunft von Early Mover Angeboten profitieren und um zu den wichtigen  Themen unserer Zeit neue Netzwerkspartner kennen zu lernen


    **** In den Beiträgen 297/1, 295/1, 275/1 erkläre ich den wichtigen Ansatz, hinter dem auch die Differenzierung des alten Denkens des Shareholder-Values in die neue Variante des Stakeholder-Values steht (Beiträge 287/1, 268/1, 261/1) von den Zielgruppen zu den Anspruchsgruppen


    *****Die Bedeutung eines Hobbys, das man ja hoffentlich aus Spaß und nicht Pflicht betreibt, habe ich in folgenden Beiträgen ausführlich bearbeitet: 307/1, 302/1, 296/1, 248/1. Der Spaßfaktor kommt in unseren Beiträgen auch nicht zu kurz: Beiträge 305/1, 265/1, 263/1, 250/1, 238/1, 235/1, 096/1. Dazu gibt es im Blog auch einen Beitrag zum Humorquotient unter der Nummer 099/1. Und zu jedem 50. Beitrag einen konkreten Input zum Humor als Führungsfaktor


    ****** Tipp für Insider: Meine im Seminar am Wochenende gleichzeitig nur kurz angesprochenen Acht Module wären noch weiter zu diskutieren. Der Beitrag 141/1 zeigt Details im Überblick und bildet eine Klammer zu allen Beiträgen unseres Blogs. Dieser Ansatz konnte zum Aufbau tragfähiger Strategien bereits mehrfach erfolgreich von mir umgesetzt werden.  



  • Beitrag 312/1 - Was wir schon immer einmal sagen wollten - Wir Gendern nicht!

    Was wir schon immer einmal sagen wollten: 


    Wir Gendern nicht!



    Dr. Bernd W. Dornach


    Gleich vorweg: Bei allen Beiträgen in unserem Blog verwenden wir die konventionelle Sprache, ohne damit die verschiedenen Geschlechter in irgendeiner Form zu benachteiligen.


    Es sind in allen Beiträgen bewusst alle Geschlechter gemeint.


    Wir schließen uns damit auch der Argumentation gegen das Gendern einer ARD/Brisant-Sendung vom 20.01.2023 an, wenngleich auch die darin genannten positiven Argumente ihre Berechtigung haben.


    Ein Grund für die Beibehaltung der bisherigen Schreibweise besteht für uns auch in der Original-Zitation diverser Quellen, die wir für unser qualitatives Forschungsprojekt zu Rate ziehen. Dies bezieht sich auch auf die diversen Buchbesprechungen. Bei allen Gastautoren ist es den Verfassern wie bisher auch zukünftig freigestellt, welche Variante sie dabei bevorzugen

    Sofern die Geschlechterrolle besondere Bedeutung für die Ergebnisse beinhalten sollte, weisen wir selbstverständlich darauf hin. So wird dies auch in den geplanten Beiträgen zur Aktualisierung der bisherigen Erkenntnisse für die Bedeutung der "Frauen im Handwerk" gehandhabt, obwohl die Umsetzung aller Besonderheiten auch für die Männer zutreffen kann.


    Im folgenden zitieren wir ausschnittsweise einzelne Aussagen aus der Online-Nachberichterstattung mit Pro und Contra-Überblick zu der aktuellen Brisant-Sendung, gleichwohl mit dem Hinweis, bei Interesse die komplette Argumentation zu berücksichtigen.


    Wir bitten um Ihr Verständnis!


    Hier ein Exzerpt der selektiven Originalzitation * im erwähnten Beitrag, der wir uns anschließen:

    Nur wenige Debatten werden so emotional geführt, wie die ums Gendern. Manche Menschen fühlen sich nicht angesprochen, wenn sie nicht explizit genannt werden - andere empfinden Gendersternchen und großes "I" als Bevormundung oder Verunstaltung unserer Sprache. 



    7 ARGUMENTE GEGEN DAS GENDERN:


    • Verschieden Umfragen zeigen: Viele Menschen scheinen sich mit einer gegenderten Sprache nicht wohl zu fühlen - rund zwei Drittel der wahlberechtigten Deutschen lehnen sie ab.

    • Fakt ist: Das generische Maskulinum ist zwar eine grammatikalisch männliche Bezeichnung, hat mit dem biologischen Geschlecht der Bezeichneten aber eigentlich nichts zu tun.

    • Das Gendern führt zu einer Überbetonung des Geschlechts. Auch in Fällen, in denen das Geschlecht gar keine Rolle spielt. Dadurch werden Unterschiede sogar betont.

    • Eine gerechtere Sprache führt noch lange nicht zu einer gerechteren Welt, wie Beispielsweise einer Angleichung der Löhne von Männern und Frauen für die gleiche Tätigkeit.

    • Bei manchen Menschen erweckt das Gendern ein Gefühl der Bevormundung, da es ihrer Lebens- und Sprachrealität nicht entspricht. Das führt zu einem Widerstand gegen die Sprachregeln und kann sogar eine Rückkehr zu konservativen Wertvorstellungen bewirken.

    • Aus wissenschaftlicher Perspektive lässt sich nicht belegen, ob ein Mädchen zu einem eher "männlichen Berufen" tendiert, weil die Berufsbezeichnung gegendert worden ist oder ob die Wahl des Kindes eher durch Bezugspersonen beeinflusst wurde.

    • Gendern macht Sprache weniger verständlich und schwerer lesbar. Gender-Zeichen irritieren, die Sprachästhetik leidet, die gesprochene Pause klingt unnatürlich.

    lpb-bw.de / gfs.de / geo.de / BRISANT


    * Gendern - was spricht dafür, was dagegen? Und was sagt der Duden? | Das Erste (mdr.de)



  • Beitrag 311/1 - Erkenntnisse, Erfahrungen und Hypothesen zur Eignung für die Selbstständigkeit mit neuen Geschäftsideen

    Erkenntnisse, Erfahrungen und Hypothesen zur Eignung für die Selbstständigkeit mit neuen Geschäftsideen


    Dr. Bernd W. Dornach


    Zur Beitragsserie über neue Geschäftsideen hier einige Erfahrungsberichte, welche Eigenschaften für die erfolgreiche Umsetzung von Vorteil sind:


    1. Optimismus


    Als grundlegende Eigenschaft in allen Lebenslangen, so auch bei der Umsetzung eigener Geschäftsideen, dürfte der Optimismus gelten. Nach neueren Studienergebnissen eines amerikanischen Forscherteams werden damit die Lebenserwartungen um 5,4 Prozent erhöht*. Als Grund dieser Untersuchung an über 150.000 Frauen wird angegeben, dass Optimisten mit Stress besser umgehen, mehr soziale Unterstützung haben und Problemlösungen besser nutzen, um Gesundheitsrisiken zu minimieren. Eine gute Nachricht für Pessimisten ist die, dass man Optimismus lernen kann


    2. Kreativität


    Ähnlich wichtig ist nach unseren Erfahrungen auch das mehrfach in unseren Beiträgen angesprochene Thema Kreativität, dessen Grundprinzipen man ebenso in jeder Altersklasse lernen und entsprechend trainieren kann. Wer ohne Kreativität den Weg in die Selbstständigkeit wählt, riskiert durch mangelnde Alleinstellung einen mühsamen Anpassungsprozess im vernichtenden Preiswettbewerb


    3. Richtiges Netzwerk


    Besonders vorteilhaft ist bei der Selbstständigkeit eine gute Vernetzung mit den richtigen Charakteren. Dazu gehört die Bereitschaft bei diesem Netzwerk mit verlässlichen Informationen offen umzugehen und Erfahrungen weiterzugeben und anzunehmen. Man kann dies aus dem Pflanzenreich lernen. Der Spruch "Dumm wie Bohnenstroh" ist längst widerlegt. Pflanzen können fühlen, sehen, hören und kommunizieren. Und sie haben ein Gedächtnis, das ihnen hilft, ihre Erfahrungen an ihre Nachkommen weiterzugeben ("somatisches Gedächtnis")


    4. Schnelle Anpassungsfähigkeit


    Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist die Anpassungsfähigkeit an neue Herausforderungen maßgeblich für die Eignung zur erfolgreichen Selbstständigkeit mit der oben zitierten Eigenschaft der Pflanzen. vergleichbar. Ein "komplexes zelluläres, molekulares und biochemisches Netzwerk, ermöglicht es Pflanzen frühere Umweltbedingungen zu erkennen und schneller zu reagieren, wenn dieselben Bedingungen eintreten." Dies spricht dafür, dass zum Beispiel familiäre Erfahrungen in der Jugend und in der Schulzeit prägender sein können als aktuell berücksichtigt


    5. Bionic und Nachhaltigkeit


    Ähnliches ist aus den Erkenntnissen der Bionic sowie der Auseinandersetzung mit den zwischenzeitlich unabdingbaren Voraussetzungen der Nachhaltigkeit zu vermuten. Letztgenannter Aspekt wird sicher auch dazu beitragen, dass Lebenseinstellungen und Zukunftsfähigkeit der aktuell intensiv damit konfrontierten Generationen der Jugendlichen die Überlebensfähigkeit entsprechender Konzepte vergrößern wird


    6. Informationsflut bewältigen


    Auch die durch das Internet gewachsenen Informationsflut kann positives bewirken. Wem es gelingt, sich im Datendschungel gut zurechtzufinden und diesen selektiv für seine eigenen Konzepte optimal zu nutzen, wird sicher in der Selbstständigkeit einen Vorteil verbuchen können. Obwohl wie im Beitrag 307/1 bereits ausgeführt, die Faktoren der Alleinstellung sich noch nicht aus dem Internet herauslesen lassen


    7. Richtige Studienentscheidungen


    Diverse Autoren haben schon vor der Irreführung und Verbildung bei falschen Studienentscheidungen gewarnt. Bekannt ist, dass hohe Spezialisierungen auch einschränkend für die Eigenschaften in der Selbstständigkeit sein können und die schnelle berufliche Anpassungsfähigkeit erheblich behindern können. Ein besonderer Tipp wäre, sich für ein "Studium Generale" auch ohne akademischen Abschluss die Bausteine dafür selbst individuell zusammenstellen


    8. Lebenslanges Lernen


    Auch auf diese wichtige Grundeigenschaft wurde in unseren bisherigen Blog-Beiträgen bereits mehrfach hingewiesen. Bekannt ist, dass dazu die früheren schulischen Erfahrungen häufig lebenslang prägend sind. Wer das Lernen schon früh als mühsam empfunden hat, wird sich später eher seltener zu einem Turn-Around entschließen


    Kleiner Nachtrag zum neuen Jahr, das in China gerade im Zeichen des Wasserhasen beginnt und das alte Jahre des Tigers beendet. 


