Aktuelles 451-500


Hier finden Sie "Aktuelles" in Beitragsform von Dr. Bernd W. Dornach und Gastautoren.

  • Beitrag 489/1 - Bedienungsanleitung für optimale Teilnahme bei Präsenz-Veranstaltungen - Steigern Sie Ihren Kreativitäts-Quotient!

    Bedienungsanleitung für optimale Teilnahme bei Präsenz-Veranstaltungen


    Steigern Sie Ihren Kreativitäts-Quotient!


    Erfahrungen in mehreren Jahrzehnten




    Dr. Bernd W. Dornach


    Gemeinsam mit verschiedenen Teams und Referenten blicken wir im Jahr 2025 auf 30 Jahre Erfahrung bei der Gestaltung von Präsenz-Veranstaltungen zurück. Neben den diversen Zukunftstagen mit immer weiter entwickelten Formaten auch daraus abgeleitete diverse firmenindividuelle Programme für geschlossene Benutzergruppen.


    Der Wert derartiger Präsenzveranstaltungen ist gerade im Umfeld der inflationierenden Webinare und KI-generierten Ersatzlösungen zwischenzeitlich unbestritten. Der persönliche Austausch zwischen Experten und den anwenderbezogenen Interessenten macht den Mehrwert aus.


    Dazu sind letztlich auch immer die Fragen der Werthaltigkeit zur Umsetzung für die konkreten Aufgabenstellungen für die Teilnehmer von Interesse. Das ist "der Job", der häufig noch nicht verstanden wird.


    Nach meinen Erfahrungen liegt dies nicht nur an den Konzepten der Veranstalter, sondern auch an der Einstellung der Teilnehmer dazu. Bei unseren drei Zukunfts-Tagungen im Jahr 2025 gingen wir sogar soweit, nur ausgewählte Teilnehmer im kleinen Kreis zu den Veranstaltungen einzuladen, die echtes Interesse an den Themen haben. Ich darf sagen, dass sich das Experiment bewährt hat, weswegen wir diesen Weg weiter ausbauen.


    Ich habe in diesem Beitrag dazu die Seite der Teilnehmer eingenommen, um acht Tipps für optimale Nutzung derartiger Angebote zusammenzutragen und um den Nutzen einer derartigen aktiven Teilnahme zu vergrößern.


    1. Überlegen Sie bei jeder Ansage der Referenten, die wir wohl ausgewählt haben, mit positiver Einstellung, ob dies für Sie von Interesse sein könnte. Bei "Seminar-Junkies" und "Kreativ-Profis" läuft dieser Prozess mehr oder weniger automatisch ab.


    2. Briefen Sie Ihr Gehirn dann umgehend mit den drei Aufgaben:       


    - Anregung verstanden und Idee verfolgen, gleich was draus machen


    - eine Überlegung wert, zumindest auf die Warteliste 


    - oder auch "wegklicken", überzeugt mich nicht spontan


    3. Dies entspricht auch dem Alltag, um mit dem Information-Overload umzugehen bzw. der vielen KI-reproduzierten Massenware, insbesondere auch auf Social Media, zu entweichen. Die Kunst, dies schnell für die individuellen Anforderungen zu bewerkstelligen, macht den Profi.


    4. Die Geschwindigkeit, wie Sie dies im Alltag umsetzen, erlaubt auch Rückschlüsse auf Ihren individuellen Kreativitäts-Quotient, der sich auch auf Ihr Longevity-Potential auswirkt. Mit den Zusammenhängen zwischen Longevity und Kreativität habe ich mich bei meinem Startvortrag zur dritten Zukunfts-Tagung am 24.10.2025 beschäftigt. Mehr im Beitrag 453/1 auf unserem Blog und im neuen Buch


    https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles-/-news


    5. Die direkten Zusammenhänge von Longevity & Kreativität sind nach meiner Kenntnis bisher wenig bekannt. Auch dahinter steckt ein ganz konkreter Tipp: Versuchen Sie mit den Autoren wichtig geglaubter Inputs in Kontakt zu kommen und nachträglich in Kontakt zu bleiben. Das macht den wahren Wert von Präsenzveranstaltungen erst richtig aus!


    6. Auch der Blick über den Tellerrand gehört hier mit dazu. Dies entspricht auch unserem interdisziplinären Konzept der Zukunfts-Tagungen, um auch von anderen Fachrichtungen und dortigen Erfahrungen voneinander zu lernen. Eine Chance, die es bei anderen Veranstaltungen selten gibt.


    7. Absolut unverzichtbar: Profis machen sich schnell Notizen für die individuelle eigene Nachbearbeitung und verlassen sich nicht nur auf Skripten und Literatur-Empfehlungen. Schon mal gehört: "Wer schreibt der bleibt". Birgit Bilger, Referentin unserer Zukunfts-Tagungen 2026, schreibt in ihr Tagebuch nur mit dem Füller Ihrer Großmutter. Sie weiß warum!


    8. Bewährt hat sich dieses Prinzip eines eigenen Ideen-Hefts, egal in welcher Form, sehr. Grundidee:


    Aufzeichnungen + Nachbearbeitungen + Ausarbeitungen + Umsetzungen = Erfolg nicht zu vermeiden.


    Weiteres Interesse an diesem Thema? Dann informieren wir Sie gerne über ein geplantes Meeting dazu aus unserer Reihe "Lernen-Lernen", damit sich Ihre Seminarteilnahmen künftig noch mehr lohnen.


    Auf die Zukunfts-Tagungen am 16.10 und 30.10.2026 können Sie sich in unserem Blog schon im Vorfeld einstimmen.


    Und frühzeitig bewerben. So lange einer der nur 25 kostenfreien Teilnehmerplätze frei ist.


    service@uni-marketing.de


    Herzlich Willkommen! 


    P.S. Zum Start der Zukunfts-Tagungen am 16.10.2026 erleben Sie eine Key-Note-Speakerin der absoluten Spitzenklasse. Falls Sie das Buch von ihr im Vorfeld schon lesen möchten, um sich damit optimal auf die Veranstaltung vorzubereiten, verraten wir gerne den Titel. Vielleicht als Geschenk der besonderen Klasse. Auch ein Add-on-Meeting im Anschluss mit ihr ist geplant. Anfragen gerne per Mail.




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  • Beitrag 488/1 - KI fordert die Kompetenz der Marketing-Agenturen

    KI fordert die Kompetenz der Marketing-Agenturen



    Dr. Bernd W. Dornach


    Der Beitrag orientiert sich sekundärstatistisch im Rahmen unserer Forschungsprojekte wieder an den Ausführungen unseres Verbandsorgans der absatzwirtschaft mit einem Beitrag von Vera Hermes.* Die Online-Version der absatzwirtschaft ist für mich ein zuverlässiger Begleiter der Mitgliedschaft im Marketingclub. Damit bedanke ich mich auch für das Interview mit Florian Möckel, Präsident des Marketingclub Augsburg und Geschäftsführer des Bundesverbandes Marketing-Clubs bei unserer letzten Zukunfts-Tagung am 24.10.2025 für sein Schlusswort zu den Ausblicken für die Marketingszene. **


    Hier eine gezielte Verortung zum Beitrag von Vera Hermes mit den Stimmen aus unserer Branche am Beispiel der Antworten führender Agenturinhaber.


    1. KI-gestützte Werbesysteme helfen zunehmend dabei, den "kommunikativen Alltagskram" zu erledigen. Die Marketing-Agenturen kümmern sich demnach um alles was KI nicht kann und unterstützt die Forderung unseres neuen Buchthemas perfekt: 


    Wir fangen an zu denken, wo KI aufhört. 


    Die Zeit vieler Mitarbeiter in Agenturen wird vorbei sein: "Dafür braucht es keine Riesenteams mehr, sondern vor allem: Erfahrung und Expertise."


    2. Die sukzessive Beschleunigung der Digitalisierung in den Marketing-Agenturen seit geraumer Zeit führte nunmehr zu einer eindeutigen Erkenntnis: Erfahrungswissen ist unverzichtbar. 


    "Jetzt verändert die KI alles - und macht Expertise zum Trumpf."


    3. Vera Hermes spricht dazu von "Domänenkompetenz" als Ausdruck für die profunde Kompetenz im jeweiligen Fachgebiet. 


    "Diese tiefe Kenntnis - sei es in strategischer Markenführung, das Gespür für exzellent kreative Lösungen oder das echte Verständnis für Zielgruppen - ist die Lebensversicherung von Agnturen."


    4. Originalität kann KI (noch) nicht! Für "individuelle Markengeschichten ... sind Menschen mit Wissen und Erfahrung gefragt." Also eine echte Nische, in der Menschen mit einschlägigem Know How in der Praxis und ihrem individuellen Einfühlungsvermögen für die aktuellen Herausforderungen spezieller Anspruchsgruppen das Gespür mitbringen. KI bleibt dabei mehr der Steigbügelhalter für das, was anschließend daraus gemacht wird.


    5. Wer bei den Standardaufgaben hängen bleibt und nur die Fleißarbeit anbietet, wird tatsächlich durch KI wegrationalisiert, oder sich als Zulieferer und KI-Spezialist verdingen müssen. Nina Haller (Content-Marketing-Agentur Muelhausmoers) spricht im zitierten Beitrag von den darauf aufbauenden wertvollen Experten, die "die kreative Exzellenz, die tiefergehende Marketingstrategie und die Fähigkeit, eine authentische Geschichte über alle Plattformen hinweg zu erzählen" beherrschen und als strategischer Partner gefragt bleiben. In der Tat eine Positionierung, die am Markt jetzt noch mehr gefragt ist. Mit KI wird es damit schwieriger zu reüssieren und im Prozessablauf der Agenturen sicher nicht billiger.


    6. Michael Frank (Agentur DIE CREW AG) bringt in diesem Beitrag auch einen interessanten Vergleich, der beim Titelmotiv unseres aktuellen Buches Band 11 zum Nachdenken animieren könnte: "KI sei wie ein Werkzeugkasten: Den Schraubenzieher sollten alle benutzen können, die Spezialwerkzeuge nur diejenigen, die sie brauchen." Oder deutlicher gesagt diejenigen, die mit ihren Geschäftsmodellen nicht bloß in der Masse mitschwimmen wollen.


    7. Auch das Dilemma, das sich daraus ergibt, ist als wichtiges Ergebnis der Zukunfts-Tagungen 2025 schon genannt worden: "Wenn in Zukunft immer mehr juniorige Aufgaben von der KI erledigt werden, dann wird es über kurz oder lang keinen Nachwuchs an Meisterinnen und Meistern geben." Und der aus der Terminologie im Handwerk abgeleitete Begriff ist auch genau für die Branche des Handwerks und deren Besonderheit, wie in anderen Beiträgen schon erwähnt, ganz direkt relevant.


    8. Alex Jakobi (With Love and Data GmbH) schlägt in die gleiche Nomenklatur: "Wir müssen unterscheiden zwischen Werk und Werkzeug. Es gibt Menschen, die sich über ihre Werkzeuge und ihr Handwerk definieren. Wenn ein neues Werkzeug kommt und sich der Prozess ändert, dann haben diese Menschen ein Problem. Und es gibt Menschen, die sich über das Ergebnis identifizieren und sich freuen, dass dieses Ergebnis, das ihnen so wichtig ist, auf einmal besser und einfacher wird. Die zweiten haben eine goldene Zukunft. Die anderen haben das Jobcenter."


    Letztlich geht es in der Tat um die Freisetzung menschlicher Agenten: "Während KI Routine- und regelbasierte Interaktionen übernimmt, können sich Mitarbeitende auf vertrauensintensive, emotional komplexe Situationen konzentrieren – und so Support zu einem erstklassigen, beziehungsorientierten Erlebnis machen, das KI nicht ersetzen kann. ***


    Bei Interesse lädt Florian Möckel unsere Teilnehmer bei den Zukunfts-Tagungen 2025, wie dort bereits angesprochen, zu einer Early-Bird-Präsentation der neuen McKinsey-Studie beim Marketingclub Augsburg ein. Vergabe der begrenzten Plätze nach Eingang der Interessensbekundung auf 


    service@uni-marketing.de


    * Hermes, Vera: KI & Kompetenz: Die Lebensversicherung der Agenturen? in: absatzwirtschaft vom 18.11.2025


    Die mehrfach mit Ihren Beiträgen bei uns im Blog zitierte Autorin, die seit 1985 über Marketing schreibt, möchten wir hier aus dem Abspann des Beitrages auch einmal über sich selbst zu Wort kommen lassen: "Freie Journalistin mit Fokus auf Marketing zu sein bedeutet: Es wird niemals langweilig. Es macht enorm viel Spaß. Und ich lerne zig kluge Menschen kennen."


    *** Lomb, Kerstin: Agentic AI: Von starren Chatboots zur unsichtbaren Service-Revoltution, in: absatzwirtschaft vom 20.11.2025 nach Quelle IBM Institute for Business Value, AI Impact on Costumer Service 2025


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  • Beitrag: 487/1 - Der Wert von "Human Written" gegen KI-generierte "Weiterbildungs-Literatur"

    Der Wert von "Human Written" gegen KI-generierte "Weiterbildungs-Literatur"


    Was macht ein menschengeschriebenes Buch aus?



    Dr. Bernd W. Dornach


    Der Status Quo


    Die großen Herausforderungen des neuen Marketings haben viele Facetten. Wir betrachten dies in unserem Blog und unseren Buchbeiträgen ja vor allem unter dem Blickwinkel der langfristig absehbaren Marktentwicklungen sowie der Möglichkeiten, darauf bereits heute zu reagieren.


    Vor 30 Jahren habe ich begonnen, dazu meine ersten eigenen Forschungsprojekte auf breiter Basis zu initiieren. Die Ergebnisse dazu wurden in diversen Büchern am Beispiel der Anforderungen an Handwerksbetriebe veröffentlicht und beim ersten Zukunftstag 1995 präsentiert. 


    Diese Vorgehensweise habe ich systematisch bis zum aktuellen Buch Band 10 weitergeführt. Alle Bücher im Überblick auf


    https://www.unimarketinggroup.de/buecher


    Bei selbstkritischer Betrachtung muss man Stand heute attestieren, dass viele der frühzeitig angemahnten Veränderungsprozesse, durchaus auch zu betrachten als Frühwarnsysteme, nur zum kleinen Teil umgesetzt wurden. Viele Lösungsansätze müssen dazu auch nicht unbedingt neu sein, sondern nur aktualisiert werden.


    Das Malheur, das wir heute in allen Branchen vorfinden, ist bekannt. Die rückläufigen Wirtschaftsprognosen zu zitieren kann ich mir hier ersparen. Gleichwohl kann ich Beispiele aus ganz unterschiedlichen Branchen bei meinen Referenzen nachweisen, wo die Akteure damit auch in schwierigen Zeiten eine starke Resilienz zeigen, sich vom Wettbewerb abgesetzt haben und mit wirtschaftlichem Erfolg gerade durchstarten. Und das neue Buch Band 11 versteht sich als Sammelbecken aktueller Erfolgsbeispiele mit einem Blick hinter die Kulissen.


    Ein besonderer Blick in meine bisherigen Forderungen befindet sich mit dem Band 12 meiner Publikationsreihe in Planung. Dabei fokussieren wir uns noch einmal auf das Beispiel Handwerk, damit auch andere Branchen daraus lernen können. Dies auch aus der Überzeugung heraus, dass das Handwerk aufgrund seiner Besonderheiten gerade im "KI-Zeitalter" eine wahre Renaissance erfahren wird.


    Der Game Chancer KI


    Der neue Akteur KI kommt zum Up-Date buchstäblich "um die Ecke": KI und Konsorten mit allen angeblich problemlösenden Möglichkeiten, die jedes menschliche Gehirn in den Potentialen angeblich übertreffen kann.


    Ignoranz wäre fatal! In Kürze meine persönliche Verortung: Was das menschengemachte Marketing, oder sollten wir besser sagen die massiven langjährigen Versäumnisse nicht geschafft haben, soll jetzt KI im Schnelldurchgang umfassend lösen. Für viele Akteure ein hoch gehypter Hoffnungsschimmer, der gerade rechtzeitig kommt, um fehlende Kompetenz bei Arbeitskräften zu ersetzen und bestehende Stellen aus Kostengründen einzusparen. 


    Ein überall bereits feststellbarer Weg der gewinnmaximierungsorientierten Profis, derartige Positionen, die durch KI zu lösen sind, wegfallen zu lassen. Dass damit gerade die Nachwuchskräfte, die dabei die mangelnden Erfahrungen im schulischen Prozess "lernen" können, keine Herausforderungen in der Praxis mehr finden, haben wir in unserem Forschungsprojekt 2025 zu den Chancen der Generation Beta eindeutig herausgearbeitet.


    Das Lebens-Lange-Lernen / "Weiterbildungsliteratur"


    Wie diese Entwicklungen signifikante Veränderungen nach sich ziehen, zeigt sich auch am Beispiel der "Weiterbildungs-Literatur". Bei Kinderbüchern über Schulbücher beginnend und bei Ratgebern zur Selbstverwirklichung, über gesundheitliche Themen bis zu den schnellen geschäftlichen Erfolgen ein großes Feld. Der neue Sammelbegriff "Weiterbildungs-Literatur" ist bewusst von mir gewählt! Vera Schneevoigt, von der in unserem Blog noch zu lesen sein wird, spricht in ihrem Buch über die Demokratisierung des Wissens: "Alle können sich jederzeit über das Internet informieren. Wenn ich mich für etwas besonders interessiere, kann ich mich bis ins Detail bei etlichen Quellen schlau machen. Es gibt kein Gebiet mehr, zu dem sich nichts findet." Davon ist jedes Buch betroffen.* Autorin Stefanie Wirsching spricht von immer mehr "KI-generierten Schrottbüchern". ** Die Tools Plotbunny, novel.ai oder dem Ideen-Generator musely, bei dem es genügt einen Satz einzugeben und dazu passend wird zum gewählten Genre ein erstes kurze Konzept geliefert. Bei Proofcheck kann man klären, ob sich Fehler eingeschlichen haben und inhaltliche Unstimmigkeiten kontrollieren. "Und die KI-Tools können noch viel mehr: Recherchieren, Lektorieren, Korrigieren, Illustruieren, Übersetzen, Publizieren ... Büchermachen leicht gemacht." * Ich gehe da konstrultiv positiv noch einen Gedanken weiter: Warum schafft sich damit nicht gleich jeder sein eigenes Buch, maßgeschneidert für seine individuellen Probleme. Das wäre für mich neues Marketing. Vera Schneevoigt formuliert es wie folgt: "Ich kann mich interessengeleitet selbst bilden und habe so viele Möglichkeiten des Selbstmanagements beim Lernen wie niemals zuvor in der Menschheitsgeschichte.


    Vom Kulturgut zum Schrottbuch 


    Seit ChatGPT 2023 auf den Markt kam, wurde die Amazon-Plattform KIndle Direct Publishing geflutet. Das ehemalige Kulturgut wurde zum Massenprodukt getreu der in allen Märkten anzutreffenden Devise der Menge zu Lasten der Qualität mit preisaggressivem Touch. Wer soll sich hier noch zurechtfinden und die Zeit aufbringen, das ganze Material in wertvoller Lesezeit zu verarbeiten, geschweige denn die inhaltliche Besonderheit herauszuarbeiten.


    Das Siegel "Human Written"


    Nach dem zitierten Beitrag von Stefanie Wirsching war es die renommierte Autorin Sarah Hall, die den Wunsch hatte, bei ihrem britischen Verlag nun das Siegel "Human Written" für Ihre Bücher aufzukleben. Die Schriftstellervereinigung in den USA hat eine Anleitung verfasst, wie Schriftsteller ihre KI-freien Bücher für die Plakette "Autors Guide" verifizieren lassen können. Vera Schneevoigt erinnert an den Begriff "Handmade", der aus dem Handwerks-Marketing stammen könnte. Vielleicht mittlerweile in der Umkehr "Made bei Chat GPT". Auch auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse war es ein Thema, ob man nicht andersherum KI-generierte Bücher künftig kennzeichnen sollte, zu welchen Teilen KI im Spiel gewesen ist. Laut Beitrag als "Selbstverpflichtung der Verlage", Ihre Publikationen entsprechend zu markieren. Ob damit dem Leser geholfen ist und wo hört KI auf und wie viel ist drin und wer mit welcher Reputation letztlich für den Wert der Aussagen im jeweiligen Buch steht?


    "Von einem Menschen geschrieben, von einem Menschen empfohlen, von einem Menschen gelesen"


    Damit teilt sich wieder einmal die Anspruchsgruppe, heißt in dem Fall die Leserschaft. Wie sich diese an das Thema gewöhnen, dass KI nicht nur schneller lernt als der Mensch und dementsprechend schneller schreibt und die Ergebnisse auch schneller beim Nutzer sind und dort auch sofort in Taten umgesetzt werden können? Oder hat das "was gute Literatur eben ausmacht? Dass ein Mensch einem anderen Menschen eine Geschichte erzählt, die ihn nachdenklich macht, die einen die Welt mit ganz anderen Augen sehen lässt? Und zwar auf eine ganz eigene, unverwechselbare Weise."


    Danke auch für die Ehrenrettung in diesem Beitrag von Stefanie Wirsching der rund 4500 stationären Buchhandlungen inklusive Filialen, die es in Deutschland noch gibt. "Literaturvermittler" die sich in diesem Markt auskennen und ihre Kunden beraten können. Dazu könnte man auch unabhängig vom Produkt Buch eine Geschichte zum Wert des stationären Handels generell schreiben. Das wäre wieder eine andere Geschichte.


    Kontakt zum Autor auf Wunsch möglich


    Hinter jedem Beitrag steht bei einem derartigen menschengemachten Buch ein Autor, zu dem der Kontakt in der Regel möglich ist. Der "ansprechbar" ist. In unserem Fall sogar ganz konkret über die regelmäßigen Experten-Tagungen zum neuen Buch. Erst daraus wird aus einem schnellen Input ein unwiederbringlich inspirierendes Erlebnis mit Nachhaltigkeit. Und diesen inflantionierenden Begriff wähle ich hier mit Absicht. Dies macht ein menschengeschriebenes Buch unersetzlich. Manchmal ein Leben lang.


    * Schneevoigt, Vera mit Hermes, Vera: Wir können Zukunft. ISBN: 978-3-68951-015-2


    **Wirsching, Stefanie: Kommentar zu "Immer mehr KI-generierte Schrottbücher - wer will die lesen?, In: Augsburger Allgemeine vom 15.10.2025



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  • Gastbeitrag 486/1 - Menschlichkeit im Zeitalter der KI

    Menschlichkeit im Zeitalter der KI


    Die Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben – und das ist gut so. Sie kann unser Leben erleichtern, Prozesse beschleunigen, Wissen in Sekundenschnelle zugänglich machen und uns Freiraum schenken für das, was wirklich zählt. Doch eines darf dabei nie verloren gehen: das Miteinander von Mensch zu Mensch.


    Denn kein Algorithmus kann ersetzen, was geschieht, wenn zwei Menschen sich in die Augen sehen. Kein Programm kann den Duft eines frisch gebrühten Kaffees teilen, das Lachen in einer fröhlichen Runde spürbar machen oder die Wärme einer Umarmung schenken. Unsere fünf Sinne – das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen – sind die Brücken zur Seele, die Verbindung zwischen Herz und Welt.


    Deshalb ist es wichtig, dass wir im Zeitalter der Digitalisierung auch Räume für echte Begegnung schaffen. Orte, an denen Menschen zusammenkommen, sich austauschen, gemeinsam essen, lachen, diskutieren – kurz: leben. Vielleicht in Form eines Kaffeeklatschs unter Freundinnen, eines Geschwistertreffs, eines regelmäßigen Frauen- oder Businesskreises wie dem bekannten Orchidea-Treff. Denn Gemeinschaft entsteht nicht durch WLAN, sondern durch Wärme.


    Einer, der diese Balance zwischen Technik und Geist schon früh verstanden hat, ist Prof. Dr. Harald Brehm – Autor von über 32 Büchern zum Thema Brainfloating. Bevor er ein neues Werk begann, suchte er stets einen heiligen Ort auf, zündete eine Kerze an und bat um Führung von oben. Mit einem Füllfederhalter schrieb er seine Gedanken nieder - Wort für Wort, Satz für Satz und seine Frau übertrug sie anschließend in den Computer. Es war ein schöpferischer Dialog zwischen Himmel und Erde, zwischen Intuition und Technik.


    Im Sinne seines Brainfloating-Gedankens liegt auch unsere Zukunft in dieser Verbindung: Wir dürfen die KI als Werkzeug des Geistes begreifen, als Helferin, nicht als Ersatz. Sie kann uns dabei unterstützen, schneller zu denken, aber sie darf uns nicht davon abhalten, tiefer zu fühlen.


    Denn wahre Verbindung entsteht dort, wo Menschen einander wirklich wahrnehmen: im Blick, im Lächeln, im Klang der Stimme, im Duft der Haut, im gemeinsamen Erleben. Dieses Yin und Yang, dieses lebendige Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen digital und analog, ist die Kunst des Zusammenlebens der Zukunft.


    Wenn wir das begreifen, dann kann die KI uns dienen, ohne uns zu entfremden. Sie kann uns unterstützen, ohne uns zu ersetzen. Und sie kann, richtig eingesetzt, sogar dazu beitragen, dass wir mehr Zeit für das Wesentliche haben: füreinander.


    Fazit


    Die Zukunft ist menschlich – wenn wir sie gemeinsam gestalten. Wenn wir uns mit offenem Geist und wachem Herzen dem Neuen zuwenden, kann uns die KI einerseits als Werkzeug dienen, das uns Zeit schenkt, Wissen vernetzt und Brücken über Kontinente schlägt.


    Durch sie können wir uns austauschen, voneinander lernen und die Welt ein Stück näher zusammenrücken lassen. Doch all das entfaltet seine wahre Kraft nur dann, wenn wir zugleich das bewahren, was uns Menschen ausmacht: die Sprache des Herzens, das Mitgefühl, die Wärme eines Blickes, die stille Kraft einer Umarmung.


    Nutze die KI mit Achtsamkeit und Liebe nicht, um dich zu entfernen, sondern um Raum zu schaffen für das, was wirklich zählt: Begegnung, Verbindung und gelebte Menschlichkeit.


    Feng Shui – der Weg zurück zum Menschen


    Gerade in dieser neuen Ära der Künstlichen Intelligenz, in der vieles digital, schnell und grenzenlos geworden ist, zeigt sich, wie wichtig Feng Shui heute ist. 


    Denn Feng Shui führt uns dorthin zurück, wo Menschlichkeit beginnt: ins unmittelbare Erleben, in den Raum, in das spüren.


    Im Feng Shui betrachtet man den Raum als lebendiges Wesen, als ein Gegenüber, das uns antwortet, wenn wir bereit sind zuzuhören. Und das kann kein Computer leisten. Ein wahrer Feng Shui-Master arbeitet nicht aus der Ferne. Er ist vor Ort, er sieht, riecht, hört und fühlt. Er nimmt die Atmosphäre der Räume mit allen Sinnen wahr. Ihm entgehen keine Gerüche, keine Gefühle. Er spürt Schwere oder Leichtigkeit im Raum. ER nimmt die Klänge wahr, die von außen eindringen und den Klang der Stimmen der Menschen, die in den Räumen leben. Er nimmt wahr und weiß, was im Ungleichgewicht. Er weiß, was zu tun ist, um Heilung herbeizuführen, Harmonie und Wohlbefinden.


    Mit seinem Lo Pan, dem traditionellen Kompass, und den Berechnungen aus Lage, Himmelsrichtungen und Geburtsdaten hat er zwar Hilfsmittel, die schon die alten Feng Shui Meister 2000 Jahre zuvor nutzten, aber die wahre Kunst beginnt erst, wenn er im Raum steht. Denn erst dort offenbaren sich die unsichtbaren Kräfte: Spannungen zwischen Nachbarhäusern, erdrückende Fassaden, störende Trafohäuschen oder eine Sackgasse, die die Energie zum Stillstand bringt. All das spürt man nicht über den Bildschirm. Der Meister nimmt wahr und fühlt.


    Ein erfahrener Feng Shui-Master wird zum Seismographen der Lebensenergie. Er erkennt, wo Chi frei fließen darf und wo es gestaut ist. Er spürt Erdverwerfungen, Zonen mit schwerer Energie, aber auch Orte der Kraft, an denen Harmonie pulsiert. Diese Feinwahrnehmung, dieses lebendige Zusammenspiel von Raum, Zeit und Mensch – das alles bleibt unersetzbar, selbst in der perfektesten digitalen Welt.


    Und genau jetzt, im Feuerzeitalter, das 2024 seinen Lauf nahm, wird dieses Wissen dringlicher denn je. Denn das Feuer steht für Beschleunigung, Dynamik, Leidenschaft – aber auch für Überhitzung. Alles läuft schneller, intensiver, lauter. Und mit dieser Geschwindigkeit wächst das Risiko des inneren Ungleichgewichts: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Überforderung, Erschöpfung.


    Hier wird Feng Shui zu einem rettenden Gegenpol. Es bringt Ruhe, Ausgleich und Harmonie in Räume, in Unternehmen, in Hotels und in private Lebensbereiche. Es schafft Orte, an denen Menschen wieder atmen können, wo der Geist zur Ruhe kommt und das Herz sich erinnert, wie Frieden sich anfühlt.


    Denn der gute Feng Shui-Meister ist kein reiner Analytiker, er ist Vermittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Technik und Seele, zwischen Mensch und Raum. Er jongliert mit den schnellen, feurigen Energien dieser Zeit und gleicht sie mit Elementen der Ruhe, des Wassers, des Holzes und der Erde aus. So entsteht Balance – fühlbar, sichtbar, heilend.


    In einer Welt, die sich immer schneller dreht, wird diese Kunst immer wichtiger werden. Denn sie bewahrt uns davor, uns selbst zu verlieren. Sie erinnert uns daran, dass Mensch, Zeit und Raum in Einklang schwingen müssen, damit Gesundheit, Liebe und Lebensfreude bleiben können.


    Fazit


    Die KI verbindet uns über Daten, Feng Shui verbindet uns über das Herz. Beides hat seinen Platz. 


    Beides darf sein. Das eine öffnet den Geist, das andere öffnet die Seele. Und in dieser Verbindung liegt Heilung.


    Nutze die KI, um Zeit zu gewinnen. Nutze Feng Shui, um dich selbst zu finden. Denn nur wer die Sprache des Raumes versteht, wird auch die Stille in sich wieder hören können.


    Schreiben im Zeitalter der KI – mit Herz, Raum und Führung Vom Schreiben mit Seele


    Mein Name ist Olivia Moogk. Ich bin Feng Shui-Meisterin und arbeite seit 1988 mit der Energie der Räume, zunächst für meine Patienten in der Praxis und seit 1995 täglich für Unternehmerinnen, Unternehmer und Menschen, die ihr Leben bewusster gestalten möchten. Bis heute habe ich 14 Bücher veröffentlicht und zahlreiche Artikel für Zeitungen und Zeitschriften geschrieben.


    Ein befreundeter Buchautor, Prof. Harald Braem, hat mich einst tief inspiriert. Bisher hat er 32 Bücher veröffentlicht, die über Farben, Formen und Forschungen auf den Kanaren handeln. Er beschrieb mir seine besondere Art zu schreiben:


    „Ich besuche vor jedem Schreibprozess einen Kraftplatz in der Nähe meines Schreibplatzes. Dort bitte ich in einem kleinen Räucherritual um Hilfe und Unterstützung von Gott - oder einer höheren Quelle. Danach bedanke ich mich und beginne zu schreiben. In dieser Zeit kann ich kaum essen, ich bin völlig im Schreibfluss. Oft beginne ich am Morgen - und plötzlich ist es wieder Nacht geworden. Ich vergesse Raum und Zeit. Mein Buch Der Feuerteufel ist damals in genau diesem Zustand entstanden und wurde später sogar verfilmt.“


    Diese Worte haben mich tief berührt. Seitdem halte auch ich Rituale vor jedem Schreiben: Ich stimme mich innerlich ein, verbinde mich mit dem Himmel und öffne mich für das, was durch mich fließen möchte.


    Wir leben in einer Zeit, in der die Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielt. Sie kann uns helfen, Gedanken zu ordnen, Strukturen zu schaffen, Ideen zu formen – und sie erleichtert vieles. Doch genau darin liegt der feine Unterschied: Ein Buch, das durch eine KI entsteht, trägt niemals dieselbe Schwingung wie ein Werk, das aus der Seele eines Menschen geboren wurde.


    Vielleicht wird es in Zukunft sogar ein Siegel geben, ein sichtbares Zeichen, das unterscheidet zwischen Texten, die von Menschenhand geschrieben wurden, und jenen, die maschinell unterstützt sind. Denn wo ein Mensch schreibt, fließt seine Energie mit ein: sein Atem, sein Herzschlag, seine Freude, seine Tränen, seine Lebensgeschichte.


    Wer also heute den Ruf spürt, ein Buch zu schreiben, sei es über das eigene Leben, über Erkenntnisse, Erfahrungen oder Herzenswege, der möge dies mit der Absicht schreiben, etwas Wesentliches zu schreiben. Etwas, was anderen Menschen dienlich ist und sie berührt.


    Bevor du zu Schreiben beginnst: Suche dir einen besonderen Ort: eine Kirche, einen alten Baum, eine Kapelle, einen stillen See oder einfach einen Platz in der Natur, der dich berührt. Zünde beispielsweise eine Kerze oder Räucherung an, halte inne, und bitte um Führung von oben. Denn wahres Schreiben ist nicht nur ein Tun – es ist ein Geschehenlassen.


    Auch der Raum, in dem du schreibst, spielt eine entscheidende Rolle. Er sollte dich tragen, beruhigen und inspirieren. Licht, Himmelsrichtung, dein Sitzplatz – all das beeinflusst den Fluss deiner Gedanken. Ein Feng-Shui-Meister würde sagen: Finde deine beste Richtung.


    Jeder Mensch hat seine Ming-Kwa-Zahl, die verrät, in welche Himmelsrichtung er blicken sollte, um Inspiration und Klarheit zu empfangen. Achte auch auf die Harmonie im Raum: Ist er ruhig, geordnet, frei von Störungen und Spannungen?


    Ein Raum mit gutem Feng Shui wirkt wie ein Freund – er unterstützt dich, hält dich und schenkt dir die Ruhe, die du brauchst, damit Gedanken fließen und Worte Gestalt annehmen können. In meinem eigenen Haus, das nach den Prinzipien des Feng Shui gestaltet ist, fließt das Schreiben leicht. Die Gedanken kommen fast von selbst, getragen von der Energie des Ortes.


