Aktuelle Beiträge


Hier finden Sie "Aktuelles" in Beitragsform von Dr. Bernd W. Dornach und Gastautoren.

  • Beitrag 484/1 - "Ich kann die Menschen nicht verändern" Oder doch?

    "Ich kann die Menschen nicht verändern" Oder doch?


    Ideen für Ihre Kundenführung



    Dr. Bernd W. Dornach


    Diese Aussage entstammt einem Team-Mitglied von uns, der ganz direkt bei der Mitwirkung an einem Veranstaltungsbestandteil unserer diesjährigen Zukunfts-Tagungen inhaltlich beteiligt war.


    Wir bezeichnen unsere Vorgehensweise seit geraumer Zeit als "Marktforschungs-Inszenierungen". Auch die Zukunfts-Tagungen mit der Diskussion der Ergebnisse der Forschungs-Projekte sind dazu ein wichtiger Bestandteil des gegenseitigen Lernens.


    Fachlich ist diese Vorgehensweise neben den Methoden der klassischen Befragung und der Beobachtung dem Experiment zuzuordnen. Letztlich auch eine spannende Kombination aus allem.


    Dies ist ganz pragmatisch übrigens auch für jedes Unternehmern, speziell im kleinen und mittelständischen Bereich, eine Möglichkeit mit einem Stammkunden-Event, bei richtiger Organisation und "Anlage der Untersuchung", ganz direkt zu lernen. Wenn dies mit gezielter Integration der eigenen Mitarbeiter geplant wird, umso besser, um gemeinsame Veränderungsprozesse auszulösen.


    Damit ist gleichzeitig auch jeder Mitarbeiter an der Front gefordert, sich einzubringen.


    1. Erkenntnis: Natürlich kann man die Menschen verändern.


    Ganz einfach. Allein der Prozess der Umsorgung, des Interesses am Wohlbefinden, schlichtweg des "Kümmerns", wird in diesen unpersönlichen Zeiten besonders aufnahmefähig registriert. Dass dies auch im Alltagsgeschäft umgesetzt werden kann, ist beruhigend.


    2. Erkenntnis: Dies entspricht einem der besten Geschäftsmodelle.


    Was nützen die ausgefeiltesten Strategien, wenn diese an der Basis nicht gelebt werden? Dazu die "Augenblicke der Wahrheit" anzuführen, würde den Umfang dieses Beitrages sprengen. Gleichwohl kann man diese mit gesundem Menschenverstand mit kleinem Erinnerungscoaching für sein Team befördern.


    3.  Erkenntnis: Da tut sich eine Marktlücke auf!


    Fragen Sie Ihre Kunden einfach einmal, wo diese sich am besten aufgehoben fühlen. Bei genauer Analyse werden Sie feststellen, dass es neben dem reinen Preisargument auch Zielpersonen gibt, die bereit sind, andere Kriterien in ihre Kaufentscheidung einfließen zu lassen.


    4. Erkenntnis: Was hindert Sie daran, Ihre Anspruchsgruppen zu differenzieren? 


    Fakt ist, Sie werden es nie jedem recht machen können. Also suchen Sie sich die Zielpersonen heraus, mit denen Sie selbst sich am wohlsten fühlen. 


    5. Erkenntnis: Ihre Positionierung ist überlebenswichtig!


    Wenn Sie allein versuchen, möglichst viel Rendite mit ihrem Geschäftsmodell mit geringstmöglichem Aufwand zu realisieren, werden Sie scheitern. Dieser Markt ist, charmant gesagt, "überbesetzt". 


    6. Erkenntnis: Die Billigheimer sind als Kunden die Schlimmsten!


    Stimmt. Sie werden im Ergebnis viel Ärger mit ständigen Sparmaßnahmen haben, die Ihr Kunde sofort durchschaut und Sie als Looser vorführt. Diesbezüglich ist unsere Gesellschaft unbarmherzig.


    7.  Erkenntnis: Verlieren Sie nie Ihre intrinsische Motivation!


    Die Lust, sich zu engagieren, hängt ganz ursächlich mit der persönlichen Überzeugung zusammen, besser gesagt mit der Leidenschaft. Um die Rolle als "Überzeugungstäter" glaubwürdig nach außen zu tragen, gehört aber auch der tatsächliche Erfolg dazu. Die lohnende Kleinarbeit an der Basis erfordert mentale Stärke, die sich trainieren lässt.


    8. Erkenntnis: Alles wird gut! Aber nicht automatisch!


    Das Wort "Unternehmer" ist vom Wort "Unternehmen" abgeleitet. Nicht vom Wort "Unterlasser."


    Quintessenz: Es ist Ihre Aufgabe als Unternehmer wie als Mitarbeiter, die Menschen zu unterstützen. Und Ihnen ein Stück vom Glück mit auf den Weg zu geben. Vielleicht sogar, sie ein Leben lang zu begleiten. Aber dies ist eine andere Geschichte. Fortsetzung folgt.



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  • Gastbeitrag 483/1 - Mehr als Broterwerb: Wie Arbeit uns in unsicheren Zeiten stärken kann

    Mehr als Broterwerb: Wie Arbeit uns in unsicheren Zeiten stärken kann



    Bettina Greither


    Was ist Arbeit heute und was könnte Arbeit von  morgen? 

    Können wir sie als Stabilisator in unsicheren Zeiten verstehen und Kraft tanken, statt und permanent zu ärgern und „nur“ Dienst nach Vorschrift zu machen? 

    1 - Aktuelle Herausforderung

    2 - Bedeutung von Arbeit für unser Leben

    3 - Life-Work-Balance – ein neues Verständnis

    4 - Persönliche Fähigkeiten, Talente und Stärken fördern

    5 - Future of Work

    6 - Renaissance des Handwerks

    7 - Arbeit als Quelle von Sinn und gemeinschaftlicher Verantwortung

    8 - Die Chancen im Arbeitsumfeld für die Generation Beta


    Mehr als Broterwerb: Wie Arbeit uns in unsicheren Zeiten stärken kann


    Was ist Arbeit heute und was könnte Arbeit von  morgen? 