    Hasen gelten in China als flexibel, empathisch, hingebungsvoll, wissbegierig und fleißig**. Dies sind doch auch einmal erfreuliche Nachrichten für die "Generation Hase", egal, ob als Fachkraft oder Selbstständig.


    * Die Vorschläge 1, 3 und 4 sind angelehnt an die Veröffentlichung von: Lintner, Veronika: Für ein gutes 23 gute Nachrichten, in: Augsburger Allgemeine, Wochenend-Journal vom 07.01.2023


    ** Schröter Rolf, "Rolf räumt auf", in: W&V-Online vom 20.01.23


  • Beitrag 310/1 - Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen - Teil 5 ff: Weitere Ideen im Pool und Call for Papers - Einladung zur Mitarbeit, zum Abruf von Informations-Paketen, Seminar-Terminen und Terminvereinbarungen für Einzelcoachings

    Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen


    Teil 5 ff: Weitere Ideen im Pool und Call for Papers


    Einladung zur Mitarbeit, zum Abruf von Informations-Paketen, Seminar-Terminen und Terminvereinbarungen für Einzelcoachings



    Dr. Bernd W. Dornach


    Zur Berücksichtigung weiterer im Trend liegender aktueller Themen auf unserem Blog unterbrechen wir die Serie, um diese später auch mit Ihrem Input weiterzuführen.


    An dieser Stelle deshalb nur ein erster Überblick als Pool, der ständig erweitert und aktualisiert wird. Danke für ihre Rückmeldungen dazu bereits im voraus.


    Teil 1: Heil- und Pflegeberufe

    1.1. Patienten-Coach

    1.2. Teilzeit-Pflege

    1.3. Begleitservice und Kurier- sowie Besorgungslösungen bei Arztbesuchen und Klinik-Aufenthalten

    1.4. Business-Consultant im Pflegefall

    1.5. Teilzeit-Oma

    1.5. Spezialgebiete wie Hör-Akustiker etc.


    Teil 2: Digitale Services

    2.1. Data Scientist

    2.2. SEO-Manager

    2.3. Category-Manager

    2.4. Video-Bewerbungscoach

    2.5. Netzwerks-Architekt

    2.6. IT-Security-Coach

    2.7. VR-Designer


    Teil 3: Integration und Weiterverwendung 50 Plus

    3.1. Senior-Model-Agentur

    3.2. Senioren-Expertenrat

    3.3. Interims-CEO

    3.4. Konfliktbetreuer in Schulen


    Teil 4: Sonstiges (Open Space)

    4.1. Bastel-Werkstatt für Kinder

    4.2. Modell-Eisenbahn-Coach

    4.3. Mobile Auto-/Oldtimer-Aufbereitung

    4.4. Private-Cook

    4.5. Künstler- und Kunsthandwerker-Agentur

    4.6. Nachhaltigkeits-Agent

    4.7. Ahnen-Nachverfolgung


    Zu den hier gesammelten Beiträgen liegen uns teilweise erste Erfahrungen der Umsetzung vor. Bei Interesse würden wir uns über die Zusammenarbeit mit Ihnen freuen, um weitere Informations-Pakete zu schnüren, bei den nächsten offenen Seminaren mitzuwirken oder Einzelcoachings gezielt anzubieten.


    Für Rückfragen und Sonderofferten für die Leser unseres Blogs wenden Sie sich bitte per Mail an


    service@uni-marketing.de


    Eine Auflistung weiterer sofort verfügbarer Studien, die nach Abstimmung mit Ihrem Fundus ergänzt werden können, finden Sie auch auf


    https://www.unimarketinggroup.de/neuigkeiten


  • Beitrag 309/1 - Early Mover Angebot: Die ersten Interessenten an den in unserer Beitragsserie veröffentlichten Geschäftsideen laden wir herzlich zu unserem Kick-Off-Seminar Ende Januar 2023 ein. Anmeldung bei Interesse schnell an service@uni-marketing.de - Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen - Teil 4: Konkrete Beispiele am dritten Ort - Einladung zum Abruf von Informations-Paketen, Seminar-Terminen und Terminvereinbarungen für Einzelcoachings

    Early Mover Angebot: Die ersten Interessenten an den in unserer Beitragsserie veröffentlichten Geschäftsideen laden wir herzlich zu unserem Kick-Off-Seminar Ende Januar 2023 ein. Anmeldung bei Interesse schnell an 

    service@uni-marketing.de


    Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen


    Teil 4: Konkrete Beispiele am dritten Ort *


    Einladung zum Abruf von Informations-Paketen, Seminar-Terminen und Terminvereinbarungen für Einzelcoachings


    Dr. Bernd W. Dornach


    Die gute bisherige Resonanz auf diese Beitragsserie hat uns veranlasst, weitere Themen einzustellen. Im 4. Beitrag dazu veröffentlichen wir Beispiele aus dem in Fachkreisen so bezeichneten "dritten Ort". Also dem Bereich, in dem sich die Zielpersonen neben dem privaten Umfeld ("Erster Ort") sowie dem geschäftlichen Bereich ("Zweiter Ort") bewegen, um sich im öffentlichen Raum ("dritter Ort") zu erholen, einzukaufen und soziale Kontakte zu pflegen. Dass dieser dritte Ort in der Pandemie durch die Lockdowns sehr eingeschränkt funktionstüchtig war und sich jetzt wegen großem Nachholbedarf vermehrt im Focus des Interesses befindet, macht die Geschäftsideen so spannend. Bekannt ist auch, dass sich der dritte Ort wegen der eingespielten, gelernten Online-Bequemlichkeit sowie der vielen Entwicklungen des in unserem Blog mehrfach beleuchteten "Handels im Wandel"** mehr denn je neu erfinden muss.  


    1. City-Manager


    Die Attraktivität einer Stadt wird nicht nur durch die Präsenz bestimmter Händler sondern auch durch die Erlebnisqualität geprägt. Erst dadurch wird eine Kommune lebenswert und auch für die Gewinnung neuer Arbeitskräfte und damit zusammenhängend die Bereitschaft für Neuansiedelungen zunehmend bedeutender. Je früher es einer Kommune gelingt, sich dazu eine eigene Positionierung im Wettbewerb mit anderen Städten zu schaffen, desto größer sind die Magnetwirkungen. Diese Prozesse zu steuern, erfordert hohes Spezialistentum auf der einen Seite und Durchsetzungsvermögen und Überzeugungsqualität auf der anderen Seite. Dass dafür die Beamtenstrukturen in der Verwaltung häufig schlecht gerüstet sind, ist kein Geheimnis und die Chance für Experten. Selbständige Berater mit wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Ausbildung, insbesondere in den Marketingthemen haben hier beste Chancen. Dies gerade auch deswegen, weil einige wenige große, darauf spezialisierte Agenturen, eher nur standardisiert und damit austauschbar arbeiten und die kreativen Ansätze häufig ungehört bleiben. Die Erfahrungen unserer Arbeiten für Augsburg und Bad Wörishofen stehen auch Existenzgründern gerne zur Verfügung


    2. Magnet-Manager


    Wer in diesem Umfeld nicht weiterkommt, weil die personellen Strukturen "verbarrikadiert" sind, kann sich im Auftrag der der großen Magneten einbringen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen im Handels-Marketing haben wir uns neben der Arbeit für die Ansiedelung der Einkaufszentren auch für die Neuausrichtung der Warenhauskonzerne interessiert. Das Beispiel Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) wurde aktuell mehrfach in meinen Beiträgen bereits bearbeitet. Das Rennen ist am Laufen und wir würden uns freuen, dabei mit Interessenten zur Einarbeitung in diesen zukunftsträchtigen Themen zusammenzuarbeiten


    3. Ansprechbar-Konzept


    Wie so oft sind die direkt Betroffenen, also in dem Fall die Bewohner einer Kommune, die besten Repräsentanten. Dazu haben wir mit dem "Ansprechbar-Konzept" ebenso schon diverse Erfahrungen gesammelt. Letztlich geht es darum die geeigneten Netzwerker dafür zu finden und im Zeitablauf zu führen (Siehe auch Tipps zu den Themen "Info-Paket" und "Social-Media-Manager"). Neben den Führungseigenschaften gehören hier vor allen Dingen die Weiterbildungsbereitschaft und die Einbringung in die fallweisen regionalen Aktionen zum Handwerkszeug, von den Museen und der historischen Bausubstanz ganz zu schweigen


    4. City-Trip-Veranstalter


    In diesem Geschäftsfeld haben wir eine besondere Perle entdeckt, die von uns so bereits in ersten Gesprächen als mustergültig bewertet wurde. Mehr dazu unter 


    https://www.meinistdein-augsburg.de/


    Ein Gastbeitrag dazu mit den Existenzgründerinnen auf unserem Blog ist bereits in der Pipeline. Mit der "etwas anderen Stadtführung" verbinden Karin und Maja auf ideale Weise den Zeitgeschmack des New Work mit Spaß und Authentizität. Freie Mitarbeiter können auch in anderen Städten tätig werden, wo diese Marke bereits geschützt ist.


    Dass nach der Pandemie die Städte-Touren im touristischen Segment sowie die Bedeutung von Incentives für die Mitarbeiter im Geschäftsleben überproportional zunehmen, sei nur der Vollständigkeit halber für das Potential dieser Geschäftsidee bereits hier erwähnt


    Auch die Idee des Einkaufs-Beraters mit Service passt in diese Rubrik. Wer ein guter Netzwerker ist, hat meistens auch Tipps für die besten Einkaufsquellen für seine Freunde bereit. Die Grundidee "Einkaufen unter Freunden" habe ich zu meiner Zeit als Leiter eines Handelskonzern bereits umgesetzt. Die Tragweite eröffnet heutzutage mit der immens wachsenden Angebotsfülle sowie den digitalen Möglichkeiten noch ganz andere Chancen. Man denke nur an die Clearingstelle für besondere Angebote, wie im Titel erwähnt, mit allen Annehmlichkeiten eines Besorgungs-Services bis hin zum persönlichen Begleitservice


    5. Testkäufer


    Durch einen guten Freund von mir konnte ich meine meist weniger schmackhafte Zeit der Verköstigung im Studenten-Appartement upgraden. Er war Testesser beim Guide Michelin und ich durfte als Begleiter mit auf seine Spesenrechnung. Und ich konnte dabei viel lernen, dass eine derartige Funktion gar nicht so einfach umzusetzen ist, wie mancher glauben könnte. Kalorienschonender sind die Testkäufe in anderen Branchen. Dabei geht es oft auch darum, nicht enttarnt zu werden und sich bei den bereits in früheren Beiträgen genannten "Augenblicken der Wahrheit" auszukennen, sowie fachgerechte Protokolle zu führen, die dann natürlich "streng vertraulich" sind. Detektivischen Charme hat dieses spannende Aufgabengebiet obendrein


    6. Trend-Scout


    Auch dieser Tipp ergibt sich aus der Beschäftigung mit anderen Themen unserer Blog-Beiträge und passt hier in die bewährte 8-er Gliederung mit systematischer Weiterentwicklung der Themen. Gerade für die "Generation Mobile", die ein Freund unseres Netzwerks in seinem Buch treffend beschrieben hat ***, tun sich hier ungeahnte Chancen der Selbstverwirklichung auf. Gepaart mit den Chancen der Kreativität für neue Geschäftsmodelle ein vielgefragtes Thema (Auf der Agenda zum aktuellen Weltwirtschaftsforum in Davos bereits auf Platz Drei). Neben der Teilnahme an einem der regelmäßig von uns durchgeführten PRAKTISCHEN KREATIVITÄTSTRAININGS **** erscheint der Tipp hier beim dritten Ort. Die wirklich neuen Ideen mit deren konkreter Umsetzung (!) erkundet man am besten in der großen Metropolstädten dieser Welt. Globetrotter mit Sinn für Trendforschung willkommen!