    Darum möchte ich allen, die jetzt schreiben möchten, ans Herz legen: Bereite deinen Raum vor. Finde deinen Platz. Bitte um Führung. Schreibe nicht nur, um ein Buch zu schreiben – sondern um etwas Wesentliches in die Welt zu bringen, das es wert ist, gelesen zu werden.


    Denn Zeit ist kostbar, und die Informationsflut groß. Schreibe also das, was nicht nur dich, sondern auch andere bewegt. Und wenn ein Leser später sagt:


    „Dieses Buch hat mich berührt, inspiriert, getragen. Es hat mich auf eine Reise mitgenommen, mir die Augen geöffnet und meine Seele berührt“, dann weißt du: Es hat seinen Sinn erfüllt.


    Fazit


    Die KI kann beim Denken helfen, doch das Fühlen bleibt göttlich und zutiefst menschlich. Ein Computer kann ordnen, strukturieren, analysieren - doch nur der Mensch haucht den Worten Seele ein.


    Darum: Finde vor jedem Schreiben einen Moment der Einkehr an einem Ort, an dem du dich dem Himmel nah fühlst. Bitte dort um Führung, um Gedanken, die durch dich fließen dürfen. Ganz gleich, welcher Religion du angehörst: Dankbarkeit öffnet den Kanal zur Inspiration.


    Und wenn du schreiben möchtest denke an meinen Rat: gestalte zuvor mit Feng Shui den Raum für dich, deine Kunst, dein Wirken. Finde deinen besten Platz, deine beste Richtung.


    Dann: Lass die Worte kommen und gehen wie Wellen, getragen von deinem inneren Rhythmus.


    Vielleicht ist genau das der Unterschied, den man später spüren wird zwischen Texten, die mit Technik entstehen, und jenen, die aus einer inneren Quelle fließen, geführt von etwas Größerem.


    Denn jedes Buch, das von Herzen geschrieben ist, trägt seinen eigenen Klang 

    – eine Spur deiner unverwechselbaren Seele.




    Olivia Moogk

    Mehr Energie zum Leben

     

    Unser Unternehmen wurde als STARKE MARKE in 2023 im  Orhideal IMAGE ausgewählt.

    http://www.orhideal-image.com/magazin/aktuelle-ausgabe.html


    Schauen Sie gern auch auf meinen YouTube-Kanal „Olivia Moogk“.

    https://www.youtube.com/results?search_query=olivia+moogk

     

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  • Gastbeitrag 485/1 - Dieses Bild ist leider nicht zu verkaufen

    Dieses Bild ist leider nicht zu verkaufen



    Alexander & Nicolas Verweyen



    Guten Tag Nicolas Verweyen,


    eine kleine Galerie in London, Notting Hill. Vernissage, gedämpftes Licht, guter Wein, gut gekleidete Menschen mit Kunstverstand und Kapital.


    Moderne Arbeiten, bekannte Namen – und mittendrin: ein großformatiges, wildes Bild in dunklem Rot, grob aufgetragen, mit Goldsprenkeln.


    Darunter ein kleines Schild: „Nicht zu verkaufen – Leihgabe des Künstlers.“


    Die Leute blieben stehen. Diskutierten. „Wuchtig.“ – „Roh.“ – „Fast brutal.“ Und vor allem: „Wer ist das?“


    Niemand kannte den Namen. Und genau das machte es spannend. Einige versuchten, diskret mehr herauszufinden.


    Ein Sammler aus Genf bot das Doppelte des üblichen Galeriepreises – einfach so, spontan. „Nur dieses eine. Ich will sonst nichts.“


    Ein paar Tage später meldete sich ein Käufer aus Berlin mit einem fast dreifachen Gebot.


    Da entschloss sich der Künstler schließlich, das Bild doch freizugeben. Es wurde verkauft. Mit Urkunde, Rahmen – und der Geschichte, dass man es eigentlich gar nicht kaufen konnte.


    Und jetzt kommt’s: Der Künstler war ein Nobody. Kein Künstler im eigentlichen Sinn. Ein gescheiterter Designstudent, der wenige Wochen zuvor eine Wette verloren hatte.


    „Wetten du schaffst es nicht, ein einziges Bild zu verkaufen?“


    Er hatte das Bild auf zwei Nachmittage verteilt gemalt. Nicht aus Ausdruckskraft. Sondern aus Trotz. Und weil er kein Geld für die Miete hatte.


    Mit dem Verkaufserlös konnte er vier Jahre lang seine Wohnung bezahlen – auf einen Schlag!



    Was zeigt uns das?


    Nicht das Talent entscheidet. Nicht der Lebenslauf. Nicht die Technik.


    Sondern: Wie man auftritt. Wie man wirkt. Und was man nicht sagt.


    Im Vertrieb ist es sehr oft genauso. Viele verlieren sich im Erklären, im „Senden“, im Rechtfertigen.


    Dabei entsteht echter Reiz oft genau da, wo wir nicht zu viel reden. Wo wir nicht bitten, sondern bewusst steuern. Wo wir uns nicht kleiner machen – sondern klar positionieren.


    Deshalb arbeiten wir mit Vertriebsteams genau an diesen Fragen:

    • Wie wirkt mein Auftreten im Gespräch?

    • Wie schaffe ich Interesse, bevor ich Inhalte erkläre?

    • Wie setze ich Relevanz und Sogwirkung gezielt ein?


    Wenn Sie möchten, sprechen wir darüber, wie Ihr Team im Vertrieb Wirkung erzeugt –

    nicht durch Lautstärke oder Fakten, sondern durch Präsenz, Haltung und Relevanz.



    Herzliche Grüße,

    Ihr Alexander & Nicolas Verweyen


    PS: Der Künstler malt heute wieder – allerdings unter anderem Namen. Er sagt: „Ich hatte nie Talent. Nur ein gutes Gefühl für Wirkung.“ Wir nennen das: Vertrieb.




    Wir sind der führende Anbieter für ergebnisorientierte Vertriebs- und Führungstrainings.


    Mit einem interdisziplinären Team aus über 40 erfahrenen Trainer/innen, Coaches & Consultants bringen wir unsere Kunden messbar voran – praxisnah, motivierend und mit voller Energie.


    Ob Neukundengewinnung, Preisverhandlung oder Führung in Veränderungsprozessen:

    Wir machen Ihre Ziele zu unseren eigenen – damit Sie stärker verkaufen, besser führen und nachhaltig wachsen.


    alexander verweyen

    BUSINESS CONSULTANTS GmbH

    Nördliche Münchner Str. 47

    82031 Grünwald


    https://www.alexanderverweyen.com/


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  • Beitrag 484/1 - "Ich kann die Menschen nicht verändern" Oder doch? - Ideen für Ihre Kundenführung

    "Ich kann die Menschen nicht verändern" Oder doch?


    Ideen für Ihre Kundenführung



    Dr. Bernd W. Dornach


    Diese Aussage entstammt einem Team-Mitglied von uns, der ganz direkt bei der Mitwirkung an einem Veranstaltungsbestandteil unserer diesjährigen Zukunfts-Tagungen inhaltlich beteiligt war.


    Wir bezeichnen unsere Vorgehensweise seit geraumer Zeit als "Marktforschungs-Inszenierungen". Auch die Zukunfts-Tagungen mit der Diskussion der Ergebnisse der Forschungs-Projekte sind dazu ein wichtiger Bestandteil des gegenseitigen Lernens.


    Fachlich ist diese Vorgehensweise neben den Methoden der klassischen Befragung und der Beobachtung dem Experiment zuzuordnen. Letztlich auch eine spannende Kombination aus allem.


    Dies ist ganz pragmatisch übrigens auch für jedes Unternehmern, speziell im kleinen und mittelständischen Bereich, eine Möglichkeit mit einem Stammkunden-Event, bei richtiger Organisation und "Anlage der Untersuchung", ganz direkt zu lernen. Wenn dies mit gezielter Integration der eigenen Mitarbeiter geplant wird, umso besser, um gemeinsame Veränderungsprozesse auszulösen.

    Damit ist gleichzeitig auch jeder Mitarbeiter an der Front gefordert, sich einzubringen.


    1. Erkenntnis: Natürlich kann man die Menschen verändern.


    Ganz einfach. Allein der Prozess der Umsorgung, des Interesses am Wohlbefinden, schlichtweg des "Kümmerns", wird in diesen unpersönlichen Zeiten besonders aufnahmefähig registriert. Dass dies auch im Alltagsgeschäft umgesetzt werden kann, ist beruhigend.


    2. Erkenntnis: Dies entspricht einem der besten Geschäftsmodelle.


    Was nützen die ausgefeiltesten Strategien, wenn diese an der Basis nicht gelebt werden? Dazu die "Augenblicke der Wahrheit" anzuführen, würde den Umfang dieses Beitrages sprengen. Gleichwohl kann man diese mit gesundem Menschenverstand mit kleinem Erinnerungscoaching für sein Team befördern.


    3.  Erkenntnis: Da tut sich eine Marktlücke auf!


    Fragen Sie Ihre Kunden einfach einmal, wo diese sich am besten aufgehoben fühlen. Bei genauer Analyse werden Sie feststellen, dass es neben dem reinen Preisargument auch Zielpersonen gibt, die bereit sind, andere Kriterien in ihre Kaufentscheidung einfließen zu lassen.


    4. Erkenntnis: Was hindert Sie daran, Ihre Anspruchsgruppen zu differenzieren? 


    Fakt ist, Sie werden es nie jedem recht machen können. Also suchen Sie sich die Zielpersonen heraus, mit denen Sie selbst sich am wohlsten fühlen. 


    5. Erkenntnis: Ihre Positionierung ist überlebenswichtig!


    Wenn Sie allein versuchen, möglichst viel Rendite mit ihrem Geschäftsmodell mit geringstmöglichem Aufwand zu realisieren, werden Sie scheitern. Dieser Markt ist, charmant gesagt, "überbesetzt". 


    6. Erkenntnis: Die Billigheimer sind als Kunden die Schlimmsten!


    Stimmt. Sie werden im Ergebnis viel Ärger mit ständigen Sparmaßnahmen haben, die Ihr Kunde sofort durchschaut und Sie als Looser vorführt. Diesbezüglich ist unsere Gesellschaft unbarmherzig.


    7.  Erkenntnis: Verlieren Sie nie Ihre intrinsische Motivation!


    Die Lust, sich zu engagieren, hängt ganz ursächlich mit der persönlichen Überzeugung zusammen, besser gesagt mit der Leidenschaft. Um die Rolle als "Überzeugungstäter" glaubwürdig nach außen zu tragen, gehört aber auch der tatsächliche Erfolg dazu. Die lohnende Kleinarbeit an der Basis erfordert mentale Stärke, die sich trainieren lässt.


    8. Erkenntnis: Alles wird gut! Aber nicht automatisch!


    Das Wort "Unternehmer" ist vom Wort "Unternehmen" abgeleitet. Nicht vom Wort "Unterlasser."


    Quintessenz: Es ist Ihre Aufgabe als Unternehmer wie als Mitarbeiter, die Menschen zu unterstützen. Und Ihnen ein Stück vom Glück mit auf den Weg zu geben. Vielleicht sogar, sie ein Leben lang zu begleiten. Aber dies ist eine andere Geschichte. Fortsetzung folgt.



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  • Gastbeitrag 483/1 - Mehr als Broterwerb: Wie Arbeit uns in unsicheren Zeiten stärken kann

    Mehr als Broterwerb: Wie Arbeit uns in unsicheren Zeiten stärken kann



    Bettina Greither


    Was ist Arbeit heute und was könnte Arbeit von  morgen? 

    Können wir sie als Stabilisator in unsicheren Zeiten verstehen und Kraft tanken, statt und permanent zu ärgern und „nur“ Dienst nach Vorschrift zu machen? 

    1 - Aktuelle Herausforderung

    2 - Bedeutung von Arbeit für unser Leben

    3 - Life-Work-Balance – ein neues Verständnis

    4 - Persönliche Fähigkeiten, Talente und Stärken fördern

    5 - Future of Work

    6 - Renaissance des Handwerks

    7 - Arbeit als Quelle von Sinn und gemeinschaftlicher Verantwortung

    8 - Die Chancen im Arbeitsumfeld für die Generation Beta


    Mehr als Broterwerb: Wie Arbeit uns in unsicheren Zeiten stärken kann


    Was ist Arbeit heute und was könnte Arbeit von  morgen? 


    Können wir sie als Stabilisator in unsicheren Zeiten verstehen und Kraft tanken, statt und permanent zu ärgern und „nur“ Dienst nach Vorschrift zu machen? 


    1. Aktuelle Herausforderung

    In einer Welt, die sich in rasantem Wandel befindet und zunehmend unsicher wirkt, gewinnt unsere innere Stabilität und mentale Gesundheit eine immer größere Bedeutung. Die Spaltungen innerhalb der Gesellschaft – geprägt durch unterschiedliche Werte, Haltungen und nicht zuletzt durch den Generationenkonflikt – vertiefen sich stetig.

    Demografische Veränderungen und technologische Entwicklungen prägen sowohl unseren Alltag als auch unsere Arbeitswelt. Gleichzeitig begleiten uns wachsende Sorgen um Lebensqualität, Arbeitsplatzsicherheit und wirtschaftliche Stabilität. Die permanente Anpassung an neue Bedingungen verlangt uns enorme Kraft ab und lässt kaum noch Raum für Phasen der Ruhe und Regeneration – weder im beruflichen noch im privaten Umfeld.

    Zwischen Fachkräftemangel auf der einen Seite und dem Wegfall von Arbeitsplätzen durch Automatisierung auf der anderen stehen wir in einem ständigen Spannungsfeld. Ohne einen bewussten, schonenden Umgang mit unseren Ressourcen droht die Gefahr der Überforderung.

    Gerade deshalb ist es entscheidend, während jener Lebensphase, die wir zu einem großen Teil in der Arbeit verbringen, einen stabilen, stärkenden Ort zu schaffen. Arbeit sollte nicht zusätzlich belasten, sondern als Raum der Stabilisierung und als verbindendes Element in herausfordernden Zeiten wirken.


    2. Bedeutung von Arbeit für unser Leben

    Arbeit ist weit mehr als die Sicherung unseres Lebensunterhalts. Sie strukturiert unseren Alltag, gibt Orientierung und Rhythmus und verleiht uns das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Durch Arbeit erfahren wir Anerkennung, entwickeln Selbstvertrauen und haben die Möglichkeit, unsere individuellen Fähigkeiten und Talente in Wirkung zu bringen.

    Arbeit bedeutet auch Gemeinschaft. Sie schafft Räume der Begegnung, in denen persönliche Gespräche entstehen, Zusammenarbeit wächst und Vertrauen reift. Gerade wenn eine Unternehmenskultur von geteilten Werten und Respekt geprägt ist, kann Arbeit ein starkes Wir-Gefühl entstehen lassen – ein Gefühl von Zugehörigkeit, das in einer zunehmend fragmentierten Welt von unschätzbarem Wert ist.

    Darüber hinaus eröffnet Arbeit einen Raum für intellektuellen und kulturellen Austausch. Sie ermöglicht Einblicke in andere Fachgebiete und Denkweisen, erweitert Perspektiven und fördert Offenheit für Neues. In diesem zweiten Lebensraum können wir nicht nur voneinander lernen, sondern auch unsere eigene Haltung reflektieren und weiterentwickeln.

    Arbeit stiftet Sinn. Sie gibt uns die Chance, etwas zu bewegen, Spuren zu hinterlassen und die Gesellschaft mitzugestalten. Ob durch kleine Beiträge im täglichen Miteinander oder durch größere Projekte – das Wissen, mit dem eigenen Tun einen Unterschied zu machen, stärkt unser Selbstverständnis und unser Wohlbefinden.

    Schließlich ist Arbeit ein Medium zur Weitergabe von Werten und Kultur. Sie verbindet Generationen, vermittelt Erfahrungen und ermöglicht es, Traditionen mit Innovation zu vereinen. So wirkt Arbeit über den rein funktionalen Zweck hinaus identitätsstiftend – für den Einzelnen ebenso wie für die Gemeinschaft.

    Arbeit ist somit nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Lebensqualität. Sie kann Quelle von Stabilität, Sinn und Erfüllung sein – vorausgesetzt, sie wird bewusst gestaltet und in ihrer tiefgreifenden Bedeutung wahrgenommen.

     

    3. Life-Work-Balance – ein neues Verständnis

    Arbeit und Leben sind keine Gegensätze. Wir sollten weder arbeiten, nur um zu leben, noch leben, nur um zu arbeiten. Vielmehr geht es darum, beide Bereiche so miteinander zu verbinden, dass sie sich gegenseitig bereichern und uns Kraft geben.

    Wenn wir die Freizeit ausschließlich als Erholung von der Arbeit betrachten oder uns in der Arbeit nur auf den nächsten Urlaub oder gar die Rente freuen, verpassen wir die Freude am Hier und Jetzt. Wir würden einen großen Teil unseres Lebens im „Wartemodus“ verbringen – ohne Achtsamkeit für das, was uns in diesem Moment stärkt und erfüllt.

    Eine gelungene Balance bedeutet deshalb nicht, Arbeit gegen Freizeit auszuspielen, sondern beide bewusst zu gestalten. Arbeit kann Freude schenken und Sinn stiften – genauso wie Freizeit Erholung, Inspiration und Gemeinschaft. Wenn es gelingt, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich beides ergänzt, dann entstehen Stabilität, Resilienz und Lebensqualität.

    Das Ziel ist ein Miteinander statt ein Entweder- oder: ein Rhythmus, in dem Arbeit und Freizeit nicht in Konkurrenz stehen, sondern ineinandergreifen. Dann freuen wir uns in der Freizeit auf die Arbeit und in der Arbeit auf die Freizeit. Wir erleben beides als wertvoll, als bewusst gelebte Zeit – sei es mit Kolleg:innen, mit Freund:innen oder mit der Familie.

    Leben bedeutet Wahlmöglichkeiten. Jeder Mensch sollte die Chance haben, seine Fähigkeiten und Talente einzubringen – in der Arbeit ebenso wie im privaten Umfeld. So entsteht Selbstwirksamkeit statt Ohnmacht. So entsteht Resilienz – für uns selbst, für unser Miteinander, für unser gesamtes System.

    Wenn Arbeit und Leben sich gegenseitig nähren, gewinnen wir beides: Freude an dem, was wir tun, und die Kraft, den Herausforderungen unserer Zeit gestärkt zu begegnen.


    4. Persönliche Fähigkeiten, Talente und Stärken fördern

    Damit wir unsere Talente und Stärken in der Arbeit entfalten können, braucht es zunächst ein Umfeld, das diese erkennt, fördert und weiterentwickelt. Auf gesellschaftlicher Ebene bedeutet das: Wir müssen Strukturen schaffen, in denen jede und jeder die Chance erhält, das eigene Potenzial gemäß der individuellen Persönlichkeit zu leben.

    Doch unser aktuelles System setzt hier enge Grenzen. Zwei Faktoren wirken besonders hemmend: die begrenzten Ressourcen – ob zeitlich oder finanziell – und die starren Regeln und Normen, die aus historischen Strukturen fortbestehen.

    Ein Beispiel dafür ist unser Bildungssystem. Es leidet unter Lehrkräftemangel und einem rigiden Rahmen, der wenig Raum für individuelle Förderung lässt. Wer es sich leisten kann, weicht zunehmend auf private Schulen, Weiterbildungsprogramme oder maßgeschneiderte Förderangebote aus. Doch damit wächst die Kluft: Kinder und Jugendliche aus Familien mit weniger finanziellen Mitteln haben oft kaum Chancen, ihre besonderen Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen.

    Hinzu kommt der Einfluss des sozialen Umfelds. Noch immer prägen unausgesprochene Erwartungen die Berufswahl. Akademikerfamilien tun sich mitunter schwer, wenn ein Kind „nur einen handwerklichen Beruf“ ergreift. Umgekehrt fehlt es in nicht-akademischen Familien häufig an Verständnis für Studienwege oder kreative Berufsfelder. So passen individuelle Talente nicht immer in die Normvorstellungen des familiären oder gesellschaftlichen Systems. Die Folge: Viele schlagen Berufswege ein, die wenig mit ihren Leidenschaften zu tun haben. Arbeit wird dann zur Pflicht, nicht zur Erfüllung. Potenziale bleiben ungenutzt – oder gehen verloren.

    Doch Arbeit sollte mehr sein als ein Muss. Sie sollte uns stärken, Sinn stiften und uns die Möglichkeit geben, unsere Fähigkeiten mit Hingabe einzusetzen. Damit das gelingt, brauchen Kinder und Jugendliche von Anfang an die richtigen Rahmenbedingungen – und auch Erwachsene sollten die Chance haben, sich weiterzuentwickeln. Persönliches Wachstum endet nicht mit dem Schulabschluss oder dem ersten Job. Lebenslanges Lernen ist ein Schlüssel für ein erfülltes Leben.

    Die Förderung individueller Stärken ist deshalb nicht nur eine Aufgabe des Bildungssystems oder der Unternehmen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Nur wenn wir Räume schaffen, in denen Menschen ihre Potenziale erkennen und entfalten können, wird Arbeit zu einem Feld der Freude – und nicht der Last.


    5. Future of Work

    Die Arbeitswelt verändert sich in rasantem Tempo: Sie wird komplexer, dynamischer und eröffnet zugleich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Globale Zusammenarbeit, digitale Technologien, ortsunabhängige Modelle und innovative Prozesse bieten uns Freiheiten, die vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar waren.

    Doch diese Chancen gehen mit Verantwortung einher – Verantwortung jedes Einzelnen, sich aktiv mit dem Wandel auseinanderzusetzen. Wer lediglich reagiert, läuft Gefahr, überfordert oder unterfordert zu werden. Burn-out und Bore-out sind zwei Seiten derselben Medaille, die zeigen, wie sehr uns Arbeit aus der Balance bringen kann.

    Umso wichtiger ist es, achtsam mit uns selbst und unserem Umfeld umzugehen. Gesundheit – mental wie körperlich – ist die Grundlage dafür, dass wir die Potenziale der neuen Arbeitswelt nutzen können. Technologien und globale Entwicklungen eröffnen enorme Chancen, doch ihr Wert hängt davon ab, wie wir sie gestalten und in Einklang mit unseren individuellen Bedürfnissen bringen.

    Resilienz bedeutet daher nicht, blind gegen Druck und Überforderung „widerstandsfähig“ zu sein, sondern bewusst, respektvoll und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen – den eigenen ebenso wie denen anderer. Was für den einen stärkend und inspirierend wirkt, kann für den anderen belastend sein. Der Respekt vor dieser Vielfalt ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Arbeitswelt von morgen erfolgreich zu gestalten.

    Die Zukunft gehört jenen, die Veränderungsfreude und Komplexitätstoleranz entwickeln – und das auf ihre ganz persönliche Weise. Denn es gibt keine allgemeingültige Antwort. Jeder Mensch muss herausfinden, was ihn trägt, stärkt und erfüllt.

    Gerade heute haben wir die Möglichkeit, unser Arbeitsleben immer wieder neu zu denken – angepasst an unsere Lebensphasen, Talente und Bedürfnisse. Das Bild der „einen Karriere“ wird zunehmend durch vielseitige Mosaik-Karrieren ersetzt. Sie erlauben uns, flexibel zu bleiben, Erfahrungen zu sammeln und mit den Herausforderungen einer komplexen Welt besser umzugehen.

    Die Zukunft der Arbeit ist kein starres Modell, sondern ein lebendiges Geflecht. Wenn wir sie mutig, achtsam und individuell gestalten, kann sie nicht nur fordern, sondern auch bereichern.


    6. Renaissance des Handwerks

    Im Handwerk wird Vielfalt seit jeher gelebt: Unterschiedliche Fachrichtungen, Kulturen und Fähigkeiten kommen insbesondere auf Baustellen zusammen und zeigen, wie Talente optimal eingebracht werden können. Hier wird deutlich, wie wichtig sowohl der individuelle Beitrag als auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit sind – getragen von einem gemeinsamen Ziel.

    Kommunikation, Fokussierung und gegenseitige Wertschätzung entscheiden dabei oft über Erfolg oder Misserfolg. Gerade im Handwerk zeigt sich eindrucksvoll, welche Kraft sogenannte „Soft Skills“ entfalten können – und wie gravierend ihr Fehlen sein kann.

    Wenn Menschen ihre Leidenschaft in ein Projekt einbringen, entsteht nicht nur hochwertige Arbeit, sondern auch ein starkes Gefühl von Stolz und Zugehörigkeit. Solche Erfahrungen stärken das Selbstvertrauen, schenken Anerkennung und machen Arbeit zu einer Quelle von Sinn und Freude.

    Das Handwerk bietet damit gleich zwei große Chancen: Zum einen eine optimale Arbeitsumgebung für diejenigen, die sich hier entfalten können. Zum anderen eine Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel. Voraussetzung ist jedoch ein gesellschaftliches Umdenken: Körperliche Arbeit darf nicht länger abgewertet werden, sondern muss als gleichwertig neben akademischen und „schreibtischbasierten“ Berufen anerkannt sein.

    Wenn wir Berufe im Handwerk wieder als echte Berufung begreifen, eröffnen wir jungen Menschen – und auch älteren, die neu orientieren möchten – die Möglichkeit, ihre wahren Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln. Dann kann Arbeit wieder Freude bereiten, Leidenschaft wecken und zu einem erfüllenden Teil des Lebens werden.


    7. Arbeit als Quelle von Sinn und gemeinschaftlicher Verantwortung

    Arbeit ist weit mehr als die Erfüllung einzelner Aufgaben. Sie ist Teil unseres gesellschaftlichen Gefüges und prägt, wie wir miteinander leben, Werte weitergeben und Zukunft gestalten. Wenn wir Arbeit lediglich als Pflicht oder Mittel zum Zweck begreifen, verlieren wir ihr größtes Potenzial aus den Augen: die Chance, Sinn zu stiften und Verantwortung füreinander zu übernehmen.

    Sinn entsteht dort, wo Menschen ihre Fähigkeiten für etwas einsetzen, das über sie selbst hinausgeht. Ob im Handwerk, in Forschung, in sozialen Berufen oder in kreativen Projekten – Arbeit kann Brücken schlagen, Gemeinschaft formen und neue Perspektiven eröffnen. Sie verbindet das Individuelle mit dem Kollektiven, den persönlichen Erfolg mit dem Beitrag zum größeren Ganzen.

    Gerade in Zeiten von Unsicherheit und Wandel ist diese Dimension entscheidend. Arbeit kann ein stabilisierender Faktor sein – nicht nur für die eigene Identität, sondern auch für das soziale Gefüge. Wo Wertschätzung, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein gelebt werden, entsteht Resilienz, die weit über das Individuum hinausreicht.

    Es liegt an uns, Arbeit so zu gestalten, dass sie Freude und Stabilität schenkt, aber auch Verantwortung für Gesellschaft und kommende Generationen trägt. Wenn wir es schaffen, Arbeit nicht als Last, sondern als Quelle von Sinn und gemeinschaftlicher Stärke zu verstehen, dann wird sie zu einer Kraft, die uns trägt – als Einzelne, als Teams und als Gesellschaft.


    8. Die Chancen im Arbeitsumfeld für die Generation Beta

    Die Arbeitswelt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel – und für die Generation Beta eröffnen sich daraus enorme Chancen. Technologische Innovationen, globale Vernetzung und neue Arbeitsmodelle schaffen ein Umfeld, das flexibler, vielfältiger und individueller ist als je zuvor. Arbeit kann so nicht nur Erwerbsgrundlage, sondern auch Quelle von Sinn, Stabilität und Selbstverwirklichung sein.

    Gerade diese Generation wächst in einer Zeit auf, in der klassische Berufsbilder zunehmend hinterfragt und neu definiert werden. Das eröffnet die Möglichkeit, eigene Stärken und Talente früh zu entdecken und individuell zu entfalten – sei es im digitalen Raum, im Handwerk, in kreativen Feldern oder durch neu entstehende Berufsbilder, die wir heute noch kaum erahnen können.

    Wesentlich wird dabei sein, Arbeit nicht als Gegensatz zum Leben zu begreifen, sondern als integralen Bestandteil. Wenn es gelingt, Life und Work in Einklang zu bringen, entsteht ein Umfeld, in dem Resilienz wachsen kann und Arbeit zur Kraftquelle wird. Generation Beta hat die Chance, diese Haltung selbstverständlich zu leben – mit mehr Freiheit in der Gestaltung von Arbeitsorten, Zeiten und Inhalten.

    Zugleich braucht es eine Kultur, die Vielfalt anerkennt und den Mut stärkt, unkonventionelle Wege zu gehen. Das bedeutet: körperliche Arbeit genauso wertzuschätzen wie akademische Berufe, mosaikartige Karrieren zuzulassen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die Entwicklung in jeder Lebensphase möglich machen.

    Wenn wir diese Chancen nutzen, kann Generation Beta eine Arbeitswelt prägen, die nicht von Pflichterfüllung, sondern von Leidenschaft, Sinn und Gemeinschaft getragen ist. Eine Arbeitswelt, in der Talente nicht vergeudet, sondern als Ressource für eine stabile, innovative und menschliche Zukunft verstanden werden.



    Vita Bettina Greither


    Mehrfachunternehmerin mit Bodenhaftung – so lässt sich mein Weg wohl am treffendsten beschreiben. Ich kenne die Dynamik echter Veränderung aus erster Hand: von Heizung und Sanitär über Bauleitung bis hin zur systemischen Unternehmensentwicklung und zum Mentoring. Dieses breite, branchenübergreifende Portfolio vereint unternehmerische Erfahrung, Umsetzungsstärke und ein feines Gespür für Menschen – Eigenschaften, die heute entscheidend für persönliche und berufliche Entwicklung sind.

    Ein zentrales Anliegen treibt mich dabei an: die Zukunft der Arbeit und die Gestaltung stabiler, attraktiver Rahmenbedingungen für kommende Generationen. Die Frage „Wie kann es gelingen, Arbeitsmarkt und Gesellschaft zukunftsfähig zu machen?“ begleitet mich durch meine Arbeit und Forschung – zuletzt auch bei den Zukunftstagungen in Augsburg gemeinsam mit dem UNI-Marketingteam von Dr. Bernd W. Dornach.

    Mein beruflicher Weg begann in einem internationalen Softwareunternehmen, das mir half, mein Jurastudium zu finanzieren. Durch familiäre Umstände übernahm ich 1996 einen mittelständischen Handwerksbetrieb in München, den ich seither erfolgreich führe. 2009 gründete ich – erneut durch eine familiäre Situation motiviert – ein weiteres Unternehmen für Immobilien und Bauberatung, in dem ich als Sachverständige und Bauleiterin tätig bin.

    Heute verbinde ich diese unternehmerische Erfahrung mit meiner Leidenschaft, Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten. Als Mentorin unterstütze ich ambitionierte Persönlichkeiten dabei, ihre Potenziale zu entfalten, Veränderungen aktiv zu gestalten und in einer komplexer werdenden Welt zu wachsen – beruflich wie privat. Besonders am Herzen liegt mir, die Unterschiede zwischen den Generationen nicht als Hindernis, sondern als Ressource zu begreifen, aus der neue Kräfte und Chancen entstehen.



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  • Gastbeitrag 482/1 - Wie bringt man Unternehmenswerte „auf die Straße“?

    Wie bringt man Unternehmenswerte „auf die Straße“?



    Christian Steinhart


    Unternehmenswerte gehören zu den meistgenannten, aber zugleich am schwersten greifbaren Begriffen in der Management- und Unternehmerpraxis. Fast jedes Unternehmen verfügt über eine Vielzahl von „Werten“ in den Köpfen der KundInnen, Mitarbeitenden und GesellschafterInnen. Leider weichen diese oftmals selbst innerhalb dieser Gruppen stark voneinander ab und entsprechen auch nur vereinzelt dem, was auch nach außen strategisch kommuniziert wer-den soll. 


    Daher lautet die hier zu diskutierende Frage: 


    Welche Werte unterstützen die Unternehmensstrategie und sollten tatsächlich „auf die Straße“ gebracht – also in messbares Handeln, in Kultur und in Kom-munikation übersetzt und umgesetzt – werden und welche besser nicht?



    1. Was sind eigentlich Unternehmenswerte? – Abgrenzung zur Moral

    Unternehmenswerte sind bewusste Prinzipien und Überzeugungen, die als Leit-linien für Entscheidungen, Zusammenarbeit und Außenauftritt dienen. Sie sind von individueller Moral oder gesellschaftlichen Normen zu unterscheiden. Während Moral beschreibt, „was man soll“, definieren Unternehmenswerte eher, „wofür wir als Unternehmen stehen“. 


    Als erstes Beispiel, und gleichzeitig einer der 3 wichtigsten Werte unserer Kanzlei, soll Menschlichkeit genannt werden. Moralisch selbstverständlich, kann sie im Unternehmen aber erst dann zum Wert werden, wenn daraus klare Hand-lungsgrundsätze entstehen: Wie verhalten wir uns gegenüber KollegInnen? Wie gehen wir mit Fehlern um? Wie kommunizieren wir mit KundInnen?



    2. Unternehmenswerte als Teil der Strategie

    Braucht ein Unternehmen überhaupt Werte, oder reicht eine gute Geschäfts-strategie? Jedes Unternehmen und seine Stakeholder hat Werte, ob es das möchte oder nicht. Entscheidend ist aus meiner Sicht daher die Frage, welche Werte fördern die aktuelle Unternehmensstrategie und welche schaden ihr eher? Werte sind dabei eng mit den Herausforderungen des Unternehmens verknüpft. Je nach Entwicklungsphase eines Unternehmens können sich diese ändern. 


    Gründungsphase: Mut, Geschwindigkeit, Pragmatismus


    Wachstumsphase: Qualität, Skalierbarkeit, Teamorientierung


    Reifephase: Nachhaltigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Resilienz


    Es geht also um eine klare Richtung für Mitarbeitende und KundInnen, um mit den großen Veränderungen in den Unternehmen souverän und kreativ umzu-gehen. Es muss ein Unterschied zum Wettbewerb aufgebaut werden, der bei uns mit einen Willen zur Umsetzung von Aufgaben bei gleichzeitig hohen Quali-tätsstandards einher geht.  Dies haben wir mit unserem Wert „Leistung“ zusam-mengefasst. 



    3. Dokumentation der wichtigsten Werte

    Unternehmen schmücken sich gerne mit einer Vielzahl von schönklingenden Begriffen. Genau dadurch verlieren Werte aber an Kraft und Glaubwürdigkeit.  Wir sollten uns also auf wenige Kernwerte konzentrieren, die im Alltag und Ta-gesgeschäft auch umsetzbar und überprüfbar sind. 


    Werte als einzelne Wörter besitzen zudem das Problem, dass diese je nach Kon-text des Betrachters jeweils ein anderes Bild oder Gefühl bei diesem ausgelöst wird. Gerade bei Begrifflichkeiten, wie Nachhaltigkeit, können sich diese je nach öffentlichen Diskussionen und aufgrund von Instrumentalisierung vom ei-gentlich positiven auch zum negativen wandeln. 