    Können wir sie als Stabilisator in unsicheren Zeiten verstehen und Kraft tanken, statt und permanent zu ärgern und „nur“ Dienst nach Vorschrift zu machen? 


    1. Aktuelle Herausforderung

    In einer Welt, die sich in rasantem Wandel befindet und zunehmend unsicher wirkt, gewinnt unsere innere Stabilität und mentale Gesundheit eine immer größere Bedeutung. Die Spaltungen innerhalb der Gesellschaft – geprägt durch unterschiedliche Werte, Haltungen und nicht zuletzt durch den Generationenkonflikt – vertiefen sich stetig.

    Demografische Veränderungen und technologische Entwicklungen prägen sowohl unseren Alltag als auch unsere Arbeitswelt. Gleichzeitig begleiten uns wachsende Sorgen um Lebensqualität, Arbeitsplatzsicherheit und wirtschaftliche Stabilität. Die permanente Anpassung an neue Bedingungen verlangt uns enorme Kraft ab und lässt kaum noch Raum für Phasen der Ruhe und Regeneration – weder im beruflichen noch im privaten Umfeld.

    Zwischen Fachkräftemangel auf der einen Seite und dem Wegfall von Arbeitsplätzen durch Automatisierung auf der anderen stehen wir in einem ständigen Spannungsfeld. Ohne einen bewussten, schonenden Umgang mit unseren Ressourcen droht die Gefahr der Überforderung.

    Gerade deshalb ist es entscheidend, während jener Lebensphase, die wir zu einem großen Teil in der Arbeit verbringen, einen stabilen, stärkenden Ort zu schaffen. Arbeit sollte nicht zusätzlich belasten, sondern als Raum der Stabilisierung und als verbindendes Element in herausfordernden Zeiten wirken.


    2. Bedeutung von Arbeit für unser Leben

    Arbeit ist weit mehr als die Sicherung unseres Lebensunterhalts. Sie strukturiert unseren Alltag, gibt Orientierung und Rhythmus und verleiht uns das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Durch Arbeit erfahren wir Anerkennung, entwickeln Selbstvertrauen und haben die Möglichkeit, unsere individuellen Fähigkeiten und Talente in Wirkung zu bringen.

    Arbeit bedeutet auch Gemeinschaft. Sie schafft Räume der Begegnung, in denen persönliche Gespräche entstehen, Zusammenarbeit wächst und Vertrauen reift. Gerade wenn eine Unternehmenskultur von geteilten Werten und Respekt geprägt ist, kann Arbeit ein starkes Wir-Gefühl entstehen lassen – ein Gefühl von Zugehörigkeit, das in einer zunehmend fragmentierten Welt von unschätzbarem Wert ist.

    Darüber hinaus eröffnet Arbeit einen Raum für intellektuellen und kulturellen Austausch. Sie ermöglicht Einblicke in andere Fachgebiete und Denkweisen, erweitert Perspektiven und fördert Offenheit für Neues. In diesem zweiten Lebensraum können wir nicht nur voneinander lernen, sondern auch unsere eigene Haltung reflektieren und weiterentwickeln.

    Arbeit stiftet Sinn. Sie gibt uns die Chance, etwas zu bewegen, Spuren zu hinterlassen und die Gesellschaft mitzugestalten. Ob durch kleine Beiträge im täglichen Miteinander oder durch größere Projekte – das Wissen, mit dem eigenen Tun einen Unterschied zu machen, stärkt unser Selbstverständnis und unser Wohlbefinden.

    Schließlich ist Arbeit ein Medium zur Weitergabe von Werten und Kultur. Sie verbindet Generationen, vermittelt Erfahrungen und ermöglicht es, Traditionen mit Innovation zu vereinen. So wirkt Arbeit über den rein funktionalen Zweck hinaus identitätsstiftend – für den Einzelnen ebenso wie für die Gemeinschaft.

    Arbeit ist somit nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Lebensqualität. Sie kann Quelle von Stabilität, Sinn und Erfüllung sein – vorausgesetzt, sie wird bewusst gestaltet und in ihrer tiefgreifenden Bedeutung wahrgenommen.

     

    3. Life-Work-Balance – ein neues Verständnis

    Arbeit und Leben sind keine Gegensätze. Wir sollten weder arbeiten, nur um zu leben, noch leben, nur um zu arbeiten. Vielmehr geht es darum, beide Bereiche so miteinander zu verbinden, dass sie sich gegenseitig bereichern und uns Kraft geben.

    Wenn wir die Freizeit ausschließlich als Erholung von der Arbeit betrachten oder uns in der Arbeit nur auf den nächsten Urlaub oder gar die Rente freuen, verpassen wir die Freude am Hier und Jetzt. Wir würden einen großen Teil unseres Lebens im „Wartemodus“ verbringen – ohne Achtsamkeit für das, was uns in diesem Moment stärkt und erfüllt.

    Eine gelungene Balance bedeutet deshalb nicht, Arbeit gegen Freizeit auszuspielen, sondern beide bewusst zu gestalten. Arbeit kann Freude schenken und Sinn stiften – genauso wie Freizeit Erholung, Inspiration und Gemeinschaft. Wenn es gelingt, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich beides ergänzt, dann entstehen Stabilität, Resilienz und Lebensqualität.

    Das Ziel ist ein Miteinander statt ein Entweder- oder: ein Rhythmus, in dem Arbeit und Freizeit nicht in Konkurrenz stehen, sondern ineinandergreifen. Dann freuen wir uns in der Freizeit auf die Arbeit und in der Arbeit auf die Freizeit. Wir erleben beides als wertvoll, als bewusst gelebte Zeit – sei es mit Kolleg:innen, mit Freund:innen oder mit der Familie.

    Leben bedeutet Wahlmöglichkeiten. Jeder Mensch sollte die Chance haben, seine Fähigkeiten und Talente einzubringen – in der Arbeit ebenso wie im privaten Umfeld. So entsteht Selbstwirksamkeit statt Ohnmacht. So entsteht Resilienz – für uns selbst, für unser Miteinander, für unser gesamtes System.