    7. Handwerker goes City


    Leben und arbeiten in Einklang zu bringen und dabei noch kurze Wege zur Arbeitsstätte zu haben, liegen sicher voll im Trend. Den Handwerkern empfehle ich schon des längerem in der City, eben am dritten Ort, präsent zu sein. Dies ist als "Lebendige Werkstatt" für Existenzgründer oder auch als "vorgeschobener Beratungsposten" und zur Nachwuchsakquise für den Betrieb an der Peripherie interessant. Auch das wachsende Interesse an Kleinreparatur-Ansprechpartnern oder Mitmach-Werkstätten kann die Attraktivität der Innenstadt nur beleben. Beobachten Sie unsere nächsten geplanten Beiträge dazu


    8. Handwerker-Vermittler


    Auch diese Geschäftsidee ist wiederum eben nur weitergedacht. Schon heute gibt es für kleinere Aufträge keine Handwerker mehr und keine persönlichen Ansprechpartner. Beim Trend zur Verbannung der Autos durch Wegrationalisierung der Parkplätze und drastischer Erhöhung der Parkraumgebühren und -überwachung ist Augsburg übrigens "Weltmeister". Die von den Kunden so geschätzte pünktliche Einhaltung der Terminvereinbarungen wird so quasi unmöglich gemacht. Ein Ansprechpartner vor Ort (siehe Tipp 7) kann hier helfen, die Erstkontakte zu qualifizieren. Bekannt ist auch, dass die Next-Generation häufig mit zwei Händen mit lauter Daumen aufgewachsen ist und auch die diversen Gewerke nicht mehr unterscheiden kann. Auch der Baumarkt-Boom auf der grünen Wiese mit mangelndem Fachpersonal hat seine Grenzen. Ein Grund, weswegen ein Großteil der Besucher sich vorher bei Dr. Google umschaut (Studie Kundenbarometer 2022). Dass wir selbst seit geraumer Zeit mit großen Baumarktbetreibern zusammenarbeiten, sei nur am Rande erwähnt


    Interesse an weiterer Unterstützung? Unsere hier aufgelisteten Informationen und checklistenartigen Blog-Beiträge können natürlich nur der ersten Orientierung dienen.


    Zu sämtlichen hier offerierten Beispielen liegen uns einschlägige Erfahrungen der Umsetzung vor. Wir können Ihnen deshalb dazu Informations-Pakete schnüren, Sie über das nächste offene Seminar informieren oder ein Einzelcoaching vereinbaren.


    Für Rückfragen und Sonderofferten für die Leser unseres Blogs wenden Sie sich bitte per Mail an 


    service@uni-marketing.de


    * Weitere Informationen zum "dritten Ort" finden Sie unter folgenden Beitrags-Nummern in unserem Blog: 248/1, 247/1, 243/1, 064/1, 063/1


    ** Beispielhafte Beiträge zum Handel im Wandel in unserem Blog: 179/1, 102/1, 069/3, 005/1, 004/1


    *** Oenicke, Jens: generation moblie, Roman, zeitgeistfactory verlag, Berlin, ISBN: 3-9810160-1-7 


    **** Beiträge zum PRAKTISCHEN KREATIVITÄTSTRAINING: 254/1, 234/1, 228/1, 227/1, 207/1, 206/1, 205/1, 204/1, 203/1 


    Eine Auflistung weiterer sofort verfügbarer Studien finden Sie auch auf 


    https://www.unimarketinggroup.de/neuigkeiten


    Und bitte bei Interesse nicht übersehen:


    Early Mover Angebot: Die ersten Interessenten an den in unserer Beitragsserie veröffentlichten Geschäftsideen laden wir herzlich zu unserem Kick-Off-Seminar Ende Januar 2023 ein. Anmeldung bei Interesse schnell an unsere Mail-Adresse. Wir melden uns umgehend so lange Plätze frei.


  • Beitrag 308/1 - Early Mover Angebot: Die ersten Interessenten an den in unserer Beitragsserie veröffentlichten Geschäftsideen laden wir herzlich zu unserem Kick-Off-Seminar Ende Januar 2023 ein. Anmeldung bei Interesse schnell an service@uni-marketing.de - Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen - Teil 3: Konkrete Beispiele in Trendmärkten

    Beitrag 308/1:


    Early Mover Angebot: Die ersten Interessenten an den in unserer Beitragsserie veröffentlichten Geschäftsideen laden wir herzlich zu unserem Kick-Off-Seminar Ende Januar 2023 ein. Anmeldung bei Interesse schnell an 

    service@uni-marketing.de


    Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen


    Teil 3: Konkrete Beispiele in Trendmärkten

    Einladung zum Abruf von Informations-Paketen, Seminar-Terminen und Terminvereinbarungen für Einzelcoachings


    Dr. Bernd W. Dornach


    1. Feel-Good-Manager


    Bei einem Seminar für eine Handwerkerkooperation im Herbst des vergangenen Jahres wurde der Vorschlag von mir noch belächelt. Heute suchen Unternehmen unterschiedlicher Branchen in Stellenanzeigen bereits danach. Gerade außenstehende Beobachter können dieses Thema in selbstständiger Position meist besser analysieren als Chefs und Mitarbeiter im Tagesgeschäft. Wenn man von der Materie oder Branche etwas versteht und sich darauf spezialisiert, kann dies hilfreich sein, ist aber nicht zwingend. Ebenso wird in ersten Veröffentlichungen zu diesem Thema eine Coaching-Ausbildung empfohlen. Die Beiträge 238/1 und 189/1 in unserem Blog können schon erste Anhaltspunkte für dieses Tätigkeitsfeld geben


    2. Kundenzufriedenheits-Manager


    Die Reihenfolge dieser beiden Vorschläge ist bewusst so gewählt. Es macht eben Sinn, zuerst das Team zu stärken und dann die Außenwirkung beim Kunden zu analysieren. Wichtig wäre, dazu den Ablauf der Costumer Journey (Beiträge 265/1, 261/1, 228/1) zu kennen oder die von mir so bezeichneten "Augenblicke der Wahrheit" zu analysieren. Dazu gibt es in den Beiträgen 251/1 und 072/1 erste Hinweise


    3. Workation-Coach 


    Bei unserem qualitativen Forschungsprojekt sind wir auch schon frühzeitig auf die Workation-Idee gestoßen und haben darüber im Blog berichtet. Aktuell befinden wir uns gerade dabei, dieses Thema auch gezielt für unsere Seminare und individuellen Coachings anzubieten. Da ist gut Platz für einen assoziierten Workation-Coach, der dafür die geeigneten Freizeit-Destinationen, Hotels und Rahmenprogramme analysiert. Auch der therapeutische Einstieg ist möglich, um die Variante eines Workation-Coachings als gezielte Maßnahme statt einer aufwändigen Reha zu empfehlen. Eine Reha-Maßnahme, die sich um die zunehmende Bedeutung der Behandlung der Auslöser für Symptome im wirtschaftlichen/geschäftlichen Bereich kümmert, ist nach meinem Wissen bisher nicht am Markt vertreten. Wir verwenden dafür den Begriff der "Marketing-Therapie" und werden dazu weiter berichten


    4. Home-Office-Supporter


    Das Globalthema New Work (siehe beispielhaft die Beiträge 284/1, 278/1, 275/1, 267/1) wurde in unserem Blog schon vielfach untersucht. Auch das vorgenannte Thema Workation gehört in diesen Themenbereich. Die von uns im Info-Paket ausgewertete Fachzeitschrift absatzwirtschaft bringt dazu ab sofort alle zwei Wochen, eine Serie "Work & Culture" ins Redaktionsprogramm. Erster Beitrag "Lieber Arbeitslos als unglücklich" (Beitrag folgt). In der Tat hat das Home-Office neben vielen Vorteilen auch viele Frustrationen im zwischenmenschlichen Bereich sowie im sozialen Grundbedürfnis ausgelöst. Hier setzt die Geschäftsidee des Home-Office-Supporters an, der die entsprechenden Maßnahmen und Programme koordiniert und sich im Verbund mit technischen Spezialisten auch um die Funktionstüchtigkeit der Software kümmert. Über das längst boomende Geschäftsfeld des "Netzwerksassistenten" werden wir mit einem ausgewiesenen Kollegen gesondert berichten


    5. Social-Media-Manager


    Dieses Thema liegt mir seit geraumer Zeit am Herzen. Ich habe es in Vorträgen und Seminar bereits in den 90er Jahren proklamiert. So langsam kommt Bewegung in die Einsicht der Notwendigkeit dieses Themas, um mit abgestimmtem Tenor die unternehmerische Kommunikationspolitik zu unterstützen. Die Umsetzung dieser Aufgabe findet bisher eher nur in Ausnahmenfällen statt. Mithin ein Hinweis auf eine echte Marktnische. Viele Beiträge in unserem Blog verweisen bereits auf die Rahmenbedingungen (Abruf gerne möglich). Die häufig überbelegten Studiengänge in den Kommunikationswissenshaften wären dafür zur Aufbereitung des Themenfeldes prädestiniert. Meines Wissens wird das Thema dort immer noch, genauso wie das Unternehmertum generell (Beiträge 285/1, 243/1, 221/1), ausgespart. Vorteilhaft sind auch spezialisierte Studiengänge im Bereich der digitalen Medien und im Journalismus. Unsere geplanten Start-Up-Camps versprechen Abhilfe! (Anmeldungen schon möglich)