    Für Unternehmer bedeutet das: In jedem Unternehmen sollten 2–3 Werte bewusst priorisiert werden. Im Optimalfall spiegeln diese sowohl die eigene Positi-on im Vergleich zum Wettbewerb als auch die aktuelle Strategie wider. Ein schnell wachsender IT-Dienstleister wird andere Werte betonen als ein familien-geführter Handwerksbetrieb.


    Wir haben in unserer Kanzlei daher Nachhaltigkeit für uns definiert als transpa-rente, zukunftsorientierte Beratung, die positive und negative Seiten offenlegt, die langfristigen Erfolg, gesundes Wachstum und zukunftsfähige Investitionen ermöglicht.



    4. Gelebte vs. gewünschte Werte

    Zwischen Soll und Ist klafft in vielen Unternehmen jedoch eine Lücke. Offizielle Leitbilder versprechen Innovation, Respekt und Transparenz, während die Mit-arbeitenden und Kunden diesen Worten keine Bedeutung beimessen oder so-gar gegenteilige Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht haben.


    Es zeigt sich: Nur gelebte Werte entfalten Wirkung. Dabei haben Führungskräfte nicht die einzige aber eine entscheidende Rolle. 

    Unternehmer sollten daher prüfen:


    Welche der Werte leben wir tatsächlich im Alltag?


    Welche Werte blockieren uns aufgrund schlechter (Führungs-)Erfahrungen in der Vergangenheit?


    Welchen Ursprung haben diese unpassenden Werte? 



    5. Wie kann man Unternehmenswerte ändern?

    Positive, wie auch unpassende und negative Unternehmenswerte bilden sich nicht anhand von Begriffen auf der Webseite oder im Konferenzraum. Diese entstehen durch Erfahrungen, durch Emotionen und durch Geschichten, die im Unternehmen entstanden sind und weitergetragen werden. 


    Durch die Auswahl, Hervorhebung und Wiederholung von passenden Ge-schichten, das konsequente Vorleben von Werten und das Unterbinden kont-rärer Verhaltensweisen bei Mitarbeitern und Kunden, ist es aus meiner Sicht möglich das Bild eines Unternehmens in den Köpfen von Mitarbeitern und Kunden zu verändern. Nicht innerhalb weniger Tage, aber Schritt für Schritt. 


    Amazons Leitsatz „It’s always Day One“ ist ein Beispiel hierfür. Durch diesen Satz soll die Start-Up Mentalität und die damit einher gehenden Werte, die in den meisten Unternehmen nur in der Gründungsphase herrschen, auch für den heutigen Konzern erhalten bleiben. 



    6. Unternehmenswerte authentisch nach außen tragen

    Werte wirken nur dann, wenn sie einerseits tatsächlich im Unternehmen gelebt und Verhalten nach den Werten gefördert wird. Andererseits müssen diese auch dauerhaft glaubwürdig nach außen transportiert werden. 


    Das erfordert eine kongruente Kommunikation auf allen Kanälen: Geschäfts-räume, Website, Social Media, Kundenkommunikation, Messeauftritte. Alles soll-te auf die Kernwerte abgestimmt sein. 


    Konkret bedeutet das für uns: Auch Details zählen - jeden Tag, wie etwa ein wertschätzender Umgang vor Ort, in Video-Calls und am Telefon über einen längeren Zeitraum sowie über alle Hierarchieebenen und Kundengruppen hinweg. 



    7. Unternehmenswerte messen

    Unternehmenswerte sind zum großen Teil emotional, jedoch sollte man es nicht nur bei einem Bauchgefühl belassen, sondern diese messbar machen. Ziel ist eine belastbare Basis aus quantitativen Signalen (KPIs) und qualitativen Befun-den (Geschichten, Beobachtungen), die zusammen ein realistisches Bild des gelebten Wertegerüsts liefern. Nachfolgend einige Beispiele:


    Zuverlässigkeit → Termintreue (%) / Reklamationsquote → ERP-Report + Kun-denbefragung (vierteljährlich)


    Kundenorientierung → NPS / CSAT + Kundenstimmen → Kundenumfragen + qualitative Interviews


    Lernbereitschaft → Anzahl implementierter Verbesserungen / Teilnahme an Weiterbildungen → Wissensmanagement-Reports + Mitarbeiter-Pulse


    Integrität → Anzahl Compliance-Vorfälle / Mitarbeitervertrauen (Skala) → Compliance-Log + anonyme Befragung


    Teamorientierung → interne Fluktuation in Projektteams / 360°-Feedback → HR-Daten + Performance-Reviews


    Gerade für die Generation Beta (die Kinder, die seit diesem Jahr geboren wer-den) spielen direkte Konsumentensignale aktuell noch keine Rolle. Entschei-dend ist, welche Werte Eltern wahrnehmen und weitergeben. Ein Unterneh-men, das glaubwürdig Nachhaltigkeit lebt, wird über die Eltern langfristig Zu-gang zu dieser Generation finden.



    8. Unternehmenswerte dauerhaft lebendig halten

    Das stetige Integrieren der Werte in die täglichen Abläufe und Handlungen der Menschen im Unternehmen lässt diese einfacher, konkreter und selbstverständ-lich werden. Unternehmen die das schaffen, bauen viele mächtige Gewohn-heiten und damit eine ganze Unternehmenskultur auf. 


    Die Kunst liegt meines Erachtens darin, zwischen zeitlich begrenzten Erfolgswer-ten und dauerhaften Orientierungswerten zu unterscheiden. Dauerhaft sind jene, die Vertrauen, Qualität und Sinn stiften. Alles andere ist für den Moment sehr wichtig, aber darf – und muss – sich auch verändern.


    Handlung → Gewohnheit → Kultur.



    Fazit

    Echte Unternehmenswerte sind auf keinen Fall nur statisches Plakat an der Wand im Meetingraum, sondern ein dynamisches Steuerungsinstrument. Sie geben Richtung, schaffen Identität und wirken sowohl nach innen als auch nach außen. Wer sie konsequent lebt, differenziert sich nicht nur auf Märkten, sondern baut auch eine Organisation, die aus meiner Sicht langfristig nicht nur seine Chancen verbessert, sondern im Wettbewerb erfolgreicher sein muss, weil alle Beteiligten mehr Orientierung haben und in die gleiche Richtung steuern.


    Oder anders formuliert: Werte sind dann „auf der Straße“, wenn man sie jeden Tag in Bewegung sieht – im Verhalten von Mitarbeitenden, in der Wahrneh-mung der KundInnen und in den Geschichten, die sich Menschen über ein Unternehmen erzählen.



    Kurz-Vita des Autors:


    Christian Steinhart – Steuerberater und Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.)


    https://steinhart-steuerberatung.de


    Nach dem Bachelor- und Master-Studium der informationsorientieren BWL in Augsburg und einem Blick in die Welt der Big4 in München stieg Christian 2016 in die Kanzlei des Vaters ein. In 2024 dann die Abspaltung in die eigene Kanzlei und ins Unternehmertum. Mit seiner Kanzlei möchte er einen Beitrag leisten, klei-ne und mittelgroße Unternehmen, insbesondere aus dem Handwerk, durch Optimierung von Steuern, Liquidität und Prozessen erfolgreicher zu machen. 


    Steuergestalter, Sportler, stolzer Papa von 3 wunderbaren Kindern. 



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  • Beitrag 481/1 - Das Stellschrauben-Konzept - Marketing neu gedacht

    Das Stellschrauben-Konzept


    Marketing neu gedacht


    Erster Aufschlag zu meiner Begrüßung bei den diesjährigen Zukunfts-Tagungen



    Dr. Bernd W. Dornach


    Aus zeitlichen und dramaturgischen Gründen bleibt mir zur Begrüßung der diesjährigen Zukunfts-Tagungen nur wenig Zeit. Unser Pecha-Kucha-Format gilt auch für mich: 20 Minuten Vortrag, 20 Minuten Diskussion. Wir konzentrieren uns dabei auf die wichtigsten Vorschläge, um diese dann mit unseren ausgewählten Gästen zu diskutieren. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo wir die Ergebnisse bereits in dem zur Veranstaltung erschienenen Buch Band 10* eingespielt haben, erscheint heuer die Dokumentation mit den Inhalten der Zukunfts-Tagungen 2025 als Studie erst im Anschluss, wobei die Teilnehmer unserer Zukunfts-Tagungen besondere Konditionen erhalten. Aufgrund der Bedeutung dieser Lösungsvorschläge für den Erhalt unserer Wirtschaft und Gesellschaft rufen wir unser aktuelles Forschungsprojekt zur Generation Beta zum Langfristprojekt aus. Die Fülle jahrzehntelanger Fehlentwicklungen lässt sich nicht mehr von heute auf morgen korrigieren. Auch die vielfachen bis dato eingegangenen Interessensbekundungen und Vorschläge zum Aufruf im Beitrag 437/1 veranlassen uns zu diesem Schritt.


    Diverse Experten unterschiedlicher Fachgebiete, von denen Sie wie im Vorjahr einzelne zusätzlich heuer kennen lernen, verfügen über einen profunden Wissensschatz. Die Herausforderung besteht darin, diese gezielt zu Problemlösungen in Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzuführen. Die Technologie der KI ermöglicht über die Quantencomputer gewaltige Datenmengen gezielt zu verarbeiten und in Rekordzeit bereitzustellen. Wie im Beitrag 470/1 auf unserem Blog schon dargestellt, können dazu gemeinsam mit der individuellen Kreativität (IK) auch herausragende Handlungsempfehlungen für die davon betroffenen Anspruchsgruppen aufbereitet werden. Mithin in Anbetracht der zwischenzeitlich angehäuften Probleme "draußen am Markt" eine zuversichtliche Perspektive. Hier dazu einige Gedanken im Vorspann zu unseren diesjährigen Zukunfts-Tagungen.


    1. Der Status Quo mit Hoffnungsschimmer


    Die langfristige Vernachlässigung einzelner medizinisch abgesicherter Erkenntnisse - um nur eine Disziplin herauszugreifen - führt über kurz oder lang zu krankhaften Ausfallerscheinungen. Die gute Nachricht gleich zum Start: diese können im Privat- und Berufsleben nach neuesten Erfahrungen meist erfreulicherweise oft auch zu einem späten Zeitpunkt zum Vorteil korrigiert werden. Typisches Beispiel der neueren neurologischen Forschungen: der Muskelaufbau (z.B. durch KGG, Kranken-Gymnastik an Geräten), der auch in höheren Altersklassen noch entwickelt werden kann und für die Versorgung des Gehirns mit lebenswichtigem Sauerstoff und positiven Botenstoffen von besonderer Bedeutung ist.


    2. Multimorbide Krankheitsbilder


    Problematisch ist die langfristige Summierung negativer Effekte - Beispiel mangelnde Bewegung - die dann zu "multimorbiden" Krankheitsbildern führt. Neben dem Individuum kann dies auch ein Unternehmen betreffen, das "von innen heraus austrocknet". Überhaupt ist die Versorgung mit Flüssigkeiten eine der Hauptursachen für die Fehlernährung im Alter. Unsere Experten für Bewegung und Ökotrophologie werden dazu bei den Zukunfts-Tagungen die Zusammenhänge darstellen.


    3. KINDER: Minderheit ohne Schutz, Ignoranz der Erfahrungen


    Relativ unberücksichtigt ist bisher die Bedeutung entsprechender "Erfahrungen" im Kindes- und Jugendalter. "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Für die Ernährung sowie das Gehirntraining (interdisziplinärer Ansatz!) sind die ersten Lebensjahre besonders prägend. Die Beispiele der falschen Ernährungs-Programmierung mit Fast Food und Nahrungsergänzungs-Stoffen sowie mangelnder Fürsorge im Kindesalter seien dazu angeführt. Die Hintergründe dazu liefert unser Forschungsprojekt im Beitrag 437/1. Ein Beispiel: "Fischölkapseln statt Fischstäbchen". Die Pharma- im Verbund mit der Marketing-Industrie hat die Kinder längst im Griff und leistet so ihren Beitrag, die Fehlernährung lebenslang zu konditionieren. Schon sind die ersten Initiativen hellhörig geworden: https://www.iss-was-dir-schmeckt.de Und auch die aktuelle Longevity-Welle wird mit abstrusen neuen Angeboten befördert: "Energietropfen", "Immunitätstropfen" oder "Langlebigkeitstropfen" an der Bar zur Auswahl. Etwa 100 bis 250 Euro pro Schuss. Der Trend aus den USA ist auch in deutschen Großstädten schon gelandet. Longevity-Expertin Nina Ruge weis über das "zu viel des Guten" schon zu berichten.**


    4. Erster Auszug aus den Ergebnissen von unserem Forschungs-Projekt


    Dazu nur einige wenige, jedoch sehr pragmatische Hinweise auf die Ansatzpunkte der vielseitigen Ergebnisse, die auch in unserem neuen Buch Band 11 nach den Zukunfts-Tagungen mit den jeweiligen Experten vertieft werden:


    4.1. Die Gefahren der einseitigen Ernährung. Longevity nicht mit der Pille, sondern im Einklang mit der normalen Funktionsweise des menschlichen Körpers, langfristig (eigen-) verantwortlich umgesetzt. 


    4.2. Die mangelnde Bewegung im Tagesablauf. Die Berücksichtigung positiver Tagesabläufe als Selbstverständlichkeit. 


    4.3. Das permanente Gehirn-Jogging ("Use it or loose it"). Der aktive Weg vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer (Vera F. Birkenbihl). Berücksichtigung medienfreier Zeiten.


    4.4. Die häufige Vernachlässigung von Selbstverständlichkeiten, oft bis zur vollständigen Ignoranz der Erkenntnisse des gesunden Menschenverstandes.


    4.5. Die Unterschätzung anerkannter Potentiale der Kunst, Kultur, Musik und Natur. Der weit gespannte interdisziplinäre Bogen ist Absicht und zeichnet unsere Intention aus.


    4.6. Die Bedeutung von Familienverbänden und Kooperationsbereitschaft mit gegenseitiger Verantwortung und neuen prägenden Eindrücken.


    4.7. Die Wege aus der zunehmenden Einsamkeit als zwischenzeitlich bestätigtes Krankheitsbild nicht nur im Alter, sondern bereits bei den Jugendlichen. Die Kooperation der Generationen als Lösungsvorschlag.


    4.8. Die Auswege aus dem Information-Overload. Beispiel: "Wer viel weiß, ahnt wenig". Die Vernachlässigung des "Deep-Lernings". Beiträge im Anhang beachten.


    4.9. Das Fehlen und Versagen von Vorbildern in der Familie, in der Ausbildung, bei der Entscheidung über den Berufsweg, bei den politischen Rahmenbedingungen.


    4.10. Die Vernachlässigung der Basisqualifikation Kreativität, die - jetzt wichtiger denn je - nicht entwickelt wird. Mein zweiter Vortrag bei der dritten Zukunfts-Tagung in diesem Jahr wird die spannenden Zusammenhänge von Longevity und Kreativität zum Inhalt haben.


    4.11. Die Tatsache, dass Lernen nicht gelernt wird. Die Bedeutung der Potentiale der analogen Informationsverarbeitung (ein Tagebuch schreiben, ein Orientierungs-Studium oder ein Studium Generale statt "Spezialisierte Spezial-Spezialisten" auf den Markt zu schmeißen).


    4.12. Die Akzeptanz der "Kleinen Sünden" für Belohnungseffekte. Die verantwortliche Rolle der Genussmittel. Und vieles andere mehr.


    4.13. Unser neuer Ansatz: Marketing als Klammer für Selbststeuerung und der verantwortungsvollen Einflussnahme, gerade auch mit sinnstiftenden Aktivitäten. "Marketing als Medizin?"


    4.14. Auch wie bei der Idee mit den Easy-Going-Beiträgen: "Marketingwissen für jedermann".


    4.15. Über den Tellerrand und aktuelle Trendbewegung hinausdenken. Da anfangen zu denken, wo KI aufhört.


    4.16. Aufbau von Resilienz gegen die Negativbotschaften und den schleichenden Alltagsfrust.


    4.17. Und besonders wichtig: Eben nicht das Ende des selbstbestimmten Konsumenten, wie dem alten Neuro-Marketing oft vorgeworfen wurde. Vielmehr ein gemeinsamer Appell an die Eigenverantwortung und Vorsicht vor der Diktatur bzw. der Fremdbestimmung, wie sie KI im Schilde führt?


    Vieles nicht neu, aber sträflich vernachlässigt. Im Ergebnis: Auch Auswege aus der allseits zunehmenden Frustrationsspirale mit Rückzug in die Introvertiertheit.


    Spannend, garantiert! Wenn Sie das Thema interessiert: HERZLICH WILLKOMMEN zu unseren diesjährigen Zukunfts-Tagungen und aktives Mitmachen an konkreten Vorschlägen, um aus der Negativspirale auszubrechen.


    Bewerbung zur Teilnahme laut Beitrag 452/1 zur Mitwirkung am Forschungs-Projekt mit kostenfreier Teilnahme beachten.


    Hinweise auf ausgewählte relevante Beiträge im Blog:


    Beitrag 437/1: Forschungs-Projekt zur Generation Beta


    Beitrag 452/1: Teilnahme am Forschungs-Projekt mit kostenfreier Teilnahmenmöglichkeit


    Beitrag 448/1: Wunderwaffe Gehirn


    Beitrag 453/1: Easy-Going-Beiträge


    Beitrag 464/1: Kunst und Kultur als Marketing-Projekt


    Beitrag  465/1: Longevity neu gedacht


    Beitrag 466/1: Unser neuer Marketing-Ansatz


    Beiträge 469/1 und 470/1: Kinder, Minderheit ohne Schutz


    Beiträge 449/1, 450/1 und 451/1 zum Verlust des Deep-Learnings


    Beitrag 467/1: Ausschreibung des Kreativ-Awards / Förderpreises des UNI MARKETING Instituts

    auf 


    https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles-/-news


    *  Buch Band 10 https://www.unimarketinggroup.de/buecher


    ** Ruge, Nina: AB MORGEN JÜNGER! WIE WIR LÄNGER LEBEN UND GESUND BLEIBEN. ISBN: 978-3-453-21881-9, 


    Ihre Botschaft: "Es ist nie zu früh und nie zu spät."



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  • Gastbeitrag 480/1 - Der POP PAPST – wie aus einem Musikjournalisten eine Marke wurde

    Der POP PAPST – wie aus einem Musikjournalisten eine Marke wurde




    Werner G. Lengenfelder


    Bereits als 18-jähriger Gymnasiast hatte ich jede Woche in der Aichacher Zeitung eine eigene Seite mit Jugend- und Musikthemen.

    Später habe ich bei der Zeitschrift Weltbild gearbeitet, dann bei Radio + Tele 1, Radio Kö und seit nunmehr vielen Jahrzehnten beim Mitteldeutschen Rundfunk.

    Mein Schwerpunkt waren immer Musikthemen, zum Beispiel Künstler-Interviews und Berichte über Konzert-Besuche.

    Zu meinem 40-jährigen Journalistenjubiläum habe ich begonnen, die Marke „Pop Papst“ zu entwickeln.

    Der Name war nicht besetzt, die Domains frei, ich hab‘ losgelegt.

    2020 erschien mein Buch „Mein Leben als Pop-Papst“.

    Zahlreiche Medien haben darüber berichtet (Print, TV, Radio, Social Media).


    Wie aber wurde ich von einem einfachen Musikjournalisten zu einer in der Branche bekannten und gefragten Persönlichkeit?


    Hier acht Punkte, die mich von Mitbewerbern unterscheiden:


    1. Ich biete mehr.

    Ich komme aus dem Printbereich, kann also schreiben. Ich spreche radiotauglich. Ich beherrsche die Technik, kann Audios schneiden und produzieren, von 45-sekündigen Umfragen bis zu 45-minütigen Spezial-Sendungen. Ich liefere professionelle Konzert-Fotos. Und ich bediene diverse Social Media-Formate.


    2. Ich bin Netzwerker.

    Jahrzehntelange Kontakte zu Künstler-Managern, Konzert-Veranstaltern, Bühnenbauern, Security-Firmen, Licht-, Ton- und Video-Dienstleistern, Hallenbetreibern, Musik-Promotern oder Plattenfirmen sind für mich selbstverständlich.

    Für mich sind die Menschen in der Branche wie eine große Familie. Wir alle dienen zwei Personengruppen: Den Künstlern und dem Publikum.


    3. Ich bin neugierig.

    Als Journalist genieße ich den Vorteil, mir viele Dinge anschauen zu können, ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. Oft kostenlos. Alles Recherche. Und am Ende fließt dann doch vieles wieder zusammen. Keine Erfahrung, kein Eindruck ist vergebens. Irgendwann wird er nützlich.


    4. Ich arbeite nicht.

    Ich habe das große Privileg, mit dem, was mir Spaß macht, gutes Geld zu verdienen. Das setzt voraus, nicht an „9 to 5“ oder freien Wochenenden zu hängen. Ich mag das! Das ist kein Modell für jeden, für mich passt es perfekt.


    5. Ich bin Unter-Halter.

    Politischer Journalismus wäre nicht mein Ding. Ich habe großen Respekt vor Kollegen, die beispielsweise bei den Sommer-Interviews sowohl AfD-Politiker als auch Grüne oder SPDler interviewen müssen und können. Mein Metier ist die Unterhaltung, vor allem Pop und Rock im Mainstream-Segment. Gelegentlich berichte ich auch über Schlager oder Jazz. Wichtig ist mir dabei, dass in dem Wort „Unterhaltung“ auch der Begriff „Haltung“ steckt. Für mich ist das kein Gegensatz!


    6. Ich lebe bewusst.

    Zehn Jahre lange durfte ich die Internationale Gesundheitsmesse Intersana auf dem Augsburger Messegelände moderieren und viele Ärzte, Wissenschaftler und Mitarbeiter im Gesundheitswesen interviewen. Bei allen Gesprächen haben sich drei Dinge herauskristallisiert, die für ein glückliches, gesundes und erfülltes Leben von Bedeutung sind: Bewegung, Ernährung und positives Denken. 


    7. Ich pflege Freundschaften. 

    Es ist wichtig, Kontakte außerhalb des beruflichen Umfelds zu haben. Das bringt neue Sichtweisen und immer mal wieder auch Erdung. 


    8. I LOVE MY LIFE.

    Sehr ausführlich habe ich all diese Punkte in meinem Buch „Mein Leben als Pop-Papst“ auf über 300 Seiten mit vielen Beispielen geschildert.

    Wenn ich auf Facebook etwas schreibe, beende ich das Posting häufig mit I LOVE MY LIFE.


    Wie ich mein Buch im Selbstverlag veröffentlicht habe, erfahren Sie beim kostenfreien Kick-Off-Workshop am 07.11.2025, 18:00 bis 20:00 Uhr im Cafe CARDAMOCCA in Augsburg am Kitzenmarkt 14.


    Oder 2026 bei den Zukunfts-Tagungen.


    Werner G. Lengenfelder, Der Pop-Papst, Musikjournalist, Fotograf, Berater, Moderator, Veranstaltungsleiter (IHK). https://poppapst.de/ 



    Bild: Werner G Lengenfelder_Der Pop-Papst_Rechte Bernd Müller QUADRAT


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  • Gastbeitrag 479/1 - Bewerbung um den Förderpreis des Uni Marketing Instituts - Synergien nutzen - Augsburg als Showroom für änny

    Bewerbung um den Förderpreis des Uni Marketing Instituts


    Synergien nutzen - Augsburg als Showroom für änny




    Alina Gaidies


    Hallo, ich bin Alina, die Erfinderin und Gründerin von änny.

    Was änny überhaupt ist?  Es ist ein lebenslang mitwachsendes LernSpielMöbel-Bausystem aus Holz und Stoff, mit welchem Kleinkinder erste motorische Fähigkeiten lernen können (z.B. Stecken, Klettern, Balancieren...). Kinder ab 3 Jahren können eigenständig sämtliche Dinge bauen (z.B. Spielküche, Werkbank, Rutsche, Piratenschiff, Tisch, Stuhl...). Gleichzeitig können aber auch Erwachsene einfach Möbel bauen und nutzen (z.B. Regal, Sideboard, Hocker, Nachttisch…).


    Somit sind wir perfekt für Familien zuhause geeignet, um ein Leben lang mitzuwachsen. Wir passen aber auch super in Kitas, indem wir die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder gleichzeitig abdecken. Und in Cafés passt sich das Produkt platzsparend an die verschiedene Kundschaft an.


    ännyGmbH - Designerin als Geschäftsführung


    Als Designerin liegt mein Fokus auf nutzerzentrierter Problemlösung. Ich habe mein Unternehmen nicht ausgehend von Marktanalysen aufgebaut, sondern aus dem echten Bedürfnis heraus, ein Produkt für den Alltag mit Kindern zu entwickeln.


    Statt auf kurzfristige Gewinne zu setzen, bauen wir mit änny auf langfristige Relevanz: ein multifunktionales System, das echte Probleme löst – statt lediglich Trends zu bedienen.


    Und eine Business-Strategie, die stetiges und langfristiges Wachstum erzielt, anstelle von sonst typischen schnelllebigen, gewinnmaximierenden Ansätzen.


    ännyOne - Zielgruppen verstehen & verknüpfen


    Über vier Jahre hinweg sammelte ich durch Interviews, Tests und Feedback von Familien wertvolle Erkenntnisse. Dabei stellte sich heraus: änny kann weit mehr als nur ein Spielmöbel sein.


    Viele Eltern äußerten das Bedürfnis nach familienfreundlichen Orten in der Stadt – Orten, an denen Kinder willkommen sind und Eltern entspannen können. Dies brachte mich auf eine neue Idee: Verbindung statt Trennung von Zielgruppen.


    Denn Cafés suchen beispielsweise häufig nach mehr Kundschaft zu Zeiten, in denen andere Menschen arbeiten – genau dann haben Eltern mit kleinen Kindern Zeit. Gleichzeitig braucht änny reale Orte, an denen das Produkt erlebt und getestet werden kann. Die Lösung: Kooperation mit Cafés als Showrooms. Eine klassische Win-Win-Win-Situation:


    – Cafés erhalten mehr Tageskundschaft


    – Familien erleben kinderfreundliche Orte


    – änny gewinnt Sichtbarkeit und Vertrauen


    ännyThing - Eine Universallösung als connector verschiedener Interessensgruppen


    Im Marketing wird oft geraten, sich auf eine klar definierte Zielgruppe zu konzentrieren. änny geht bewusst einen anderen Weg.


    änny ist universell gedacht – optisch, inhaltlich und funktional für alle Altersgruppen geeignet (0–99 Jahre). Nur dies ermöglicht uns das weite Denken über verschiedene Zielgruppen hinaus.


    ännyWhere - wir sind vor Ort


    Seit der ersten Stunde ist änny im Dauertestbetrieb: Das System wandert von Familien zu Kitas, über Ergotherapie Praxen, Schulen und Messen bis hin zu Arztpraxen und Läden. Wir testen kontinuierlich, verbessern iterativ und verbreiten die Idee ganz ohne hohe Marketingkosten.


    So wird jedes Setting zum Mini-Showroom, in dem wir lernen, begeistern und Vertrauen aufbauen – direkt im Alltag der Nutzer:innen.


    Augsburg als Pilotstadt


    Warum starten wir in Augsburg? Weil diese Stadt als anspruchsvoll gilt. Wer hier überzeugt, kann es überall schaffen. Unser Ziel: In einer Stadt sichtbar, erlebbar und verankert sein. Nach der Pilotphase in Augsburg rollen wir das Konzept Schritt für Schritt auf weitere Städte aus, um immer vor Ort zu sein und eine erfrischende Abwechslung zur dauerhaft verfügbaren Online-Präsenz zu bieten.


    Herausforderungen 


    Leider gibt es bei dem Ansatz sehr viele Herausforderungen. Einen Prototypen fertigen zu lassen, wäre zu teuer gewesen, weshalb ich ihn in meinem Keller selber geschreinert, genäht und 3D-gedruckt habe. Gleichzeitig muss das Produkt vor der Nutzung komplett auf Kindersicherheit geprüft werden, wodurch wir extrem hohe Kosten haben, bevor wir überhaupt in den Markt steigen können.


    Together, ännyThing is possible! - Gemeinschaft als Kern


    änny lebt von Kooperation. Unser Konzept funktioniert, weil wir Synergien aktiv gestalten: Partner erhalten ein innovatives Produkt und mehr Sichtbarkeit – wir gewinnen reale Testorte und Vertrauen. So stemmen wir ein Projekt, das normalerweise bis zu einer Million kosten würde, mit gemeinschaftlicher Kraft – ganz ohne kurzfristigen Verkaufsdruck.


    Meine Bewerbung zum Förderpreis


    Nun suche ich weitere Unterstützung, um das Produkt nach vier Jahren endlich auf den Markt zu bringen, also bewerbe ich mich auf den Förderpreis, um weitere Verbündete ins Boot zu holen und neue Synergien zu schaffen.



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  • Gastbeitrag 478/1 - Unternehmenskultur in Zeiten von KI

    Unternehmenskultur in Zeiten von KI 



    Nils Söder 


    In Zeiten von rasanter technologischer Entwicklung und disruptiver KI-Transformation rücken klassische Strategien zunehmend in den Hintergrund – und etwas viel Grundlegenderes tritt in den Vordergrund: die Unternehmenskultur.


    Peter Druckers berühmtes Zitat „Culture eats strategy for breakfast“ ist heute aktueller denn je. Denn: Was nützen die besten Strategien, wenn sie nicht in einem Umfeld gelebt werden können, das Innovation, Vertrauen und Lernbereitschaft fördert?


    In meinem Vortrag am 26.09.2025 beleuchte ich, warum eine gesunde, resiliente Unternehmenskultur gerade im KI-Zeitalter zur entscheidenden Erfolgsbedingung wird – und wie Unternehmen diesen kulturellen Wandel bewusst gestalten können.


    Dazu stelle ich ein praxisnahes 8-Schritte-Modell vor, das zeigt, wie man Kultur greifbar macht und gezielt stärkt:

    1. Kultur sichtbar machen – Wo stehen wir wirklich?

    2. Vision & Werte konkretisieren – Ausrichtung schaffen, die Technologie & Mensch verbindet

    3. Führung als Vorbild etablieren – Kultur beginnt an der Spitze

    4. Psychologische Sicherheit fördern – Innovationskultur braucht Fehlerfreundlichkeit

    5. Diversität & Inklusion leben – Für mehr Perspektiven und weniger Bias in der KI-Welt

    6. Lernkultur verankern – Neugier und Weiterentwicklung zum Standard machen

    7. Rituale & Symbole nutzen – Kultur durch erlebbare Praxis formen

    8. Kultur messbar machen & iterieren – Denn nur was gemessen wird, kann sich entwickeln


    Ob Start-up, Mittelstand oder Konzern – der Erfolg von morgen hängt nicht nur von Technologie, sondern von den Menschen und der Kultur ab, in der diese Technologie angewendet wird.


    Ich lade Sie ein, sich gemeinsam mit mir auf diese Reise zu begeben und neue Impulse für Ihre Organisation mitzunehmen.



    Kurz-Vita des Autors: 


    Nils Söder // Wirtschaftsingenieur und KI-Enthusiast


    Nils Söder studiert derzeit Wirtschaftsingenieurwesen in Deutschland und arbeitet seit März 2024 als Werkstudent bei einer IT-Firma in Augsburg, wo sein Schwerpunkt auf Künstlicher Intelligenz liegt. Sein Ziel ist es, den Mittelstand in der Region fit für KI zu machen und so langfristig einen nachhaltigen, positiven Beitrag zu leisten. Darüber hinaus engagiert er sich bei Enactus für studentisches Unternehmertum und pflegt ein aktives Netzwerk.


    Seit über 12 Jahren ist er leidenschaftlicher Saxophonist und begeisterter Naturfreund, der Wandern und Mountainbiken liebt. Sein Lebensziel ist es, mit seinem Handeln Menschen zu unterstützen und Europa langfristig zu einem starken, relevanten Player zu entwickeln.


    Zudem ist er in der Organisation der Zukunfts-Tagungen aktiv und verantwortlich für die digital gestützte Protokollführung der Experten- und Gästediskussionen.



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  • Beitrag 477/1 - Porsche for Kids ... und Erwachsene ebenso - Für unsere Easy-Going-Beiträge

    Porsche for Kids ... und Erwachsene ebenso


    Für unsere Easy-Going-Beiträge



    Dr. Bernd W. Dornach


    Unsere Easy-Going-Beiträge (siehe Erklärung im Beitrag 453/1) wurden entwickelt, um komplexe Sachverhalte im Leben und in der Wirtschaft auf einfache Art und Weise darzustellen und damit auch den Zugang für die Sensibilisierung einer besseren Kommunikation zwischen der Welt der Erwachsenen und der Kinder verbessern zu können. Vielleicht sogar zur Wirtschaftskunde in den Schulen. Etwas ungewöhnlich im Denkansatz, aber gerade deswegen. 


    Dazu hier ein Beispiel aus der Welt der Automobile, zu der wir in Deutschland ja bekanntlich seit Beginn des Wirtschaftswunders in den 1950 er Jahren und dem Export-Schlager des VW Käfers ein besonderes Verhältnis haben. Die Erfolgsstory des Beetle in Amerika wäre dazu einen eigenen Beitrag mit spannendem Bezug zur Gegenwart wert. Ich frage dazu einmal bei Peter Hurle aus Donauwörth als bekennenden Käfer-Fan und Pädagogen gleichermaßen nach.


    Hier wieder einmal ein Versuch anhand des Lebenstraums einer nicht seltenen Klasse von Porsche-Fans. Deren Motivation für den späteren Weg des Geldverdienens, wird nicht selten dadurch unterstützt, einmal einen 911er zu fahren. Dass Porsche dies auch aktiv begleitet, macht deren Unternehmenskultur (hier schwingt das Erfolgsrezept unserer diesjährigen Zukunfts-Tagungen wieder mit!) ein Stück wertvoller. 


    Dazu dieser Beitrag, der noch dazu das Gestern auf besondere Weise mit dem Heute verbindet. Auch dies wäre einige Schulstunden für die Generation Beta wert.


    Zunächst der Hinweis auf einen Bericht der offiziellen Webseite https://www.porsche4kids.de/ aus dem die nächsten Texte entnommen sind:


    Die Firma Porsche gibt es 2021 schon seit 90 Jahren. Ferdinand Porsche hat sie 1931 gegründet. Sein Sohn Ferry übernahm die Firma und brachte 1948 den ersten Porsche-Sportwagen auf den Markt. Vom ihm stammt ein sehr bekanntes Zitat:

     

    "Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir zu bauen."