    Wenn Arbeit und Leben sich gegenseitig nähren, gewinnen wir beides: Freude an dem, was wir tun, und die Kraft, den Herausforderungen unserer Zeit gestärkt zu begegnen.


    4. Persönliche Fähigkeiten, Talente und Stärken fördern

    Damit wir unsere Talente und Stärken in der Arbeit entfalten können, braucht es zunächst ein Umfeld, das diese erkennt, fördert und weiterentwickelt. Auf gesellschaftlicher Ebene bedeutet das: Wir müssen Strukturen schaffen, in denen jede und jeder die Chance erhält, das eigene Potenzial gemäß der individuellen Persönlichkeit zu leben.

    Doch unser aktuelles System setzt hier enge Grenzen. Zwei Faktoren wirken besonders hemmend: die begrenzten Ressourcen – ob zeitlich oder finanziell – und die starren Regeln und Normen, die aus historischen Strukturen fortbestehen.

    Ein Beispiel dafür ist unser Bildungssystem. Es leidet unter Lehrkräftemangel und einem rigiden Rahmen, der wenig Raum für individuelle Förderung lässt. Wer es sich leisten kann, weicht zunehmend auf private Schulen, Weiterbildungsprogramme oder maßgeschneiderte Förderangebote aus. Doch damit wächst die Kluft: Kinder und Jugendliche aus Familien mit weniger finanziellen Mitteln haben oft kaum Chancen, ihre besonderen Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen.

    Hinzu kommt der Einfluss des sozialen Umfelds. Noch immer prägen unausgesprochene Erwartungen die Berufswahl. Akademikerfamilien tun sich mitunter schwer, wenn ein Kind „nur einen handwerklichen Beruf“ ergreift. Umgekehrt fehlt es in nicht-akademischen Familien häufig an Verständnis für Studienwege oder kreative Berufsfelder. So passen individuelle Talente nicht immer in die Normvorstellungen des familiären oder gesellschaftlichen Systems. Die Folge: Viele schlagen Berufswege ein, die wenig mit ihren Leidenschaften zu tun haben. Arbeit wird dann zur Pflicht, nicht zur Erfüllung. Potenziale bleiben ungenutzt – oder gehen verloren.

    Doch Arbeit sollte mehr sein als ein Muss. Sie sollte uns stärken, Sinn stiften und uns die Möglichkeit geben, unsere Fähigkeiten mit Hingabe einzusetzen. Damit das gelingt, brauchen Kinder und Jugendliche von Anfang an die richtigen Rahmenbedingungen – und auch Erwachsene sollten die Chance haben, sich weiterzuentwickeln. Persönliches Wachstum endet nicht mit dem Schulabschluss oder dem ersten Job. Lebenslanges Lernen ist ein Schlüssel für ein erfülltes Leben.

    Die Förderung individueller Stärken ist deshalb nicht nur eine Aufgabe des Bildungssystems oder der Unternehmen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Nur wenn wir Räume schaffen, in denen Menschen ihre Potenziale erkennen und entfalten können, wird Arbeit zu einem Feld der Freude – und nicht der Last.


    5. Future of Work

    Die Arbeitswelt verändert sich in rasantem Tempo: Sie wird komplexer, dynamischer und eröffnet zugleich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Globale Zusammenarbeit, digitale Technologien, ortsunabhängige Modelle und innovative Prozesse bieten uns Freiheiten, die vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar waren.

    Doch diese Chancen gehen mit Verantwortung einher – Verantwortung jedes Einzelnen, sich aktiv mit dem Wandel auseinanderzusetzen. Wer lediglich reagiert, läuft Gefahr, überfordert oder unterfordert zu werden. Burn-out und Bore-out sind zwei Seiten derselben Medaille, die zeigen, wie sehr uns Arbeit aus der Balance bringen kann.

    Umso wichtiger ist es, achtsam mit uns selbst und unserem Umfeld umzugehen. Gesundheit – mental wie körperlich – ist die Grundlage dafür, dass wir die Potenziale der neuen Arbeitswelt nutzen können. Technologien und globale Entwicklungen eröffnen enorme Chancen, doch ihr Wert hängt davon ab, wie wir sie gestalten und in Einklang mit unseren individuellen Bedürfnissen bringen.

    Resilienz bedeutet daher nicht, blind gegen Druck und Überforderung „widerstandsfähig“ zu sein, sondern bewusst, respektvoll und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen – den eigenen ebenso wie denen anderer. Was für den einen stärkend und inspirierend wirkt, kann für den anderen belastend sein. Der Respekt vor dieser Vielfalt ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Arbeitswelt von morgen erfolgreich zu gestalten.

    Die Zukunft gehört jenen, die Veränderungsfreude und Komplexitätstoleranz entwickeln – und das auf ihre ganz persönliche Weise. Denn es gibt keine allgemeingültige Antwort. Jeder Mensch muss herausfinden, was ihn trägt, stärkt und erfüllt.

    Gerade heute haben wir die Möglichkeit, unser Arbeitsleben immer wieder neu zu denken – angepasst an unsere Lebensphasen, Talente und Bedürfnisse. Das Bild der „einen Karriere“ wird zunehmend durch vielseitige Mosaik-Karrieren ersetzt. Sie erlauben uns, flexibel zu bleiben, Erfahrungen zu sammeln und mit den Herausforderungen einer komplexen Welt besser umzugehen.

    Die Zukunft der Arbeit ist kein starres Modell, sondern ein lebendiges Geflecht. Wenn wir sie mutig, achtsam und individuell gestalten, kann sie nicht nur fordern, sondern auch bereichern.


    6. Renaissance des Handwerks

    Im Handwerk wird Vielfalt seit jeher gelebt: Unterschiedliche Fachrichtungen, Kulturen und Fähigkeiten kommen insbesondere auf Baustellen zusammen und zeigen, wie Talente optimal eingebracht werden können. Hier wird deutlich, wie wichtig sowohl der individuelle Beitrag als auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit sind – getragen von einem gemeinsamen Ziel.