    6. Agile-Coach


    Auch dieses Berufsbild schreit geradezu von der Herausforderung als Geschäftsfeld, kompetente Umsetzung hat noch Seltenheitswert. Hinter der Idee steht die wachsende Notwendigkeit bei praktisch allen Unternehmen, veraltete Strukturen aufzubrechen. Dabei ist es, wie häufig in der Literatur genannt, mit der Sensibilisierung der Führungskräfte für mehr Freiräume der Mitarbeiter bei weitem noch nicht getan. Viel wichtiger ist häufig die Optimierung der Abläufe und die Förderung entsprechender Ressourcen, auch in der Rationalisierung oder, wie oben im Punkt 2 gefordert, der Chancen der Verbesserung der Kundenorientierung. Beide Bereiche zusammenzubringen dürfte meines Erachtens wiederum eine echte Marktlücke für eine tragfähige Geschäftsidee sein


    7. Nachhaltigkeits-Manager


    Im Vergleich zu anderen Geschäftsideen klingt dieser Punkt in der logisch aufeinander aufbauenden Reihenfolge eher selbstverständlicher Natur heutzutage. Meine Meinung dazu ist, dass das Thema gerade eben erst so richtig durch die Decke geht. Ein Blick auf die Inhalte des von mir seit langem bei der Beobachtung für unser qualitatives Forschungsprojektes ausgewerteten, soeben ablaufende jährliche Weltwirtschaftsforum in Davos sagt mehr als tausend Worte. Und seid der Erkenntnisse des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums im Jahr 1972 hat mich dieses Thema nicht mehr losgelassen. Eine Aktualisierung fand soeben im Up-date 2022 (50 Jahre später!) seinen Niederschlag. Umso positiver sind die Aktivitäten (Beispiel Aldi in den Beiträgen 178/1 und 058/1) zu bewerten, bei denen das Thema in den obersten Marketing-Entscheidungsebenen bereits jenseits von profanem Green-Washing in allen Konsequenzen umgesetzt wird. Die Tragweite der Geschäftsidee für Mitmacher lässt sich hier nicht ansatzweise ansprechen 


    8. Social-Responsibility-Manager


    Ich bin mir relativ sicher, dass wir mit diesem Thema in Vorträgen und Seminaren wieder ebenso früh dran sein werden. Ich bin überzeugt, dass sich das Thema der Sozialen Verantwortung künftig für jeden, der auf diesen Zug frühzeitig und kompetent "aufspringt" richtig gut auszahlen kann. Ein Beitrag zum Thema, dass es sich lohnt, Wege zu gehen ohne eine direkte Gegenleistung zu erwarten, ist in Bearbeitung. Gehen Sie mit auf Tour und melden Sie sich schon heute für eine geplante Kick-Off-Veranstaltung an, die in Kürze unter der Regie einer bemerkenswerten sozialen Einrichtung stattfinden wird

    Interesse an weiterer Unterstützung? Unsere hier aufgelisteten Blog-Beiträge können natürlich nur der ersten Orientierung dienen.


    Zu sämtlichen hier offerierten Beispielen liegen uns einschlägige Erfahrungen der Umsetzung vor. Wir können Ihnen deshalb dazu Informations-Pakete schnüren, Sie über das nächste offene Seminar informieren oder ein Einzelcoaching vereinbaren.


    Für Rückfragen und Sonderofferten für die Leser unseres Blogs wenden Sie sich bitte per Mail an


    service@uni-marketing.de


    Eine Auflistung weiterer sofort verfügbarer Studien finden Sie auch auf


    https://www.unimarketinggroup.de/neuigkeiten


    Und bitte bei Interesse nicht übersehen:


    Early Mover Angebot: Die ersten Interessenten an den in unserer Beitragsserie veröffentlichten Geschäftsideen laden wir herzlich zu unserem Kick-Off-Seminar Ende Januar 2023 ein. Anmeldung bei Interesse schnell an unsere Mail-Adresse. Wir melden uns umgehend so lange Plätze frei.


  • Beitrag 307/1 - Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen - Teil 2: Konkrete Beispiele in Trendmärkten

    Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen


    Teil 2: Konkrete Beispiele in Trendmärkten


    Einladung zum Abruf von Informations-Paketen, Seminar-Terminen und Terminvereinbarungen für Einzelcoachings


    Dr. Bernd W. Dornach


    Wie im Vorlaufbeitrag 306/1 bereits avisiert, entstammen alle Beispiele dieser Beitragsserie aus Bereichen mit eigenen Erfahrungen.


    1. Das Hobby zum Beruf machen


    Diese Idee liegt nicht ohne Grund auf Platz eins unserer Liste. Gleichwohl erfordert diese faszinierende Idee aber ein hohes Maß an Insider-Wissen. Da das "Verlockungspotential" sehr hoch ist, können wir auch von einer Fülle der Beobachtung gescheiterter Umsetzungen berichten. Wie es als Musterbeispiel tatsächlich funktioniert, erfahren Sie bei einer Exkursion ins Miniatur Wunderland nach Hamburg. Neben der Besichtigung wird im Rahmenprogramm für einen kleinen Kreis auch ein Workshop mit den Gründern angeboten (siehe Beitrag 302/3 zur ersten Einstimmung)


    2. Oldtimer-Rallye-Veranstalter


    Wir bieten seit sehr langer Zeit spezielle Oldtimer-Rallye-Formate selbst an. Dazu können wir Sie zur nächsten Ausfahrt einbuchen, am besten mit einer vorherigen detaillierten Einweisung und späterer Einbindung in das Veranstaltungsteam. Bei der nächsten Klassikwelt in Friedrichshafen planen wir dazu das Angebot eines Workshops im besonders authentischen Ambiente. Erprobte Roadbooks zu besonderen Strecken stehen bei uns zum Abruf für Ihre eigene Veranstaltung zur Verfügung


    3. Reiseleiter


    Diesen Traum haben schon viele im Visier, die das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden wollen. Nicht selten ist der Traum schnell ausgeträumt, wenn sich ein früheres Urlaubsfeeling zum persönlichen Dauerstress entwickelt. Gleichwohl kann das Themenfeld bei Beachtung bestimmter Erfahrungswerte und konzeptioneller Vorbereitung inklusive echter Insider-Kenntnisse und guter Partner vor Ort gelöst werden. Durch unsere Kontakte zu einem renommierten, europaweit agierenden Veranstalter liegen uns Suchanfragen vor, bei denen die (Teilzeit-)Mitarbeiter perfekt eingeschult werden


    4. Blogger


    Der eher üble Markt der Influencer ohne Fachkenntnisse mit reiner Massenkommunikation und unbehutsamer Cash-Orientierung wird gerade abgelöst durch die Blogger. In Fachkreisen wir deren Reputation in der Regel schnell durchschaut. Ganz nebenbei können Sie sich bei echter Performance zu unseren Themen "Neues Denken mit besserem Marketing" ganz schnell interdisziplinär in unserem Blog einbringen und mit Ihrer Kontaktadresse daraus New Business generieren. Wir selbst arbeiten dabei auch mit anderen Bloganbietern und Gastautoren aus verschiedenen Wissensgebieten zusammen


    5. Trainer


    Mein Einstieg in das Trainer-Business ergab sich durch folgende bewährte Vorgehensweise in meinem Studium. Sobald ich Probleme mit einem Studienthema hatte, bereitete ich dazu ein eigenes Skript vor und verkaufte dies an meine Kommilitonen. Daraus entwickelte sich dann eine Tutorentätigkeit sowie das Angebot von Seminaren an Volkshochschulen usw. Aus mannigfaltigen Aktivitäten hat sich später mein Geschäftsfeld der Train the Trainer Ausbildung entwickelt, bei dem ich auch angehende Trainer ausbilde, die dann selbst mit perfektem Support im Rücken aktiv werden können (siehe auch Informationen auf unserer Internetseite https://www.unimarketinggroup.de/train-the-trainer


    6. Studienberater


    Auch dieses Angebot ist bei uns seit langem perfektioniert und trifft auf einen wachsenden Markt, der bezüglich kompetenter Angebote eher unversorgt ist. Die Zahl der desorientierten Schüler und Studenten nimmt auch aufgrund der immer undurchschaubareren Studienangebote zu. Wer sich in diesem Segment orientieren und weiterbilden möchte und später vielleicht als Multiplikator aktiv werden möchte, kann sich sofort zur Teilnahme beim nächsten Seminar Ende Januar bewerben. Ein kostenfreier Platz geht an den, der sich als Erster auf diesen Beitrag darauf bewirbt. Zeit läuft!


    7. Info-Paket


    Diese Geschäftsidee habe ich zu meiner Assistenzzeit an der Universität entwickelt. Als Lehrender hat man das Privilegium, praktisch mit sämtlichen dafür relevanten Zeitungen und Zeitschriften kostenfrei beliefert zu werden. Aber wer soll diese Informationsflut dann bearbeiten? Dazu habe ich einen Erstverteiler unter meinen Kollegen installiert, die dann auch verantwortlich waren, diese Publikationen auszuwerten und mit Kurzfassung oder Rückgriff auf den Originalbeleg die anderen Kollegen zu versorgen. Das von mir so bezeichnete Info-Paket hat sich bestens bewährt und daraus ist unter anderem mein Blog entstanden. Diesen Service können auch Sie als Geschäftsmodell in ihrem Umfeld installieren. Aus einer anfänglich privaten Initiative können so beispielsweise die Mitglieder einer Kooperation oder eines Fanclubs bedient werden. Dass diese Informationsquellen heutzutage auch durch die digitalen Newsletter und Netzwerke überquellen und zu "Information-Overload" führen, ist Ihre Chance bei der gezielten Selektion und Aufbereitung


    8. Clubgründer


    Zurück zum Hobby als Geschäftsmodell. In meinem Berufsleben habe ich schon oft auf die Mitgliedschaft in diversen Clubs gesetzt, um mich mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe austauschen zu können. Und ich verheimliche nicht, dass es auch einige Clubmitgliedschaften gab, die weniger meinen Vorstellungen entsprachen. Wie auch immer: Sie können die Erfahrungen nutzen und als Initiator dieses Geschäftsfeld nach ihren Wünschen gestalten, neue Netzwerke aufbauen und selbst davon profitieren. Gerne können wir die Einladung als Gast bei einem renommierten Club organisieren und uns bei dieser Gelegenheit persönlich über Ihr Thema der eigenen Clubgründung austauschen. Das Programm des Marketingclubs Augsburg finden Sie beispielhaft zur ersten Orientierung unter https://www.marketingclub-augsburg.de


    Sicher haben Sie bemerkt, dass alle hier vorgestellten Themen einen Zusammenhang aufweisen. Dem werden weitere Themen in weiteren Beiträgen dieser Serie folgen, die dann auch mit Einsatz von Spezialisten betreut werden.


    Interesse an weiterer Unterstützung?


    Wir dürfen noch einmal betonen, dass uns zu sämtlichen hier offerierten Beispielen einschlägige Erfahrungen der Umsetzung vorliegen. Wir können Ihnen deshalb dazu Informations-Pakete schnüren, Sie über das nächste offene Seminar informieren oder ein Einzelcoaching vereinbaren.