    So begann die Geschichte von Porsche, denn Ferry hat sich seinen Traum mit dem Modell 356 wirklich erfüllt! Heute wird diese Idee von mehr als 35.000 Mitarbeitern weitergeführt. Porsche hat es sich zum Ziel gemacht, die erfolgreichste Marke für exklusive und sportliche Mobilität zu sein.


    Von 1948 bis heute ist ziemlich viel passiert: Porsche baut seit 2019 den Taycan, den ersten vollelektrischen Sportwagen der Firma. Das bedeutet, er benötigt Strom statt Benzin um zu fahren. In den nächsten Jahren sollen immer mehr Fahrzeuge mit Elektroantrieb produziert werden. Das ist super für die Umwelt!

    Und jetzt die Force-Fit-Phase, zur 


    Fortschreibung auf die Neuzeit:


    Ausblick auf die Neuzeit: Mit diesem großen Zeitsprung geht gerade auch ein Problem einher, das symptomatisch für unsere Zeit und auch hausgemacht ist: Der wichtigste Image- und Renditetreiber für den VW-Konzern schwächelt zusammen mit dem weiteren Aushängeschild Audi. Und diese Geschichte, von der uns auch Mohammad Taleb aus unserem Team nach einer Studienreise nach China schon berichtet hat, geht so: 


    Porsches Hoffnungsträger Taycan diente in China offenbar als Vorbild für eine wesentlich günstigere Konkurrenz-Kopie. Der ursprüngliche Massenhersteller von Mobiltelefonen baut seit kurzem auch Autos. Dessen Top-Modell SU7 ähnelt auffallend dem Porsche Taycan. Allerdings kostet die Basisversion des China-Plagiats nur knapp 30.000 Euro und damit nicht einmal ein Drittel des Porsches. Nach einer zeitgleichen Meldung der Augsburger Allgemeinen in einem Bericht mit Aussagen des Automobilexperten Ferdinand Dudenhöffer liegen bereits 20.000 Vorbestellungen für den Klon vor.

    Und noch ein anderer Sachverhalt sollte berücksichtigt werden:


    Neben Problemen mit der Software im VW-Konzern, die den Verkaufsstart wichtiger Modelle belasteten, geht es auch um letztlich noch höhere Kosten strategischer Entscheidungen. So muss Porsche noch länger Verbrennungsmodelle im Konzern anbieten und damit auch entwickeln, als in der Vergangenheit geplant war.


    Ein Bericht im Focus weist noch auf eine andere Konzernproblematik hin, mit der die Strategien belastet werden: Unglückliche Personalentscheidungen, die die Unternehmenskultur wie so oft bei den großen Playern in unser Wirtschaft erschweren. Hoffnung naht: 


    Einer der jüngsten in der Führungsetage, Geoffrey Bouquot, hat ein Blatt Papier auf seine Stuhllehne geklebt: AUDI`s Customer´s Chair (no tech for tech). Weiter im Focus-Bericht zu seiner Ansage: Kommt mir nicht mit Spielereien! Sein Plan: "Whatever we do, we do it with the richtige Liebe", sagt der Physiker.


    Und abschließend dort:


    "Das L-Wort hat man nun lange nicht mehr gehört in Ingolstadt. Schaden kann´s nix. Emotionen sind beim Auto-Thema immer noch wichtig."


    Die Initiative der Easy-Going-Beiträge werden wir auch bei den geplanten Diskussionen zu den Experten-Vorträgen aufgreifen. Ich selbst werde die diesjährigen Zukunftstage mit einem Wort von Ferry Porsche eröffnen:


    "If everything seems under control you´r just not going fast enough."


    Quellen:


    Schmidtutz, Thomas und Steinkirchner Peter: Aufholjagd, sofort. Audi und Porsche haben traditionelle Milliardengewinne für den Mutterkonzern VW eingefahren. Jetzt kommt es knüppeldick: Zölle in Amerika, neue Rivalen in China - und ein neuer Vorstand soll es richten, in: Focus 32/2025


    Küpper, Stefan: Auto-Experte Dudenhöffer: In Amerika gebaute Autos werden ohne Zölle nach Deutschland verschifft. in: Augsburger Allgemeine Online vom 02.08.2025


    Beispielhafte korrespondierende Beiträge zum Marketing-Phänomen Porsche bei uns im Blog: 323/1, 317/1, 261/1, 168/1, 078/1, 077/1.


    Bisherige Easy Going Beiträge im Blog: 453/1 (Idee), 454/1 (Tulpen-Magnolie), 447/1 (Nonnen-Gehirne) und hier jetzt neu 477/1 (Porsche for Kids). Viel Spaß damit.

      



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  • Beitrag 476/1 - Forschungsprojekt zur Generation Beta - Wie wollen wir unsere Wirtschaft und Gesellschaft übergeben? - Die quantitative Verortung, Teil 2

    Forschungsprojekt zur Generation Beta


    Wie wollen wir unsere Wirtschaft und Gesellschaft übergeben?


    Die quantitative Verortung, Teil 2




    Dr. Bernd W. Dornach


    "Die Zukunft stellt unsere Gesellschaft vor enorme Herausforderungen. Sie zu bewältigen, wird die Aufgabe derer sein, die heute im Kindes- und Jugendalter sind."*


    Das grundlegende Buch zur Status Quo Analyse der Ausgangssituation für unser Forschungs-Projekt vergleicht dazu die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Boomer mit denen der jetzt nachfolgenden Generationen:


    Klare Antwort: "Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wachsen in eine Gesellschaft hinein, in der vieles nicht mehr funktioniert und in der die Befürchtung wächst, dass alles noch schlimmer kommen könnte."


    Diese Zukunftsängste schaffen grundlegend andere soziale Wahrnehmungen, als diese bei der Gründergeneration im Sinne von "Nichts ist unmöglich" (TOYOTA) galten. Das Schlimmste gleich vorweg: Statt wertvoller Erfahrungen, die anerkanntermaßen zum besten Lehrmeister zählen, wird die Wunderdroge KI euphorisiert und wichtige Veränderungsprozesse gegen die Bedeutung beim privaten wie wirtschaftlichen Erfolg fremden unkalkulierbaren Mächten überlassen. Gegen jede Akzeptanz des "gesunden Menschenverstandes." Dabei scheint man zu ignorieren, dass man persönlichen Erfolg eben schlecht "programmieren" kann. Unser Buch Band 10 mit der Herausstellung der Bedeutung der eigenen Potenziale zum letztjährigen Zukunftstag weist dazu bereits die Wege. (https://www.unimarketinggroup.de/buecher)


    Der Start unserer Forschungs-Projekte dazu seit Beginn der Corona Krise mit dem ersten Beitrag in unserem Blog als Grundlage des späteren Buches war symptomatisch, worauf auch das unten zitierte Autorenteam deutlich hinweist: Schulausfall, Lockdowns, radikale Kontaktbeschränkungen. "Ein über zwei Jahre andauernder Ausnahmezustand, in dem Kinder und Jugendliche unverhältnismäßig stark in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt wurden. Im Jahr 2022 wurde die Corona Krise nahtlos vom Krieg in der Ukraine abgelöst. Dieser hat nicht nur Kriegsängste geweckt, sondern auch eine existentielle Energiekrise, die höchste Inflationsrate sowie die höchste Zuwanderungsrate in der bundesdeutschen Geschichte ausgelöst ... Gleichzeitig wuchs diese übersehene Generation im Bewusstsein auf, dass der Klimawandel ihre Lebenschancen in Zukunft stark einschränken wird ... Genau genommen ist für sie der Ausnahmezustand der Normalzustand." Kein Wunder, dass die Autoren daraus ableiten, dass das Vertrauen dieser Generation in Institutionen, Politik und Regierung sowie in Medien schwach ausgeprägt ist. Zu letztgenanntem Sachverhalt der Medien müsste man die Fehlentwicklungen bei selbst gezüchteten Influencern, Social-Media und KI-Fakes mit einbeziehen.


    Fazit: "Die Älteren sollten sich eingestehen, dass sie die Gesellschaft und ihre natürlichen Lebensgrundlagen in keinem guten Zustand an die nächsten Generationen übergeben werden."


    Ein Credo für die diesjährigen Zukunftstagungen lässt sich hier herauslesen: Wenn Wirtschaft und Gesellschaft so elementar versagen, wächst der Wert der Familie als zuverlässiger Rückzugsort. 


    Die Autoren geben uns sogar drei Zieldimensionen an die Hand, um die es geht: 


    "Kompetenzen stärken, das Wohlbefinden fördern und die aktuellen und zukünftigen Interessen von Kindern berücksichtigen."

    Wir erlauben uns, aus der Zusammenfassung in dieser Pflichtlektüre ein Schlusswort in den letzten Zeilen auch bei unserer dritten Zukunfts-Tagung am 24.10.2025 zu entnehmen:


    "Der gesellschaftliche Zusammenhalt, der so oft als brüchig beschrieben wird, hängt zuerst und zuletzt vom Generationenzusammenhalt ab. Kinder sind der letzte Sinn und die einzige Zukunft der Gesellschaft. Beides, Sinn und Zukunft, sollte in jeder noch so schweren Krise im Zentrum stehen."


    *El-Mafaalani, Aladin; Kurtenbach, Sebastian; Strohmeier, Kaus Peter: KINDER MINDERHEIT OHNE SCHUTZ. Aufwachsen in der alternden Gesellschaft. 5. Auflage 2025. ISBN: 978-3-462-00752-7. Das Buch ist als SPIEGEL Bestseller in guten Buchhandlungen in der aktuellen Bestandslistung.


    Besonderer Hinweis auf den korrespondierenden Beitrag 233/1 in unserem Blog:

    Gute Gründe für Geiger. Einblicke in eine starke Marke. "Nach dem Generationswechsel ist vor dem Generationswechsel"

    Interview am 11.03.2022 von Bernd Dornach mit Pius Geiger. Letzter Satz dazu als Empfehlung mit dem Credo seines Großvaters und Vaters:


    "Behaltet den Frieden" und "hebed zämed"!


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  • Beitrag 475/1 - Forschungsprojekt zur Generation Beta - Die Schieflagen in der alternden Gesellschaft - Die quantitative Verortung, Teil 1

    Forschungsprojekt zur Generation Beta


    Die Schieflagen in der alternden Gesellschaft


    Die quantitative Verortung, Teil 1





    Dr. Bernd W. Dornach


    Wie im Vorlaufbeitrag 474/1 schon angedeutet, ist das Buch von El-Mafaalani / Kurtenbach / Strohmeier in Bezug auf Kinder als Minderheit ohne Schutz in der alternden Gesellschaft * ein Wachrüttler der Extraklasse. Während sich unser Experten-Team beim qualitativen Forschungs-Projekt zur Generation Beta (Beitrag 437/1 im Blog) mit den diesjährigen Zukunfts-Tagungen bereits auf konkrete Vorschläge zur Umsetzung konzentriert, liefern die Autoren mit ihrem Buch die quantitativen Fakten, die ernüchternd sind.


    Die Aktualität dieses Themas ist kaum zu übersehen. Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche kämpft auf "verlorenem Posten" wobei sie täglich neue Vorschläge zur überfälligen Umsetzung der Rentenreform präsentiert. **  Boomer-Soli und Arbeitszeitverlängerung der Beamten wegen höherer Lebenserwartung sind die großen Aufreger. Von Förderung der Kinder auf dem Weg ins Berufsleben, um dort ihren Beitrag zur Aufrechterhaltung des Generationsvertrages zu leisten, ist aktuell nirgends die Rede. 


    Symptomatisch übrigens auch die häufigen kontroversen Diskussionen um die vielgescholtene Generation Z, die sich zwischenzeitlich, nicht selten durch innere Kündigung bei dem Staat ihres Heimatlandes, einen  eigenen Reim auf die Situation macht. Die Nachfolgegeneration Alpha findet kaum Beachtung. Die seit 01.01.2025 anstehende Alterskohorte der Generation Beta, die gerade in den Windeln liegt, scheint völlig ignoriert zu werden.


    Einige Zeilen aus dem zitierten Buch:


    "Kinder sind eine Minderheit in Deutschland. Seit vielen Jahren gehen jährlich mehr Menschen in Rente als eingeschult werden. Diese Tendenz wird sich weiter verschärfen. Im Jahr 2024 feierten mehr als doppelt so viele Menschen ihren 60. Geburtstag, wie Kinder geboren wurden. Etwa 5 Jahre später werden die einen ins Rentenalter übergehen, bei den anderen beginnt die Schulpflicht." Die Autoren sprechen von einer "fragilen demographischen Phase, die Jahrzehnte dauern wird." Des Weiteren ergibt sich daraus der zentrale Vorwurf, "weil keine angemessenen Strukturanpassungen mit der demografischen Entwicklung einhergegangen sind." Schlimmer noch: Die Situation ist so weit fortgeschritten, "dass kaum noch Spielraum für vorausschauende Anpassungen vorhanden ist."


    Die bitteren Realitäten: Hunderttausende Kita-Plätze fehlen, durch fehlende Schulplätze kann seit Jahren die Schulpflicht nicht mehr eingehalten werden. Das Schulsystem selbst befindet sich zu großen Teilen "im freien Fall", alle relevanten Bildungsstudien (IQB, IGLU, PISA) "zeigen eine negative und zum Teil desolate Entwicklung der Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen." Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss steigt. Und das Schlimmste: das grundlegende Problembewusstsein in Politik und Gesellschaft fehlt. Dabei geht es den Autoren zufolge darum, "die wenigen Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu fördern." Genau dies ist der Ansatzpunkt unseres interdisziplinären, ganzheitlich gedachten Forschungsprojektes.


    Hinzu kommt, dass steigende Ausgaben für die Altersvorsorge und höhere Lebenserwartung bei gleichzeitiger Zunahme altersbedingter Zivilisationskrankheiten die Budgets bindet und damit für die Minderheit der Kinder zur Förderung fehlen. Das heißt letztlich, dass der Staat immer weniger in der Lage ist, seinen Verpflichtungen für die Kinder nachzukommen und dementsprechend privatwirtschaftliche Initiativen gefragter denn je sind. 


    Dabei ist auch der Vorwurf nicht von der Hand zu weisen, dass wir ein System der Krankenversorgung aufgebläht haben und kein System der Gesundheitsfürsorge. Der wichtigere zweite Aspekt wird also umso mehr noch den Privatinitiativen überlassen.


    Deutlicher kann man die Marktnische, die sich dabei auftut, kaum erklären.


    *El-Mafaalani, Aladin; Kurtenbach, Sebastian; Strohmeier, Kaus Peter: KINDER MINDERHEIT OHNE SCHUTZ. Aufwachsen in der alternden Gesellschaft. 5. Auflage 2025. ISBN: 978-3-462-00752-7. Das Buch ist als SPIEGEL Bestseller in guten Buchhandlungen in der aktuellen Bestandslistung.


    ** Nette Schlussfolgerung gerade: Kerler, Michael: Studie fordert: Beamte sollen fünfeinhalb Jahre länger arbeiten, in: Morning Briefing "SECHS UM 6", Augsburger Allgemeine vom 11.08.2025


    Steigt die durchschnittliche Lebenserwartung, während immer mehr Menschen in den Ruhestand gehen, ist eine Rente mit 67 nicht mehr realistisch. An die Diskussion knüpft jetzt ein Forschungsinstitut mit einer provokanten Forderung an: Berücksichtigt man die Lebenserwartung der Berufsgruppen, müssten Beamte fünfeinhalb Jahre länger arbeiten als Arbeiter. Zu dieser Schlussfolgerung kommt das niedersächsische Pestel-Institut. Das bisherige System von Renten und Pensionen sei ungerecht, sagt Institutsleiter Matthias Günther: „So würden Beamte durch ihre überdurchschnittlich lange Lebenserwartung für einen deutlich längeren Zeitraum Pensionen beziehen als Arbeitnehmer Rente“, teilte das Institut mit. „Diese Aspekte werde in der bisherigen Rentendiskussion kaum oder gar nicht berücksichtigt.“ Ein 65-jähriger Arbeiter hat den Daten des Instituts zufolge im Schnitt noch eine weitere Lebenserwartung von etwas mehr als 15 Jahren. Selbstständige und Angestellte kommen auf fast 20 Jahre, Beamte auf merklich über 20 Jahre. „Männliche Beamte werden im Durchschnitt 5,6 Jahre älter als Arbeiter“, heißt es in der Studie des vom früheren niedersächsischen CDU-Wissenschaftsminister Eduard Pestel gegründeten Instituts, das aber auch schon für Gewerkschaften tätig war. Bei den Frauen ist in allen Berufsgruppen die Lebenserwartung höher, die Effekte sind aber dieselben: „Beamtinnen erreichen rund drei Jahre mehr als Arbeiterinnen.“ 



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  • Beitrag 474/1 - Forschungsprojekt zur Generation Beta - Es ist bereits fünf nach zwölf

    Forschungsprojekt zur Generation Beta


    Es ist bereits fünf nach zwölf


    Thematische Einleitung zur Zukunfts-Tagung am 26.09.2025, 10:00 Uhr




    Dr. Bernd W. Dornach


    Aus zeitlichen und dramaturgischen Gründen bleibt mir bei Eröffnung der diesjährigen Zukunfts-Tagungen nur wenig Zeit. Das Pecha Kucha Format gilt auch für mich: 20 Minuten Vortrag. 20 Minuten Diskussion. Wir konzentrieren uns dabei auf die wichtigsten Vorschläge, um diese dann ausführlich mit unseren ausgewählten Gästen zu diskutieren. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo wir die Ergebnisse bereits zur Veranstaltung in unserem Buch Band 10 (https://www.unimarketinggroup.de/buecher) eingespielt haben, erscheint heuer die Dokumentation mit den Inhalten der Zukunfts-Tagungen 2025 kostenpflichtig erst im Anschluss. Aufgrund der Bedeutung dieser Lösungsvorschläge für den Erhalt unserer Wirtschaft und Gesellschaft rufen wir das Thema zum Langfristprojekt aus. Die Fülle jahrzehntelanger Fehlentwicklungen lässt sich nicht mehr von heute auf morgen korrigieren.  Auch die vielfachen bis dato eingegangenen Interessenbekundungen und Vorschläge veranlassen uns zu diesem Schritt.


    Diesen etwas ausführlichere Beitragsserie zum Status Quo beginne ich mit dem Buchtipp des Chefredakteurs Dennis Ballwieser in der Apotheken-Umschau Heft 87/25:


    Es ist das wichtigste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe


    "Kinder - Minderheit ohne Schutz" * arbeitet ohne Rücksicht auf alles, was wir in Deutschland als Gesellschaft falsch machen für die Zukunft unserer Kinder, Familien und damit der gesamten Gesellschaft. Obwohl es ein Sachbuch ist und nicht ganz ohne Fachsprache auskommt, ist es verständlich geschrieben. Lesen sollten es vor allem diejenigen, die im Gegensatz zu Kindern wählen dürfen und im Gegensatz zu Eltern mit Kindern in der Mehrheit sind: die Älteren. Und dann ist es an uns, darüber zu reden, was aus der Analyse folgt."


    Genau dieser Herausforderung stellen wir uns mit unserem Team.


    Die einzelnen Themen mit den Experten finden Sie in Kürze bei uns im Netz und im Blog.


    Falls Sie sich den Status Quo nicht selbst mit dem Buch erarbeiten wollen (Deep Reading), beobachten Sie meine nachfolgenden Blog-Beiträge.


    Einige wenige handverlesene Gäste, die uns mit echtem Interesse an dem Thema und für ihre individuelle Umsetzung begleiten wollen, sind nach Bewerbung kostenfrei zur Teilnahme eingeladen. Die Anzahl ist auf jeweils maximal 25 Gäste für jede der drei Veranstaltungen beschränkt.


    Interessenbekundungen in der ersten Stufe bitte formlos an: service@uni-marketing.de


    *El-Mafaalani, Aladin; Kurtenbach, Sebastian; Strohmeier, Kaus Peter: KINDER MINDERHEIT OHNE SCHUTZ. Aufwachen in der alternden Gesellschaft. 5. Auflage 2025. ISBN: 978-3-462-00752-7. Das Buch ist als SPIEGEL Bestseller in guten Buchhandlungen in der aktuellen Bestandslistung.



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  • Gastbeitrag 473/1 - Newsletter von Gabriele Fischer Chefredaktion brandeins - >> Offenbar ist es nicht der Normalfall, dass wir erholt zurückkehren <<

    Newsletter von Gabriele Fischer Chefredaktion brandeins


    >> Offenbar ist es nicht der Normalfall, dass wir erholt zurückkehren <<



    Lieber Herr Dornach,  


    vermutlich haben Sie es noch vor sich, dann können Sie sich entspannt darauf vorbereiten. Auf die beiden Fragen, die einen nach jedem Urlaub ereilen: Wie war’s? Und: Hast du dich erholt? 

     

    Auf die erste Frage empfiehlt sich eine knappe Antwort. Auf die zweite: am besten keine. Denn ob und wie sehr man sich erholt, zeigt sich bestenfalls nach den ersten Wochen, und eher nicht in den ersten Tagen, in denen alles, was in den Wochen davor liegen geblieben ist, über einen hereinbricht. 


    Interessanter ist die hinter der Frage verborgene Anforderung: Wer seine Arbeit für ein paar Wochen hinter sich gelassen hat, soll diese Zeit nicht vergeuden oder zumindest erholt zurückkommen. Aber wie soll das gehen?


    Das Internet ist voll mit guten Tipps. Quasi die Gassenhauer: „Entspannungsübungen, eine bewusste Auszeit vom Alltag, das Wahrnehmen der Umgebung und das Genießen von kleinen Momenten“. Konkreter: „Achtsamkeit praktizieren, Freizeit genießen, Schlaf nachholen.“ Dazu gibt es ganze Bibliotheken mit Ratschlägen für die Zeit vor, während und nach dem Urlaub, bis hin zu „66 Mini-Plädoyers für mehr Mut, Leichtigkeit und Entspannung“.


    Deutlich interessanter fand ich die ebenfalls nicht enden wollenden Seiten zur Frage, warum Urlaub keine Erholung bringt. Da sind Psychologen, Therapeutinnen und Sportwissenschaftler in Hochform. Zahlreiche Studien werden zitiert, zum Beispiel zur optimalen Dauer eines Urlaubs (acht Tage Minimum, viel mehr bringt nicht unbedingt mehr) oder zum mir neuen Post-Holiday-Syndrom, das als negativen Stimmungszustand nach der Erholung (Urlaub, Semesterferien, langes Wochenende, etc.) beschrieben wird. Es äußere sich in Müdigkeit, Lustlosigkeit, Konzentrationsproblemen und einer gedrückten Stimmung, da der Körper und die Psyche sich wieder an den Arbeitsalltag gewöhnen müssen. Und: es betreffe etwa zwei Drittel der Arbeitnehmer.


    Merkwürdig, oder? Die schönste Zeit des Jahres – wie viele sie nennen, was uns sowieso schon zu denken geben sollte – scheint mit einer Menge an Unbill verbunden zu sein. Und offenbar ist es nicht der Normalfall, dass wir erholt an den Arbeitsplatz zurückkehren, was vielleicht die wiederkehrende Frage erklärt. 


    Also Urlaub streichen? Aber nein. Auszeiten sind ebenso wichtig wie neue Eindrücke, neue Rhythmen, neue Erfahrungen – übrigens nicht nur zur Ferienzeit. Und wenn der Urlaub von der Anforderung entlastet würde, dass man sich in ein, zwei, drei Wochen gefälligst erholen solle, kann es eine gute Zeit werden, selbst mit Post-Holiday-Syndrom.


    Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub,



    Herzliche Grüße

    Gabriele Fischer



    Für diesen Newsletter zeichne ich verantwortlich – Gabriele Fischer, seit rund 40 Jahren Journalistin, seit 25 Jahren Unternehmerin und bis heute überzeugt, dass beides gut zusammenpasst. Denn der Journalismus liefert das Handwerkszeug, unter die Oberfläche zu schauen. Und das Unternehmertum macht bescheiden: Wer wie wir mit brand eins mehr als einmal am Abgrund stand, ist zurückhaltend mit Schuldzuweisungen. Auch deshalb ist brand eins das Magazin, das nicht nach Fehlern, sondern nach Lösungen sucht.

    (Foto: André Hemstedt & Tine Reimer)



    Jeden Monat gibt brand eins Gründerin Gabriele Fischer hier Einblicke in die Erfahrungen, die sie in ihrem Leben als Unternehmerin gemacht hat. Falls Sie den Newsletter noch nicht abonniert haben, können Sie das hier tun

    https://www.brandeins.de/newsletter/newsletter-unter-uns-gabriele-fischer?


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  • Gastbeitrag 472/2 - Echte Begegnung zwischen Menschen: Neue Kommunikationsräume gestalten

    Echte Begegnung zwischen Menschen: Neue Kommunikationsräume gestalten



    von Michael Reinhardt, Gesundheitsexperte Betriebl. Gesundheitsmanagement und Begleiter von Kulturtransformationsprozessen in Organisationen


    Ganzheitliche Gesundheit am Arbeitsplatz – Fundament für ein werteorientiertes Sozialleben – aktuell und für zukünftige Generationen


    Echte Begegnung und wertschätzender Dialog spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Miteinander von Mitarbeitenden. Gerade im Rahmen unserer Arbeit zur Förderung werteorientierter Arbeits- und Kommunikationsräume zeigt sich, wie essenziell eine ganzheitliche Perspektive für mentale und körperliche Gesundheit ist. Dieser Beitrag knüpft an Erkenntnisse verschiedener Blogbeiträge (unter anderem 470/1) an und bietet eine kompakte 8-Punkte-Checkliste zur Umsetzung im Arbeitsalltag.


    Neue Kommunikationsräume gestalten & Gesundheit am Arbeitsplatz fördern


    1. Offene Begegnungsräume schaffen

    Fördern Sie Bereiche, in denen Mitarbeitende ungezwungen in Kontakt treten und Ideen austauschen können. So fördert der entspannte, fast beiläufige persönliche Austausch „an der Kaffeemaschine“ Nähe und Verbindung zwischen Mitarbeitenden. Häufig führt er zu unkomplizierter Lösungsfindung oder Entwicklung neuer Ideen in einem ungezwungenen Moment. Vielseitig und ansprechend gestaltete Arbeitsräume tragen erheblich zur verbesserten Kommunikation in Teams bei.


    2. Mentale Gesundheit priorisieren

    Bieten Sie regelmäßige Workshops zu Resilienz, Achtsamkeit und Stressbewältigung an. 40% der Mitarbeitenden fühlen sich permanent überlastet und ausgebrannt. Mitarbeitende freuen sich über eine aktive betriebliches Gesundheitsförderung. 

    Und ja, KI nimmt uns Arbeit ab und spart im besten Fall Zeit ein. Die entstehende Zeit wird meist jedoch nicht zur Normalisierung von Arbeitsbelastungen genutzt, sondern für immer noch höheren Workload. 

    Entlastet KI ihre Mitarbeitenden zeitlich oder wird deren Arbeitstag mit noch mehr Themen gefüllt, die einfach schneller abgearbeitet werden können?


    3. Körperliche Aktivität integrieren

    Ermutigen Sie zu Bewegungspausen und gesunden Routinen, z.B. mit aktiven Pausengestaltungen. Bewegung stärkt unser Immunsystem, stabilisiert unsere Gesundheit und fördert unser allgemeines Wohlbefinden. Gemeinsam mit anderen Mitarbeitenden durchgeführte Bewegungspausen, sowie gesundheitsförderliche und ergonomisch angepasste Arbeitsplätze und -abläufe fördern die Kommunikation und das „Wir“ Gefühl. So entsteht eine Kultur des Miteinanders. 


    4. Wertschätzende Kommunikation leben

    Pflegen Sie eine Feedback-Kultur, in der sich alle Teammitglieder gesehen und gehört fühlen.

    Offener Austausch, echtes Interesse am Mitmenschen und die Vision gemeinsam etwas erreichen zu können motiviert dazu ehrliches und konstruktives Feedback einzubringen. Dies bringt den Mitarbeitenden selbst und das Unternehmen gleichermaßen weiter. Win-Win für alle.


    5. Sinnstiftende Aufgaben ermöglichen

    Geben Sie Raum für Mitbestimmung und Gestaltungsspielraum bei der Arbeit – das fördert Empowerment und Engagement.

    Menschen möchten sich, insofern sie ihre Tätigkeit als relevant und sinnstiftend erleben, einbringen und aktiv mitgestalten. Dies ist eine große Kraftquelle für Teamproduktivität und den Erfolg eines Unternehmens. Nicht durch Druck und Belohnung, sondern durch die Nutzung der intrinsischem Motivation Mitarbeitender. Nicht jeder Tätigkeit ist sinnvoll? Vielleicht liegt es manchmal nur daran gemeinsam herauszufinden, was der Sinn einer Tätigkeit ist und wie sie zum großen Ganzen beiträgt? Und müssten nicht als sinnlos empfundene Tätigkeiten schnellstens eingestellt werden?


    6. Gesundheitsfördernde Führungskompetenz entwickeln

    Schulen Sie Führungskräfte in der Gestaltung wertschätzender, partizipativer Führung.

    Jeder Mensch ist eine Führungskraft. In erster Linie muss ich mich erst einmal selbst führen. Führungskräfteentwicklung bedeutet Menschen dabei zu unterstützen eigenverantwortlich mit der persönlichen mentalen und körperlichen Gesundheit umzugehen. Führungskräfte, die sich selbst führen können, werden als authentisch wahrgenommen und von Mitarbeitenden akzeptiert und anerkannt. Negative Führungskompetenzen haben Auswirkungen auf die Gesundheit von Mitarbeitenden im Team. Nicht umsonst gilt eine Kernaussage: Eine Führungskraft nimmt den Krankenstand einer Abteilung immer mit!


    7. Gesundheitsförderliche Unternehmenskultur etablieren

    Integrieren sie Werte wie Empathie, Vertrauen und Nachhaltigkeit in ihre aktiv gelebten Leitlinien. Die subjektiv empfundene Wirklichkeit am Arbeitsplatz jedes einzelnen Mitarbeitenden gestaltet die Unternehmenskultur. Sie besteht aus bewussten und unbewussten Routinen, Mustern, Grundannahmen und der Einstellung „So sind wir“. Dies prägt Arbeitsabläufe, das permanente Handeln, Entscheidungen und die Produktentwicklung. Eine bewusst und gesund gestaltete Unternehmenskultur leitet diese in die gewünschten Bahnen und führt zu höherer Effizienz und Effektivität.


    8. Zukunftsorientiert handeln

    Gestalten sie Arbeitsbedingungen, die heutigen und zukünftigen Generationen nutzen, um sowohl Produktivität als auch ein wertebasiertes Miteinander zu fördern.

    Die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz bestimmen unter anderem, wie sich Eltern körperlich und mental gesund fühlen, wieviel Zeit sie neben der Arbeit für ihre Familie und Kindererziehung investieren können und mit welcher Haltung sie ihre Kinder prägen. Gestresste Eltern werden es schwerer haben mit ihren Kindern entspannt umzugehen und ihnen wertvolle Zeit für Gespräche und gemeinsame Aktivitäten zu geben. Dies wiederum kann zur Folge haben, dass Eltern am Arbeitsplatz ebenfalls gestresst sind, da sie immer im Gefühl leben ihren Kindern nicht gerecht werden zu können. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur stärkt die Eltern, die zukünftigen Generationen und damit auch unsere zukünftigen Auszubildenden und Mitarbeitenden.



    Resümee


    Die bewusste Gestaltung neuer Kommunikationsräume ist ein Schlüsselfaktor für echte Begegnung und ganzheitliche Gesundheit am Arbeitsplatz. Nur wenn wir einen wertschätzenden Umgang, Sinnhaftigkeit in der Arbeit und gesunde Rahmenbedingungen sichern, schaffen wir es, eine Kultur zu etablieren, die auch kommende Generationen prägt.


    Persönliche Einordnung


    In meiner täglichen Arbeit in Unternehmen jeglicher Branchen erlebe ich, wie entscheidend gelebte Werte und echte Begegnungen für die Mitarbeitenden Gesundheit und die damit verbundene Produktivität sind. Mein Ansatz verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit praxisnahen Lösungen zur Förderung einer gesundheitsförderlichen Unternehmenskultur.


    Als Gesundheitsexperte im Bereich Ergonomie und Arbeitsplatzgestaltung darf ich in aktiven Workshops und Vorträgen Mitarbeitende zu mehr eigenverantwortlichem und gesundheitsbewusstem Verhalten inspirieren. Zugleich begleite ich Organisationen dabei die Rahmenbedingungen der Arbeit für die Mitarbeitenden gesundheitsförderlich zu gestalten.


    Dafür gestalte und moderiere ich partizipative Kulturwandelprozesse - interaktiv, im echten Kontakt und Austausch und dennoch digitalisiert und KI gestützt. Das Beste aus allen Welten nutzen und dabei den Menschen immer im Blick haben!


    Michael Reinhardt - Werte-voller-Leben GmbH & Co. KG - https://wvl-bayern.de/



    Hinweise auf Quellen


    • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): Ganzheitliche Gesundheitsförderung


    • Gallup: Forschungsbasiertes Beratungsunternehmen an der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie


    • Korn Ferry Institut: Innovationszentrum, das sich darauf konzentriert, die wichtigsten Trends und Triebkräfte der menschlichen und organisatorischen Leistung zu beleuchten.


    Weiterführende Literatur & Veröffentlichungen


    • BAuA: „Gesunde Arbeit gestalten“ (2025)

    https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitsgestaltung


    • Gallup Workplace

    https://www.gallup.com/topic/workplace.aspx 


    • Korn Ferry Institut Studie „People on a mission“

    https://www.kornferry.com/content/dam/kornferry/docs/article-migration/Korn_Ferry_People_on_a_Mission_1219.pdf 



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  • Beitrag 471/1 - Wenn Du wirklich glücklich und erfolgreich werden willst: Dann schreib (D)ein Buch! - Die acht Gründe dies gerade jetzt zu tun.

    Wenn Du wirklich glücklich und erfolgreich werden willst: Dann schreib (D)ein Buch!


    Die acht Gründe dies gerade jetzt zu tun.

    Die Kick-Off-Workshop am 07.11.2025, 18:00 bis 20:00 Uhr im CARDAMOCCA mit Olivia Moogk ist abgesagt.


    Wichtiger Hinweis: Die Veranstaltung wir auf Frühjahr 2026 verschoben, der genaue Termin folgt.