    Kommunikation, Fokussierung und gegenseitige Wertschätzung entscheiden dabei oft über Erfolg oder Misserfolg. Gerade im Handwerk zeigt sich eindrucksvoll, welche Kraft sogenannte „Soft Skills“ entfalten können – und wie gravierend ihr Fehlen sein kann.

    Wenn Menschen ihre Leidenschaft in ein Projekt einbringen, entsteht nicht nur hochwertige Arbeit, sondern auch ein starkes Gefühl von Stolz und Zugehörigkeit. Solche Erfahrungen stärken das Selbstvertrauen, schenken Anerkennung und machen Arbeit zu einer Quelle von Sinn und Freude.

    Das Handwerk bietet damit gleich zwei große Chancen: Zum einen eine optimale Arbeitsumgebung für diejenigen, die sich hier entfalten können. Zum anderen eine Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel. Voraussetzung ist jedoch ein gesellschaftliches Umdenken: Körperliche Arbeit darf nicht länger abgewertet werden, sondern muss als gleichwertig neben akademischen und „schreibtischbasierten“ Berufen anerkannt sein.

    Wenn wir Berufe im Handwerk wieder als echte Berufung begreifen, eröffnen wir jungen Menschen – und auch älteren, die neu orientieren möchten – die Möglichkeit, ihre wahren Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln. Dann kann Arbeit wieder Freude bereiten, Leidenschaft wecken und zu einem erfüllenden Teil des Lebens werden.


    7. Arbeit als Quelle von Sinn und gemeinschaftlicher Verantwortung

    Arbeit ist weit mehr als die Erfüllung einzelner Aufgaben. Sie ist Teil unseres gesellschaftlichen Gefüges und prägt, wie wir miteinander leben, Werte weitergeben und Zukunft gestalten. Wenn wir Arbeit lediglich als Pflicht oder Mittel zum Zweck begreifen, verlieren wir ihr größtes Potenzial aus den Augen: die Chance, Sinn zu stiften und Verantwortung füreinander zu übernehmen.

    Sinn entsteht dort, wo Menschen ihre Fähigkeiten für etwas einsetzen, das über sie selbst hinausgeht. Ob im Handwerk, in Forschung, in sozialen Berufen oder in kreativen Projekten – Arbeit kann Brücken schlagen, Gemeinschaft formen und neue Perspektiven eröffnen. Sie verbindet das Individuelle mit dem Kollektiven, den persönlichen Erfolg mit dem Beitrag zum größeren Ganzen.

    Gerade in Zeiten von Unsicherheit und Wandel ist diese Dimension entscheidend. Arbeit kann ein stabilisierender Faktor sein – nicht nur für die eigene Identität, sondern auch für das soziale Gefüge. Wo Wertschätzung, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein gelebt werden, entsteht Resilienz, die weit über das Individuum hinausreicht.

    Es liegt an uns, Arbeit so zu gestalten, dass sie Freude und Stabilität schenkt, aber auch Verantwortung für Gesellschaft und kommende Generationen trägt. Wenn wir es schaffen, Arbeit nicht als Last, sondern als Quelle von Sinn und gemeinschaftlicher Stärke zu verstehen, dann wird sie zu einer Kraft, die uns trägt – als Einzelne, als Teams und als Gesellschaft.


    8. Die Chancen im Arbeitsumfeld für die Generation Beta

    Die Arbeitswelt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel – und für die Generation Beta eröffnen sich daraus enorme Chancen. Technologische Innovationen, globale Vernetzung und neue Arbeitsmodelle schaffen ein Umfeld, das flexibler, vielfältiger und individueller ist als je zuvor. Arbeit kann so nicht nur Erwerbsgrundlage, sondern auch Quelle von Sinn, Stabilität und Selbstverwirklichung sein.

    Gerade diese Generation wächst in einer Zeit auf, in der klassische Berufsbilder zunehmend hinterfragt und neu definiert werden. Das eröffnet die Möglichkeit, eigene Stärken und Talente früh zu entdecken und individuell zu entfalten – sei es im digitalen Raum, im Handwerk, in kreativen Feldern oder durch neu entstehende Berufsbilder, die wir heute noch kaum erahnen können.

    Wesentlich wird dabei sein, Arbeit nicht als Gegensatz zum Leben zu begreifen, sondern als integralen Bestandteil. Wenn es gelingt, Life und Work in Einklang zu bringen, entsteht ein Umfeld, in dem Resilienz wachsen kann und Arbeit zur Kraftquelle wird. Generation Beta hat die Chance, diese Haltung selbstverständlich zu leben – mit mehr Freiheit in der Gestaltung von Arbeitsorten, Zeiten und Inhalten.

    Zugleich braucht es eine Kultur, die Vielfalt anerkennt und den Mut stärkt, unkonventionelle Wege zu gehen. Das bedeutet: körperliche Arbeit genauso wertzuschätzen wie akademische Berufe, mosaikartige Karrieren zuzulassen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die Entwicklung in jeder Lebensphase möglich machen.

    Wenn wir diese Chancen nutzen, kann Generation Beta eine Arbeitswelt prägen, die nicht von Pflichterfüllung, sondern von Leidenschaft, Sinn und Gemeinschaft getragen ist. Eine Arbeitswelt, in der Talente nicht vergeudet, sondern als Ressource für eine stabile, innovative und menschliche Zukunft verstanden werden.



    Vita Bettina Greither


    Mehrfachunternehmerin mit Bodenhaftung – so lässt sich mein Weg wohl am treffendsten beschreiben. Ich kenne die Dynamik echter Veränderung aus erster Hand: von Heizung und Sanitär über Bauleitung bis hin zur systemischen Unternehmensentwicklung und zum Mentoring. Dieses breite, branchenübergreifende Portfolio vereint unternehmerische Erfahrung, Umsetzungsstärke und ein feines Gespür für Menschen – Eigenschaften, die heute entscheidend für persönliche und berufliche Entwicklung sind.