    Für Rückfragen und Sonderofferten für die Leser unseres Blogs wenden Sie sich bitte per Mail an


    service@uni-marketing.de


    Eine Auflistung weiterer verfügbarer Studien mit sofort umsetzbaren Geschäftsideen finden Sie darüber hinaus auch auf


    https://www.unimarketinggroup.de/neuigkeiten


  • Beitrag 306/1 - Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen ? - Die Chancen waren nie besser! - Teil 1: Die Einstellung ist gefragt

    Wie schaffe ich ein zweites dauerhaftes Einkommen ?


    Die Chancen waren nie besser!


    Teil 1: Die Einstellung ist gefragt


    Dr. Bernd W. Dornach


    "Nicht ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist" (Victor Hugo)


    Die Frage dieses Beitrages ist nicht nur in der aktuellen Rezession mit Einkommensverlusten vieler Zielpersonen interessant sondern bewegt immer schon eine vielschichtige Klientel. Aufgrund vielfacher Anfragen werden wir deshalb frühere Seminarreihen dazu mit entsprechenden Aktualisierungen wieder auflegen. Und Fakt ist auch, dass die Rahmenbedingungen dafür in den gerade höchst volatilen Zeiten besser sind denn je. 


    Profis bereiten sich dafür auch ohne wirtschaftlichen Zwang heute schon vor, um für morgen gerüstet zu sein. Und eine wachsende Zielgruppe sind nachweisbar die "Quiet & Quick Quitter" (Beiträge 284/1, 275/1 und 273/1), die mit Ihrer aktuellen Situation in ungekündigter Stellung unzufrieden und auf dem Sprung sind.


    Dabei sind vor konkreten Vorschlägen für die Engagements in Trendmärkten in den nächsten Beiträgen hier zuerst folgende grundsätzlichen Hinweise von Bedeutung:


    1. Ein zweites dauerhaftes Einkommen kann über den Arbeitsmarkt, der momentan durch hohe Aufnahmekapazitäten glänzt, oder eigenständig in selbstständiger Funktion gelöst werden. Meine Vorschläge orientieren sich an Eigeninitiativen, wobei die Empfehlungen meistens auch für die Bewerbung auf offene Stellen hilfreich sein können


    2. Das Thema hat echte Marketingrelevanz. Ohne sich Gedanken über die Trendmärkte zu machen bzw. seine eigenen Fähigkeiten und Motivationen in diesem Umfeld einzubringen, wird man daran kaum länger Freude haben und nur des Geldes wegen "den Job abdrücken"


    3. Die zentrale Aufgabe besteht also schlichtweg darin, für sich selbst zu erkunden, worin die eigenen Fähigkeiten und Stärken liegen und was und warum einem bestimmte Aktivitäten besonders Spaß machen. Als positives, wenngleich trauriges aktuelles Beispiel, kann zur Einstimmung auch der Vorlaufbeitrag 305/1 taugen: Rosi Mttermaier hat uns dies quasi als Vermächtnis mit auf den Weg gegeben


    4. Genauso wie bei den sich häufenden psychosomatischen Befindlichkeitsstörungen kann man auch im Falle der persönlichen Positionierung und deren Vermarktung professionelle Hilfe von Experten annehmen. Man muss nur die Richtigen finden, die in dieser Materie Erfahrungen haben und denen man dann von der Persönlichkeitsstruktur her Vertrauen schenken kann 


    5. Ähnlich wie dieses Vertrauen den Ärzten gegenüber schon eine entscheidende Stufe für den Behandlungserfolg bedeutet, ist dies bei einer von mir so bezeichneten MARKETING-THERAPIE von grundlegender Bedeutung


    6. Dr. Google lässt grüßen: Was Ärzte bei besserwissenden Patienten schon zur Verzweiflung bringt, ist auch bei der Hinzuziehung als Auskunftsquelle bei unserem Thema maximal als erste Orientierung geeignet. Experten wissen, was bei Google steht ist jedem zugänglich und kann auch jeder in dieser dann möglichen Performance umsetzen. Echte Strategien mit Alleinstellung und Konzepte mit Vorschlägen zur besten Vorgehensweise gibt es auch bei Google nicht zum Nulltarif


    7. Ein kleiner Grundkurs in Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre kann zumindest vor Geschäftseröffnung nicht schaden. Bekannt ist, dass gerade bei Start-Ups viele Gründer bereits im ersten Jahr scheitern oder spätestens dann, wenn das Finanzamt anklopft. Von der in Deutschland überregulierten Bürokratie ganz zu schweigen


    8. Und auch für die wichtigsten Regeln von Angebot und Nachfrage sowie das Wissen um tragfähige Zielgruppen unter Beachtung der relevanten Anspruchsgruppen und der aktuell schnellen Veränderung von Konsumententrends ist die für das Marketing typische Marktbeobachtung unabdingbar.


    Mit dieser 8er-Liste ist das relevante Themenfeld bei Weitem noch nicht abgedeckt und einer ausführlichen Analyse mit Detailvorgaben vorbehalten.


    Die nächsten Kapitel dieser Beitragsserie werden dazu mehr von einer Stoffsammlung von Ideen ausgehen, die noch beliebig erweiterbar sind. Und ganz wichtig: Alle im folgenden genannten Vorschläge basieren auf einschlägigen praktischen Erfahrungen. 


    Frei nach der Denke. "Raus aus dem Frust, zurück zur Lust" (Dr. Dornach)


    Herzlich Willkommen!



  • Beitrag 305/2 - Nachruf auf Rosi Mittermaier - Ein Leben mit Profil

    Nachruf auf Rosi Mittermaier


    Ein Leben mit Profil


    Dr. Bernd W. Dornach


    Rosi Mittermaier ist im Alter von 72 Jahre verstorben. Sie ist, wie es zu ihrem erfüllten Leben gepasst hat, im Kreise Ihrer Familie, mit sich selbst im reinen, friedlich eingeschlafen.


    Bei den Winterspielen 1976 in Innsbruck gewann sie zwei Goldmedaillen. Ich durfte Sie anlässlich unseres 5. Zukunftstages zum 20. Jubiläum meiner Agentur in der Augsburger Kongresshalle als Gastreferentin persönlich kennen und schätzen lernen. Sie hat bei ihrem Auftritt, den ich bei einer Video-Dokumentation mir bei dieser Gelegenheit noch einmal angesehen habe, sofort die Botschaft dieses Zukunftstages mit "Ruhe und Konzept" erkannt und damit unsere Ideen für das Handwerk von morgen maßgeblich bereichert. Sie bleibt für mich unvergessen. Ihre Botschaft möchte ich am Ende meines Beitrages als Ausschnitt aus der Video-Aufzeichnung noch einmal kurz anmerken.


    Aus der Hotelgehilfin Rosi Katharina Mittermaier aus Reit im Winkel wurde die "Gold-Rosi". Der Gold-Medaille in der Abfahrt ließ sie drei Tage später noch Gold im Slalom folgen und gewann zudem noch die Silber-Medaille im Riesenslalom. Wie die Süddeutsche Zeitung am 05.01.2023 berichtete, aus der die Informationen in diesem Beitrag sowie den vielen Fernseh-Sonderprogramme auszugsweise übernommen wurden *, lag ihr das Land zu Füßen. Und der Trubel wurde ihr zu viel. Wegen des enormen Hypes um ihre Person trat sie damals am Saisonende als 25-jährige zurück. 


    Dazu sagte sie einmal: "Wenn ich heute daran denke, dass ich das alles ausgehalten habe, kann ich mir das nicht mehr vorstellen ... Ich steh´ ja vieles durch, aber das war krass."


    Dass sie trotz Rücktritt die Gold-Rosi blieb, hatte sicher damit zu tun, 


    dass sie immer war, wie sie war.


    Zu ihrer besonderen Geschichte gehörte auch die Winklmoos-Alm in einer der schneereichsten Alpenregionen, in der sie als Wirtshauskind aufgewachsen ist und ihr die Skier praktisch schon in die Wiege gelegt wurden. Ihr Vater hat dort auch eine Skischule betrieben. Und die gegenseitige Unterstützung, die später ihr Leben prägen sollte, war dort genauso normal, wie der positive Umgang mit vielen Schicksalsschlägen.


    Dazu passte auch die in den Medien viel beachtete Hochzeit 1980 mit ihrem Ski-Kollegen Christian Neureuther, den sie bereits im Teenageralter kennen gelernt hat und mit dem sie über 40 Jahre verheiratet war. 


    Rosi`s natürlicher Charme hat die Menschen weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus begeistert. Viele Menschen fühlten sich von ihr angezogen, weil sie einfach auf Augenhöhe erlebt werden konnte. Freundlich, hilfsbereit und sozial engagiert. Als Botschafterin für den Skisport und die dort prägende Kameradschaft und den gemeinsamen Spaß, der heute leider viel zu oft auf der Strecke bleibt. Und man glaubt ihr, wenn sie oft beteuert, dass ihr das Gewinnen bei den Rennen gar nicht so wichtig war. 


    Auch bei der Erziehung der der beiden gemeinsamen Kinder gab es nie den Erwartungsdruck, der heute vielfach überhand genommen hat. Dies wurde gerade am Beispiel des Sohns Felix Neureuther, der heute erfolgreich in die Fußstapfen der berühmten Eltern tritt, in den Medien oft herausgestellt.


    Ausgestattet mit diesen besonderen Eigenschaften war die "Gold-Rosi" später auch eine begehrte, weil authentische "Marketing-Rosi". Als weltweite Werbe-Ikone legte sie größten Wert darauf, selbst hinter dem zu stehen, was sie proklamierte.


    Dabei war ihr die Privatsphäre immer besonders wichtig. Dass dies in Einklang zu bringen ist, zeigt auch der bei einem Fernseh-Nachruf berücksichtigte aktuelle Filmschnitt mit ihrem geliebten Mann Christian Neureuther an ihrer Seite.


    P.S.: Auszüge aus der "Rosi-Formel" als Stargast beim 5. Zukunftstag am 26.10.2023 zum 20-jährigen UNI MARKETNG-Firmen-Jubiläum aus der Video-Dokumentation: 


    "Ich war traditionell eher a bissi faul, wenn man das früher erkannt hätte, hätte man da mehr aus mir herauskitzeln können. Dann hatte ich drei Jahre einen Konditionstrainer, der mich vor allen Dingen in meiner Einstellung umgestellt hat. Im Beruf ist es so wichtig frühzeitig festzustellen, wo liegen die persönlichen Stärken, was ist noch zu verbessern. Und dies dann auch mit guter Psychologie zu unterstützen, dass man es am besten gar nicht merkt. Entscheidend ist, dass man Partner und ein Team hat."