    Dr. Bernd W. Dornach


    Dass ein eigenes Buch vor allem auch den Autor selbst beflügeln kann, schreibt die 1922 geborene Brianna Wiest, Absolventin des Elisabethtown Colleges in Pennsylvania, in jungen Jahren in ihrem unten zitierten Buch, das zwischenzeitlich bereits in der 21. Auflage erschienen ist:


    "Wenn Du entschieden hast, dass Du ein Buch schreiben möchtest - und du verpflichtest Dich, jeden Abend drei Seiten zu schreiben, - egal wie lange es dauert -, bekräftigst du nicht nur Deine Entscheidung, damit zu beginnen, sondern auch Deine Fähigkeit, es zu tun. Es ist ungelogen die gesündeste Art, sich bestätigt zu fühlen." *


    Unter Würdigung der in unserem Blog veröffentlichten Forschungsergebnisse zum neuen Marketing und unseren langjährigen Erfahrungen bei 10 Büchern in meiner eigenen Schriftenreihe und zwei Nachschlagewerken, gibt es dazu einige klare Gründe und Vorgaben zur Umsetzung. In aller Kürze lassen sich diese wie folgt erläutern:


    1. Du ordnest Deine Gedanken


    2. Du sortierst Deine Ideen


    3. Du strukturierst Dein Leben


    4. Du hast ein klares Ziel


    5. Du zeigst Haltung, weil Du etwas zu sagen hast


    6. Du lässt andere an Deinen Ideen teilhaben


    7. Du kooperierst mit weiteren Machern aus der Szene und wirst dort Bestandteil


    8. Du bekommst nach Fertigstellung ein klares Ergebnis, das man in Händen halten und auf den Tisch legen und weitergeben kann. 


    Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, besuche unseren nächsten völlig unverbindlichen und kostenfreien Kick-Off-Workshop im entspannten Rahmen des neuen Cafes CARDAMOCCA in Augsburg am Kitzenmarkt 14.


    Weitere Informationen dazu auch unter https://www.unimarketinggroup.de/der-buchverlag


    Herzlich Willkommen und viel Erfolg bei Deinem ersten Buch.


    Tenor der Leipziger Buchmesse 2024: "Das letzte Kapitel des Buchs als Kulturgut und Geschäft gleichermaßen ist noch lange nicht geschrieben." 


    * Wiest, Brianna: 101 Essays, die dein Leben verändern werden. 21. Auflage. ISBN: 978-3-492-07159-8. Avisierte Buchbesprechung im Vorlauf-Beitrag 470/1 folgt im Blog.



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  • Beitrag 470/1 - KI (Künstliche Intelligenz) wird die IK (Individuelle Kreativität) nicht ersetzen, sondern in der Bedeutung weiter verstärken

    KI (Künstliche Intelligenz) wird die IK (Individuelle Kreativität) nicht ersetzen, sondern in der Bedeutung weiter verstärken



    Dr. Bernd W. Dornach


    Nach gut 50 Jahren als Marketing-Macher habe ich schon viel miterlebt. Das Beste gleich vorweg: Es war nie langweilig, sondern immer herausfordernd. Weil unsere Aufgabe in diesem Berufsfeld darin besteht, die Zeichen der Zeit frühestmöglich zu erkennen und diese als Hausaufgabe schnell umzusetzen. 


    Ganz nebenbei eine Materie, in der man das ganze Leben an Bord bleiben kann. Gerade aktuell ist es durch die Herausforderungen der KI besonders spannend.


    Ich habe den Leitspruch eines meiner großen Lehrmeister mit späterer gemeinsamer Unternehmensverantwortung früh aufgenommen:


    "Wir fangen da an zu denken, wo die anderen aufhören." (Werner Herrwerth)


    Das hat auch in unserer neuen Zeitrechnung Bestand, wo gerade die Liga der "Marketender" große Sorge hat, wegrationalisiert zu werden. Zu erkennen an unseren häufigen Programmformaten im Marketing Club, was KI alles kann, selten aber, was wir dazu beitragen und wie wir es nutzen können.


    1. Dazu mein Leitgedanke:


    "Wir müssen da anfangen zu denken, wo KI aufhört."


    Dies ist genau unsere Profession, wenn in allen Branchen die Maschine KI das Ruder übernimmt und menschliche Kapazitäten in der Bedeutung vermeintlich reduziert werden. Fatal übrigens die häufig gehörte Botschaft, dass dies die ohnehin nicht mehr vorhandene Verfügbarkeit des Fachpersonals lösen kann.


    Gerade im Marketing sind menschliche Werte unverzichtbarer denn je! Und das betrifft die Mitarbeiter an der Scannerkasse im Supermarkt genauso wie einen Handwerker auf der Baustelle, bis hin zum CEO mit der Verantwortung für Tausende Mitarbeiter und Kunden. Genannt Wertschöpfungskette.


    2. Nicht die Technik wird zur Mangelware, sondern der Faktor Mensch.


    KI kann immer mehr, wird aber die Bedeutung des gesunden Menschenverstandes letztlich nicht ersetzen. 


    Heißt: individuelle Lernprozesse, persönliche Erfahrungen und letztliche Verantwortung für Entscheidungen.


    Wer selbst als Betroffener keine Positionierung, Haltung und originäre Kreativität besitzt, der wird allerdings in der Tat unter Druck geraten. Dem ist KI heute schon oft überlegen. Man könnte auch sagen, der das Herz nicht am rechten Fleck hat und nur durch egozentrischen Eigennutz und materiellen Ehrgeiz angetrieben ist. Das war und ist übrigens ohne KI schon bekannt.


    3. Menschliche Werte erleben eine Renaissance


    Das Mind Set dazu ist seit Generationen bekannt: Offenheit, Vertrauen, Kooperationsbereitschaft, Menschenkenntnis um nur einige wichtige persönliche Werte zu benennen. 


    Die Skala ist übrigens nach oben offen und steht jedem Einzelnen für die Anwendung zur freien Verfügung. Viele Lösungen hat die Wissenschaft bis heute entschlüsselt. Es obliegt letzlich jedem Individuum, das nach wie vor als Unikat und nicht als Klon auf die Welt gekommen ist, daran zu arbeiten.


    4. Von allgegenwärtigen Ängsten zum neuen Denken 


    KI macht den Menschen nicht überflüssig. Im Gegenteil: Er wird unkündbar!


    Dass KI sich immer mehr um die Probleme "kümmert", hat auch was Ehrenwertes. Davon sollten wir lernen. In meinem Blog-Beitrag 443/1 habe ich berichtet, dass auch das Prompten zwischenzeitlich von autonomen Assistenten übernommen wird. Das war zu unserem Zukunftstag im vergangenen Jahr noch ein Vorschlag für die unerlässliche Bedeutung des Faktors Mensch durch die richtigen Anfragen an KI. Benjamin Eidam sagt dazu in einem zeitgleich erschienenen Beitrag zur Unersetzlichkeit der Marketing-Profis durch Authentizität: "KI ist - richtig eingesetzt - kein Ersatz für kreative Köpfe, sondern ein Verstärker ihrer einzigartigen Ideen und authentischen Persönlichkeit. Sie ermöglicht es Mitarbeitenden ihre unverwechselbare Markenidentität schneller, breiter und gezielter sichtbar zu machen. Das Ergebnis? Authentizität, die technisch skalierbar wird und zugleich unkopierbar bleibt. Mit den richtigen KI-Kenntnissen lassen sich Angst vor Ersetzbarkeit in freudvolle Sicherheit und Unersetzbarkeit umsetzten."*


    5. Identität statt Austauschbarkeit


    Austauschbarkeit ist der wahre Feind


    Die Marketinglehre hat dazu längst die Bedeutung des USP (Unique Selling Proposition) erkannt. Als erste Frage in meiner Umsetzung bei jedem Projekt schon seit Jahrzehnten und im Blog oft akzentuiert und unabdingbar als Voraussetzung für Erfolgsstrategien: Was haben Sie, was andere nicht haben? Benjamin Eidam akzentuiert es im zitierten Beitrag wie folgt: "Je stärker die eigene, unverwechselbare Handschrift definiert ist, desto höher der Wert im Markt. ... Studien zeigen: Marken mit klarer Positionierung erzielen deutlich höhere Kundenloyalität und bessere finanzielle Ergebnisse."


    6. Da ist er wieder: Mein Sprung zur Bedeutung der Kreativität


    Mit KI (Künstliche Intelligenz) wird IK (individuelle Kreativität) noch wertvoller.


    Benjamin Eidam spricht mir aus dem Herzen: "Marketing ist Kunst: Storytelling, Haltung und unverwechselbare Kampagnen basieren auf menschlichen Fähigkeiten."* Und KI kann diese Alleinstellungen als zentrale, unverzichtbare Grundvoraussetzung verstärken. Die Kreativität bekommt dadurch einen Schub. "Durch Reichweite, Geschwindigkeit und personalisierte Ansprache. Statt Ideen zu ersetzen werden diese durch KI vervielfältigt."* Langatmige Kreativ-Entwicklungsprozesse und deren zielorientierte Umsetzung (woran es meistens hapert!) erfahren einen gewaltigen Beschleunigungsfaktor. "Kampagnen, für deren Umsetzung früher mehrere Tage erforderlich waren, entstehen heute innerhalb weniger Stunden und erreichen gleichzeitig deutlich präziser genau die Zielgruppe, die sie erreichen sollen."* Ein alter Marketingtraum wird wahr! 


    7. Back to the Roots. Es war alles schon einmal da


    Die Einzigartigkeit der Ideen ist unverzichtbarer Treibstoff für die Maschine KI.


    Die Kontratjew-Zyklen haben die Menschheit immer schon nicht zerstört sondern nach vorne gebracht. Durch Technisierungsprozesse wurde diese "schöne heile Welt" (Aldous Huxley) erst möglich. Wer darauf verzichtet wird zum Außenseiter und ist auf sich alleine gestellt. Letzteres hat sich bekanntlich eher selten durchgesetzt. Es liegt an uns, wie wir es nutzen und was wir daraus machen. Und es hat richtig Potential, welches wir in diesen wechselhaften Zeiten mit immer unkalkulierbareren Einflussfaktoren dringend benötigen. Die Verantwortung des Unikats Mensch wird dabei unverzichtbarer denn je!


    8. Ausblick auf ganz neue Potentiale


    KI und IK bringen Generationen wieder zusammen.


    Digital Immigrants und Digital Natives ergänzen sich perfekt. Die Erfahrungen der Boomer mit der Unerschrockenheit der Generation Z. Mit Offenheit und Kooperationsbereitschaft ein unschlagbares Team. Darauf freue ich mich besonders beim den nächsten Zukunfts Tagungen, mit alten Hasen und digitalen Nerds. Zum Beispiel Nils Söder mit seinem Input (Beitrag folgt in Kürze im Blog) und den Bewerbern für den Kreativ Award des UNI MARKETING TEAMS (Beitrag 467/1 mit den Ausschreibungskriterien bereits veröffentlicht).


    Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!


    P.S.: Die Welt wird schon in Kürze eine andere sein, als wir sie heute kennen. Es liegt letzlich an uns, in welcher Welt wir leben wollen und was wir daraus machen wollen. Die Zeichen stehen gut, dass es sich lohnt, gerade jetzt dazu Stellung zu beziehen. Mit der Verantwortung für die nächste Generation Beta.


    * Eidam, Benjamin: So machen sich Marketing-Profis durch Authentizität unersetzbar, in: horizont.net vom 18. Juli 2025



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  • Gastbeitrag als 469/1 - Die Förderung des kreativen Potenzials der Generation Beta durch gesunde Ernährung erfordert gesellschaftliches Handeln

    Die Förderung des kreativen Potenzials der Generation Beta durch gesunde Ernährung erfordert gesellschaftliches Handeln



    Silke Raab


    Die Generation Beta wird/wurde ab 2025 geboren und wächst in einer Zeit auf, die von rasanten technologischen Veränderungen, ökologischen, politischen und sozialen Umbrüchen geprägt ist. Diese Generation hat bereits jetzt eine Vielzahl von gesundheitlichen Herausforderungen, die durch Faktoren wie digitale Medien, ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Umweltbelastung und Stress mitverursacht werden. Psychische Erkrankungen, Übergewicht und chronische Stoffwechselerkrankungen sind im Vormarsch, Tendenz steigend. 


    Die Epigenetik lehrt uns, wie Umweltfaktoren, Ernährung und Lebensstil die Genexpression und somit die Gesundheit jetziger und zukünftiger Generationen beeinflussen. Eine bewusste Ernährung trägt hierbei eine Schlüsselrolle, indem sie sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit fördert und somit das kreative Potenzial beeinflusst. 


    Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette, wie sie in Fisch und Nüssen vorkommen, liefern z. B. essenzielle Nährstoffe, die für die körperliche und geistige Entwicklung notwendig sind. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie Lachs oder Walnüsse, können die Gehirnfunktion und die Stimmung verbessern. Eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralien, etwa Vitamin D und Zink, kann die Resilienz gegenüber Stress erhöhen und das Immunsystem stärken. Der Verzehr von Lebensmitteln, die das Energiesystem des Gehirns unterstützen, wie Beeren (reich an Antioxidantien) oder dunkelgrünes Blattgemüse (reich an Folsäure), kann kreative Fähigkeiten fördern. Die Verbindung zwischen Ernährung und kognitiver Funktion wird durch zahlreiche Studien belegt, die zeigen, dass eine gesunde Kost die Konzentration, das Gedächtnis und die Kreativität steigern kann.


    Beispielhafter Maßnahmenkatalog zur Unterstützung der Generation Beta 


    Die Generation Beta „tickt“ anders, daher braucht es neue Herangehensweisen, um sie zu erreichen. Hier ein paar Ideen: 


    1. Bildungsprogramme zur Ernährung 

    Überkommene Aufklärungsprogramme über gesunde Ernährung an Kindergärten und Schulen sollten durch zeitgemäße Programme ersetzt werden, um Kindern und Eltern die große Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung bewusst zu machen. Aktionstage reichen dabei nicht aus, sondern die tägliche Einbeziehung in den Kita- und Schulalltag ist entscheidend.


    2. Zugang zu gesunden Lebensmitteln: 

    Es braucht mehr Initiativen, die gesunde Lebensmittelauswahl in Kitas, Schulen und Gemeinden fördern. Auch in einkommensschwachen Gebieten sollte sichergestellt werden, dass Familien Zugang zu frischen, gesunden Lebensmitteln hat (z. B. durch Gemeinschaftsprojekte wie Gärten oder Märkte).


    3. Kochen und Essenszubereitung: 

    Workshops und Kurse zur Essenszubereitung sollten zum Pflichtprogramm in allen Schulformen und Altersklassen gehören, um gesunde Ernährung von klein auf zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Die Einbeziehung der Eltern ist dabei von essenzieller Bedeutung.


    4. Gesundheitsfördernde Technologien: 

    Entwicklung und Einsatz von Apps oder Spielen, die gesundes Essen und Bewegung spielerisch vermitteln, machen Spaß und steigern das Engagement.


    5. Mentorenprogramme: 

    Intergenerationale Programme, die Experten und ältere Generationen einbeziehen, können beim Wissensaustausch und der Förderung von gesunder Lebensweise helfen und haben darüberhinausgehende positive gesellschaftliche Effekte.


    6. Wissenschaftliche Forschung, unter Einbeziehung der Kinder:

    Es sollten mehr Forschungsprojekte gefördert werden, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Kreativität untersuchen, um evidenzbasierte Empfehlungen für Eltern und Bildungseinrichtungen zu entwickeln.


    7. Stresspräventionsprogramme: 

    Die Implementierung von Programmen zur Stressbewältigung in Schulen, die auch gesunde Ernährung und Bewegung berücksichtigen, ist eine problemübergreifende vielversprechende Herangehensweise.


    8. Kreative Projekte:

    Veranstaltungen und Wettbewerbe, die Ernährung und andere Disziplinen wie z. B. Kunst, Biologie, Physik u. a. integrieren, initiieren kreative Prozesse und fördern die intrinsische Kompetenz der Kinder.


    Ein Umdenken in der Gesellschaft ist dringend erforderlich, um den Herausforderungen der Generation Beta wirksam zu begegnen. Derzeit laufen wir Gefahr, ungesunde Lebensweisen und damit einhergehende steigende psychische und physische Erkrankungen die Norm werden zu lassen, was zu einem Rückgang des kreativen Potenzials führt. Das wiederum kann in Summe einen Rückgang unserer sozio-ökonomischen Leistungsfähigkeit zur Folge haben. 

    Umgekehrt kann die Gesellschaft gesundheitsfördernde Maßnahmen ergreifen und damit eine Kultur des Bewusstseins und der Kreativität fördern. In dieser Vision könnte die Generation Beta in einer unterstützenden und förderlichen Umgebung aufwachsen, die ihr kreatives Potenzial entfaltet und sie dazu ermutigt, verantwortungsbewusste und innovative Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Um dies zu erreichen, müssen wir gemeinsam aktiv werden, mutige Entscheidungen treffen und in die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder investieren.


    Silke Raab-Brock (Dipl. Bwt. ebs), Gründerin und Inhaberin von Nutrigenius ®

    Ernährungsberatung, Stoffwechselanalyse  und -optimierung

    Persönlichkeitsanalyse und -Coaching

    Resilienzanalyse und -Coaching

    Zertifizierte Ausbilderin in Bewusstseinstraining, Energie-Körper-Arbeit

    Individuelle Sitzungen, Aus- und Fortbildungsseminare 


    Nutrigenius ®

    Grund 2

    65366 Geisenheim

    mob. 0177-5041247


    https//www.silkeraab.de

    https://www.nutrigenius.de


     




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  • Gastbeitrag 468/1 - Gedanken zum Thema Kunst im öffentlichen Raum - „Wenn die Kunst zum Publikum kommt“

    Gedanken zum Thema Kunst im öffentlichen Raum


    „Wenn die Kunst zum Publikum kommt“



    Fabian Schreyer


    „Was folgen wird, ist der Einblick in eine Welt, die mehr erzählt, als sie preisgibt, und doch nichts sagt, was nicht schon längst in uns lebt.“ (anonym)


    Dieses Zitat findet sich als Vorwort an den Zugängen zur Kunsthalle UG, einer zur Kunstpassage umgewidmeten Fußgängerunterführung beim Kongress am Park in Augsburg. Unter dem Ausstellungstitel „Voyage Voyage“ waren dort im Frühsommer 2025 ungestellte Momentaufnahmen aus New York und Palermo zu sehen. Jede Fotografie wurde durch einen kurzen Vers poetisch gebettet. Dass es sich bei Vorwort und Versen jedoch nicht um einen kuratorischen Kniff handelte, sondern um eine anonyme Guerilla-Intervention, zeigt exemplarisch, welche spannende Wirkung Kunst im öffentlichen Raum entfalten kann. 


    8 Gedanken zum Thema Kunst im öffentlichen Raum:


    1. Kunst im öffentlichen Raum wirkt (unterbewusst)! 

    Ähnlich wie Werbeplakate die Wahrnehmung ihrer Botschaften förmlich erzwingen, lädt Kunst im öffentlichen Raum nicht nur zur Auseinandersetzung ein, sondern fordert sie geradezu ein. Man kann man sich ihrer Wirkung schwer entziehen. 


    2. Kunst im öffentlichen Raum ist niederschwellig! 

    Kunst im öffentlichen Raum ist an alle adressiert. Sie ist für jede/n – unabhängig von Herkunft, Bildungshintergrund oder sozialem Status – zu jeder Zeit (kosten)frei zugänglich. Sie holt Menschen im Alltag ab, kann spontan und beiläufig wahrgenommen werden. Die Folge: Kunst als integraler Bestandteil der Alltagserfahrung.


    3. Kunst im öffentlichen Raum überrascht! 

    Die unerwartete Konfrontation mit Kunst im öffentlichen Raum bricht Sehgewohnheiten auf. Die Kunst „stolpert“ ungefragt in unsere Gedankenwelt hinein, irritiert, erstaunt, inspiriert.


    4. Kunst im öffentlichen Raum polarisiert! 

    Der öffentliche Raum gehört allen, aber nicht alles, was dort passiert, muss jedem gefallen. Kunst im öffentlichen Raum darf irritieren, provozieren, geteilte Meinungen hervorrufen. Nur durch Reibung werden gesellschaftliche Diskurse angeregt!


    5. Kunst transformiert den öffentlichen Raum! 

    Kunst verändert Atmosphäre und Wahrnehmung eines Ortes, eröffnet neue Perspektiven, macht den urbanen Raum bunt, lebendig, lebenswert. Die ästhetische Aufwertung von (vernachlässigten) Plätzen, Straßen oder Gebäuden steigert die Aufenthaltsqualität und schafft städtebaulichen Mehrwert.


    6. Kunst im öffentlichen Raum schafft Identität! 

    Viele Innenstädte sind in der Identitätskrise. Sie laufen Gefahr zu uniformen, monofunktionalen Konsumzonen zu verkommen. Die ästhetischen Ausgestaltung des urbanen Raumes stärkt die emotionale und soziale Anbindung der Menschen.


    7. Kunst im öffentlichen Raum fördert Dynamik!

    Temporäre Ausstellungsformate, einmalige Performances, vergängliche Exponate: Befristete künstlerische Interventionen und Präsentationsformen sorgen für einen stetigen optischen Wandel der Stadtbildes und wirken der Verödung von Innenstädten entgegen.


    8. Kunst im öffentlichen Raum ist ein Standortfaktor! 

    Als „Werkzeug“ zur Stadtentwicklung bietet Kunst im öffentlichen Raum auch unter Marketingaspekten Chancen, sich als kulturelle, lebendige, kreative, touristisch attraktive Stadt zu profilieren. 


    Fabian Schreyer ist seit mehr als 15 Jahren als Straßenfotograf aktiv. Er ist Mitgründer des internationalen Street Photography Kollektivs The Street Collective und Co-Autor des Buches „Streetfotografie – made in Germany" (Rheinwerk Verlag). Zuletzt waren seine Straßenfotografien aus New York im Rahmen der Ausstellung „Voyage, Voyage“ in der Kunsthalle UG, einer öffentlichen Fußgängerunterführung am Kongress am Park in Augsburg, zu sehen.


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  • Beitrag 467/1 - Ausschreibung Kreativ Award zur Zukunfts-Tagung

    Ausschreibung Kreativ Award zur Zukunfts-Tagung


    Bettina Greither, Michael Reinhardt, Dr. Bernd W. Dornach



    Erstmals schreiben wir im Rahmen der diesjährigen Zukunfts-Tagungen den Kreativ Award des UNI MARKETING TEAMS aus. Dabei ist für die Bewerbung jeweils die Umsetzung des jährlichen Themenspektrums relevant, das bei den jährlichen Zukunfts-Tagungen mit den Experten diskutiert wird.


    Die diesjährigen Themenschwerpunkte und Termine gestalten sich wie folgt:


    Termine Zukunfts-Tagungen 2025 mit Schwerpunkten 


    Überthema: Orchestrieren Sie Ihre Strategie für Ihr Leben und Ihren Beruf


    "Dem eigenen Potenzial auf die Sprünge helfen." (Unser Buch Band 10)



    Freitag, 26.09.2025, 10:00 bis 16:00 Uhr (Raum Weitblick im Hotel am alten Park, gegenüber Hauptbahnhof Augsburg)


    Die versöhnende Kraft der Arbeit. Impulse für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

    Begrüßung und Einführung in die Thematik: 


    Dr. Bernd W. Dornach, UNI MARKETING Institut, Augsburg


    Moderation: Bettina Greither, New Performers Factory, München



    Freitag 10.10.2025, 18:00 bis 20:00 Uhr im CARDAMOCCA, Kitzenmarkt 14 bei St. Ulrich in Augsburg


    PR-Event mit Frau Bürgermeisterin Martina Wild im Interview mit Dr. Bernd W. Dornach, Thema: Die dritten Orte: Kulturräume neu denken


    Abgleich mit den Ergebnissen unseres Forschungs-Wettbewerbs zur Generation Beta


    Kick-Off-Start zur ganzheitlichen Gesundheits- und persönlichen Bewusstseinsentwicklung von Fitness- und Mental Coach Eri Trostl, München


    Kurzeinlage des Showensembles der International-Dance-Academie von Frauke Weinisch, Augsburg



    Freitag, 24.10.2025, 10:00 bis 16:00 Uhr (Kleiner Saal am Garten im Hotel am alten Park, gegenüber Hauptbahnhof Augsburg)


    Nachhaltiges Marketing: Langfristige Strategien, Verantwortung für die nächsten Generationen, konkrete Aktivitäten.


    Präsentation und Diskussion bisheriger Ergebnisse des Forschungsprojektes. 


    Moderation: Michael Reinhardt, Begleiter hin zu sinnstiftendem Wirtschaften, Werte-voller-Leben (VWL) GmbH & Co. KG


    Vergabe des jährlichen Kreativ-Awards des UNI MARKETING TEAMS für ein besonders inspirierendes Projekt zur Nachahmung.


    Veranstalter: UNI MARKETING TEAM, Postfach 102543, 86015 Augsburg. Kontakt:

    service@uni-marketing.de


    Die Jury zur Vergabe der jährlichen Preise besteht aus den Moderatoren der einzelnen Veranstaltungen:


    Bettina Greither, Michael Reinhardt, Dr. Bernd W. Dornach


    Für Details zur Bewerbung stehen Ihnen diese auch gerne über unsere zentrale E-Mail-Adresse bereit:

    service@uni-marketing.de


    Zur ersten Orientierung finden Sie hier die Kriterien der Ausschreibung. Die Vergabe erfolgt am 24.10.2025 mit einer Laudatio sowie einer Präsentation durch die Preisträger um 16.00 Uhr.


    Kriterien Ausschreibung Kreativ Award UNI MARKETING TEAM


    1. Die Bewerber werden von den Experten der jährlichen Zukunfts-Tagungen vorgeschlagen. Auch eine eigenständige formlose Bewerbung ist möglich.


    2. Die Auswahl der Preisträger orientiert sich an den Themen und Vorschlägen der jährlichen Zukunfts-Tagungen.


    3. Die Bewerbungen werden von der Jury aus den Moderatoren der Veranstaltungen gemeinsam gesichtet und eine Entscheidung der Vergabe getroffen.


    4. Es können nach Sachlage auch mehrere Gewinner entsprechend den Bewerbungsschwerpunkten ermittelt werden.


    5. Die Preisträger stellen ihre Strategie nach einer Laudatio am Schluss der Zukunfts-Tagungen vor.


    6. Die Preisträger können nach Abstimmung von den teilnehmenden Experten auf Basis ausgewählter Tagungsergebnisse mit einer umsetzungsorientierten Anfangsberatung unterstützt werden, um die Verzahnung zur Praxis hervorzuheben.


    7. Die Gewinner werden mit einer Urkunde ausgezeichnet.


    8. Das UNI MARKETING TEAM wird die Gewinner bei der Pressearbeit zur Vermarktung der Tagungsergebnisse bei den Anspruchsgruppen besonders herausstellen.


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  • Beitrag 466/1 - Marketing & Gesundheit, Gesundheit & Marketing? - Aspekte für unseren neuen Marketingansatz

    Marketing & Gesundheit, Gesundheit & Marketing?


    Aspekte für unseren neuen Marketingansatz



    Dr. Bernd W. Dornach


    Nach den Ergebnissen unserer Forschungsprojekte mit der sukzessiven Veröffentlichung in unserem Blog erreichen uns ab und zu fragen, was das Thema Longevity, also die damit zusammenhängenden Themen der Gesundheit, mit unserem neuen Marketingansatz zu tun haben. Dazu gebe ich hier gerne einige Antworten am Beispiel eines Beitrages zum Thema Ernährung, dem dazu hohe Relevanz zukommt und der einige Themen versachlicht.*


    Ich widme diesen Beitrag einem Schüler, der für unser Forschungsprojekt interessante Impulse einbringen kann und der hiermit herzlich zum Mitmachen eingeladen ist. Guiseppe hat sich bereits zu Schulzeiten klar für seinen zukünftigen Beruf entschieden: Er möchte Arzt werden! Dabei interessieren ihn zwei Themen besonders: Gesundheit und Ernährung. "Früh übt sich, wer ein Meister werden will."


    Die unten zitierte Redaktion der Ärztin und Bestsellerautorin Yael Adler gibt uns dazu gute Aufhänger, die uns pragmatisch weiterführen. 


    1. Kompetenz und Verantwortlichkeit statt auf jeden Zug, der gerade durch Social Media braust, aufzuspringen


    Zitate von Yael Adler: "Jeder ist Experte." Aber kaum jemand hat Gesundheitskompetenz. "Es regieren Marketing, Verkaufsstrategien, Trends und Halbwissen aus dem Internet. So entsteht Frust und Unsicherheit." Die Frage ist nur, wer schneller angepasst wird. Das Marketing, das diese Themen oft oberflächlich aus schnellem Geschäftsinteresse aufgreift oder die eigene Meinung mit Verhaltensänderungen. Ich tendiere zu Letzterem. Damit brechen aufwändige Marketingstrategien mit einseitiger Argumentation schnell zusammen, bis der nächste Hype kommt.


    2. Gesellschaftliche Relevanz und Marktpotential


    Nach dem zitierten Bericht im Interview mit Stefanie Wirsching sind 72 Prozent der Deutschen nicht zufrieden mit dem, was sie essen, sondern denken, sie müssten sich gesünder ernähren. Machen wir beim Essen so viel falsch? Die Antwort von Yael Adler: "Viele Menschen haben den Bezug zum Essen verloren und fühlen sich verunsichert. Die Informationsflut, die Widersprüche, die Ideologien rund ums Essen verunsichern." Diese Situation ist nicht nur symptomatisch für die Ernährung, sondern für unsere Gesellschaft in praktisch allen Themenbereichen. Politik und Religion nur als Beispiel von Yael Adler genannt. Wer sonst als das Marketing ist dafür zur (sachlichen!) Informationsvermittlung prädestiniert? Ein Riesenmarkt in Zeiten zunehmender Desorientierung. Mit neuen Briefings.


    3. Chancenpotential im Zeitablauf


    Der Markt und das Marketing dafür haben Langfristpotential, da Veränderungen im Effekt über einen langen Zeitraum wirken. Fehlernährungen in der Jugend können sich ein Leben lang auswirken. Die Spätfolgen werden durch die Forschung zwischenzeitlich ziemlich eindeutig bestätigt. Und auch zu unserem aktuellen Forschungsprojekt zur Unterstützung der Generation Beta (Beitrag 437/1) gibt es gute Bezüge: "Es fehlt an Grundlagenwissen, weil in den Familien weniger zusammen gekocht und gegessen wird und Ernährung kaum im Schulunterricht vorkommt." Yael Adler macht Hoffnung: "Zum Glück ist es jederzeit möglich, ungesunde Gewohnheiten wieder los zu werden." Also eine lebenslange Aufgabe.


    4. Die Marketing-Mängel der Vergangenheit.


    Unsere Marketingbranche hat sich seit ihrem Hochlauf vor ca. 50 Jahren wenig verantwortlich gezeigt. Die Lebensmittelindustrie, ein klassischer früher Nutzer der alten Marketinglehre, hat dazu jahrzehntelang Riesen-Budgets eingesetzt. Ich nenne hier gerne aus meiner eigenen Anfangszeit die Firmen Nestlé, Unilever und McDonald´s. Die Lebensmittelindustrie "hat lange gezielt mit gesund klingenden Werbebotschaften gearbeitet - etwa mit Begriffen wie light, fettfrei oder cholesterinfrei, die viele Menschen zu vermeintlich gesunden, aber tatsächlich stark verarbeiteten Produkten greifen ließen." Ungesunde Produkte wurden mit System in die Märkte gedrückt.


    5. Die Mühlen des alten Marketings mahlen lange


    Die in der Jugend begonnenen Fehlernährungen sitzen tief. Klassiker der Werbeszene: "Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso." Yael Adler: "Essen ist persönlich, kulturell, oft mit Kindheitserinnerungen und Gewohnheiten verknüpft. Wenn neue Erkenntnisse alten Gewohnheiten widersprechen, reagieren viele mit Ablehnung. Es ist schwer, liebgewonnene Überzeugungen loszulassen - selbst wenn die Wissenschaft längst weiter ist." Die oft in unseren Forschungsprojekten bemängelte Veränderungsbereitschaft lässt grüßen. Mithin ein überfälliger Hinweis für das neue verantwortliche Marketing.


    6. Fundiertes Wissen statt Informationsüberflutung


    "Wer Wissen hat, kann besser auf sich achten und ist unabhängig von Ärzten und Apothekern und Influencern sowie Werbeversprechen." Daraus entwickeln sich neue Herausforderungen für Marketing-Kampagnen. "Den eigenen Körper zu respektieren, ihm das zu geben, was er braucht - nicht aus Angst, sondern aus Achtsamkeit, Respekt und Fürsorge." In der Tat eine sozialverantwortliche Aufgabe, statt einseitig bestimmte Teillösungen mit einseitigen Produktempfehlungen zu verklopfen. Das längst bekannte "Sozio-Marketing" vielleicht neu interpretiert? 


    7. Auf dem Weg zur Lebensqualität


    Schon in früheren Publikationen habe ich den Begriff des "Lebensqualitätsmanagers" als Positionierung diskutiert. Eine Herausforderung mit offenem Ende. Nach Yael Adler klingt diese Offenheit für unsere neuen Briefings wie folgt: "... dass es bei der Ernährung nicht um Perfektion geht, sondern um Balance. Und es gibt nicht nur ein Richtig, sondern viele Richtige. So entsteht ein entspannter Umgang mit Ernährung, Essen ist sinnlich, man darf es genießen und hat somit mehr Lebensqualität." Das neue Gastronomiekonzept CARDAMOCCA spielt in dieser Liga mit. Bei den diesjährigen Zukunfts-Tagungen können sie es am 10.10.2025 kennen lernen.


    8. Auch mal Chips, wenn es einen danach gelüstet!


    Wie viel neues Marketingpotential bei dieser Denke dahintersteht, wird jeder Experte kommunikativer Strategien schnell verstehen. Yael Adler dazu: "Ernährung soll kein Straflager sein. Wer sich zu streng einschränkt, verliert oft den Genuss - und das macht auf Dauer unglücklich ... Ich plädiere für Balance. Wenn ich mich zu 80 oder 90 Prozent bewusst und gesund ernähre, darf ich mir die Chips und das Eis gönnen - ohne schlechtes Gewissen, denn dann kann mein Körper diesen Belastungen auch trotzen ... Gesunde Ernährung führt zu einem raschen körperlichen Wohlbefinden, sie macht Spaß und stark. Unser Körper verkraftet Ausnahmen gut, aber er leidet unter schlechter Dauerernährung."  


    Quintessenz: Das alte Marketingdenken kann es sich vermutlich nicht mehr lange leisten, die Gehirne zu überlisten. Auch ChatGPT wird diese Rolle nur begrenzt übernehmen. Immer mehr Menschen werden mit gesundem Menschenverstand und originärem Überlebenswillen dagegenhalten. Wenn Sie dazu mehr erfahren wollen: Herzlich Willkommen zu den diesjährigen Zukunfts-Tagungen! Zwei Ökotrophologen stehen mit Input und Diskussion für Sie bereit!