    Ein zentrales Anliegen treibt mich dabei an: die Zukunft der Arbeit und die Gestaltung stabiler, attraktiver Rahmenbedingungen für kommende Generationen. Die Frage „Wie kann es gelingen, Arbeitsmarkt und Gesellschaft zukunftsfähig zu machen?“ begleitet mich durch meine Arbeit und Forschung – zuletzt auch bei den Zukunftstagungen in Augsburg gemeinsam mit dem UNI-Marketingteam von Dr. Bernd W. Dornach.

    Mein beruflicher Weg begann in einem internationalen Softwareunternehmen, das mir half, mein Jurastudium zu finanzieren. Durch familiäre Umstände übernahm ich 1996 einen mittelständischen Handwerksbetrieb in München, den ich seither erfolgreich führe. 2009 gründete ich – erneut durch eine familiäre Situation motiviert – ein weiteres Unternehmen für Immobilien und Bauberatung, in dem ich als Sachverständige und Bauleiterin tätig bin.

    Heute verbinde ich diese unternehmerische Erfahrung mit meiner Leidenschaft, Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten. Als Mentorin unterstütze ich ambitionierte Persönlichkeiten dabei, ihre Potenziale zu entfalten, Veränderungen aktiv zu gestalten und in einer komplexer werdenden Welt zu wachsen – beruflich wie privat. Besonders am Herzen liegt mir, die Unterschiede zwischen den Generationen nicht als Hindernis, sondern als Ressource zu begreifen, aus der neue Kräfte und Chancen entstehen.



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  • Gastbeitrag 482/1 - Wie bringt man Unternehmenswerte „auf die Straße“?

    Wie bringt man Unternehmenswerte „auf die Straße“?



    Christian Steinhart


    Unternehmenswerte gehören zu den meistgenannten, aber zugleich am schwersten greifbaren Begriffen in der Management- und Unternehmerpraxis. Fast jedes Unternehmen verfügt über eine Vielzahl von „Werten“ in den Köpfen der KundInnen, Mitarbeitenden und GesellschafterInnen. Leider weichen diese oftmals selbst innerhalb dieser Gruppen stark voneinander ab und entsprechen auch nur vereinzelt dem, was auch nach außen strategisch kommuniziert wer-den soll. 


    Daher lautet die hier zu diskutierende Frage: 


    Welche Werte unterstützen die Unternehmensstrategie und sollten tatsächlich „auf die Straße“ gebracht – also in messbares Handeln, in Kultur und in Kom-munikation übersetzt und umgesetzt – werden und welche besser nicht?



    1. Was sind eigentlich Unternehmenswerte? – Abgrenzung zur Moral

    Unternehmenswerte sind bewusste Prinzipien und Überzeugungen, die als Leit-linien für Entscheidungen, Zusammenarbeit und Außenauftritt dienen. Sie sind von individueller Moral oder gesellschaftlichen Normen zu unterscheiden. Während Moral beschreibt, „was man soll“, definieren Unternehmenswerte eher, „wofür wir als Unternehmen stehen“. 


    Als erstes Beispiel, und gleichzeitig einer der 3 wichtigsten Werte unserer Kanzlei, soll Menschlichkeit genannt werden. Moralisch selbstverständlich, kann sie im Unternehmen aber erst dann zum Wert werden, wenn daraus klare Hand-lungsgrundsätze entstehen: Wie verhalten wir uns gegenüber KollegInnen? Wie gehen wir mit Fehlern um? Wie kommunizieren wir mit KundInnen?



    2. Unternehmenswerte als Teil der Strategie

    Braucht ein Unternehmen überhaupt Werte, oder reicht eine gute Geschäfts-strategie? Jedes Unternehmen und seine Stakeholder hat Werte, ob es das möchte oder nicht. Entscheidend ist aus meiner Sicht daher die Frage, welche Werte fördern die aktuelle Unternehmensstrategie und welche schaden ihr eher? Werte sind dabei eng mit den Herausforderungen des Unternehmens verknüpft. Je nach Entwicklungsphase eines Unternehmens können sich diese ändern. 


    Gründungsphase: Mut, Geschwindigkeit, Pragmatismus


    Wachstumsphase: Qualität, Skalierbarkeit, Teamorientierung


    Reifephase: Nachhaltigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Resilienz


    Es geht also um eine klare Richtung für Mitarbeitende und KundInnen, um mit den großen Veränderungen in den Unternehmen souverän und kreativ umzu-gehen. Es muss ein Unterschied zum Wettbewerb aufgebaut werden, der bei uns mit einen Willen zur Umsetzung von Aufgaben bei gleichzeitig hohen Quali-tätsstandards einher geht.  Dies haben wir mit unserem Wert „Leistung“ zusam-mengefasst. 



    3. Dokumentation der wichtigsten Werte

    Unternehmen schmücken sich gerne mit einer Vielzahl von schönklingenden Begriffen. Genau dadurch verlieren Werte aber an Kraft und Glaubwürdigkeit.  Wir sollten uns also auf wenige Kernwerte konzentrieren, die im Alltag und Ta-gesgeschäft auch umsetzbar und überprüfbar sind. 


    Werte als einzelne Wörter besitzen zudem das Problem, dass diese je nach Kon-text des Betrachters jeweils ein anderes Bild oder Gefühl bei diesem ausgelöst wird. Gerade bei Begrifflichkeiten, wie Nachhaltigkeit, können sich diese je nach öffentlichen Diskussionen und aufgrund von Instrumentalisierung vom ei-gentlich positiven auch zum negativen wandeln. 


    Für Unternehmer bedeutet das: In jedem Unternehmen sollten 2–3 Werte bewusst priorisiert werden. Im Optimalfall spiegeln diese sowohl die eigene Positi-on im Vergleich zum Wettbewerb als auch die aktuelle Strategie wider. Ein schnell wachsender IT-Dienstleister wird andere Werte betonen als ein familien-geführter Handwerksbetrieb.


    Wir haben in unserer Kanzlei daher Nachhaltigkeit für uns definiert als transpa-rente, zukunftsorientierte Beratung, die positive und negative Seiten offenlegt, die langfristigen Erfolg, gesundes Wachstum und zukunftsfähige Investitionen ermöglicht.