    Nachtrag aus der Traueranzeige in der Süddeutschen Zeitung sowie im Münchner Merkur:


    "Hast Du Angst vor dem Tod?", fragte der kleine Prinz die Rose.


    Darauf antwortete sie: "Aber nein. Ich habe doch gelebt, ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt, so viel ich konnte. Und Liebe, tausendfach verschenkt, kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben. So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen." (Antoine de Saint-Exupéry)


    Hinweis auf späteren korrespondierenden Beitrag 315/1 zu sozialen Engagements im unternehmerischen Lebenswerk



  • Beitrag 304/3 - Lernen von außergewöhnlichen Engagements - Leslie Mandoki - Das Allstar-Projekt Mandoki Soulmates

    Lernen von außergewöhnlichen Engagements


    Leslie Mandoki - Das Allstar-Projekt Mandoki Soulmates 


    "Utopia For Realists"


    Dr. Bernd W. Dornach


    Bei aller Frustration über die Fernsehformate, die marketing- und werbetechnisch wohl die Verfassung oder den Zeitgeschmack der Seher abbilden, muss ich zugeben, dass ich mich schwertue, noch lohnende Programme zu finden. In diesem Zusammenhang darf ich schon auch einmal als Tipp auf arte und die dritten Programme geben. Hier auf eine Sendung am 06.01.23 um 0.30 im Bayerischen Fernsehen und für Interessenten auf die Mediathek verweisen: Das Konzert, bei dem Musikproduzent Leslie Mandoki Legenden wie Ian Anderson (Jethro Tull, siehe auch Beitrag 064/1 über Notger Wolf) und Peter Maffay (Bericht über sein Projekt Tabaluga folgt) u. v. m. bei einem ungewöhnlichen Auftritt zusammenbringt. Er versucht dabei, seine Fans mit "Hungarian Pictures" (als Reminiszenz an seine Ungarische Heimat aus der er geflüchtet ist) für den Kultur-Lockdown zu entschädigen (Auszug aus dem Tipp-Text der Fernsehzeitung). Wer dann etwas tiefer in diesen Ausnahmeproduzenten und seine Geschichte einsteigen will, sei auf die Musikwoche verwiesen, deren Beitrag von Norbert Schiegl ich hier zitiere und für unsere Blog-Projekt kommentiere: *


    1. Leslie Mandoki widmet sich mit dem Projekt Soulmates in seiner bisher ambitioniertesten Produktion auf einzigartige Weise der Verbindung von Jazz und Rock **, bei dem er mit digitaler Zuschaltung unter anderem Supertramp und Toto, oder auch Jazzmusiker Till Brönner *** zusammenspannte. Als Musikproduzent arbeitete Mandoki schon mit Phil Collins, Dschinghis Khan, Engelbert, Joshua Kadisin, den No Angels, Lionel Richie, Gil Ofarim, aber auch dem Rapper Sido zusammen. Mithin wieder ein Beweis, dass es gerade Künstlern gelingt, mit unterschiedlichen Formaten und Kollegen vorurteilsfrei zusammenzuarbeiten und bei jedem den eigenen Stellenwert beizubehalten, ohne ihn, wie so häufig in unserer Gesellschaft, glauben verdrehen zu müssen. Vielleicht ist dies als erste Botschaft auch ein Hinweis auf die große Unzufriedenheit der aktuellen Nachwuchsgeneration, die einfach ihren eigenen Weg gehen möchte und muss


    2. Mit dem im oben zitiertem Artikel genannten Konzeptalbum "Living in the Gap", die Marketer würde es vielleicht mit Leben in der Marktlücke(-nische) übersetzten, versucht Leslie Mandoki zu den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre mit den Stilmitteln der Musik Stellung zu beziehen. Früher als andere Branchen haben die Künstler es schon verstanden, Ihre Philosophie zu formulieren und sich dieser im Falle der Erfolgreichen auch treu zu bleiben oder sich bei Bedarf nur moderat anzupassen und sich nicht immer wieder neu erfinden zu müssen. Ein sensibler Prozess, dem in vielen kleinen und auch großen Unternehmen aktuell viel zu wenig Beachtung geschenkt wird und chaotische Richtungsänderungen nur selten von Erfolg gekrönt sind. Auch der Titel "Utopia for Realists", übersetzbar mit "Zukunft für Realisten", lässt im wahrsten Sinne des Wortes aufhören


    3. Natürlich lebt dieses Studiowerk, genauso wie eine Life-Tournee, von perfekter Dramaturgie und Inszenierung. Dass dabei auch die Techniker ein Meisterwerk abgeliefert haben, soll nicht unerwähnt bleiben. Offensichtlich hatte Leslie Mandoki als Initiator, Steuermann, Moderator, Produzent, Bandleader, ruhender Pol am Schlagzeug und Sänger ein gutes Händchen. Die Produktion würde ich deshalb gerne als Musterbeispiel für zukunftsfähige Führungseigenschaften bei einer meiner Unternehmerseminare einspielen und kommentieren (daher auch dieser Beitrag zur ersten Einstimmung)


    4. Der Erfolg dieses Projektes ist auch der Tatsache geschuldet, dass Musiker zusammenarbeiteten, mit denen Leslie Mandoki schon oft zusammengespielt hat und die seine Vision bei dieser Produktion bis ins kleinste Detail hinein verstanden haben. Verallgemeinernd kann man daraus lernen, wie ein Team, das den oft strapazierten Begriff einer Vision auch echt verstanden hat, egal um welchen Bereich es sich handelt, zur Umsetzung außergewöhnlicher Leistungen imstande ist


    5. Dazu kann, wie im Falle Leslie Mandoki, auch die Einbindung der eigenen Familie gehören. So hat beispielsweise sein Sohn Gabor schon einmal einen Flug ohne das Wissen seines Vaters nach Bali umgebucht und dort ein kleines Strandhaus gemietet, in dem Leslie Mandoki dann in aller Ruhe arbeiten konnte. Dort sind dann viele Songs von "Living in the Gap" entstanden. Bei einigen Texten unterstützte ihn später auch seine Tochter Julia 


    6. Überhaupt legte Leslie Mandoki bei diesem Doppelalbum besondere Sorgfalt auf die Texte. Auch dies verallgemeinernd ein Problem nicht nur bei Songtexten, sondern ganz generell bei der Formulierung von Strategien, visionären Botschaften, Informationen für die Mitarbeiter, die Inhalte der Internetseiten sowie ganz zu schweigen in den Werbebotschaften.  Dabei könnten auch vielen Unternehmern für Ihre öffentlichen Auftritte einige Schulungsinhalte in Inhalt und Rhetorik guttun


    7. Was mich an der Fernsehaufzeichnung besonders inspiriert hat, war auch die Körpersprache sowie die Surroundings, beispielsweise die Atmosphäre der jeweils eigenen Studios der Künstler, bei den Video-Zuschaltungen. Ganz besonders lebt ein derartiges Filmprojekt natürlich von der Authentizität der Gesichtsausdrücke. Für mich schon ein inspirierendes Beispiel was in einem digitalen Format heute im Vergleich zum analogen Konzertbesuch alles rübergebracht werden kann


    8. Leslie Mandoki hat mit seiner Inszenierung einen überzeugenden Beweis für seine Botschaft angetreten: 


    "Wir leben in einer gespaltenen Gesellschaft. In einer Gesellschaft, in der die Menschen in Ihren eigenen von Algorithmen gefilterten Blasen leben, in Echokammern, in denen wir nur noch von unseren eigenen oder ähnlichen Meinungen umgeben sind. Hinsichtlich der Musik zum Beispiel bekomme ich heutzutage eine Klangästhetik vorgesetzt, die der Algorithmus aufgrund meines bisherigen Kauf- oder Rezeptionsverhaltens als für mich passend analysiert ... In unserer bunten Republik, wie sie mein Freund Udo Lindenberg nennt, und deren stolzer Bürger ich als ehemaliger Flüchtling bin, müssen die Farben vielfältig sein und diese Vielfalt muss sich auch in den gesellschaftlichen Debatten zeigen."


    * Schiegl, Norbert: Mandoki Soulmates: Künstlerisches Vermächtnis zwischen Jazz und Rock, in der Musikwoche vom 14.10.2019 https://beta.musikwoche.de/details/444570


    ** Doppelalbum "Living In the Gap + Hungarian Pictures, Utopia For Realists, Label: InsideOutMusic, 2021


    *** Besonders zu empfehlen: Die abendliche Till Brönner Show bei Klassik Radio, auch unter Hinweis auf meinen Beitrag 258/1


    Weitere korrespondierende Beiträge zur Systemrelevanz von Kunst und Kultur in den Beiträgen 020/1 und 103/1, dazu darf ich ergänzend gerne noch Zitate von Leslie Mandoki mit Dank ergänzen: 


    "Mich interessieren zwei Dinge, Kunst und was kann ich damit in der Welt bewegen. Kunst ist ein Stachel im Fleisch der Gesellschaft."




    Nachtrag zum Beitrag


    Danke an Gabor Steingart im ThePioneer Briefing vom 09.01.2023.


    Manchmal passt einfach alles zusammen!


    Zu lesen als PDF-Download 500 KB, 5 Seiten

    Nachtrag zum Beitrag 304 - Danke an Gabor Steingart im ThePioneer Briefing vom 09.01.2023





    Veranstaltungshinweis:


    MANDOKI SOULMATES

    30 YEARS ANNIVERSARY TOUR

    "ONE OF THE BEST BRANDS IN THE WORLD" Greg Lake


    03.09.2023, Circus Krone München


    Karten by eventim


    https://mandoki-soulmates.com/


  • Beitrag 303/1 - Das Champagner Barometer - Gute Nachrichten zum Jahreswechsel

    Das Champagner Barometer


    Gute Nachrichten zum Jahreswechsel



    Dr. Bernd W. Dornach


    Zum Jahreswechsel wollen wir Sie gerne noch auf der Suche nach guten Nachrichten begleiten und mit einem Madame Lily Bollinger zugeschriebenen Zitat beginnen:


    "Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe." *


    Und wie schon vor geraumer Zeit in meinem Marketing-Tagebuch veröffentlicht, pflegen Insider auf das Champagner-Barometer zu setzen. Dazu hat Marika Schaertl im Focus 51/2022 gute Nachrichten: "Luxus prickelt wieder ... Krise, welche Krise? Der Champagnerbranche geht es so gut wie schon lange nicht mehr ... Ein Prost zum Tanz auf dem Vulkan ... Ausgerechnet 2022 war für die Branche ein Rekordjahr". **


    Das Herunterfahren der Produktion zu Beginn der Pandemie führte durch den Reifungsprozess von zwei bis drei Jahren zuletzt für leere Weinkeller. Aber nachdem der Trend zur besseren Qualität ungebrochen ist, akzeptieren die Verbraucher die höheren Preise und kompensieren die geschlossenen Restaurants mit mehr Rückzug in die Privatsphäre. KaDeWe Chef André Maeder erklärt die "neue Lust am elitären Genuss" im im zitierten Beitrag wie folgt: "Die Leute nehmen die Krise ernst, aber machen sich nicht verrückt. Das Bedürfnis zu feiern, das Bedürfnis nach einem Gefühl der Gemeinsamkeit ist nach der Pandemie gestiegen." Und auch in dieser Luxusnische setzen die Verbraucher immer mehr auf das Thema Nachhaltigkeit. Für alleinige Promiwerbung in Top-Medien sind immer weniger Genießer bereit Höchstpreise zu bezahlen. Dabei sind besonders kleine Winzer mit Innovationen die Stars. Und die klassischen Prinzipien der Selektivität, Einzigartigkeit und Exklusivität zeigen sich auch schon am POS. Da dürfen dann von neuen jüngere Zielpersonen zu einem Probierglas für acht Euro in der ladeneigenen Bar auch mal die Snacks selber mitgebracht werden. 