    * Wirsching, Stefanie: Yael Adler, Verbote beim Essen machen eher Gelüste, in: Augsburger Allgemeine vom 21.06.2025. Vor kurzem ist von Dr. med. Yael Adler das fünfte Buch erschienen: „Genial ernährt! Klüger essen, entspannter genießen, besser leben.“ (Droemer)





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  • Beitrag 465/1 - Longevity - Lebe den Augenblick! - Erst die Vergänglichkeit macht das Leben einzigartig.

    Longevity - Lebe den Augenblick!


    Erst die Vergänglichkeit macht das Leben einzigartig. *



    Dr. Bernd W. Dornach


    Das aktuelle Modewort "Longevity" ist in aller Munde. Und wird wieder einmal, wie in unserer KI- und Social-Media-Kultur üblich, nicht immer zu Ende gedacht. Auf unsere Blog-Beiträge 450/1 und 451/1 sei ausdrücklich verwiesen.


    Bei den Vorbereitungen für unser diesjähriges Forschungsprojekt zeigen sich immer mehr die Zusammenhänge zwischen Longevity & Kreativität. Faszinierend ist, dass durch Neurologische Untersuchungen jetzt bestätigt wird, dass sowohl diese Zusammenhänge als auch wir alle schon frühzeitig im Leben geprägt werden.


    Passend zu dieser offenen Denke begeistert mich immer wieder die Kolumne "ECHT IRRE" von Psychiater und Theologe Manfred Lütz (nebenbei: spannende Kombi!) wöchentlich im Wechsel mit Ärztin und Bloggerin (dto.) Ulrike Koock im Focus.


    Das Thema "Longevity" lässt Manfred Lütz kalt, aber "erst die Vergänglichkeit mache das Leben einzigartig".


    Also einmal der Reihe nach:


    1. Eine Lebenserwartung von 130 Jahren oder gar mehr steht zur Diskussion. Warum nicht gleich unsterblich? Aber ist dies wirklich erstrebenswert?


    2. Manfred Lütz gibt bezüglich der sozialen Konsequenzen daraus zu bedenken, wenn "Eltern, Großeltern, Urgroßeltern und Ururgroßeltern etc. partout nicht aus dem Haus ausziehen wollen, das sie immerhin gebaut und immer wieder renoviert haben. Würden sie dann noch arbeiten? Oder lebten wir dann in einem Rentnerstaat mit einer verschwindend kleinen Gruppe arbeitseifriger junger Menschen, die bei lustigen Rentner-Touristen-Trips zur Besichtigung freigegeben wären?"


    3. "Auch individuell stellt sich die Frage, ob es wirklich wünschenswert wäre, unendlich zu leben." Das entspricht nach unseren Forschungsergebnissen schon ein wenig der aktuellen Oberflächlichkeit, dass es ja letztlich egal ist, wie verantwortlich wir handeln, da wir ja ohnehin nichts mehr verändern können. Ein zentraler Frust unserer Gesellschaft, der auch viel ursprünglich vorhandene Eigeninitiative (bereits bei der Geburt!) systematisch vernichtet. Die aktuell attestierbaren Befindlichkeitsstörungen der Generation 50 Plus im Gleichklang mit 25 Minus lassen grüßen.


    4. Und jetzt die harte Konsequenz der Lütz´schen Kolumne: "Nicht sterben zu können, würde jedem Moment die Einzigartigkeit rauben." Damit weist Manfred Lütz auf die unwiederbringliche Besonderheit jedes Augenblicks hin, aus dessen Summe sich dann der Wert des Lebens ergibt.


    5. "Wenn also die Intensität des Lebens und nicht seine Dauer entscheidend ist, dann ist es ganz unsinnig, sein Leben von morgens bis abends mit lebensverlängernden Maßnahmen zu vertun. Ohne, dass damit die Notwendigkeit bzw. die Eigenverantwortlichkeit, sich um seine Gesundheit zu kümmern außen vor bleiben muss.


    6. Demnach ist ein gesundheitsbewusstes, aber spaßfreies 100-jähriges Leben weniger erstrebenswert als ein Leben voller Kreativität, womit Manfred Lütz auch auf diesen Zusammenhang als wichtiges Ergebnis unseres qualitativen Forschungsprojektes hinweist. Ähnlich wie ich bereits in meinem Beitrag 448/1 dargelegt habe.


    7." Der Tod, die Endlichkeit unseres Daseins, macht also das Leben erst wirklich lebenswert." Und damit zur Herausforderung an jedem einzelnen Tag, vor dem dieses Ereignis früher oder später unausweichlich eintritt.


    8. Den Weg dorthin umschreibt Manfred Lütz mit dem bemerkenswerten Wort der "Ewigkeitserlebnisse". Und auch das gäbe Hinweise auf die notwendigen Denk- und Lernprozesse für die nächste Generation in unserem Forschungs-Wettbewerb. Gemeint sind "Erlebnisse von echter Liebe, ergreifender Musik, berührender Kunst", was jeder für sich ganz individuell identifizieren kann. Im Gegensatz zur endgültigen Vergänglichkeit von "Perioden unseres Lebens, in denen wir unsere Zeit bloß vertrieben oder gar totgeschlagen haben."


    Unter dem Strich vielleicht ein philosophischer Ansatz in unserer interdisziplinären Denke, aber gerade deshalb in diesen unseren Zeiten so wertvoll!


    P.S.: Den Hinweis, den dazu einer unserer Lektoren vor der Veröffentlichung dieses Beitrags gegeben hat, dass er selbst zwar sehr gesundheitsbewusst, aber gleichzeitig sehr spaßvoll lebt, greife ich in meinem nächsten Beitrag gerne auf.


    * Lütz, Manfred: ECHT IRRE, regelmäßige Kolummne im Focus, hier Heft 22/2025.



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  • Beitrag 464/1 - Spitzenreiter in Bayern im Glücksatlas-Städteranking 2025: Augsburg - Quantitative und qualitative Forschung im Verbund

    Spitzenreiter in Bayern im Glücksatlas-Städteranking 2025: Augsburg 


    Quantitative und qualitative Forschung im Verbund



    Dr. Bernd W. Dornach


    Die Augsburger sind laut Glücksatlas die glücklichsten Menschen im Süden Deutschlands. Das zitiere ich passend zur Dramaturgie nach meinem Vorlauf-Beitrag 463/1 natürlich gerne:


    Augsburg landet auf Platz 4 im aktuellen Städteranking hinter Kassel, Krefeld und Düsseldorf von Großstädten mit über 200.000 Einwohnern. München belegt Rang 27. *


    Hier meine Verortung zu unseren Forschungsprojekten mit einem kleinen Einblick in die quantitative und qualitative Marketingforschung im Verbund:


    1. Der "Weg zum Glück" geht nur über Langfristdenken und wirkt dann aber umso stärker. Unser Thema der Resilienz seit den ersten Beiträgen im Blog mit dem Beginn der Pandemie bestätigt dies deutlich. Ähnlich wie der Ansatz in unserem aktuellen qualitativen Forschungs-Projekt zur Vorbereitung auf die Generation Z, das erfreuliche Kreise zieht. Die Trendwende im neuen Denken löst offensichtlich langfristig gedachte Umkehrschwünge aus. Auch im Falle des Spitzenplatzes von Augsburg ist dies keine Eintagsfliege: Im Vergleich zum Vorjahr, in dem es bereits zum Rang 7 gereicht hatte, verbessert sich Augsburg.


    2. Glück ist eine Konsequenz der Lebenszufriedenheit. Was aber macht Augsburg der Studie zufolge so lebenswert? Wie die Forscher erklären, liegt die Stadt bei vielen messbaren Wohlfahrtsindikatoren wie dem Einkommen, der Gesundheitsversorgung oder den Grünflächen nur im Durchschnitt. Die Augsburger sind also zufriedener, als es die objektiven Kriterien erwarten lassen würden. Die Erklärung der Forscher klingt spannend: Für eine hohe Lebenszufriedenheit seien viele Faktoren, die im Mittelfeld liegen, besser als bei manchen Kriterien sehr gut und bei anderen sehr schlecht abzuschneiden. 


    3. Das führt zu einer ersten Idee qualitativer Marketingforschung: was macht die Stadt in der Beurteilung der Betroffenen aus? Auf die Bedeutung dieser Denkweise habe ich bereits 1995 in meinem ersten Buch zum Innenmarketing hingewiesen, das ich mit mehreren Gastbeiträgen bearbeitet habe. ** Der heute bekannte Begriff der Unternehmenskultur war damals noch nicht so deklariert. Der Grund für die Vernachlässigung über Jahrzehnte (!) ist gleichwohl den qualitativen Forschern längst bekannt. Das System des kapitalistischen Erfolges war lange zu verlockend. Heute ist der Richtungswechsel in Zeiten der vielen ungelösten Probleme, die sich aufgestaut haben, kompromisslos.


    4. Die quantitative Studie weist die besonderen Bestwerte für Augsburg wie folgt aus: Geringe Kriminalität, geringe Schulabbrecherquote, kurze Wege zu Ärzten, Einkaufsmärkten oder zu Dienstleistern. Die Einkommen sind demnach sogar leicht überdurchschnittlich mit niedriger Zahl an Menschen, die Leistungen zur Mindestsicherung vom Staat beziehen. Auf der anderen Seite wirkt negativ, dass die Bautätigkeit trotz steigender Mieten sinkt und die Menschen im Durchschnitt weite Strecken zur Arbeit pendeln müssen. Der berühmte Augsburg-Witz, nachdem der "Schnellzug nach München das Beste an Augsburg ist", lässt grüßen.


    5. Wie wenig derartige quantitativ angelegte Studien für den Einzelfall entscheiden, zeigt das dort ausgewiesene Negativmerkmal der zu geringen Erholungsflächen. Genau dies haben wir in unseren qualitativen Studien als besonders oft genannte Ursache für die Liebe zur Stadt ausgemacht. Spannend ist dieses Thema für unsere Diskussion mit Bürgermeisterin Martina Wild im Rahmen der diesjährigen Zukunfts-Tagungen am 10.10.25 abends ab 18.00 Uhr im CARDAMOCCA, wo wir das Thema der Bedeutung der "Dritten Orte", speziell auch in der Augsburger Innenstadt, beleuchten.


    6. Ein weiteres Ergebnis dieser Studie zum Städteranking fällt auf: In Augsburg leben die wenigsten Unzufriedenen. Gerade einmal 1,8 Prozent der Menschen in Augsburg geben an, mit ihrem Leben unzufrieden zu sein.  In keiner anderen Stadt in Deutschland ist der Anteil demnach geringer. Vergleichswert für München ganz nebenbei: 12,5 Prozent Anteil von Unzufriedenen, also fast siebenmal so hoch. Dazu zeigen unsere qualitativen Studien etwas andere Tendenzen, die auch von Kollegen bestätigt werden: In Augsburg ist die Zahl der Nörgler und derjenigen, die nicht hinter ihrer Stadt stehen, nachweislich hoch. Sehen wir es von der positiven Seite für unsere Projekte auf dem Testmarkt Augsburg, bei dem sich herumgesprochen hat, dass Augsburg ein schwieriger Markt ist. Das Insiderwissen dazu ist auch bekannt: "Was in Augsburg funktioniert, läuft in ganz Deutschland."


    7. Noch ein Wert lässt aufhorchen: Augsburg hat einen hohen Anteil von 57,5 Prozent an Einpersonenhaushalten. Der bundesdeutsche Durchschnitt der Großstädte liegt bei 50 Prozent. Da bestätigt die Studie unsere Ergebnisse deutlich: *** "Laut Uni Freiburg und SKL zeigten Studien, dass Alleinleben mit zunehmender Dauer das Risiko für Einsamkeit und soziale Isolation erhöhen. Die beiden Faktoren können das subjektive Wohlbefinden erheblich verringern."


    8. Unter dem Strich zeigt sich, dass sich quantitative und qualitative Forschung im Verbund bestens ergänzen, um sich ein eigenes Bild zu schaffen. Bei unseren diesjährigen Zukunfts-Experten-Tagungen nutzen wir als Zwischenschritt dazu ein neues Verfahren, um die Diskussionen mit der Resonanz bei den Vorträgen zu erfassen und anschließend für eine Aufbereitung auszuwerten. Lassen Sie sich überraschen. Die Ergebnisse stehen dann allen Teilnehmern zur Verfügung, um sich einen eigenen Reim daraus zu machen. Um diese individuelle Interpretation für sich zu nutzen, geht es ja immer bei der Marketingforschung. Egal ob mit oder ohne künstliche Intelligenz. Nils Söder, Mitglied der studentischen Initiative für Soziales Unternehmertum Enactus wird den Teilnehmern dazu seine eigene Sicht der Dinge bei den Zukunfts-Tagung verraten. Seinen spannenden Beitragstitel verrate ich an dieser Stelle schon zur Anmoderation:


    "Culture eats Strategy for Breakfast" (Peter Drucker).


    Herzlich Willkommen!


    * Schätzle, Dominik, in: Augsburger Allgemeine vom 12.08.25. Studie der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Das renommierte Institut für Demoskopie Allensbach hat für das Städteranking 2025 des Glücksatlas in den vergangenen drei Jahren etwa 23.500 Menschen befragt, die zwischen 16 und 78 Jahre alt waren. Die Erhebung ist repräsentativ.


    ** Handwerks-Marketing, Band 1 behandelt das "Innen-Marketing" im Handwerk und geht von der Devise aus, dass Handwerksbetriebe sinnvollerweise zuerst beginnen sollten, ihren Betrieb intern schlagkräftig(er) zu machen, um für die zukünftigen Herausforderungen fit zu sein. ISBN 3-7783-0362-7, Holzmann Verlag, leider vergriffen, aber in der Augsburger Unibibliothek eingestellt. Die Bände "Außen-Marketing" sowie "Beziehungs-Marketing" folgten strategisch korrekt erst danach. Alle Bücher unter https://www.unimarketinggroup.de/buecher


    *** Unsere Beiträge zur Einsamkeitsindustrie (Status aktuelles Buch Herbst 2025); 301/1, 285/1, 248/1, 236/1, 010/2 finden Sie auf https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles-/-news


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  • Beitrag 463/1 - Chancen für das neue Marketing aus Erkenntnissen der Glücksforschung

    Chancen für das neue Marketing aus Erkenntnissen der Glücksforschung



    Dr. Bernd W. Dornach


    "Ein Stück vom Glück" ist eine erfolgreiche Positionierung aus dem alten Marketingdenken, das auf eine frühe Orientierung an der emotionalen Kundenzufriedenheit hinweist. Man könnte eine lange Diskussion darüber führen, warum gerade in diesen unseren Landen die Auslobung des günstigsten Preises als Gegenentwurf dazu dermaßen dominant die Oberhand gewonnen hat. Beobachtet man die zunehmenden aktuellen Berichterstattungen zu den Erkenntnissen der Glücksforschung, übrigens besonders in etablierten Print-Medien zugänglich, so könnte man daraus auch einen Hinweis auf die zunehmenden diesbezüglichen Befindlichkeitsstörungen ableiten.


    Einen systematischen Vorschlag, wie wir dieses Fahrwasser für das von uns propagierte neue Marketingdenken zur doch so wichtigen Seelengesundheit denken können, greift dieser Beitrag auf. Und die Anspruchsgruppen dazu sind wiederum ganzheitlich und integrativ definiert: persönlich, gesellschaftlich und geschäftlich. Die Chancen für Erfolgsstrategien stehen dadurch gut.


    1. Die Strategie


    Der Mega-Trend "Longevity" lässt grüßen. Die Wissenschaft, speziell die Neurologie hat längst bewiesen, dass die richtigen Lebenseinstellungen ein langes und vor allem gesundes Leben beeinflussen. Die Bedingungen dafür wie Ernährung und Bewegung dominieren auch unser aktuelles Forschungs-Projekt (Beitrag 437/1) mit dem Langfristfocus auf die Generation Beta, um deren Zukunftsperspektiven zu verbessern. Bekannt ist auch, dass diese Herausforderung nicht von heute auf morgen lösbar ist. Wir sind allerdings davon überzeugt, dass der unvermeidliche Beginn der Umsetzung sofort auf fruchtbaren Boden im Marketingerfolg fällt.


    2. Management


    Unternehmerisch gedacht vom Auslöser dieser Aktivitäten: Also "dem Chef von´s Ganze", um dessen Verantwortung es in diesem Modul geht. Egal ob bei einem klassischen Vertreter der Boomer aus der Wirtschaftswunderzeit, charmant als 50+ Generation bezeichnet oder einem jungen Start-Up der Lebensphasen, wo Sinnhaftigkeit und Work-Life-Balance dominieren. Ich gehe sogar soweit, dass diese Denke das so geforderte Zusammenwachsen der Generationen im Sinne von Erfahrungsaustausch fördert. Für den derivativen Firmenwert bei Übergabe eines Unternehmens genauso wie den Zusammenhalt der Mitarbeiter bis hin zu den Kindern von gestern und morgen. Dies ist damit kein philosophischer Ansatz einer speziellen Glaubensgemeinde, sondern echte, gelebte "Unternehmenskultur".


    3. Mitarbeiter


    Die Antwort ist oben schon enthalten. Die Stärke dieser Erkenntnisse könnte dazu führen, dass andere Geschäftsmodelle keine Mitarbeiter mehr finden werden. Die vielfach aktuell geführte Diskussion, ob die Bedeutung der permanenten Weiterentwicklung der KI dieses Problem löst, ist ebenso Gegenstand unserer diesjährigen Zukunfts-Tagungen und in den Blog-Beiträgen 444/1 und 445/1 zum Wert der Arbeit sowie an vielen anderen Stellen bereits anmoderiert.


    4. Dienstleistungen und Service


    Ausgelöst durch die Rahmenbedingungen muss auch das elementare Thema "Dienstleistungs-Marketing" noch einmal neu interpretiert werden. Im Sinne der deutlich zunehmenden emotionalen Werte der Verlässlichkeit, des Vertrauens und des füreinander Daseins. Beispiele neuer Studien, die in eine gute Richtung weisen: 19 Prozent der Erwachsenen weltweit hatten 2023 laut Weltglücksreport niemanden, auf den sie sich verlassen können. Ein Anstieg von 39 Prozent gegenüber 2006. *


    5. Kooperation


    Die Unabdingbarkeit dieses Bereiches für Erfolgsstrategien ist in unserem Blog vielfach gewürdigt. Neuen Wind bekommen diese durch die Bewältigung der Einsamkeit, die bereits zu diversen spezialisierten Angeboten am Markt geführt hat. Stichwort Einsamkeitsindustrie. Maßgebend für die erfolgreiche Umsetzung ist gerade im Rahmen der Glücksforschung die sensible Auswahl des Umfeldes, mit dem man sich umgibt. Wir empfehlen dazu die "Neuvermessung" nach Kriterien der Offenheit für neue Wege, dem gegenseitigen Vertrauen sowie der Ernsthaftigkeit der gegenseitigen Unterstützung statt einseitiger Egozentrik mit Durchsetzung der eigenen Interessen.  Allein diese kleine Aufzählung soll ein Hinweis darauf sein, wohin die Reise bei einer selektiven Auswahl seiner Mitmenschen hingehen kann. Der Markt für neues Denken beginnt gerade eben vor allem qualitativ zu wachsen.


    6. Kommunikation


    Ich empfehle den Einstieg in die Außenkommunikation erst, wenn die obigen Vorstufen geklärt sind. Dies wieder selektiv mit den richtigen Empfängern und Medien. Unsensible Social Media-Massenkontakte scheiden dafür selbstredend aus. Besonders lohnt sich dabei ein Blick auf die Lifestyle-Publikationen aus dem Gesundheits- und Ernährungsbereich, die diesen Markt mittlerweile auch mit guten Testimonials wie Nina Ruge (My Life-Kolumnistin, Moderatorin und Buchautorin über gesundes Altern und Longevity) und diversen Buchempfehlungen fachlich gut autorisiert begleiten. Auch die eigenen Magazine der Drogeriemärkte sind auf diesen Zug überzeugend aufgesprungen. **


    7. Kundenzufriedenheit


    Natürlich lebt dieser Markt von authentischen Erfahrungen und der Pflege der Insider-Kontakte. Dies eröffnet neue Chancen für den dauerhaften Kundenkontakt. Treffend dazu die Renaissance der alten Marketing-Weisheit: "Lieber für wenige Kunden alles, als für viele Kunden wenig."


    8. Weiterempfehlung


    In Zeiten des allseitigen Information-Overload und der Effekt-Hascherei um jeden Preis ergibt sich daraus der Hinweis auf die so begehrten geschlossenen Benutzergruppen. Wer diese an seiner Seite hat, sowohl privat wie geschäftlich, kann damit "das Stück vom Glück" auch im Umfeld zunehmender Negativ-Bilder erhaschen. Und mit den richtigen Partnern auch "rechnen". Good-News sind gute Voraussetzungen für positive Weiterempfehlung. Die Marktnische dafür könnte aktuell größer kaum sein.


    P.S.: Unter diesem Format des positiven Denkens stehen auch unsere diesjährigen Zukunfts-Experten-Tagungen. Mit dem Mix aus interdisziplinären Gastreferenten und echtem Interesse an der Veränderung in diese Blickrichtung mit wenigen ausgewählten Gästen. Siehe Aufruf zur Teilnahme am Forschungs-Wettbewerb im Beitrag 452/1. 

    Herzlich Willkommen!


    Besonders beachtenswerte Buchenpfehlungen:


    * Baier, Corinna: Wie gelingt Glück, mit Buchauszügen von Brianna Wiest: 12 Ratschläge für ein glückliches und erfülltes Leben, in: Focus 26/2025 (Besprechung folgt nach Erscheinung)


    ** Ruge, Nina: Ab Morgen jünger! Wie wir länger jung und gesund bleiben. ISBN: 978-3-453-21881-9


    Hinweis auf korrespondierende Blog-Beiträge (Status: Erscheinungstermin Buch Band 10 zum Zukunftstag 2024 mit Zugang zum Register)


    Marketing mit dem Glücksfaktor: 368/1, 324/1, 321/1, 291/1, 917/1


    Kooperationen: 378/1, 364/1, 346/1, 228/1, 028/1


    Einsamkeitsindustrie: 301/1, 285/1, 248/1, 236/1, 010/2


    Unternehmenskultur: 381/1, 335/1, 297/1, 295/1, 278/1, 274/1, 273/1, 258/1, 223/1, 220/1, 144/1, 008/1



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  • Beitrag 462/1 - Lebensgefühl und Werte im Einklang - Die WERT MARKE Allgäu

    Lebensgefühl und Werte im Einklang


    Die WERT MARKE Allgäu



    Dr. Bernd W. Dornach


    Dass die Allgäuer ihren individuellen Weg gehen und damit höchst erfolgreich sind, habe ich bereits in meinen Blog-Beiträgen 270/1, 257/1, 233/1, und 122/1 betont.


    Mit dieser Ergänzung danke ich dem Eigentümer, Herausgeber und Geschäftsführer von top schwaben, dem Magazin für Bayerisch-Schwaben und das Allgäu, Wolfgang Strobl, für die wiederum sachkundige Aufarbeitung der WERT MARKE Allgäu, die ich hier als beispielhaft für das neue Marketing würdigen möchte. *


    1. Die Grundlagen dazu wurden in meiner Jugend gelegt und haben mich immer wieder in meinem Leben begleitet. Der ab und zu gehörte Satz "Du bist aber eine Marke" hat mich vielleicht auch ursprünglich frühzeitig für die Marketing-Profession inspiriert. Das passt auch zu unserem Forschungs-Wettbewerb, wie wir für die nächste Generation Beta bessere Rahmenbedingungen schaffen können (Beitrag 437/1). Die Identifikation mit seinen Wurzeln kann frühzeitig beginnen und für die so wichtige Alleinstellung im Leben sorgen. Verleugnen kann man es unter dem Strich ohnehin nicht!


    2. Mit der Positionierung "Blau wie der Himmel, weiß wie der Schnee" wurde diese Marke 2009 ins Markenregister beim deutschen Patent- und Markenamt eingetragen und "gilt heute als ziemlich einmalig im deutschsprachigen Raum." Jeder, der sich damit schmücken kann, profitiert von der Klarheit und Wahrheit dieses Story-Tellings. Und zwar alle Anspruchsgruppen, Button-Up und Top-Down. Fürwahr ein echtes Kunststück in der Marketing-Landschaft.


    3. Nicht ohne Stolz formuliert es die Markenfibel dazu mit nicht gerade geringem Anspruch: "Wir Allgäuer sind von Haus aus daran gewöhnt, uns auf hohem Niveau zu bewegen." Daraus werden die Argumente, um die Marke "aufzuladen" und gemeinsam mit allen Betroffenen umzusetzen und das "Kirchturmdenken" zurückzufahren ("Allgäuer Erklärung" vor 30 Jahren). Dass sich Kooperation statt Konfrontation auszahlen, haben wir in vielen Beiträgen und praktischen Beispielen zum neuen Marketingdenken in unserem Blog herausgestellt.


    4. Wie in solchen Fällen fachlich angesagt, geht dem Prozess eine Wettbewerbsanalyse voraus, um eine eigenständige Positionierung auf tragfähige Beine zu stellen. In diesem Fall als Reaktion auf die erkennbare Entwicklung der "Metropolregionen" München und Stuttgart sowie des Großraums Zürich. Da stellt sich dann nachvollziehbar für das dazwischen liegende Allgäu die Frage, wie man sich dazu eine Alleinstellung aufbauen kann. Die Antwort ist naheliegend: " ... dass wir selbst als starker Verbund in einem ländlichen Raum unter der Flagge Allgäu noch enger zusammenarbeiten." Eigentlich eine "naturkonforme Strategie" (Gernot Nieter) und schon genau deshalb so treffend für das Allgäu. Nicht bloß als Herkunftsmarke sondern als Qualitätsmarke, die alle Betroffenen wie Bewohner und Markenpartner gleichermaßen auch erfüllen müssen.


    5. Marketing-Strategie at its Best: Akribisch genau hat man erarbeitet, wie die Menschen die Marke wahrnehmen und was sie mit der Region Allgäu verbinden wollen. Und ein Grund für den Erfolg dieser sensiblen Herangehensweise und das Kunststück der Umsetzung ist sicher die "Reduzierung auf das Wesentliche."


    6. Und da Marketing nie bloß, wie so oft in der heutigen Zeit, Selbstzweck ist, sondern unter dem Blickwinkel "... welche Themen vom Markt gefragt sind, immer auch in Hinblick darauf, was unsere Wertschöpfung betrifft." Im Klartext, womit sich der Aufwand dann rechnet.


    7. Der nachfolgende Prozess ist wieder lehrbuchhaft: die Entwicklung konkreter Projekte und Produkte, mit denen sich die Interessenten identifizieren können, besser gesagt die Einhaltung des Versprechens nachvollziehen können. Also Anbieter und Nachfrager in einem Boot. Und zwar quer über alle Leistungsträger: Städte, Gemeinden, Vereine, Hotels, Gastronomen, Privatvermieter, Campingplätze, Bildungs-, Finanz- und Pflegedienstleister, Naturkostanbieter wie auch Produktion und Handel inklusive Brauereien, Brunnen und etliche Andere mehr. Die Aufzählung genau zu betrachten lohnt sich! Fachbegriff: Die komplette Wertschöpfungskette.


    8. Dass dazu die heterogenen Befindlichkeitsgruppen bei der Entwicklung eingebunden wurden, macht die Marke Allgäu zur Meisterleistung. Zukunftsorientierte Marktforschung hat bekanntlich ja nicht nur die Aufgabe der Erforschung des Ist-Zustandes sondern auch der Sensibilisierung für die Aufgaben, die sich daraus ergeben. "Das Besondere an unseren Markenwerten ist, dass diese nicht im stillen Kämmerlein entwickelt, sondern mit einer sehr, sehr großen Beteiligung an einer Bürger- und Gästebefragung sowie mit Experten und unseren Stakeholdern aufgestellt und erarbeitet wurden:" Und letztlich - damals noch ohne KI - ausgewertet und aufbereitet wurde.


    Was hier im Ergebnis dann herausgekommen ist, möchte ich einem zweiten Beitrag vorbehalten. Bleiben Sie dran: es lohnt sich! Genauso, wie ein Besuch im Allgäu vor Ort, um darauf einen Blick zu werfen, wie sehr die Werte tatsächlich zum eigenen Wohlbefinden beitragen.


    * Strobl, Wolfgang: WERT-MARKE. Das blaue Quadrat mit dem weißen Schriftzug ist im Allgäu allgegenwärtig. Es beschreibt als Markenzeichen ein Lebensgefühl und Werte, in: top schwaben, Ausgabe 89, Frühjahr 2025.



    „Magazin top schwaben, Ausgabe 89, Frühjahr 2025, https://www.topschwaben.de/

    Den Artikel finden sie hier als PDF zum Download.

    Wertmarke_Allgaeu (PDF 400 KB)
  • Beitrag 461/1 - Kunst und Kultur als Marketing-Projekt? - Die große Marktnische! - Ideen nach konkreten Erfahrungen bei einem aktuellen Projekt

    Kunst und Kultur als Marketing-Projekt?


    Die große Marktnische!


    Ideen nach konkreten Erfahrungen bei einem aktuellen Projekt



    Dr. Bernd W. Dornach


    Dass wir in diesen wechselhaften Zeiten vor allem auch über unsere Marketing-Profession nachdenken sollten, ist eigentlich naheliegend. Schließlich betrachten wir uns ja zuständig dafür, mit unserer Arbeit einen nicht unwesentlichen Anteil an der aktiven Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft zu übernehmen.


    In Zeiten der allseits proklamierten Potentiale der Künstlichen Intelligenz (KI) ist es opportun, Stellung zu beziehen und konkret mit Maßnahmen außerhalb der digitalen Welt zu reagieren.


    Ein interessanter Weg ist die Rückbesinnung auf traditionelle Werte, wie Kunst und Kultur. Dazu hatte ich aktuell ein interessantes Gespräch bei einem selbst initiierten Projekt, das mir zu Denken gibt und mich zu diesem Beitrag inspiriert hat.


    1. Stichwort Eigeninitiative


    Irgendjemand muss ja immer den ersten Schritt machen. Der kreative Prozess für neue Wege gehört bekanntlich zu den Marketing-Kernkompetenzen. Das hat auch was von den früheren Tüftlern und Erfindern, die oft Wegweisendes geschaffen haben, aber schon in der Vergangenheit nicht gerade den besten Ruf hatten. In unserer strukturierten und häufig fremdbestimmten Welt ist dies auch nicht immer einfach. Aktuelle Zahlen zeigen, dass den Social Media-Informationen von jüngeren Zielpersonen mehr geglaubt wird als den offiziellen Nachrichten-Sendungen. *


    2. Stichwort Neue Wege


    Ich darf darauf hinweisen, dass ich zu diesem Thema von den Anfängen des Marketing bis zur heutigen Verfassung unserer Zunft schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel habe. Und als kritischer Beobachter habe ich schon "viele Säue erlebt, die durchs Dorf getrieben wurden." Oft sind diese schneller wieder verschwunden, als die Erfahrungen ordentlich aufbereitet wurden. Der einzige Trost: irgendwie kommt alles neu verpackt wieder zurück. Kleines Beispiel gefällig? Neuro-Marketing. Vor einiger Zeit schon kurz am Markt aufgeploppt. Heute ist der Versuch das Unterbewusste für das Marketing zugänglich zu machen, wieder in aller Munde. Schon mal von der "Eisbergtheorie" gehört?


    3. Stichwort Mensch


    Mein erstes Buch, das mich schon zu Schulzeiten auf die Marketing-Schiene gesetzt hat, war das von Vance Packard: Die geheimen Verführer. Der Griff nach dem Unbewussten in jedermann. Meine erste wissenschaftliche Arbeit: Konsumerismus, der Ausgleich der Interessen zwischen Anbietern und Nachfragern. Beides für mich noch immer zu den Basics gehörend. Eine klare "Job-Description", auch heute noch. Schlimmer noch: dass der Mensch mit seinem Seelenheil gerade leidet, wissen nicht nur die Psychotherapeuten. Die Esoterik-Gurus machen gerade gute Geschäfte. Mir liegt mehr die seriöse interdisziplinäre Verknüpfung der Psychotherapie und allen sozialwissenschaftlichen Disziplinen mit dem Marketing am Herzen.


    4. Stichwort Kunst & Kultur


    Nehmen wir uns dazu die Kirchen und dem, was Sie uns hinterlassen haben, als Beispiel. Ein Blick auf die Tourismus-Hotspots sagt mehr über die Aktualität. Und das beste Marketing-Versprechen, das jemals erfunden wurde: Das Leben nach dem Tod. Sagen wir es etwas gemäßigter: "Der Glaube versetzt Berge." Wer an sich selbst nicht glaubt, wird nie wirklich erfolgreich reüssieren. Ein echter aktueller Mega-Trend, begründet in den großen Defiziten, die sich aufgestaut haben. Was hat das mit Kunst und Kultur zu tun? Gleich vorweg: Die Inspiration und der damit ausgelöste Prozess der Veränderung kann Welten bewegen!


    5. Stichwort Lernen lernen


    Dieser Punkt betrifft eines der wichtigsten Ergebnisse unserer aktuellen Forschungs-Projekte. Egal ob das unser schlechtes Abschneiden in den MINT-Fächern bei den Pisa-Studien oder die Bedeutung von körperlicher und geistiger Bewegungsfähigkeit betrifft. Von der Ernährung und der artgerechten Versorgung ("Fütterung") des Gehirns als individuelles, überlebenswichtiges Steuerinstrument jedes Menschen bis hin zu kreativer Individualität: Massenhaft Fehlanzeige und Behinderung statt Förderung und Umsetzung (auch durch das alte Marketing). Eine der großen Marktnischen unserer Zeit.


    6. Stichwort Hochkultur und Kleinkunst


    Die Polarisierung ist bewusst. Zeitgemäßer Gassenhauer: "Ist das Kunst oder kann das weg?" Marketingtechnisch ein faszinierendes Gebiet, bei dem letztlich jeder selbst entscheiden kann, was er daran schätzt, damit assoziiert und daraus macht. Kein Wunder, dass dieser Appell in Zeiten der zunehmenden Desorientierung gerade eine echte Renaissance erlebt. Beispiel aus unserem direkten Umfeld gefällig. Action Painting mit lässiger House-Musik im neuen N8|Raum, angedockt an eine engagierte Gastronomie im Schlachthofquartier in Augsburg (https://www.n8raum.de/). Oder auch nur der Hinterhof-Kult-Flohmarkt im Augsburger Bismarckviertel von Mara Weyel. Verkäufer und Käufer wachsen zusammen und entscheiden den "Wert". Ein Erlebnis der besonderen Klasse auf jeden Fall. Siehe auch unseren Blog-Beitrag 080/1, wie sehr wir diese Inspirationsquelle zu Zeiten der Pandemie vermisst haben.