    4. Gelebte vs. gewünschte Werte

    Zwischen Soll und Ist klafft in vielen Unternehmen jedoch eine Lücke. Offizielle Leitbilder versprechen Innovation, Respekt und Transparenz, während die Mit-arbeitenden und Kunden diesen Worten keine Bedeutung beimessen oder so-gar gegenteilige Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht haben.


    Es zeigt sich: Nur gelebte Werte entfalten Wirkung. Dabei haben Führungskräfte nicht die einzige aber eine entscheidende Rolle. 

    Unternehmer sollten daher prüfen:


    Welche der Werte leben wir tatsächlich im Alltag?


    Welche Werte blockieren uns aufgrund schlechter (Führungs-)Erfahrungen in der Vergangenheit?


    Welchen Ursprung haben diese unpassenden Werte? 



    5. Wie kann man Unternehmenswerte ändern?

    Positive, wie auch unpassende und negative Unternehmenswerte bilden sich nicht anhand von Begriffen auf der Webseite oder im Konferenzraum. Diese entstehen durch Erfahrungen, durch Emotionen und durch Geschichten, die im Unternehmen entstanden sind und weitergetragen werden. 


    Durch die Auswahl, Hervorhebung und Wiederholung von passenden Ge-schichten, das konsequente Vorleben von Werten und das Unterbinden kont-rärer Verhaltensweisen bei Mitarbeitern und Kunden, ist es aus meiner Sicht möglich das Bild eines Unternehmens in den Köpfen von Mitarbeitern und Kunden zu verändern. Nicht innerhalb weniger Tage, aber Schritt für Schritt. 


    Amazons Leitsatz „It’s always Day One“ ist ein Beispiel hierfür. Durch diesen Satz soll die Start-Up Mentalität und die damit einher gehenden Werte, die in den meisten Unternehmen nur in der Gründungsphase herrschen, auch für den heutigen Konzern erhalten bleiben. 



    6. Unternehmenswerte authentisch nach außen tragen

    Werte wirken nur dann, wenn sie einerseits tatsächlich im Unternehmen gelebt und Verhalten nach den Werten gefördert wird. Andererseits müssen diese auch dauerhaft glaubwürdig nach außen transportiert werden. 


    Das erfordert eine kongruente Kommunikation auf allen Kanälen: Geschäfts-räume, Website, Social Media, Kundenkommunikation, Messeauftritte. Alles soll-te auf die Kernwerte abgestimmt sein. 


    Konkret bedeutet das für uns: Auch Details zählen - jeden Tag, wie etwa ein wertschätzender Umgang vor Ort, in Video-Calls und am Telefon über einen längeren Zeitraum sowie über alle Hierarchieebenen und Kundengruppen hinweg. 



    7. Unternehmenswerte messen

    Unternehmenswerte sind zum großen Teil emotional, jedoch sollte man es nicht nur bei einem Bauchgefühl belassen, sondern diese messbar machen. Ziel ist eine belastbare Basis aus quantitativen Signalen (KPIs) und qualitativen Befun-den (Geschichten, Beobachtungen), die zusammen ein realistisches Bild des gelebten Wertegerüsts liefern. Nachfolgend einige Beispiele:


    Zuverlässigkeit → Termintreue (%) / Reklamationsquote → ERP-Report + Kun-denbefragung (vierteljährlich)


    Kundenorientierung → NPS / CSAT + Kundenstimmen → Kundenumfragen + qualitative Interviews


    Lernbereitschaft → Anzahl implementierter Verbesserungen / Teilnahme an Weiterbildungen → Wissensmanagement-Reports + Mitarbeiter-Pulse


    Integrität → Anzahl Compliance-Vorfälle / Mitarbeitervertrauen (Skala) → Compliance-Log + anonyme Befragung


    Teamorientierung → interne Fluktuation in Projektteams / 360°-Feedback → HR-Daten + Performance-Reviews


    Gerade für die Generation Beta (die Kinder, die seit diesem Jahr geboren wer-den) spielen direkte Konsumentensignale aktuell noch keine Rolle. Entschei-dend ist, welche Werte Eltern wahrnehmen und weitergeben. Ein Unterneh-men, das glaubwürdig Nachhaltigkeit lebt, wird über die Eltern langfristig Zu-gang zu dieser Generation finden.



    8. Unternehmenswerte dauerhaft lebendig halten

    Das stetige Integrieren der Werte in die täglichen Abläufe und Handlungen der Menschen im Unternehmen lässt diese einfacher, konkreter und selbstverständ-lich werden. Unternehmen die das schaffen, bauen viele mächtige Gewohn-heiten und damit eine ganze Unternehmenskultur auf. 


    Die Kunst liegt meines Erachtens darin, zwischen zeitlich begrenzten Erfolgswer-ten und dauerhaften Orientierungswerten zu unterscheiden. Dauerhaft sind jene, die Vertrauen, Qualität und Sinn stiften. Alles andere ist für den Moment sehr wichtig, aber darf – und muss – sich auch verändern.


    Handlung → Gewohnheit → Kultur.



    Fazit

    Echte Unternehmenswerte sind auf keinen Fall nur statisches Plakat an der Wand im Meetingraum, sondern ein dynamisches Steuerungsinstrument. Sie geben Richtung, schaffen Identität und wirken sowohl nach innen als auch nach außen. Wer sie konsequent lebt, differenziert sich nicht nur auf Märkten, sondern baut auch eine Organisation, die aus meiner Sicht langfristig nicht nur seine Chancen verbessert, sondern im Wettbewerb erfolgreicher sein muss, weil alle Beteiligten mehr Orientierung haben und in die gleiche Richtung steuern.


    Oder anders formuliert: Werte sind dann „auf der Straße“, wenn man sie jeden Tag in Bewegung sieht – im Verhalten von Mitarbeitenden, in der Wahrneh-mung der KundInnen und in den Geschichten, die sich Menschen über ein Unternehmen erzählen.