    So lässt sich dann auch der kleine Wehrmutstropfen mit Kreativität und Zielgruppen-Offenheit besser verschmerzen. Die bei einem Artikel im Handelsblatt jüngst veröffentlichten Expertenmeinungen der erwarteten Preiserhöhungen im neuen Jahr werden dem traditionellem Kult nur wenig schaden. ***


    Und zum Schluss des alten Jahres noch eine gute Nachricht für alle "Dinner for One - Fans" an Sylvester. Und die sich immer wieder die Frage stellen, warum Miss Sophie eigentlich alleine feiert? Dazu wird es in sechs je 45-minütigen Folgen eine Serie geben und damit vielleicht auch Hoffnung für die öden, zwischenzeitlich unzumutbaren Fernsehformate machen. Ufa-Fiction wird dazu im nächsten Jahr mit den Dreharbeiten beginnen, in der es zurück in das Jahr 1921 geht und in "Dinner for Five" in sechs Episoden erzählen, wie fünf Männer um die Hand der in dieser Produktion 38-jährigen Miss Sophie kämpfen. Mehr nach turi2 zitiert im Newsletter www.DWDL.de, in dem Sie auch die Hintergründe zur aktuellen Story mit den Akteuren erfahren. 


    Viel Spaß und guten Rutsch wünscht Ihnen Ihr Team unseres Blogs.



    * Sutcliffe, Serena: Große Champagner, HALLWAG Verlag, vergriffen


    ** Schaertl, Marika, "Luxus prickelt wieder", in Focus 51/2022


    *** Terpitz, Katrin, in: Handelsblatt-Online via MSN aus KW 51



  • Beitrag 302/3 - Zwischen den Jahren - Spieltrieb als Motivations-Motor - Inspirationen vom Miniatur Wunderland

    Zwischen den Jahren


    Spieltrieb als Motivations-Motor


    Inspirationen vom Miniatur Wunderland



    Dr. Bernd W. Dornach


    Frederik und Gerrit Braun haben Ihren Traum verwirklicht und die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt in Hamburgs historischer Speicherstadt gebaut. Das Miniatur Wunderland ist heute nach gut 20 Jahren immer noch eine von Deutschlands meistbesuchten Touristenattraktionen. Dafür sorgen auch permanente gestalterische Veränderungen und Weiterentwicklungsprozesse, um im Storytelling immer wieder präsent sein zu können.


    Die Autoren von "Zeit-Wissen" haben die beiden Zwillingsbrüder nach der Erfolgsformel befragt.* In Ergänzung zu unseren Vorlaufbeiträgen ** zum Hans-Peter Porsche Traumwerk sowie der Bedeutung der Spielerischen Intelligenz verbergen sich dahinter gleich mehrere Erfolgsbeispiele für das neue Marketing. Und auch ein Beweis dafür, wie oft in meinen Beiträgen erwähnt, was herauskommen kann, wenn intrinsische und extrinsische Motivation zusammenfinden. Hier dazu einige Inspirationen. Passend zur weihnachtlichen Hauptsaison für das Modelleisenbahn-Hobby, das auch in der Pandemie eine häufige Wiederbelebung erfahren hat.


    1. Die Gebrüder Braun verdienen Ihr Geld mit dem Hobby Ihrer Kindheit. "Aber zum Spiel gehört auch, es ernst zu nehmen. Sonst macht es keinen Spaß." Vermutlich hat deswegen auch der Banker nach anfänglicher Ablehnung letztlich die zwei Millionen Mark auf Basis eines Businessplans für eine Modelleisenbahn mit Vermarktungskonzept genehmigt


    2. Der Bank-Berater hat wohl geahnt, "dass Spieltrieb einer der größten Motoren ist, die es gibt. Direkt neben dem Überlebenswillen." Nach Frederic Braun treibt der Spieltrieb "den Mut, Dinge zu probieren, die auch schief gehen können ... Wir haben daran geglaubt und es als spannende Herausforderung gesehen"


    3. Dazu verfügen die eineiigen Zwillinge Frederik und Gerrit über jeweils unterschiedliche Fähigkeiten. Frederik ist "eher der Verrückte. Gerrit der rational Denkende." Frederik kommt "oft auf dumme Ideen und beißt sich an ihnen fest wie ein Terrier. Gerrit ist derjenige, der sehr schnell mitspielt und das meiste umsetzen muss, weil ich zwei linke Hände habe. Ich brauche ihn. Ich kann keine Idee verwirklichen, ohne dass mein Bruder sie gut findet." In der Tat sind "Mitspieler" speziell dann gute Sparring-Partner, wenn sie über gegenseitig ergänzende Fähigkeiten verfügen


    4. Ich kann den Besuch des Miniatur Wunderlands als Unterstützung zusammen mit der Geschichte dahinter in der aktuellen Ausgabe von ZEIT WISSEN als Exkursion zu wesentlichen Inhalten meines PRAKTISCHEN KREATIVITÄTSTRAININGS bestens empfehlen: "Wenn man von oben draufguckt, kann man seiner Fantasie plötzlich freien Lauf lassen. Und wenn du ein Problem spielerisch aus allen Perspektiven betrachtest, fallen dir oft bessere Lösungen ein. Du bist nicht mehr so festgefahren"


    5. Zur ungewöhnlichen Mischung der Mitarbeiter, die mitspielen wollen, gehört auch Ihr eigener Vater, den sie bei dieser Gelegenheit aus dem Vorruhestand herausholten. Bei vielen Vätern dürfte es eher umgekehrt gelaufen sein: Sie haben ihre Kinder zum frühestmöglichen Alter an das Hobby herangeführt und ihre Kinder dabei, wie in meinem eigenen Fall auch handwerklich spielen lassen, und unbewusst bei mir später den Grundstein für meine Initiativen im HANDWERKS-MARKETING gelegt


    6. Dem Bericht zufolge könnte der Spieltrieb auch ein bewährtes Einstellkriterium sein. Und die Auswahl an Mitarbeitern dürfte dabei auch bei Quereinsteigern heutzutage relativ groß sein. Gerrit meint "Ich würde sogar behaupten: Jeder Mensch hat Spieltrieb. Bei manchen ist er nur etwas tiefer verbuddelt als bei anderen." Und Frederik ergänzt wie man den verschütteten Spieltrieb wieder ausgraben kann. "Indem wir der Person sagen: Probier doch einfach mal. Was möchtest du bauen? Man schafft eine Umgebung, in der auch Fehler zugelassen werden, in der es der Person nicht peinlich sein muss, wie ein Kind hin und her zu probieren. Das ist sowieso mein Tipp: Umgebt Euch mit Leuten, bei denen ihr auch mal Kind spielen dürft"


    7. Auch Vertretern der von mir oft proklamierten FASZINATION HANDWERK bei Kunden und Beschäftigten ist ein Besuch im Miniatur Wunderland zu empfehlen und die viel gerühmte virtuelle Welt einmal hinter sich zu lassen. "Den Drang körperlich etwas zu erkunden, vor Ort Details zu erspähen, die andere übersehen - das kann die virtuelle Welt nicht ersetzen ... Wir wollen immer zeigen, dass das hier authentisches Handwerk ist und nicht aus einem 3-D-Drucker kommt. Dass es Menschen sind, die dahinter schrauben." Dies passt auch zu einer häufigen Empfehlung von mir, das Handwerk erlebbar für die Jugendlichen zu präsentieren. Das geht eben am Überzeugendsten im laufenden Betrieb und durch den möglichen Kontakt mit den Mitarbeitern. Unvergesslich bleibt bei mir ein Erlebnis, als mich mein Bruder Frank zum Geburtstag ins Traumwerk entführt hat und anschließend zu einem Besuch bei meinem Sohn Manuel in "seinen" Handwerksbetrieb begleitet hat und sein Chef zu mir sagte: Manuel, zeig Deinem Vater einmal, was wir hier so machen


    8. Und ich gebe zu, dass ich mich selbst in diesem Beitrag wiederfinde, wie ich mit dem Hobby Modelleisenbahn aufwachsen durfte und dies mich mehr gelehrt hat als manche trockene Unterrichtsstunde. Dazu gehört auch, wie ich beim Aufbau des historischen Bahnparks in Augsburg viel gelernt habe, wie wichtig Zusammengehörigkeit und gleiche Wellenlänge im Beruf sind und wie dabei Stil und Charakter prägend für den Erfolg sind. Auch dazu kann uns das Beispiel der Gebrüder Braun Einiges sagen, wo ein hartnäckiger Scheich aus Dubai vor ihnen stand und den Bau einer Anlage in einem Einkaufszentrum für 100 Millionen Euro Budget abringen wollte. "Und dann haben wir alle entschieden: ablehnen. Das war so eine Erleichterung. Weil wir uns nicht haben kaufen lassen und uns einig waren. Es ist toll, in einer so privilegierten Situation zu sein, sich so entscheiden zu können."


    * Kunert, Katarina / Lebert, Andreas / Romy Renner, Sophie: "Spieltrieb ist einer der größten Motoren überhaupt." DAS ZEIT WISSEN GESPRÄCH mit Frederik und Gerrit Braun, in: ZEIT WISSEN, Nr. 1 Januar / Februar 2023. Aktuell im Zeitschriften- und Buchhandel verfügbar.


    ** Ausgewählte korrespondierende Beiträge mit Key-Words: 021/1 (Puzzeln zur Vorbereitung auf das New Normal), 076/1 (Spielerische Intelligenz), 078/1 (Hans-Peter Porsche Traumwerk), 152/1 (Teddybärisierung), 183/1 (Märklin), 297/1 (Bahnpark Augsburg), 298/1 (Traum- und Wohlbefindlichkeitsbereiche)




    Nachtrag vom 29.12.2022


    Spektakuläre Zukunftsvision in die Tat umgesetzt. 