    7. Stichwort Initiative


    Wenn uns diese Denke auf dem "Weg zum Glück" hilft, dann wären derartige Projekte doch ein höchst kompatibles "Geschäftsmodell". Sorry für den Ausdruck aus dem alten Marketingdenken. Anders ausgedrückt: Die Kreativität fördernde Freiräume schaffen, um die richtigen Anspruchsgruppen anzusprechen. Absolut trendy und für Überraschungen gut. Feststellbar beispielsweise bei neuen Gastronomie-Projekten, die mit anderer Ausgangsdenke der Umsorgung der Gäste für positive Überraschungen sorgen.


    8. Stichwort Planungssicherheit


    In unserer fortgeschrittenen wirtschaftlichen Denke müsste sich auch so etwas "rechnen" lassen. Mit erfahrenen Spezialisten, die an den richtigen Stellschrauben drehen, ist dies auch exakt kalkulierbar. Und da noch selten genutzt, sind die Erfolgsaussichten positiv. Aber letztlich muss natürlich einer das Heft in die Hand nehmen und so eine Party vorfinanzieren. Nach meiner Erfahrung "rechnet" sich so etwas ganz gut. Und letztlich vielleicht auch deswegen, weil man Aufmerksamkeit generiert, neue Leute zusammenbringt und selbst Stellung bezieht. Sie wissen schon: Haltung und Sinn im Einklang. Bringt einen selbst auch weiter!


    * Trust Social? 57 % der 20- bis 29-Jährigen vertrauen Inhalten auf Social Media mehr als denjenigen von Newsseiten, sagt der "Social Media Atlas 2025" der Per Agency und des IMWF. Der Wert ist 14 Prozentpunkte höher als 2024 und liegt 20 Prozentpunkte über dem Gesamtschnitt. 84 % der Befragten sagen, zumindest gelegentlich Fake News oder verzerrte Wahrheiten auf Social Media zu sehen. Zitiert nach turi2 vom 12.06.25 auf presseportal.de


    Korrespondierende aktuelle Beiträge im Blog: 448/1 (Wunderwaffe Gehirn), 456/1 (Veranstaltung Altaugsburg-Gesellschaft)



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  • Beitrag 460/1 - Ein Game Changer mit Vorbildfaktor: Airbnb-Chef Brian Chesky, Gründer-Legende im Silicon Valley - Mit zeitgemäßer Marketing-Strategie zum Milliardär - Wann gehen Sie den nächsten Schritt?

    Ein Game Changer mit Vorbildfaktor: Airbnb-Chef Brian Chesky, Gründer-Legende im Silicon Valley *


    Mit zeitgemäßer Marketing-Strategie zum Milliardär


    Wann gehen Sie den nächsten Schritt?




    Dr. Bernd W. Dornach


    Wenn man den Auguren trauen kann, dann beginnt sich gerade eine vorsichtige deutsche Trendwende in Richtung Aufschwung abzuzeichnen. Mit zuversichtlicher Beobachtung kann man bei kleinen wie bei großen Akteuren auch immer öfter konkrete Beispiele finden, die Veränderungsbereitschaft erkennen lassen.


    Dass die Zeit dafür reif ist, ersehen Sie auch aus unseren Blog-Beiträgen seit Beginn der Pandemie von mir im Verbund mit unseren Gastautoren, von denen Sie ausgewählte Referenten auch bei den diesjährigen Zukunfts-Tagungen wieder hautnah persönlich erleben können.


    Hierzu die Besprechung eines aktuellen Beitrags von der Leiterin des Ressorts Agenda bei Focus, Corinna Baier, mit Interview von Airbnb-Chef Brian Chesky.


    1. Der Blick auf Erfolgsstrategien in der ausgewiesenen Wirtschaftspresse ist als erster Tipp meist die zuverlässigere Inspirationsquelle als die Stimmungsmache selbsternannter Influencer auf Social-Media! Besonders spannend, wenn außergewöhnliche Persönlichkeiten (!) dahinterstehen, die ihren Weg gehen und zum Game-Changer avancieren. Brian Chesky ist Ex-Bodybuilder, studierte Design und hat sich als Sohn eines Sozialarbeiter-Ehepaars zum Multimilliardär hochgearbeitet. Seine Vita könnte sein Geschäftsmodell schon zum Teil erklären: 


    "In dieser gespaltenen Welt die Menschen wieder näher zusammenbringen".


    2. Das wegweisende Interview von Corinna Beier identifiziert den zweiten Tipp gleich auf den ersten Zeilen. "Der 43-jährige kann das gut, eine Mission verkaufen." Genau darum geht es uns im neuen Marketing. Oder mit einem Satz aus dem alten Marketing: Wer außer dem reinen Produkt nichts zu bieten hat, muss über den Preis verkaufen. Und das kann tödlich sein." Der Sprung vom alten zum neuen Marketing ist also gar nicht so groß. Häufig gelingt er schon damit, nur den neuen Zeitgeschmack, sprich die sich momentan schnell verändernden Trends, aufzunehmen. Auch hinreichend längst bekannt: "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit."


    3. Brian Chesky leitet inzwischen das zweitwertvollste Reiseunternehmen der Welt nach Booking.com und ist gerade dabei, die Hausaufgaben zu machen. Um es bereits an dieser Stelle anzumerken: der Erfolgsweg ist für jede, ja wirklich jede Branche und - ebenso symptomatisch für unseren Marketing Ansatz - auch jedes Mitglied der Gesellschaft persönlich umsetzbar. Zumindest in der eigenen Einstellung und den individuellen Plänen: Tipp drei: Orientierung an "Services" und "Experiences", das neues Wachstum generiert. Im konkreten Falle von Airbnb: Auf einer Plattform, wo früher Leute bloß ihre Wohnungen, Häuser oder Boote zur Miete offerierten, können Nutzer seit Kurzem auch "Fotografen, Stylisten und Spitzenköche buchen oder einen Pasta-Kochkurs mit italienischen Omis." Auch diese Denke ist längst bekannt und häufig in der geschäftlichen Relevanz schlichtweg ignoriert. Immer mehr Leute sind unterwegs und wollen dort, beim kurzen City-Trip wie bei der großen Kreuzfahrt, sich nicht nur erholen, sondern etwas Positives "erleben". Dies passt zu unseren vielen Vorlaufbeiträgen zum Stadtmarketing, wo eben der alleinige Konsum im Handel oder Essen und Trinken nicht mehr genügt, genauso wie zur Inspiration von Kunst und Kultur. Siehe den nachfolgenden Beitrag 461/1. 


    4. Und auch dieses "Produkt" kann man als vierten Tipp weiterdenken: Geheimtipps und besondere Erlebnisse, die es nicht von der Stange gibt, fördern das Story-Telling und die Weiterempfehlung. Die passende Unterkunft gehört genauso dazu wie etwas Individuelles, was es nicht für alle gibt. Im Beitrag genannt: der geheime Auftritt eines bekannten DJ`s. Das Thema lässt sich mit unserer so oft geforderten kreativen Kompetenz beliebig weiterentwickeln.


    5. Der Marketing-Tipp Nummer fünf für Fortgeschrittene sei besonders herausgestellt. Das ganzheitliche Angebot sollte zur Kernkompetenz und zum Profil der Marke passen und diese unterstützen. Erst daraus ergeben sich die so wichtigen Glaubwürdigkeits- und Synergieeffekte. Von einem deutlichen Beispiel dazu berichte ich im Beitrag 462/1 zum Aufbau der Marke "Allgäu", bei der die Passgenauigkeit zwischen dem tatsächlichen Erlebnis der Region und der Identität mit den Befindlichkeiten der dortigen Anwohner besonders geprüft wurde und mit diesem wichtigen Schritt dann auch die gegenseitige Unterstützung erhöht wurde.


    6. Was in einer derartigen Strategie heutzutage nicht fehlen darf, ist der Blick auf die allseits bereits gegenwärtige Künstlichen Intelligenz (KI). Auch dazu der Tipp sechs, den wir auch im Blog schon früh geordert haben: Zeigen sie Haltung! Beeindruckend dazu wiederum Brian Chesky`s Ansage zu Antworten auf die Einsamkeitsindustrie ** und diese eben nicht mit KI-Freunden zu generieren: 


    "Wenn KI-Bots die Lösung für Einsamkeit sein sollen, dann Gnade uns Gott." 


    Ein Wink an seinen Kollegen Mark Zuckerberg, der gerade ankündigt, die Einsamkeitsepidemie via KI zu lösen. Airbnb-Chef Brian Chesky setzt auf ein Comeback des echten Lebens: "Wenn wir anfangen in einer Welt zu leben, in der unsere besten Freunde KIs sind und Menschen romantische Beziehungen mit Bots eingehen, dann haben wir ein gewaltiges Problem." Für ihn ist KI zwar (wie übrigens auch für Steven Hawking auf dem Sterbebett), "wahrscheinlich das Mächtigste, was der Mensch je erschaffen hat. Es wäre allerdings schrecklich, wenn die KI eine alternative Welt erschafft, in der wir hängen bleiben, während die Menschen sich weiter voneinander entfernen." Steven Hawking sprach von gleichzeitiger Vernichtung des Menschen. Brian Chesky ist also noch dazu einer der wenigen Silicon-Valley-Gründer, die zum Digital-Detox raten. 


    "Am Ende meines Lebens werde ich mich nicht an die Chat-Nachrichten erinnern, die ich versendet habe, oder an meine Social-Media-Posts. Ich werde an meine Freundschaften denken und an die Orte, die ich besucht habe." **


    7. Grundsätzlich ergeben sich aus dem Vergleich mit der Beobachtung anderer Erfolgsstrategien und der Abgrenzung davon die Erfahrungen für Tipp Sieben: In diesem Fall mit dem Vergleich zu Amazon als "Everything Store", sofern es in einen Pappkarton passt. "Wir können all das, was eben nicht in einen Pappkarton passt, besonders gut. Bei uns geht es um Menschen, Erlebnisse, um Dinge, die besonders und einzigartig sind." Auch das ist seit jeher bekannt: Was ihr Produkt für den Käufer leistet, ist bekannt. Was sie darüber hinaus für ihn tun können, fordert seine Aufmerksamkeit!


    8. Mit der Beschränkung auf unser 8-Punkte-System im Blog ist die Analyse keinesfalls zu Ende und das Lesen des Originalbeitrages im Focus empfohlen. Der aus dem Beitrag als Tipp Acht abgeleitete Vorschlag freut mich besonders: Es ist der Hinweis auf die "Handwerkskunst" mit der Brian Chesky seine Arbeit vergleicht. Ähnlich wie wir dies in unseren Blog-Beiträgen bearbeiten, was andere Branchen vom Handwerk und das Handwerk von anderen Branchen lernen können. Nachdem Brian Chesky Industriedesign studiert hat, bleibt er auch in fremden Gefilden seinem Ursprung treu: "Dass es nur auf die Details ankommt, ... wie viel Strenge in jeder Entscheidung liegt ... und dass großartiges Design großartiges Denken bedeutet ..." 


    "Ich sehe mich vor allem als Designer, dem die größte Leinwand der Welt geschenkt wurde, der eine Firma entwirft."


    Mehr dazu bei unseren Zukunfts-Tagungen am 26.09./10.10./24.10.2025 in Augsburg. Herzlich Willkommen!


    P.S.: Passende Anspielung dazu zeitgleich von Berit Diesselkämper in DIE ZEIT: "Das gesamte Internet selbst kann bald vollständig auf mich verzichten. Das Surfen, Klicken, Wischen, Buchen, Einkaufen, ja den gesamten Onlineaufenthalt übernehmen fortan die von Google gerade vorgestellten KI-Agenten ... Da haben sich viele kleine Ichs jahrelang für den Eindruck, wertvoll zu sein, auf Effizienz und Perfektion optimiert, um dann, haha, einfach viel effizienter und perfekter ersetzt zu werden ... Es dauert sicher nicht mehr lang, bis die >digitalen Zwillinge< auch Auswärtstermine antreten können, die man selbst nicht wahrnehmen will, um dort Dinge zu verhandeln, mit denen man selbst nicht einverstanden ist." Der Autor spricht von "Werkseinstellung". Brian Chesky kennt sicher die alte Marketing-Weisheit, dass in jedem Trend auch die Chance zum Gegentrend steckt! ***


    Darüber berichtet Nils Söder von der studentischen Initiative für Soziales Unternehmertum Enactus auch bald in einem Blog-Beitrag und bei den Zukunfts-Tagungen als unser Ansprechpartner.


    * Corinna Baier im Interview mit Brian Chesky: "Gründen ist wie von einer Klippe springen" in: Focus, Heft 25/2025


    ** Korrespondierende Beiträge auf unserem Blog zur Einsamkeitsindustrie: 301/1, 285/1, 248/1, 236/1, 010/1


    ***Diesselkämper, Berit: Wozu brauche ich mich eigentlich noch? in: DIE ZEIT, No. 24, vom 05.06.2025




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  • Gastbeitrag 459/1 - Soll keiner sagen, er hätte von nichts gewusst!

    Soll keiner sagen, er hätte von nichts gewusst!



    Gastbeitrag von Irene Rieger



    Lieber Bernd,


    gerade bin ich wieder einmal im Parkhotel St. Leonhardt in Überlingen, wo wir zusammen mit der Handwerkskammer Ulm so viele Seminare mit wegweisender Zukunftspeilung durchführen konnten. Was damals mehr als noch nicht notwendige Kann-Optionen ohne direkten Leidensdruck bedacht wurde, ist heute überfällig und viele haben den Zug dahin schon versäumt. Unsere Kernaussagen gelten zum Teil noch heute 1:1. 


    Also ein gutes Stichwort: keiner soll sagen, er hätte es nicht gewusst!


    Gerne schreibe ich Dir meine Gedanken dazu an Deinen Blog.


    1. Dass wir uns in einer umfassenden Umbruchphase und Neuorientierung befinden, davor kann sich heute keiner mehr verschließen. Und diese unabdingbare Transformation betrifft jeden in jeder Altersklasse. So lange der Betroffene schon oder noch etwas bewegen kann. Oder besser gesagt: wenn er dazu überhaupt bereit ist. Das ist das erste große Problem in diesem unserem Lande. Viele glauben, nicht mehr gehört zu werden oder haben die Hoffnung auf Veränderungen verloren. Sehen nicht oder wollen nicht sehen, dass sie ohne die Adaption der neuen Technologien schnell den Anschluss verlieren werden. Vergleichbar mit der Einführung des Internets Anfang der 90er Jahre oder des Smartphones einige Jahre später.   


    2. Dazu der erste konkrete Vorschlag: Schaffen wir die Strukturen dafür oder nutzen wir bereits bestehende Angebote dazu. Dazu zähle ich auch Deine langjährigen und mittlerweile neu aufgestellten Zukunfts-Tagungen in diesem Jahr. Wer sich nicht selbst vorher „ committet“ ist nicht mehr dabei. Laut Deinem Beitrag 452/1 muss sich ja jeder Referent und Teilnehmer im Vorfeld bewerben, ob der eingeladen wird. Es freut mich von Dir zu hören, dass die bisherige Ausbeute zuversichtlich klingt, dass es funktioniert.


    3. Neben dem Erkenntnisgewinn benötigen wir vor allem Gleichgesinnte, die sich mit den aktuellen Rahmenbedingungen und dem Bequemen nicht abgeben wollen. Bekanntlich ist diese Agilität auch ein Faktor für Gesundheit und Glücksgefühle sowie unabdingbar um notwendige Veränderungen einzuführen. Und da kann einiges auf uns zukommen. Ich denke nur an Datenschutz, Privatsphäre und virtuelle Anforderungen im Alltag d.h. ohne passgenau App kann ich bald weder mein Paket an der Packstation abholen, noch ein Flugticket buchen oder einen Termin beim Arzt vereinbaren. Diese ganz einfachen Beispiele verdeutlichen, dass sich Prozesse zwischen Unternehmen und den Menschen grundlegend verändern werden. Ohne KI im Unternehmen und im täglichen Leben geht bald gar nichts mehr.


    4. Unserem Schriftwechsel entnehme ich, dass Deine Kernkompetenz der Kreativität sich bestens mit dem allseits proklamierten Trend zur Longevity verträgt und sich gegenseitig sogar perfekt unterstützt. Gesünder, erfüllter und länger leben, das ist doch, was wir uns wünschen und anstreben sollten. Und in unserem Alter eine besondere Herausforderung. Auch hier werden wir uns mit Telemedizin, virtuelle Ärzte, die 24 Stunden für uns erreichbar sind, und Ferndiagnosen anfreunden müssen. Noch sitzt auf der anderen Seite ein Arzt, aber wird das in Zukunft dann noch ein

    Mensch in einer physischen Form sein. Werden wir diese täuschende Form dann als echt wahrnehmen?  Viele Fragen, die sich vielleicht erst rückblickend selbst beantworten. Gratulation daher zu Deiner Idee, neben den Zukunfts-Tagungen dafür eine eigene Plattform zu schaffen. Ich lasse mich überraschen.


    5. Fakt ist auch, dass die Vorschläge Deines Forschungs-Projektes (Beitrag 437/1) nicht nur der Generation „Beta“ helfen, in eine bessere Zeit hin zu wachsen und sich dort bewegen bzw. bewähren zu können. Jedes Mitglied der Gesellschaft und jedes Unternehmen kann damit sofort gewinnen und den jetzt anstehenden Prozess beginnen. Für die Kinder die ab 2025 geboren werden, gibt es zwar noch keine einheitliche festgelegte Bezeichnung. Es liegt nahe, sie nach „Alpha“ als Generation „Beta“ zu benennen. Sie werden voraussichtlich in einer Welt aufwachsen, die von KI geprägt ist. Das könnten für Kinder personalisiere Erziehungs- und Lernprogramme sein, für Unternehmen der  gezielte Einsatz von Algorithmen, die Marketingaktivitäten optimieren und Daten analysieren, so schnell und effizient, wie es dem Menschen nicht möglich wäre. Das heißt, Kommunikation, zwischenmenschliche Beziehungen, lernen und arbeiten werden sich zeitnah weiter  ändern. Das alles klingt noch spekulativ, wird jedoch in atemberaubender Geschwindigkeit neue Realität sein. Bleiben wir am Ball. 

     

    6. Dazu noch ein konkretes Beispiel: Du hast in Deinen Vorträgen schon früh für die Bedeutung der Unternehmenskultur geworben. Auch unserer Firma hast du ein neues Outfit und optimale cooperate identity vermittelt. Wir waren mit Dir in vielem Pioniere, und Vorreiter speziell  im Handwerk.  Heute ist dies eine absolute "conditio sine qua non." Ohne gelebte Unternehmenskultur wird schon in Kürze kein Unternehmen mehr überleben, befürchte nicht nur ich. Und wann dann? Es wird nicht alles gelingen, was heute als Lösung propagiert wird, wir sind in vielem in einer Erprobungsphase. Mit der Übertragung und Vermittlung unserer Erfahrungen werden wir die jungen Unternehmer allerdings nicht erreichen. Wir alle müssen lernen dem Neuen zwar mit Skepsis jedoch hoffnungsvoll  zu begegnen.

      

    7. Wenn uns KI und ChatGPT & Co. dabei helfen kann, dann soll es uns recht sein. Die heutige Jugend ist mit diesen Technologien aufgewachsen, was sie sehr offen macht für die Vielfalt weitere Entwicklungen. Bleibt in diesem Sinne uns darauf besinnen, dass "der gesunde Menschenverstand" oder die "natürliche Intelligenz", die jedem Menschen bereits bei der Geburt als Unikat mit auf den Weg gegeben wird, stärker ist. Der Mensch muss lernen, verantwortungsvoll mit dem Potential dieser beeindruckenden Möglichkeiten  umzugehen und es richtig nutzen. Blindes Vertrauen ist hier genau so wenig angebracht wie generelle Ablehnung. Auch KI und ChatGPT ist nicht unfehlbar, kann jedoch bei richtigem Einsatz durchaus unser Leben vereinfachen.  

     

    8. Ich zitiere dazu zum Schluss KI-Expertin Manuela Lenzen (bereits im Focus 20/2023), die dies schon früher erkannt hat: "Die körperlosen "halluzinierenden" Bots tun uns allerdings schon einen großen Gefallen. Wie elektronische Spiegel führen sie uns vor Augen, wie falsch oder zumindest unvollständig unsere klassischen Vorstellungen von Intelligenz sind. Sie zeigen uns, dass Intelligenz ohne spielen, interagieren und kommunizieren wohl nicht zu haben ist." Wie recht sie hat.


    Das führt mich zu meinem ganz persönlichen Schlusssatz: Ganz besonders sollten wir der Liebe und der Freundschaft in dieser ganzen Zeit des Umbruchs weiterhin einen Platz einräumen. Dies wird eine zentrale Rolle spielen weil echte Gefühle sind einzigartig und auch nicht durch einen KI-Partner zu erreichen. 



    Liebe Grüße und weiterhin viel Spaß bei den Vorbereitungen für die diesjährigen Zukunfts-Tagung.


    Irene


    Irene Rieger, Dipl. Päd. Betriebs- und Führungspädagogin, Betriebswirtin und Dozentin für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung, Unternehmerin i.R.




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  • Beitrag 458/1 - Die Macht des Handels für die Attraktion der Innenstädte - Unersetzlich und Prägend - Kurzurlaub in der eigenen Stadt

    Die Macht des Handels für die Attraktion der Innenstädte


    Unersetzlich und Prägend


    Kurzurlaub in der eigenen Stadt




    Rückmeldung zu Beitrag 457/1


    Leserbrief von Alexandra Wiedemann


    Lieber Bernd,


    danke auch von meiner Seite an Jürgen Windisch für sein bemerkenswertes Engagement in TRENDYone und an Dich Bernd für die Beachtung im Blog. Dazu einige spontane Anmerkungen von meiner Seite auch für unsere gemeinsamen Stadtmarketing-Aktivitäten in Bad Wörishofen und Augsburg.


    1. Für die Überlebensfähigkeit der Städte sind agile Händler mit Engagement und Eigenverantwortung letztlich wichtiger als kommunale Stadtmarketingkonzepte und anlassbezogene Events!


    2. Dies entspricht auch dem in Deinem neuen Marketing in vielen Vorträgen, Blog-Beiträgen und Büchern längst proklamierten Trend des Buttom-Ups (Aktivitäten von unten nach oben) statt des Top-Downs (Aktivitäten von oben nach unten). So auch bei Deinem Vortrag im Kurhaus in Bad Wörishofen.


    3. Gerade jetzt, wo man den oft unausgegorenen und in Gremien zerdiskutierten Konzepten politischer Akteure immer weniger glauben, geschweige denn vertrauen kann und deswegen auch keine konsequenten Mehrheiten mehr findet, wo alle am gleichen Strang ziehen.


    4. Auch die Empfehlungen und Strategien unseres Sparringpartners Architekt Sebastian Berz Vorlaufbeitrag 456/1) zeigen, wie neue Wege gedacht werden müssen. Außerpolitische, individuelle Engagements sind das Salz in der Suppe und bringen wertvolle Anregungen, die für den Wandel im Handel unersetzlich und prägend sind.


    5. Wirkliche Veränderungen finden mit den Machern am Ort des Geschehens statt, die als Unternehmer mit ihrem Risiko in die Verantwortung gehen und selbst am besten wissen, "how to do". Sie spüren es am eigenen Geschäft und im direkten Kontakt mit den Kunden, wohin die Reise geht.


    6. Konkrete Eigeninitiativen lassen das Erlebnis für Veränderungen erst wirksam werden. Und es sind in der Tat positive Überraschungen, die die Kunden suchen, sich damit selbst inspirieren lassen und dafür bereit sind dem stationären Handel den Vorzug zu geben.


    7. Dieses Prinzip kennen wir doch alle aus unseren Urlauben in fremden Städten. Wo das besondere Feeling und die Aufenthaltsqualität auch zum Spontankonsum Freude macht und in Erinnerung bleibt. Ein Kurzurlaub in der eigenen Stadt wäre doch für den allgegenwärtigen Trend der täglichen Work-Life-Balance der beste Ort.


    8. Wenn wir dieses Prinzip der Selbstverantwortung alle miteinander kapieren und dafür mehr Freiräume statt Gesetze schaffen, geht`s wieder voran mit der Aufenthaltsqualität in den Städten.


    Ich freue mich sehr auf das Thema der wachsenden Bedeutung des "Dritten Ortes" beim Abend-Meeting mit PR-Event am 10.10.2025 im Rahmen der diesjährigen Zukunfts-Tagungen und auch als Input für unser geplantes Gespräch mit Marcus Barnstorf von der Mindelheimer Zeitung.


    Alexandra Wiedemann, Stadträtin aus Bad Wörishofen, IHK-zertifizierte Immobilienmaklerin der Immobilienwirtschaft, ICR-geprüfte und bcsd-zertifizierte City-, Stadt- und Regionalmanagerin. Mitglied im UNI MARKETING TEAM. https://www.unimarketinggroup.de/neuigkeiten



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  • Beitrag: 457/1 - Der Einzelhandel als Erlebnisort - Basis-Konzepte auf dem Testmarkt Augsburg

    Der Einzelhandel als Erlebnisort


    Basis-Konzepte auf dem Testmarkt Augsburg




    Dr. Bernd W. Dornach


    Diese sekundärstatistische Auswertung erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Windisch, Geschäftsführer von TRENDYone mit seiner bemerkenswerten Initiative und Redaktion.* Danke auch an unseren Media-Scout Thomas Max Pfaffenzeller, der uns immer maßgeschneidert zu unseren Forschungs-Projekten versorgt.


    Dieser Beitrag ist eine Reminiszenz an den Testmarkt Augsburg, auf dem wir seit geraumer Zeit schon diverse Implikationen von neuen Projekten prüfen konnten. Für Nichtkenner der Hinweis, dass Augsburg aufgrund seiner speziellen Bevölkerungsstruktur die bundesdeutsche Sozio-Demografie gut abbildet und als schwieriger Markt wegen kritischem und eher zurückhaltendem Konsumverhalten bekannt ist.


    Gleichzeitig muss ich meinen jahrzehntelang bekannten Probanden auch bereits an dieser Stelle attestieren: Wer den Augsburger gewinnt, der hat einen treuen Kunden und Weiterempfehler an seiner Seite!


    https://www.unimarketinggroup.de/marktforschung


    Hier auszugsweise aus dem zitierten Beitrag für unser laufendes Forschungsprojekt zum "Dritten Ort" sekundärstatistisch das Thema an konkreten Beispielen aufbereitet:


    1. Dr. Christiane Huber, Betten Huber, Augsburg


    Die aktuelle Kaufzurückhaltung sehen wir als Chance, unser Können und unsere Werte nach vorne zu rücken. Dies geschieht vor allem auch durch gezielte Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Regelmäßige Events, bei denen unsere Schlafsysteme erlebt werden können, schaffen eine emotionale Bindung. Damit wollen wir zu unseren Kunden langfristige Beziehungen sowohl online als auch vor Ort aufbauen.


    2. Christiane Kickum, City Initative Donauwörth e.V. und Geschäftsführerin Aktionskreis City- und Stadtmarketing, Bayern e.V.


    Trotz Einkaufszentren auf der grünen Wiese und aggressiven Anbietern, wie Sheinh und Temu, bleibt der Einzelhandel in den Innenstädten relevant. Persönliche Beratung, die Möglichkeit die Produkte direkt zu erleben und auszuprobieren sowie die zunehmende Bedeutung des Einzelhandels als Freizeitbeschäftigung sind klare Stärken, die der Online-Handel nicht ersetzen kann. "Entscheidend ist eine multifunktionale Innenstadt." Dazu sind Kommunen und Städte gefordert, die Rahmenbedingungen zu schaffen.


    3. Bernd Zimmerly, Elektrohaus Zimmerly, Augsburg


    Gerade im Bereich Haushaltsgeräte schätzen unsere Kunden, dass wir nicht nur verkaufen, sondern liefern, montieren und auch reparieren, statt gleich wegzuwerfen. Gerade durch den Reparaturservice sorgen wir für langfristige Kundenbindung. Ein wichtiger Aspekt sind auch regionale Kooperationen und Events, um darüber Aufmerksamkeit zu generieren und neue Kunden anzusprechen. Diese Authentizität kann kein Onlineshop ersetzen.


    4. Katrin Sommer, Center Consulting Sommer, Augsburg


    Augsburg verzichtet weitgehend auf die Möglichkeiten gemeinsamer verlängerter Öffnungszeiten, um mit solchen Aktionen wieder spezielle Zielgruppen für den Einkauf in der City zu gewinnen. Der lange Donnerstag war früher ein Erfolg, ebenso verkaufsoffene Sonntage, wie ein Familiensonntag zum Saisonstart.


    5. Fabian Messer, CEO Röther Beteiligungs GmbH, Modepark Röther, Augsburg


    Regelmäßige Angebote und Aktionen, die echten Mehrwert bieten, unterstützen dabei zusätzlich die Kundenbindung. Der stationäre Handel ist für uns weit mehr als ein Einkaufserlebnis - er ist ein Ort des Austauschs. Mode soll Freude bereiten und unsere Kunden begeistern.


    6. Georg Riegel, Riega Küchenstudio, Augsburg


    Die größte Herausforderung liegt weniger im Wettbewerb mit dem Onlinehandel, sondern in der allgemeinen Unsicherheit der Verbraucher. Wichtig ist uns, nicht nur mit hochwertigen Produkten zu überzeugen, sondern auch mit einem Einkaufserlebnis, das in Erinnerung bleibt.


    7. Klaus Zwiebel, ECKERLE, Augsburg


    Wir engagieren uns in der Augsburger Stadtgesellschaft und möchten so zur Zukunftsfähigkeit der Augsburger Innenstadt beitragen.


    8. Heinz Stingelwagner, City Initiative Augsburg e.V.


    Lassen Sie uns zusammen die Zukunft unserer Innenstadt gestalten - solidarisch, engagiert und mit Herz für Augsburg!


    9. Axel Haug, Centermanager der City-Galerie Augsburg und Vorstand des Fördervereins CIA e.V.


    Menschen sollen sich beim Einkaufen wohlfühlen, Freude verspüren und mit einem Lächeln nach Hause gehen. Das gelingt durch ein attraktives Zusammenspiel aus vielfältigem Einzelhandelsangebot, lebendiger Gastronomie und inspirierendem Entertainment.


    10. Cornelia Bürger, Institutsleitung der Grandel Cosmetic Gallery, Grandel Flagship-Store


    Wir sind überzeugt, dass Kompetenz und guter Service auch künftig Bestand haben... Dazu gehört auch ein Online-Shop. Viele Kundinnen kaufen ihre Lieblingsprodukte direkt nach der Behandlung. Wer sie bereits kennt, bestellt sie bequem online nach oder verschenkt sie.


    11. Elke Hehl, IHK Schwaben


    Die Konkurrenz durch den Onlinehandel erfordert auch die Erweiterung der digitalen Präsenz, so dass eine Kombination aus analogem und digitalem Geschäft zunehmend zur Schlüsselstrategie wird. Ohne diese Anpassung wird es für viele Einzelhändler schwer, wettbewerbsfähig zu bleiben.


    12. Christina und Gabriele Hübner, Mode im Lustgarten, Augsburg


    Gerade jetzt im Jahr unseres 20-jährigen Jubiläums, spüren wir einmal mehr, wie wertvoll langfristige Beziehungen und eine kontinuierliche Weiterentwicklung sind. Formate wie Private Shopping geben uns außerdem die Möglichkeit, individuell auf unsere Kundinnen und Kunden einzugehen. Dieses "gewisse Extra" macht oft den Unterschied - und wird auch weitererzählt.


    13. Alexander Ferstl, Modehaus JUNG, Augsburg


    Die angespannte Situation bietet Chancen für diejenigen, die bereit sind, Ihre Konzepte zu überdenken und sich anzupassen. Individuelle und maßgeschneiderte Angebote sind der Schlüssel, um Kunden langfristig zu binden. Events stärken die Beziehungen zu Stammkunden und ziehen neue Interessierte an.


    14. Lena Gronde, GRONDE Sehen & Hören, Augsburg


    Unsere Marketingstrategie ist aufgrund der unterschiedlichen Informationsgewohnheiten junger Zielgruppen vielseitiger und komplexer geworden. Wir setzen aber gleichzeitig auf klassische Marketing-Instrumente, um auch ältere Zielgruppen anzusprechen. Der direkte Kontakt und die empathische Beratung bleiben unser Markenzeichen. Letztlich ist es die Mischung aus Tradition und Innovation, die uns hilft, langfristig erfolgreich zu bleiben und zu wachsen.


    Wenn Sie als Leser dieses Blog-Beitrags dieses Thema zur Bedeutung des "Dritten Orts" und der gemeinsamen Belebung der Innenstädte weiterführen, mitdiskutieren und davon profitieren wollen, besuchen Sie uns bei unseren diesjährigen Zukunfts-Tagungen zu den Terminen 26.09.2025 / 10.10.2025 und/oder 24.10.2025. Für alle, die sich dabei schon im Vorfeld mit Ihren Vorschlägen einbringen, ist die Teilnahme kostenfrei, so lange Plätze verfügbar. Bitte dazu den Aufruf zum Forschungs-Wettbewerb im Beitrag 452/1 auf unserem Blog beachten.


    Außerdem empfehlen wir Beachtung des Vorlauf-Beitrags 456/1 zu einer bemerkenswerten Veranstaltung der Altaugsburg-Gesellschaft dazu.


    Und Probieren geht bekanntlich über Studieren: Aussage von Rudolf Bossle, Gastdozent einer meiner Vorlesungen zum Wandel im Handel: "Es gibt im Marketing nichts besseres als den Testmarkt. Es sei denn, den Testmarkt!" Herzlich Willkommen beim Mitmachen, wobei Ihnen unser Team gerne zur Seite steht:


    https://www.unimarketinggroup.de/stadt-marketing


    Windisch, Jürgen: Lieblingsläden statt Logistikkette. Mehr als Shopping - Der Einzelhandel als Erlebnisort, in: TRENDYone, Ausgabe Mai 2025



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  • Beitrag 456/1 - Veranstaltung der Altaugsburg-Gesellschaft am 10. Mai 2025 im Schaezlerpalais - Kunst im öffentlichen Raum

    Veranstaltung der Altaugsburg-Gesellschaft am 10. Mai 2025 im Schaezlerpalais


    Kunst im öffentlichen Raum



    Dr. Bernd W. Dornach


    Danke an Architekt Sebastian Berz für die Einladung zu dieser besonderen Veranstaltung. Seine profunde Moderation der hochkarätigen Expertengruppe* zum aktuellen Thema hat mich neben den Ergebnissen auch zum Format unserer diesjährigen Experten-Tagungen bestätigt: Ausgewiesene Referenten vor einer interessierten Gästeschar mit deren aktiver Einbindung.