    Kurz-Vita des Autors:


    Christian Steinhart – Steuerberater und Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.)


    https://steinhart-steuerberatung.de


    Nach dem Bachelor- und Master-Studium der informationsorientieren BWL in Augsburg und einem Blick in die Welt der Big4 in München stieg Christian 2016 in die Kanzlei des Vaters ein. In 2024 dann die Abspaltung in die eigene Kanzlei und ins Unternehmertum. Mit seiner Kanzlei möchte er einen Beitrag leisten, klei-ne und mittelgroße Unternehmen, insbesondere aus dem Handwerk, durch Optimierung von Steuern, Liquidität und Prozessen erfolgreicher zu machen. 


    Steuergestalter, Sportler, stolzer Papa von 3 wunderbaren Kindern. 



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  • Beitrag 481/1 - Das Stellschrauben-Konzept - Marketing neu gedacht

    Das Stellschrauben-Konzept


    Marketing neu gedacht


    Erster Aufschlag zu meiner Begrüßung bei den diesjährigen Zukunfts-Tagungen



    Dr. Bernd W. Dornach


    Aus zeitlichen und dramaturgischen Gründen bleibt mir zur Begrüßung der diesjährigen Zukunfts-Tagungen nur wenig Zeit. Unser Pecha-Kucha-Format gilt auch für mich: 20 Minuten Vortrag, 20 Minuten Diskussion. Wir konzentrieren uns dabei auf die wichtigsten Vorschläge, um diese dann mit unseren ausgewählten Gästen zu diskutieren. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo wir die Ergebnisse bereits in dem zur Veranstaltung erschienenen Buch Band 10* eingespielt haben, erscheint heuer die Dokumentation mit den Inhalten der Zukunfts-Tagungen 2025 als Studie erst im Anschluss, wobei die Teilnehmer unserer Zukunfts-Tagungen besondere Konditionen erhalten. Aufgrund der Bedeutung dieser Lösungsvorschläge für den Erhalt unserer Wirtschaft und Gesellschaft rufen wir unser aktuelles Forschungsprojekt zur Generation Beta zum Langfristprojekt aus. Die Fülle jahrzehntelanger Fehlentwicklungen lässt sich nicht mehr von heute auf morgen korrigieren. Auch die vielfachen bis dato eingegangenen Interessensbekundungen und Vorschläge zum Aufruf im Beitrag 437/1 veranlassen uns zu diesem Schritt.


    Diverse Experten unterschiedlicher Fachgebiete, von denen Sie wie im Vorjahr einzelne zusätzlich heuer kennen lernen, verfügen über einen profunden Wissensschatz. Die Herausforderung besteht darin, diese gezielt zu Problemlösungen in Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzuführen. Die Technologie der KI ermöglicht über die Quantencomputer gewaltige Datenmengen gezielt zu verarbeiten und in Rekordzeit bereitzustellen. Wie im Beitrag 470/1 auf unserem Blog schon dargestellt, können dazu gemeinsam mit der individuellen Kreativität (IK) auch herausragende Handlungsempfehlungen für die davon betroffenen Anspruchsgruppen aufbereitet werden. Mithin in Anbetracht der zwischenzeitlich angehäuften Probleme "draußen am Markt" eine zuversichtliche Perspektive. Hier dazu einige Gedanken im Vorspann zu unseren diesjährigen Zukunfts-Tagungen.


    1. Der Status Quo mit Hoffnungsschimmer


    Die langfristige Vernachlässigung einzelner medizinisch abgesicherter Erkenntnisse - um nur eine Disziplin herauszugreifen - führt über kurz oder lang zu krankhaften Ausfallerscheinungen. Die gute Nachricht gleich zum Start: diese können im Privat- und Berufsleben nach neuesten Erfahrungen meist erfreulicherweise oft auch zu einem späten Zeitpunkt zum Vorteil korrigiert werden. Typisches Beispiel der neueren neurologischen Forschungen: der Muskelaufbau (z.B. durch KGG, Kranken-Gymnastik an Geräten), der auch in höheren Altersklassen noch entwickelt werden kann und für die Versorgung des Gehirns mit lebenswichtigem Sauerstoff und positiven Botenstoffen von besonderer Bedeutung ist.


    2. Multimorbide Krankheitsbilder


    Problematisch ist die langfristige Summierung negativer Effekte - Beispiel mangelnde Bewegung - die dann zu "multimorbiden" Krankheitsbildern führt. Neben dem Individuum kann dies auch ein Unternehmen betreffen, das "von innen heraus austrocknet". Überhaupt ist die Versorgung mit Flüssigkeiten eine der Hauptursachen für die Fehlernährung im Alter. Unsere Experten für Bewegung und Ökotrophologie werden dazu bei den Zukunfts-Tagungen die Zusammenhänge darstellen.


    3. KINDER: Minderheit ohne Schutz, Ignoranz der Erfahrungen


    Relativ unberücksichtigt ist bisher die Bedeutung entsprechender "Erfahrungen" im Kindes- und Jugendalter. "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr." Für die Ernährung sowie das Gehirntraining (interdisziplinärer Ansatz!) sind die ersten Lebensjahre besonders prägend. Die Beispiele der falschen Ernährungs-Programmierung mit Fast Food und Nahrungsergänzungs-Stoffen sowie mangelnder Fürsorge im Kindesalter seien dazu angeführt. Die Hintergründe dazu liefert unser Forschungsprojekt im Beitrag 437/1. Ein Beispiel: "Fischölkapseln statt Fischstäbchen". Die Pharma- im Verbund mit der Marketing-Industrie hat die Kinder längst im Griff und leistet so ihren Beitrag, die Fehlernährung lebenslang zu konditionieren. Schon sind die ersten Initiativen hellhörig geworden: https://www.iss-was-dir-schmeckt.de Und auch die aktuelle Longevity-Welle wird mit abstrusen neuen Angeboten befördert: "Energietropfen", "Immunitätstropfen" oder "Langlebigkeitstropfen" an der Bar zur Auswahl. Etwa 100 bis 250 Euro pro Schuss. Der Trend aus den USA ist auch in deutschen Großstädten schon gelandet. Longevity-Expertin Nina Ruge weis über das "zu viel des Guten" schon zu berichten.**


    4. Erster Auszug aus den Ergebnissen von unserem Forschungs-Projekt


    Dazu nur einige wenige, jedoch sehr pragmatische Hinweise auf die Ansatzpunkte der vielseitigen Ergebnisse, die auch in unserem neuen Buch Band 11 nach den Zukunfts-Tagungen mit den jeweiligen Experten vertieft werden:


    4.1. Die Gefahren der einseitigen Ernährung. Longevity nicht mit der Pille, sondern im Einklang mit der normalen Funktionsweise des menschlichen Körpers, langfristig (eigen-) verantwortlich umgesetzt. 