    Alte und Neue Welt vereint.


    Exkursion geplant, Einladung zur Filmpremiere


    Seit mehr als einem Jahrzehnt wurde unter Einbeziehung des Denkmalschutzes an der Umsetzung einer eigentlich unvorstellbaren Idee geplant. Eine Brücke sollte zur Erweiterung im gegenüber liegenden Speicherblocks die Alte Welt des bisherigen Miniatur Wunderlands an die Neue Welt anbinden.


    Das Unerwartete ist am 02.12.2021 wahr geworden. Nunmehr können erste Besucher die gläserne Brücke gemeinsam mit darin verkehrenden Modellbahnzügen überqueren und werden auf der anderen Seite des Fleets auf einem anderen Kontinent landen. Auf der zusätzlich bespielten Fläche von 3.000 Quadratmetern werden über die nächsten 10 - 15 Jahre komplett neue Anlagenabschnitte entstehen. Als Erster ist Südamerika eröffnet. Das Modul des Modells wurde direkt in Buenos Aires erstellt und nach der Atlantiküberquerung im neuen Speicher L installiert.


    Nach aufwändiger Sanierung des Speichers wird in dem Backsteingebäude auch Platz für Südamerika, Asien und Teile Afrikas geschaffen.


    Auszug aus der offiziellen Presseinformation zur außergewöhnlichen Projektplanung:


    In den bisherigen Räumlichkeiten des Wunderlandes war für neue Welten kein Platz mehr. Mit Block L wächst die größte Modelleisenbahnanlage der Welt um 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und der Ausbau ist für mindestens zehn weitere Jahre gesichert. Der Rio-Abschnitt ist der erste von vier Südamerika-Teilen, die die Modellbauer des Miniatur Wunderlandes gemeinsam mit der Modellbaufamilie Martinez in Argentinien und Hamburg zeitgleich bauen. Über diese ungewöhnliche Zusammenarbeit wird Ende 2022 ein Film in die Kinos kommen, der von den Machern der weltweit erfolgreichen Michael-Schumacher-Dokumentation produziert wird. „Wir haben die Familie Martinez vor vier Jahren in New York kennengelernt und schon Momente später war die verrückte Idee entstanden, Südamerika gemeinsam mit Südamerikanern zum Teil in Südamerika zu bauen. Offensichtlich gibt es so etwas wie Seelenverwandtschaft, denn das Gefühl, dass wir ähnlich liebevoll, nerdig, verrückt ticken und mit ganzem Herzen für die Sache brennen, haben wir im ersten Moment gefühlt und mussten in vier Jahren kein einziges Mal daran zweifeln. Es war ein großes Abenteuer, gerade auch wegen Corona. Aber wenn man nun vor Rio steht, merkt man sofort, dass diese Co-Produktion etwas fantastisch Einmaliges erschaffen hat – eine wahrhaft neue Welt“, schildert Frederik Braun


    Erste Information zur geplanten Exkursion:


    Gerne wollen wir dem Miniatur Wunderland 2023 wieder einen Besuch unter fachkundiger Leitung mit Übernachtung im PIERDREI Hotel, abendlicher Hafenrundfahrt und weiterem Rahmenprogramm abstatten. Voranmeldungen bei Interesse ab sofort möglich (Frühbucherpreise, begrenzte Teilnehmerzahl):


    service@uni-marketing.de


    Zur Einstimmung auf die Exkursion ist eine Einladung zur Premiere des Filmprojektes der Michael Schumacher Dokumentation in einem Augsburger Szene-Kino geplant sowie ein Sylter Abend geplant. Dabei steht die Reiseleitung für weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten persönlich zur Verfügung.


    Auswahl korrespondierender Beiträge: 094/1 (Jürgen Gosch), 302/1 und 296/1 (Hobby), 248/1 (Souveräne Unternehmer), 248/1, 247/1, 243/1, 064/1, 063/1 (Der dritte Ort), 302/1 und 197/1 (Bahnpark Augsburg), 090/1 (Verona Automobile Owners Club)


  • Beitrag 301/2 - Danke für die Reaktionen auf unsere Weihnachtsgeschichte - Weitere Inspirationen für "Neues Denken"

    Danke für die Reaktionen auf unsere Weihnachtsgeschichte


    Weitere Inspirationen für "Neues Denken" 



    Dr. Bernd W. Dornach


    Beim ersten Lesen der Zeilen meines Kollegen Alexander Verweyen, den ich vor geraumer Zeit bei einem Vortrag von mir kennen lernen durfte, war mir schnell bewusst, dass diese Weihnachtsgeschichte bestens zum Tenor unseres Blogs passt. Gleichwohl war ich nach der Veröffentlichung des 300. Beitrags über die vielen Rückmeldungen selbst überrascht. Danke dafür!


    Deshalb möchte ich auch meine Leser daran mit einem weiteren Beitrag teilhaben zu lassen.


    Hier eine anonyme Auswertung für unsere Projekte. Die geneigten Leser, die hier berücksichtigt wurden, werden sich wiedererkennen!


    1. Ein wichtiges Wörtchen bei der durch diesen und viele weiteren Blog-Beiträge ausgelösten Diskussionen ist das Wort "Wertvoll". Diese Eigenschaft scheint für viele geplante Verhaltensänderungen verantwortlich zu sein. Dahinter steht wohl auch die Überlegung was einem wichtig ist und mit wem man sich darüber künftig austauschen möchte. Man könnte dieses Merkmal auch als "Basic" einstufen. Schön, dass unser Blog dafür als Plattform genutzt wird


    2. Unverkennbar ist bei den Rückmeldungen auch die individuelle Betroffenheit, die über das Maß der durchschnittlichen Nachdenkprozesse in/nach der Pandemie mittlerweile signifikant hinausgeht. Dabei könnte man sich auch fragen, wie viele dramatische Warnhinweise benötigt die Spezies Mensch eigentlich noch, bis sie zu grundlegenden Veränderungen im Denken und Handeln bereit ist?


    3. Die Passgenauigkeit der Weihnachtsgeschichte kommt ganz besonders in folgenden Empfehlungen zum Ausdruck: "Ein lebensnahes Jahr geht langsam zu Ende ... geprägt von ungeahnten Vorkommnissen, welche an die Grenzen des Machbaren stoßen... Wir Alle sind gefordert dies anzunehmen, um auch eine Veränderung zuzulassen. Nicht immer leicht, dennoch erfährt man Dinge ungeahnter Art! Aktivität und Farbe ins Leben zu bringen, vergisst man nur allzu leicht... Die Geschichte drückt sehr deutlich aus, wie unendlich wichtig inspirierende, mutmachende Bilder im Kopf schon einen großen Anteil an einer Heilung bewirken"


    4. Teilweise gefällt bei Würdigung des Gastbeitrages gerade die Tatsache, der eigentlich wenig spektakulären Quintessenz der Weihnachtsgeschichte. Dies ist vielleicht auch ein Hinweis auf die Tatsache, dass die Veränderungsprozesse nicht immer spektakulär ablaufen müssen, wie es beispielsweise in den vorpandemischen Jahren oft mit dem zerstörerisch gemeinten Wörtchen "Disruption" gemeint war 


    5. Dann könnte man dem Begriff Zeitenwende, der soeben von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zum Wort des Jahres gewählt wurde, etwas Positives abgewinnen, wie es beispielsweise bei der Regionalität und den Autarkiebestrebungen wiederentdeckt wurde. Originalzitat dazu: "Vor unserer eigenen Haustüre kehren, vor wir uns international in alle Belange versuchen einzumischen. Da gäbe es genug zu tun"  


    6. Der Autor der in Punkt 1 zitierten Basics wird in seiner Rückmeldung sehr deutlich mit dem Hinweis auf das "Fortschreiten der absoluten Volks-Verblödung". Und konkret: "Menschen zu begeistern ist die Kunst des Geistes, was für viele Menschen schwer ist, da ihr Geist verblödet ist" Tenor mehrerer Rückmeldungen dazu: Ignoranz und Egozentrik gehen momentan eine besonders üble Verbindung ein. Statt reiner Besitzstandswahrung und einseitiger Durchsetzung eigener Interessen wären Offenheit und Sensibilität angesagt


    7. Eine Weiterentwicklung einzelner Inhalte bisheriger Blog-Beiträge erfahren die Ausführungen einer langjährigen Kollegin im Marketing-Club, der ich gerne eine längere Zitation einräumen möchte:


    „Das Leben ist nie so, wie man es sich vorstellt. Es überrascht und erstaunt einen, und es bringt einen zum Lachen oder Weinen, wenn man es nicht erwartet.“ Mit diesen zwei Sätzen von Niki de Saint Phalle ist mein Jahr 2022 trefflich beschrieben ...


    Denn Adelbert von Chamisso hat Recht mit seinen Dichterworten: „Allein zu sein. Drei Worte, leicht zu sagen, und doch so schwer, so endlos schwer zu ertragen.“ Wie könnte ich dieses Jahr also besser verabschieden als mit dem bekannten Spruch: „Besonders überwiegt die Gesundheit alle äußeren Güter so sehr, dass ein gesunder Bettler glücklicher ist als ein kranker König ... Läge es in meiner Macht, würde ich Euch Glück und Gesundheit schenken; man kann es nicht kaufen und nicht erarbeiten. Mit all diesen Gedanken wünsche ich Euch aber 2023 beides von Herzen. Wobei die Gesundheit wohl das Wichtige, das Königliche sein dürfte"


    Im ausführlichen Beitrag der Kollegin wird auch an die Bedeutung der Familie und der Freundschaften erinnert. Auch die Anpassung im Geschäftsleben hat bei Ihr schon funktioniert: Neuer Zusammenhalt und neue Kraft durch die Mitarbeiter am Beispiel einer Messeteilnahme als "ein Ort der Überraschung mit zahlreichen erfreulichen Begegnungen" 


    8. Um bei meinem bewährten 8-Punkte-Schema der Beschränkung zu bleiben, hier abschließend noch die Leser-Rückmeldung mit dem Hinweis auf Matthias Horx in einem aktuellen Mail: "Nirgendwo Lösung, überall nur Probleme. Die Zukunft verschwindet"


    Eine sehr treue Beobachterin unserer Aktivitäten zitiert dazu eine Buddha-Weisheit: "Wenn Du ein Problem hast, versuche es zu lösen. Kannst Du es nicht lösen, dann mache kein Problem daraus." Viele Probleme sind noch gar nicht unsere Probleme, aber wir können oft einen kleinen Beitrag leisten, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Auch aus unserem Kundenkreis erreicht uns gerade ein Zitat von Buddha als Weihnachtsbotschaft: "Tausende von Kerzen kann man am Licht einer einzigen Kerze anzünden, ohne dass ihr Licht schwächer wird. Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird" (Siddharta Ganama).



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