    Die Ergebnisse bringen uns auch bei den Forschungsprojekten weiter, die in den Blog-Beiträgen 426/1, 328/1, 304/1, 110/1, 066/1, 020/1, sowie auszugsweise in unserem aktuellen Buch bereits anmoderiert wurden.


    Hier meine ergänzende Verortung des Themas dazu:


    1. Passender zeitgleicher Bericht im Focus 20/2025: "Kunst gegen Angst. Das Betrachten von Kunst ... und die Auseinandersetzung damit, stärken unsere Fähigkeit zum abstrakten Denken. Das hilft uns aktuellen Ängsten und To-do-Listen zu entfliehen, so eine Studie der Universität Cambridge." Mithin ein bedeutender Faktor von der angepassten Welt eine Auszeit zu nehmen und das "Deep-Learning" anzuregen. Auf die vielbeachteten Beiträge 450/1 sowie 451/1 des Entrinnens von ChatGPT und Social-Media sei besonders hingewiesen.


    2. Die Hintergründe wurden bei der Experten-Tagung von Sebastian Berz im Sinne von " über den Tellerrand hinausschauen", beleuchtet. Kunst im öffentlichen Raum fördert die Dialoge durch Konfrontation. Ohne Konfliktfähigkeit gibt es keine konstruktive Weiterentwicklung, die heute für Wirtschaft und Gesellschaft so bedeutsam ist.


    3. Das sensible Verständnis für das Thema "Kunst am Bau" kann auch bei schnöden, dem Zweck gewidmeten Bauten, Emotionen auslösen. Gegen die Egozentrik und Materialistik, die heute in der Regel in unseren Städten und deren Funktion als "Dritter Ort"** (Regeneration, Geselligkeit, Unterhaltung, Freizeitbewältigung) zunehmend relevant ist. Die Bedeutung der Emotionen für Kaufentscheidungsprozesse ist im Marketing ohnehin längst bekannt. Das gilt auch für die Ermöglichung von Aufenthaltsqualität ohne "Verzehrzwang".


    4. Auch das bei der Tagung oft angesprochene Thema "Provokation" ist unter Marketinggesichtspunkten wichtig. Siehe Beitrag 452/1: "Wer nicht auffällt, fällt weg:" Bedeutungslosigkeit ist gerade auch im "Non Profit Marketing" elementar.


    5. Schön, dass bei der Veranstaltung von Sebastian Berz auch konkrete Beispiele aus Augsburg wieder angesprochen wurden und die Teilnehmer sich damit ganz konkret mit dem Thema identifizieren konnten: Die Beispiele der Hausmadonnen in Augsburg, die Idee der Lüppertz-Figur als Spende von Elinor Holland auf dem Ulrichsplatz und das ursprünglich für den Rathausplatz vorgesehene Monumentalwerk "Ostern", das  zwischenzeitlich vor dem Staatstheater gelandet ist.


    6. Dazu ein herausfordernder Aspekt der Expertengruppe: Der Umzug derartiger Kunstwerke und die damit mögliche neue Aufmerksamkeit. Ein gutes Beispiel in Zusammenhang auch mit Interims-Einlagerungen für nachhaltiges Marketing. Idee am Rande: Sollte man vielleicht auch gute Ideen einlagern, bis der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist?


    7. Spannend für mich, dass Kunst generell auch temporär von Bedeutung sein kann. Daraus ließe sich leicht der Faden spinnen, dass diese Projekte nicht für die Ewigkeit gepachtet werden, sondern einem Veränderungsprozess im Zeitablauf der sich verändernden Herausforderungen entstehen. Christo lässt grüßen.


    8. Kunst ist ein Standortfaktor und "Tourismus ist gerade im Trend". Dass Augsburg davon aufgrund seiner Bedeutung in der Vergangenheit heute profitiert, ist mehrfach nachgewiesen. In der Veranstaltung angesprochen: Der Bilbao-Effekt. ***


    Wichtigste Erkenntnis für meine Teilnehmergruppe: Bedingung für den Erfolg ist immer, dass die richtigen Anspruchsgruppen hinter den Projekten stehen und sich dabei gemeinsam im Marketing unterstützen. Dabei hat Augsburg noch Entwicklungspotential. Commitment ist die Voraussetzung für den Erfolg von besonderen Engagements.


    Gerne füge ich noch ein Beispiel hinzu, das für mich immer wegweisend war. Der mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Hotelturm an der Kongresshalle. Reden wir darüber.


    * Expertengruppe auf Einladung von Architekt Sebastian Berz: Dr. Daniel Bürkner, Leiter Public Art München / Stefan Hilscher, Augsburg, Vorstandsvorsitzender BDZV,  Vorstand der Gesellschaft für Gegenwartskunst Augsburg/ Dr. Karl Borromäus Murr, Augsburg, Direktor des staatl. Textil und Industriemuseums TIM, Kulturbeirat der Stadt Augsburg / Andreas Wissen, Nürnberg, LGS Nürnberg 2030 GmbH und Beirat für Bildende Kunst der Stadt Nürnberg.


    ** Mikunda, Christian: Marketing spüren. Willkommen am dritten Ort, Redline Wirtschaft, ISBN: 3-8323-0916-0


    *** Auslöser war die Entscheidung der in New York ansässigen Guggenheim-Stiftung im Jahr 1981, die Europa-Filiale ihres Museums in der heruntergekommenen Industriestadt zu eröffnen, was damit die Stadt vor der Bedeutungslosigkeit bewahrt hat und zu einem sehenswerten Wirtschaftszentrum mit künstlerischen Ambitionen gemausert hat. Wikipedia, zuletzt am 14.01.25 bearbeitet.


    Auf der Webseite der Altaugsburg-Gesellschaft finden Sie weitere Informationen zur Veranstaltung


    Podcast-Link zur Podiumsdiskussion vom 10. Mai. 2025: http://berz-arch.de/nextcloud/index.php/s/cqRRPMmKd3BpfFo



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  • Gastbeitrag 455/1 - Wer tanzt, sieht die Welt mit anderen Augen

    Wer tanzt, sieht die Welt mit anderen Augen



    Frauke Weinisch


    Musik und Tanz hat in allen Gesellschaften eine kollektive und gemeinschaftliche Funktion, nämlich Menschen zusammenzubringen und ein Band zwischen ihnen zu knüpfen. In jeder Kultur singen und tanzen die Menschen zusammen, so wie sie es vor hunderttausend Jahren an den Feuern getan haben.

     

    1. Tanz als Ursprung des menschlichen Ausdrucks

    Tanz ist eine der ältesten und universellsten Ausdrucksformen der Menschheit. Schon lange bevor die ersten Worte gesprochen wurden, nutzten Menschen den Tanz, um sich auszudrücken, ihre Emotionen zu zeigen und miteinander zu kommunizieren. Der „erste Tanz“ ging möglicherweise von einer einfachen, natürlichen Reaktion auf Rhythmus oder Musik aus. Die natürlichen Rhythmen der Umgebung - das Schlagen von Regen, das Klopfen von Tieren oder das Geräusch von Wind - führten zu den ersten rhythmischen Bewegungen. Auch Rituale, wie z.B. zur Ehrung von Naturkräften, zur Feier von Lebensereignissen oder als Ausdruck von Gemeinschaft und sozialer Bindung und religiöse Zeremonien nahmen einen wichtigen Platz im frühen Tanz ein.


    2. Die Kraft der Musik  

    Jeder Mensch verfügt über eine angeborene Musikalität. Musik zieht uns unwiderstehlich in ihren Bann. Der Rhythmus bestimmt die Musik. Im Körper ist der Herzschlag die Grundlage des Rhythmus. Wir atmen, sprechen und bewegen uns im Rhythmus. Ohne Förderung und Anregung können sich musikalische Begabungen nicht entwickeln. Musik hat die einzigartige Kraft, das Gehirn  zu verändern. Sie ist in der Lage, unsere Stimmung zu beeinflussen. Viele Erkrankungen können auf Musik und Musiktherapie ansprechen. 


    3. Tanz und die Entstehung von Gesellschaften

    Im Laufe der Zeit entstanden Tanzformen, die zur Unterhaltung, zum sozialen Miteinander und zur Förderung der Gemeinschaft dienten. In antiken Kulturen war Tanz eine geschätzte Kunstform und Teil der Bildung und Philosophie. Im Mittelalter tanzten die Menschen trotz Verbot der Kirche weiterhin ihre Volkstänze. In der Renaissance entwickelten adlige Höfe in Europa höfische Tänze wie Menuett und Pavane mit festgelegten Schrittfolgen und präzisen Bewegungen. Im Barock erreichte das stilisierte Ballett seinen Höhepunkt in den königlichen Höfen Frankreichs. Im 19. Jhd. wurde das Ballett durch phantasievolle Themen ausdrucksstark untermalt. Parallel  wurde in den Ballsälen Europas und Amerikas die Gesellschaftstänze Walzer und Polka getanzt. Im 20. Jhd. führte der Einfluss der afroamerikanischen Kultur zur Entstehung von Jazz und Swing. Viele Tanzstile gingen daraus hervor. Gleichzeitig entwickelte sich in den USA der Modern Dance als Gegenbewegung zum Ballett. Heutzutage ist Tanz eine dynamische und vielseitige Kunstform, die ständig neue Stile, Techniken und Inspirationen aufnimmt.


    4. Tanz und Bewegung

    Tanzen ist eine lebensfreudige schonende Bewegung zur Musik und trägt auch in fortgeschrittenen Jahren zur geistigen und körperlichen Fitness bei. Musik und Bewegung spielen im Gehirn miteinander und verknüpfen sich. Tanzen fördert Muskelaufbau, Motorik, Koordination und Gleichgewichtssinn. Die Energie geht nicht verloren, sondern kehrt sofort zurück. Tanzen lebt von einer guten Körperspannung und Körperhaltung. Das Erlernen, Planen und Umsetzen der Bewegungsabläufe stärkt das Selbstvertrauen. 



    5. Tanzen macht Spaß und ist Balsam für die Seele

    Tanzen in der Gemeinschaft fördert die soziale Interaktion und das Zusammengehörigkeitsgefühl. Tanzen mit Körperkontakt, besonders in Partner- oder Gruppentänzen, kann helfen, Hemmungen abzubauen. Beim Tanzen werden körpereigene Glückshormone ausgeschüttet und Stress abgebaut. Es schenkt uns Selbstbewusstsein und ein gutes Körpergefühl. Da der Tanz auf Auge und Ohr einwirkt, bietet er sich für die Gestaltung der Feste gut an.


    6. Musik und Tanz kennen keine Grenzen

    Musik und Tanz sind Ausdrucksformen, die Menschen auf der ganzen Welt verstehen und erleben können, unabhängig von ihrer Sprache oder Kultur. Sie schaffen ein Gefühl der Gemeinschaft und Verbundenheit, da sie Menschen dazu bringen, sich zu bewegen und zu feiern. Durch das Erlernen verschiedener Folkloretänze und Tanzstile werden unterschiedliche Kulturen kennengelernt. Auf internationalen Tanzfestivals werden Freundschaften aus aller Welt geknüpft.


    7. Tanzen und Mathematik

    Tanz und Mathematik weisen viele Gemeinsamkeiten auf und bereichern sich gegenseitig. Wer gut tanzt, ist eher ein guter Mathematiker und wer gut Mathematik kann, ist eher ein guter Tänzer und Choreograf. Beim Tanzen werden die rechte und die linke Gehirnhälfte trainiert. Mathematische, sprachliche und räumlich-visuelle Fähigkeiten werden angeregt und verbessert.  Beide Gehirnhälften spielen eine Rolle in der Mathematik. Eine ungestörte Kooperation beider Hälften ist wichtig für präzises Rechnen. Es gibt viele mathematische Konzepte, die im Tanz eine Rolle spielen, wie Rhythmus, Muster, Formen und Zählen.  


     8. Tanz in der Erziehung

    Tanz spielt eine bedeutende Rolle in der Erziehung, da er verschiedene Bereiche der Entwicklung unterstützt. Er fördert die Motorik, Konzentration, Selbstbewusstsein und soziale Fähigkeiten. Zusätzlich trägt Tanz zur Verbesserung des Körpergefühls und der Ausdruckskraft bei. Daher ist es wichtig, schon früh mit den tänzerischen Erfahrungen anzufangen. In der Kita soll die Freude an Bewegung zur Musik im Vordergrund stehen. Tanz kann in der Schule als Unterrichtsfach oder außerschulische Aktivität angeboten werden, um die Tanzfähigkeiten der Schüler zu entwickeln. Tänzer sind die besseren Schüler. In manchen Ländern ist Tanz ein Pflichtfach. Somit haben alle Schüler die Möglichkeit, die Kultur ihres Landes und andere Kulturen kennenzulernen.


    Fazit

    Tanz war und ist bis heute ein Ausdruck von Kultur, der sowohl das Individuum als auch die Gemeinschaft verbindet. Er spiegelt Werte, Traditionen und Geschichten einer Kultur wider und kann auch soziale Veränderungen beeinflussen. Tanz hat sich von einfachen, rituellen Bewegungen zu einer vielfältigen und komplexen Kunstform entwickelt, die Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Kunst steht über Reichtum und Macht. Das Leben ohne Musik und Tanz ist nebensächlich. Der Tanz ist die beste Methode, um körperlich, geistig und seelisch Kraft zu tanken und sie anderen zu geben. Er schenkt uns mehr Lebensfreude. Der Mensch ist fähig, die richtigen Entscheidungen zu treffen und zu handeln.  

     

    Frauke Weinisch, ehemalige Lehrerin, unter anderem für Mathematik, Inhaberin einer Tanzschule in Augsburg, Leiterin eines eigenen Showensembles, Ausbildung von Tanzpädagogen und in der Lehrerfortbildung tätig.


    Frauke Weinisch erleben Sie mit einem kleinen Ausschnitt Ihres Ensembles 

    sowie Kurz-Vorträgen bei den diesjährigen Zukunfts-Tagungen.





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  • Beitrag 454/1 - Die Positionierung der Tulpen-Magnolie. Was macht eine gute Marke wirklich aus?

    Die Positionierung der Tulpen-Magnolie. Was macht eine gute Marke wirklich aus?


    Easy-Going-Beitrag


    Gespräch mit einer furchtlosen Pionierin von Johanna Michaels in ZEIT WISSEN *


    "Nennt mich ruhig egozentrisch. Ich bleib mir treu." 


    Inspirationen für unseren Forschungs-Wettbewerb 



    Dr. Bernd W. Dornach


    Eine Erkenntnis aus meinen Erfahrungen im neuen Marketing gleich vorweg: Normalität ist maximal normal. Im Normalfall heutzutage auch eher uninteressant. Wenn wir, wie aktuell überfällig, zu neuen Ufern aufbrechen wollen, müssen wir aus der Normalität ausbrechen und dürfen uns nicht an der Masse orientieren. Dazu ist jeder Lebensweg und die damit prägenden Faktoren für die eigenen Potenziale höchst relevant. Dies ergibt sich allein schon aus der Tatsache, dass gestern, heute, wie morgen jeder Mensch als Unikat auf die Welt kommt. Mein aktuelles Buch legte dazu die Grundlagen für systematische Nutzung und Stärkung:


    Dem eigenen Potenzial auf die Sprünge helfen, Ideen für den Turn-Around. https://www.unimarketinggroup.de/buecher


    Und das lässt hoffen. Kreativität und Longevity können davon profitieren. Getreu der altbekannten Erkenntnis:


    "Wer nicht verrückt ist, ist nicht normal. Schaut an, wohin wir mit den Nicht-Verrückten bisher gekommen sind:" **


    1. Erkenntnis: Der äußere Auftritt. "Die Magnolie ist eine Solistin im blühenden Orchester der vielen Gartenpflanzen." Ihre Krone über einem kurzen Stamm überragt die Wiese und duldet keine Nebenspieler. Man kennt dies auch von Mitmenschen, die allein schon durch ihren Auftritt Platz einnehmen. Mithin ein Plädoyer für das Outfit und den ersten Eindruck. Die Friseur-, Kosmetik- und Modebranche sowie die Hautärzte und Schönheitschirurgen werden sich freuen.


    2. Erkenntnis: Früh dran sein. "Die Magnolie ist eine der ersten Pflanzen, die blühen." Durch langjährige Erfahrungen interessieren die Magnolie die Frostschäden nicht mehr. Sie hat sich darauf eingestellt und lässt sich nicht irritieren. Wie im menschlichen Leben, wo sich echte Unikate auch durch Missgeschicke eher nicht drausbringen lassen, im Gegenteil daraus sogar wachsen.


    3. Erkenntnis: Nicht auf Alle hören. "Wer vorangeht, darf keine Angst vor der Meinung anderer haben." Polarisierung hat den Preis, dass dies nicht immer allen gefallen kann. Im Gegenteil: Bekannt ist die alte Marketingweisheit: Wer nicht auffällt, fällt weg!


    4. Erkenntnis: Echte Alleinstellung. "Ihre Blüten gelten heute als primitiv. Primitiv? Sie sehen halt noch immer ein wenig wie ein Prototyp aus." Hat ja keiner gesagt, dass man zur unabdingbaren Alleinstellung die Welt neu erfinden muss. Ein Blick auf echte Vorbilder in seinem Leben vermittelt oft wichtige Erfahrungswerte, auf die man zurückgreifen kann. Wer darauf gerade in seiner Jugend- und Wachstumsphase nicht zurückblicken kann, hat ein echtes Defizit. Dies ist auch ein wichtiges Ergebnis unseres aktuellen Forschungs-Wettbewerbs, den wir im Beitrag 437/1 ausgeschrieben haben.


    5. Erkenntnis: Die Frauen und Männerrollen auflösen. "Wie Mulan (der Krieger = Ursprung der Bezeichnung Magnolie) wächst meine Blüte erst weiblich und dann männlich." Dahinter steckt die Ursache für die veraltete Differenzierung der Geschlechterrollen. Zum Beispiel: "Die Erwartung von Gefälligkeit und Perfektionismus, die so nur Blüten und Frauen begegnet. Während wir nachlässig sind, sind Männer authentisch."


    6. Erkenntnis: Anpassung als Grundlage vielen Übels. "Nennt mich ruhig egozentrisch, ich bleibe mir selbst und meinen primitiven Blüten treu." Dies lässt mich an die leider veralteten Schul- und Ausbildungsstrategien denken, die Kreativität und Individualität immer noch prinzipiell ersticken.


    7. Erkenntnis: Magie ist gefragt. "Der erste Entwurf mag immer etwas roh und fehlerhaft erscheinen, aber ihm wohnt eine Magie inne, die von Anpassungen erstickt würde." Trotz Multioptions-Zeitalter und gleichzeitig Wissens-Überschuss tendieren wir immer noch zur Orientierung an der Meinung der Mehrheiten. Typischerweise auch immer noch an Ergebnissen der Umfragen der quantitativen Marktforschung, die nach Rangfolge bei den Spitzenwerten sortiert werden, statt Trendforschung zu betreiben, wohin die Reise hingehen könnte.


    8. Erkenntnis: Lebensräume bewahren. "Menschen roden meinen Lebensraum für Plantagen, Bergbau, Tourismus." Ein deutlicher Hinweis auf die Ignoranz der jahrtausendealten Erfahrungen der Natur. Die rohe, ursprünglich Beschaffenheit der Magnolie ist seit "Jahrmillionen" letztlich unverändert geblieben.


    Unter dem Strich: "Die Magie liegt in dem, was hinter den Blüten steckt." Vielleicht haben wir gerade dies mit Frauke Weinisch und den Bildern von Arno Wehrnann im Garten unserer bewährten Hotelempfehlung der Villa Arborea im nachfolgenden Beitrag und dem Auftritt bei den diesjährigen Zukunfts-Tagungen im Schilde geführt. Lassen Sie sich von unserem neuen Format überraschen und sichern Sie sich frühzeitig eine der wenigen Gastkarten zu den diesjährigen Zukunfts-Tagungen. Anfragen per Mail an service@uni-marketing.de


    P.S.: Für heuer hat sich die Magnolie im Blütezustand bereits verabschiedet. Im nächsten Jahr planen wir dazu gerne einen Event mit Ihrer Sicht der Dinge. Bleiben Sie dran.


    * Michaels, Johanna: Gespräch mit einer furchtlosen Pionierin, in: ZEIT WISSEN Nr. 03, Mai/Juni 2025


    ** Aus einem Liedtext von Hildegard Knef abgewandelt. Gerne zum "Deep-Reading" (Beitrag 451/1) empfohlen:


    https://www.hildegardknef.de/Texte/wernichtverrueckt.htm



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  • Beitrag 453/1 - Neu bei uns im Blog: Easy-Going-Beiträge - Förderung von Kreativität und Longevita

    Neu bei uns im Blog: Easy-Going-Beiträge


    Förderung von Kreativität und Longevita



    Dr. Bernd W. Dornach


    Das "Lebens-Lange-Lernen" ist gerade in diesen wechselvollen Zeiten eine Grundvoraussetzung für schnelle Anpassungs- und zuverlässige Überlebensstrategien.


    Dies gilt für den Beruf, genauso wie in der Gesellschaft und letztlich auch für das individuelle Wohlbefinden.


    Wir vom UNI MARKETING TEAM sind überzeugt, dass sich nur mit dieser Einstellung gemeinsam die dringend notwendige Einleitung von Veränderungsprozessen unterstützen lässt.


    Zu unserem aktuellen Forschungs-Wettbewerb (Beitrag 437/1) legen wir vor allem auch auf ganz konkrete Vorschläge zur Umsetzung Wert.


    In unserem Blog finden Sie dazu ab sofort auch besondere Beiträge mit Aha-Effekten, die wir Easy-Going-Beiträge nennen.


    Diese Initiative ist besonders "gehirngerecht", in Erinnerung an unsere hochgeschätzte Kollegin Vera F. Birkenbihl, aufgebaut. *


    Damit können die Inhalte schnell aufgenommen, optimal im Gehirn verortet und individuell kreativ verarbeitet werden. 


    Siehe dazu auch unsere Vorlauf-Beiträge 450/1 und 451/1 des zwischenzeitlich nachweislich gestörten "Deep Learnings" durch den Verlass auf ChatGPT etc.


    Die Inhalte der Easy-Going-Beiträge sind neben der spontanen Eigeninspiration auch besonders zur Unterstützung schulischer Veranstaltungen und firmeninterner Weiterbildungen geeignet.


    Hier ein erster Hinweis auf die in unserem Blog bereits erschienenen und aktuell geplanten Beiträge:


    447/1: Das Geheimnis der Nonnengehirne (bereits veröffentlicht)

    454/1: Die furchtlose Positionierung der Tulpen-Magnolie (folgt als nächster Beitrag)


    455/1: Beitrag dazu von Frauke Weinisch (folgt dazu passend im Anschluss)


    457/1: Das Krokodil und sein Geheimnis für Langlebigkeit (wird in Kürze veröffentlicht)


    Ein regelmäßiger Blick auf unseren Direktzugriff lohnt sich jetzt mehr denn je. Schauen Sie immer wieder mal rein!


    https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles-/-news


    * Birkenbihl, Vera F.: VOM GEHIRN-BESITZER zum GEHIRN-BENUTZER, mvgVerlag, ISBN: 978-3-7474-0371-6


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  • Beitrag 452/1 - Aufruf zum Forschungs-Wettbewerb und Termine Zukunftstagungen 2025

    Aufruf zum Forschungs-Wettbewerb und Termine Zukunftstagungen 2025


    Kostenlose Teilnahmemöglichkeit sichern!




    Herzlich willkommen zum diesjährigen Zukunftstag, den wir heuer an drei Terminen als Experten-Tagungen im kleinen exklusiven Rahmen mit nur wenigen Gästen umsetzen.


    Termine bitte heute schon reservieren:


    Freitag, 26.09.2025, 10:00 bis 16:00 Uhr: Raum WEITBLICK über den Dächern von Augsburg des Hotels am alten Park am DIAKO


    Freitag, 10.10.2025, 18:00 bis 20:00 Uhr: PR-Event im Cafe CARDAMOCCA am Kitzenmarkt mit der Augsburger Bürgermeisterin Martina Wild.


    Freitag, 24.10.2025, 10:00 bis 16:00 Uhr: Gartensaal TUTAONANA im Erdgeschoss des Hotels am alten Park am DIAKO


    Ausgewählten Teilnehmern und Interessenten früherer Veranstaltungen möchten wir ein besonderes Angebot unterbreiten:


    Bei Mitarbeit am aktuell laufenden Forschungs-Wettbewerb können Sie sich mit Ihren Vorschlägen frühzeitig aktiv einbringen.


    Die Ausschreibung finden Sie im Blog-Beitrag 437/1


    https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles-/-news#Beitrag437


    Unser Anliegen: Wie können sich die Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft heute schon darauf vorbereiten, die Rahmenbedingungen für die Generation Beta zu verbessern?


    Für jeden der drei Termine werden durch unsere Expertengruppe dann jeweils 5 Teilnehmer zur kostenfreien Teilnahme ausgewählt.


    Bitte senden Sie uns dazu baldmöglichst formlos Ihre Bewerbung:


    1. Ihre eigenen Fragen und Vorschläge dazu.


    2. Eventuell auch die eigene Betroffenheit, warum Sie an den Themen besonderes Interesse haben.


    3. Ihren Wunschtermin für Ihre Teilnahme.


    Alle Antworten werden beim Forschungs-Wettbewerb berücksichtigt.


    Mit dieser Maßnahme wollen wir unsere Aktivitäten auf eine noch breitere Basis stellen und auch bevorzugt die wirklich daran interessierten Gäste für die Experten-Tagung einladen.


    Der kleine exklusive Rahmen der drei Veranstaltungen im besonderen Rahmen ermöglicht auch den direkten Austausch mit den Experten.


    Damit kommen wir einem Wunsch nach, der nach dem großen Zukunftstag im letzten Jahr am häufigsten an uns herangetragen wurde.


    Falls Sie sich frühzeitig für den Tenor der Ergebnisse interessieren, empfehlen wir auf die sukzessiven Veröffentlichungen in unserem Blog ab Beitrag 436/1 regelmäßig einen Blick zu werfen.


    Danke für Ihre Aufmerksamkeit schon vorab. Für Ihre Bewerbung und auch individuelle Wünsche und Fragen stehen wir unter unserer zentralen Mail-Adresse gerne zur Verfügung: service@uni-marketing.de


    UNI MARKETING Gruppe / Augsburg, Wien, Prag


    UNI MARKETING Service Geschäftsführungs GmbH

    Postfach 10 25 43

    86015 Augsburg

     

    Geschäftsführer: Dr. Bernd W. Dornach

     

    https://www.unimarketinggroup.de/

    E-Mail: service@uni-marketing.de

    Handy: 0178-40 900 44


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  • Beitrag 451/1 - Unsere Forschungsergebnisse von DER ZEIT bestätigt (Teil 2)

    Unsere Forschungsergebnisse von DER ZEIT bestätigt (Teil 2) *


    Warum das Lesen auf Papier der digitalen Lektüre überlegen ist



    Dr. Bernd W. Dornach


    1. Die in DER ZEIT zitierten Meta-Studien zeigen eindrucksvoll die Überlegenheit des analogen Lesens. Vor allem bei komplexen Texten. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass die Durchdringung bestimmter Themen in der größtmöglichen Tragweite erst zu wirklich neuen Erkenntnissen führen kann. Und damit werden auch die Grundlagen für gute Marketing-Strategien gelegt: Mit Alleinstellung, Individualität, Aufmerksamkeit. Experten subsummieren diese Eigenschaften als USP (Unique Selling Proposition). Siehe meine korrespondierenden Blog-Beiträge 370/1, 360/1, 296/1.


    2. Wie Studien zur Blickerfassung belegen, konditioniert der Bildschirm des Smartphones dazu, Texte bloß zu überfliegen. Die Augen wandern bei der Digitallektüre im Zickzackmuster über den Text, ohne ihn ganz zu erfassen. Insbesondere bei Fachtexten, wo man schnell die Lösung sucht. "Was dem schnellen Erfassen einer E-Mail nützt, schadet dem Deep Reading". Und dem Gehirn-Training. Um Kraft zu sparen, zieht sich das Gehirn bei geringen Anforderungen nachweislich zurück. Ein schleichender Prozess, der im Alter fatale Auswirkungen haben kann. Dass die Demenzerkrankten aktuell immer jünger werden ist bekannt. Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer von der UNI Klinik in Ulm hat darauf schon vor geraumer Zeit hingewiesen.


    3. Auch die Haptik spielt eine Rolle. "Papier lässt sich anfassen, gedruckte Seiten nehmen Raum ein. Der Leser gewinnt ein Gefühl dafür, wie lange ein Text ist." Das bestätigt meine Arbeitsweise die Seiten wichtiger Digitaltexte auszudrucken und konventionell auszuwerten und aufzuarbeiten. Im ZEIT-Beitrag netterweise als "Bommer-Tick" deklariert. Dazu gehört auch der Tipp, mit Büchern und dortigen Notizen zu arbeiten und nicht zu glauben, dass das Lesen alleine zur Wissensbildung genügt.


    4. Die "Verflachungsthese": Leseforscherin Maryanne Wolf bestätigt, dass die jüngere Generation, egal auf welchem Medium, schlechter lesen kann. "Demnach verändert der Dauerkontakt mit dem Digitalen das Gehirn derartig, dass es seine Lesefähigkeit verliert - und darüber weitere Kompetenzen einbüßt." In der Stavanger Erklärung von 2019 (der Vereinigung der weltweit führenden Leseforscher) heißt es dazu: "Das Lesen langer Texte ist von unschätzbarem Wert für eine Reihe kognitiver Leistungen wie Konzentration, Aufbau eines Wortschatzes und Gedächtnis."


    5. Drei Jahre später erscheint bekanntlich ein digitales Werkzeug, das den Lesern die Verarbeitung langer Texte vollständig abnimmt: ChatGPT. Ich erinnere dazu an den Auftritt eines unserer Key-Note-Speaker beim letztjährigen Zukunftstag, Dr. Jesko Perrey, globaler Leiter Marketing und Solutions bei McKinsey, mit seinem Beispiel einer praktischen Anwendung durch ein Kurz-Briefing eines spontan ausgewählten Gastes. Seine Show hat unser gesamtes Programm dominiert. Aussage eines Stammhörers unserer Veranstaltungen und kritischer, langjähriger Beobachter der Szene: "Mein Gott, was kommt da noch alles auf uns zu?" (Arno Wehrmann). Lernforscher Peter Gerjets vermutet laut ZEIT- Beitrag, dass bereits für 70 bis 80 Prozent der Studierenden KI zum normalen Werkzeug geworden ist, um Texte zu formulieren oder Lektüren abzukürzen. Gerade hat mangels Nachfrage die Bibliothek seines Instituts "drei Viertel der Bücher weggeschmissen."


    6. Literaturstudium verbessert Empathie: "Weitgehend belegt ist, dass Literatur Empathie verstärkt, weil man lesend lernt, sich in andere hineinzuversetzen; im Hirn laufen beim fiktionalen Erleben ähnliche Prozesse ab, als würde man die Situation in der Realität erleben." Vielleicht wichtiger noch in Anbetracht der politisch motivierten Abhängigkeitsbestrebungen, die laut einer unserer Expertenexplorationen  mit der Psychotherapeutin Danuta Hofner aus Augsburg nicht mehr von der Hand zu weisen sind: "Auch das kritische Denken" profitiert vom Lesen, das überdies vor autoritären Tendenzen zu schützen scheint. Der Oldenburger Historiker Michael Sommer formuliert es in DER ZEIT folgendermaßen: "Mir fehlt die Fantasie, wie eine Demokratie damit klarkommen soll, wenn 80 Prozent keine Texte lesen können."


    7. Der Wert eines Studiums? Auch die Antwort auf die Frage, die mir beim Gen-Z-Panel am häufigsten gestellt wurde, beantworten die Autoren im Kontext des Beitrages in DER ZEIT treffend: "Ein Studium dient dazu, bestehende Gedanken zu durchdringen, Thesen zu hinterfragen, vielleicht Gegenthesen aufzustellen - also eigenständiges Denken zu lernen. So funktioniert Wissenschaft - und auch politische Willensbildung." Neue Studien der Microsoft Forscher aus Cambridge und der CARNEGIE University aus Pennsylvania beweisen, dass die KI-Nutzung kritisches Denken reduziert. Langfristig könne dies zu einem "Rückgang der Problemlösungskompetenzen" führen. Damit wird eine Fähigkeit zerstört, die aktuell bei unseren Herausforderungen und auch ganz konkret zur Eignung für die neuen Berufsbilder von besonderer Bedeutung wäre. Dazu die Forscher der Studie: "Je höher das Vertrauen in die Fähigkeiten der KI, desto weniger kritisches Denken legten die Probanden an den Tag."


    8. Lösungsvorschläge für einen epochalen Wandel mit Konsequenzen für das Gehirn? Auch dazu hält der Beitrag erfreulicherweise Vorschläge bereit: Erste Universitäten bieten bereits vor dem Studienbeginn Brückenkurse an, weil das naturwissenschaftliche Vorwissen aus der Schule bei vielen für das Studium nicht ausreicht. Wir prüfen dazu gerade die Initiative der KinderUni Augsburg. An der Universität Bielefeld diskutiert man eine Art Bootcamp, um Erstsemester ans Lesen heranzuführen, "weil fast die gesamte Kohorte davon betroffen ist."


    Peter Gerjets sagt es in DER ZEIT deutlich: "Die Kompetenz zum kritischen Lesen ist heute notwendiger als jemals zuvor." Viele mögen dies verlernt haben, aber bereits nach 2 Wochen Ausschalten der Internet-Funktion auf dem Handy verbessert sich die Konzentration. Und die Autoren DER ZEIT empfehlen abschließend:


    "Pausen von der Reizüberflutung sind wie ein Spa für´s Gehirn ... Wie die Freiheit wieder mal ein Buch zu lesen."


    * Agarwala, Anant; Spiewak, Martin: "Ein Buch lesen? Ganz?!" in: DIE ZEIT vom 30.04.2025 


    Gratulation zum doppelten Auflagenrekord und Kompliment für ein bewährtes Medium, das "Deap Reading" erfordert.  DIE ZEIT erreicht mit der IVW 1/25 einen neuen Meilenstein: 499.722 Abos (+4,8%) und 636.600 verkaufte Exemplare (+5,2%) im Vergleich zum Vorjahr – ein Rekord. Sie setzt so ein starkes Zeichen für die Relevanz von Qualitätsjournalismus. turi2 vom 02.05.2024


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