    4.2. Die mangelnde Bewegung im Tagesablauf. Die Berücksichtigung positiver Tagesabläufe als Selbstverständlichkeit. 


    4.3. Das permanente Gehirn-Jogging ("Use it or loose it"). Der aktive Weg vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer (Vera F. Birkenbihl). Berücksichtigung medienfreier Zeiten.


    4.4. Die häufige Vernachlässigung von Selbstverständlichkeiten, oft bis zur vollständigen Ignoranz der Erkenntnisse des gesunden Menschenverstandes.


    4.5. Die Unterschätzung anerkannter Potentiale der Kunst, Kultur, Musik und Natur. Der weit gespannte interdisziplinäre Bogen ist Absicht und zeichnet unsere Intention aus.


    4.6. Die Bedeutung von Familienverbänden und Kooperationsbereitschaft mit gegenseitiger Verantwortung und neuen prägenden Eindrücken.


    4.7. Die Wege aus der zunehmenden Einsamkeit als zwischenzeitlich bestätigtes Krankheitsbild nicht nur im Alter, sondern bereits bei den Jugendlichen. Die Kooperation der Generationen als Lösungsvorschlag.


    4.8. Die Auswege aus dem Information-Overload. Beispiel: "Wer viel weiß, ahnt wenig". Die Vernachlässigung des "Deep-Lernings". Beiträge im Anhang beachten.


    4.9. Das Fehlen und Versagen von Vorbildern in der Familie, in der Ausbildung, bei der Entscheidung über den Berufsweg, bei den politischen Rahmenbedingungen.


    4.10. Die Vernachlässigung der Basisqualifikation Kreativität, die - jetzt wichtiger denn je - nicht entwickelt wird. Mein zweiter Vortrag bei der dritten Zukunfts-Tagung in diesem Jahr wird die spannenden Zusammenhänge von Longevity und Kreativität zum Inhalt haben.


    4.11. Die Tatsache, dass Lernen nicht gelernt wird. Die Bedeutung der Potentiale der analogen Informationsverarbeitung (ein Tagebuch schreiben, ein Orientierungs-Studium oder ein Studium Generale statt "Spezialisierte Spezial-Spezialisten" auf den Markt zu schmeißen).


    4.12. Die Akzeptanz der "Kleinen Sünden" für Belohnungseffekte. Die verantwortliche Rolle der Genussmittel. Und vieles andere mehr.


    4.13. Unser neuer Ansatz: Marketing als Klammer für Selbststeuerung und der verantwortungsvollen Einflussnahme, gerade auch mit sinnstiftenden Aktivitäten. "Marketing als Medizin?"


    4.14. Auch wie bei der Idee mit den Easy-Going-Beiträgen: "Marketingwissen für jedermann".


    4.15. Über den Tellerrand und aktuelle Trendbewegung hinausdenken. Da anfangen zu denken, wo KI aufhört.


    4.16. Aufbau von Resilienz gegen die Negativbotschaften und den schleichenden Alltagsfrust.


    4.17. Und besonders wichtig: Eben nicht das Ende des selbstbestimmten Konsumenten, wie dem alten Neuro-Marketing oft vorgeworfen wurde. Vielmehr ein gemeinsamer Appell an die Eigenverantwortung und Vorsicht vor der Diktatur bzw. der Fremdbestimmung, wie sie KI im Schilde führt?


    Vieles nicht neu, aber sträflich vernachlässigt. Im Ergebnis: Auch Auswege aus der allseits zunehmenden Frustrationsspirale mit Rückzug in die Introvertiertheit.


    Spannend, garantiert! Wenn Sie das Thema interessiert: HERZLICH WILLKOMMEN zu unseren diesjährigen Zukunfts-Tagungen und aktives Mitmachen an konkreten Vorschlägen, um aus der Negativspirale auszubrechen.


    Bewerbung zur Teilnahme laut Beitrag 452/1 zur Mitwirkung am Forschungs-Projekt mit kostenfreier Teilnahme beachten.


    Hinweise auf ausgewählte relevante Beiträge im Blog:


    Beitrag 437/1: Forschungs-Projekt zur Generation Beta


    Beitrag 452/1: Teilnahme am Forschungs-Projekt mit kostenfreier Teilnahmenmöglichkeit


    Beitrag 448/1: Wunderwaffe Gehirn


    Beitrag 453/1: Easy-Going-Beiträge


    Beitrag 464/1: Kunst und Kultur als Marketing-Projekt


    Beitrag  465/1: Longevity neu gedacht


    Beitrag 466/1: Unser neuer Marketing-Ansatz


    Beiträge 469/1 und 470/1: Kinder, Minderheit ohne Schutz


    Beiträge 449/1, 450/1 und 451/1 zum Verlust des Deep-Learnings


    Beitrag 467/1: Ausschreibung des Kreativ-Awards / Förderpreises des UNI MARKETING Instituts

    auf 


    https://www.unimarketinggroup.de/aktuelles-/-news


    *  Buch Band 10 https://www.unimarketinggroup.de/buecher


    ** Ruge, Nina: AB MORGEN JÜNGER! WIE WIR LÄNGER LEBEN UND GESUND BLEIBEN. ISBN: 978-3-453-21881-9, 


    Ihre Botschaft: "Es ist nie zu früh und nie zu spät."



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